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MM ger für das Erzgebirge Mittwoch, äen S. April IS24 Nr. SS IS. Jahrgang Ms -em Sachverftän-igenbericht in erheblichen Posten in kleinen Summen der anderen Sette ist recht die Aufnahme auster Verhältnis zu legung bet der Umstellung der Papiermark auf.Gold mark tn den Hintergrund, da zweifelsohne genug.Ge sellschaften vorhanden sind, deren Aktien auch bet einer strammen Herunterschretbung des Nennwertes und der günstigen Dtvidendenaussichten einen Goldkurs von wett unter 100 Prozent haben. Das ist freilich.Politik auf lange Sicht und hierfür haben wette Kreise wenig In teresse »zumal genug Unstcherhettsfäktoren politischer Art vorhanden sind, die auch die vorsichtigste Kalkula tion zu beeinträchtigen geeignet sind. - —— ...... - -—..... ver Eksenbahnerstrelk vermie-en. Annahme eine« Kompromißvorschlag«, von Leser. SS hätte nicht viel gefehlt,. dast der -Verkehrsstreik, der vor kurzem da» englische Wirtschaftsleben auf einige Zett lahmgelegt hat. ein deutscher Verkehrsstreik gefolgt wär« der tn unserem, mit wirtschaftlichen Sorgen und Nöten sv ungeheuer schwer rtngenden Lande sicherlich noch viel schlimmere Wirkungen hervorgerufen haben würde. Erfreulicherweise darf aber diese Gefahr fetzt al» beseitigt angesehen werden, penn man darf sich per Hoff nung.htngeben .dast zwischen den streikenden Parteien auch über die noch nicht geklärten Tisferenzpuukte eine Einigung erzielt werden wird, nachdem man über die Lvhnfrage zu einer Vereinbarung gekommen ist. Tab darüber eine Einigung erzielt und damit mit größter Wahrscheinlichkeit der Streik vermieden worden ist, ist tn vorderster Linie dein demokratischen ReichsverkehM Minister Leser zu danken, per seine ganze Kraft und seM, ganze Person eingesetzt hat. um zwischen den widerstrei tenden Interessen de» Reichetz und denen der Eisenbahner vcrständigenberichts. Ob die Einzelheiten richtig sind, must abgewartet werden, bis der ganze Bericht selbst amtlich vorliegt, .was binnen ein oder zwei Tagen der Fall sein wird. Es dürste sich empfehlen, bis dahin in der Beurteilung des Berichts größte Zurückhaltung LU üben. Nachkfr zu -en baprlschen Wahlen. Ta» Gesamtergebnis der bayrischen Wahlen, Pa» nunmehr vorliegt, bestätigt da» Bild, da» die gestrigen Teilrcsultate gezeichnet haben, ,im großen und ganzen durchaus. Die abgegebenen Sttmmzahlen lassen aber das Wahlergebnis heute doch etwa» erfreulicher erschei nen. Sie beweisen, dast die Bayrische Bolkspar- te t sich auf dem Lande sehr erheblich besser gehalten hat, .al» die ersten Meldungen vermuten ließen, und dah sie immer noch mehr al« die doppelte Tttmmzähl auf- gebracht hat al» die nächstftärkste Partei; die So'ztal- demvkvdtie. Zwar hat dies« wie alle übrigen.frühe ren Parteien ebenfalls einen erheblichen Sttrnmenver- lüst M Lekassn, irvAim äbss Hat sie sich sch? wückrr 800 Millionen aus Zolleinnahmen und 200 Millionen aus Berkehrssteuern), .im 2. und 3. Jahre 1200 Milli onen, .im 4. Jahre 1750 Millionen, Vom 5. Jahre an zahlt Deutschland 2460 Millionen aus drei verschiede nen Kapiteln und durch verschiedene Einnahmen gedeckt vom 6. Jahre werden fe nach dem deutschen Wohlstand Erhöhungen gefordert, deren Prinzipien schon.fetzt sehr genau ausgearbeitet sind. Die 2460 Millionen des 5. Jahres setzen sich zu sammen aus Budgeteinnahmen (1500 Millionen), davon 300 Millionen Transportsteusrn, 660 Millionen Etsen- bahnetnnahmen 300 Millionen Jndustriehypotheken. Die Eisenbahnen müssen 50 Jahre eine Gesellschaft bilden mit einem Kapital von 26 Milliarden, geteilt tn 2 Milliarden Vorzugsaktien (ein Viertel die Alliierten und drei Viertel die Gesellschaft),. 13 Milliarden gewöhn liche Aktien (Verzinsung fe nach Geschäftsgang) tn der Hand des Reiches. 11 Milliarden Privilegierte Obliga tionen zu 6 Prozent (5 Prozent Zinsen, 1 Proz. Amor tisationen). vom 4. Jahre an durch 37 Jahre hindurch gesichert in der Hand der Reparationskommission,. 660 Millionen tragend. Tie ReparationSkommission hat das Recht, ihre Obligationen zu verkaufen und auf diese Weise rasch.10 Milliarden Goldmark zu mobilisieren. Jedem Defizit unter einem dieser Kapitel entspricht also eine gleichwertige Forderung gegenüber den ande ren Kapiteln. Ein Defizit bet den Eisenbahnen oder den Hypotheken würde durch Mittel aus den fiskalischen Einnahmequellen des Reiches gedeckt werden, die übe« die vorgesehenen Beträge hinaus erhöben würden. Mit Rocht hielten die Sachverständigen dieses letztere Pro- l blem für schwieriger als die Frage, wieviel und Wie !Deutschland zahlen könne.' Sie schlügen die Errichtung eines Ständigen Komitees, bestehend au» fünf Fachkommtssaren, vor, zu Venen ein von der Revara- tionskommission vorzuschlagender und von den Regie rungen zu genehmigender Vorsitzender hinzukommen solle. Dieses Komitee solle die Aufgabe haben, einer seits die Konvertierung der Kapitalien vorzunehmen bzw. etnzustellen. andererseits die Verwendung derfenigen Kapitalien zu regeln, die vorübergehend tn Deutschland gelassen werden müßten, .weil sie sich im Augenblick nicht konvertieren ließen. WTB. schreibt zu dem Auszug des „Matin" aus dem SachverständigenbertHt: Der Auszug des „Matin" ent spricht im allgemeinen den bisher aus der Presse br- /4uer Tageblatt -«» p »--'- '» MW UXtzs / U > WWW W* IHWW W* WMW^WMW M^WMM^ um,«,,»» « rmfpmh.ft-i.,-, m. « / vstgiamm«, Lag,Katt Salyaltra» sw amkliGio s,saoalWachuvgr> »Is Rat»» s»s Elast aas s»« Maasgwticht» fto». Amt LUpzig Ne.sst Vie c-gr Ser SeuWen SelSmaOtter. Po« besonderer Sette wird un» folgender Ueber> Wick zur BerfüMng tzestelltr Die leichte Erholung, Pie die Aktienkurse an den letzten Börsen der vergangenen Woche zu verzeichnen hatten «ist nicht von Tauer gewesen. Vielmehr ist er neut ein starker Rückgang per Kurse, insbesondere am Mittwoch .den 2. Avril, eingetreten. Die Zahl der Pa piere, die in den letzten sechs Wochen die Hälfte ihres Wertes verloren haben, hat eine weitere Zunahme er fahren. Der Grund für diese Entwicklung ist nicht so sehr tn der Lage der einzelnen Unternehmungen zu su chen. Tenn auch die Aktien von Gesellschaften, .die be friedigende Ergebnisse erzielten..sind kaum besser davon- aekommen als solche Papiere, von denen man Weitz, daß die Lage der Unternehmungen recht ungünstig M „Ter ständige Kursdruck ist Pie Folge des Kapitalmangels, der bis Signatur der deutschen Wirtschaft darstellt." Man vergegenwärtige sich, patz, um den Folgen der Infla tion und einer verfehlten Steuerpolitik zu entgehen jahrelang dfe Erhaltung und die Neuschaffung von „Sachwerten" die Parole war, patz die Gewinne schleu nigst in Beteiligungen oder tn Neubauten angelegt wur den. Nun wir wieder mit stabilen Geldwertverhält nissen zu rechnen haben, ist -er Wert dieser Sachwerte einigermaßen problematisch. Er richtet sich wenigstens aanz sicherlich nicht nach! den Herstellungskosten, sondern nach den Ausnutzungsmöglichkeiten. Für die letzteren aber ist kaum etwas anderes so bestimmend wie die Fra re. ob Betriebskapital vorhanden ist, um die leeren Lager räume zu füllen und die stillstehenden Maschinen in Gang LU setzen. Gerade hierin aber besteht bei der über wiegenden Zahl der wirtschaftlichen Unternehmungen ohne.Unterschied der Branche und Grütze allgemeiner .Biangel.XUm diesen zu beheben, werden Billigungen aus dpn Markt «gebracht, nicht, nur solche aus den letzten Jahren, die mit Jnflationsgewinnen erworben sind, sondern auch solche, Pie das Produkt jahrzehntelanger Gewinnthesaurierung darstellen und einmal tn gutem Golde bezahlt waren. Ebenso wie Hunderte von Ge sellschaften grotze Pakete tzum Verkauf.stellen, so müssen sich Tausende und Zehntausende von Privatleuten von kleinen Pöstchen trennen, ebenfalls um Geld zu schaffen. Das Ergebnis ist das Angebot auf der ganzen Li nie, manchesmal -rängen- und hcrauSkommend, manchesmal nur an die Börse herantretend. Auf die Aufnahmeneigung und erst sähigkeit recht gering, .jedenfalls dem Angebot. ES besteht auch, so lange nicht Auslands kredite tn erheblichem Umfange einsetzen, um das Schiff der Wirtschaft flott zu machen, .das Betriebskapital.zu ersetzen oder doch zu ergänzen, wenig.Aussicht, daß diese.freiwilligen Zwangsverkäufe — wenn ein solcher Widerspruch in sich zulässig ist — daß dieser Verkauf I vielleicht an Ltch auf lange hinaus wertvoller Aktien gehalten und darf angesichts der Bedrückungen, .denen sie ausgesetzt war, recht zufrieden sein. TaS dritte er freuliche Ergebnis ist, dqtz die Bäume der Deutsch« völkischen nicht in den Himmel gewachsen sind. In Bayern selbst und im Reiche war man auf.ein erheb lich« höheres Anschwcllen der völkischen Stimmen vor bereitet gewesen. Daß die Demokraten stark dezi miert werden würden, war leider Vorauszusehen. G» ist so.wie kurz vor den Wahlen noch ein rechtsstehende» Blatt geschrieben hat; sie sind mit Ehren unterlegen, .da sie bewußt und offen für die.RetchSetnhett und gegen den bayrischen PartikulartSmuS tn die Wahlschlacht ge zogen sind. Wird man in dem Ausfall der bayrischen Wahlen eine Prognose für den Ausfall der Reichstags« Wahlen sehen dürfen. Insoweit wenigsten», gl» gehofft werden darf.daß der deutschvölltsche Same doch! ntchtz so Lewaltig aufgehen wird? Die nunmehr abgeschlossene Stimmenzählung ergibt folgendes Bild: Sozialdemokraten 433 821, Deutscher Block 73 818. Nattonalliberale LandeSpartei LS 416, Kommunisten 203 017, .Beamtenpartet Rückert 4504, Deutsche Volkspartet 5635, . Ehrtstlichsoziale Partei 221)20 Bcamtenvartei Kratoftel 19 480, Völkischer Block 401 862 Unabhängige Sozialdemokraten 2398, Ver einigte nationale Rechte 197'509, Bayrische Volkspartet 019587, Bayrischer Mittelstandsbund Südgau 6828, Bayrischer Bauern- und MtttclstandSbund 207 422 Mieterliste 399, Republikanisch« Partei 285, Koburger 7838, Liste Stühle« 11022. Neber die Zusammensetzung Pe» künftigen Landtag« läßt sich noch kein genaue» Biw gewinnen. Die Be rechnung auf Grund der vorläufigen Resultat» ergibt r Bayrisch« volksvartei 85 Sitze völkischer «lock 17, Sozialdemokraten 14, Bauernbund S, National^ Recht» nur um koste eS was e» wolle, Geld zu beschaffen, ein einen Ausgleich zu schaffen, und der gestern mittag sei- Ende erreicht. Gegenüber dieser Geld- und ZtnSfrage 'nen KompromißvorMag-orbrachte, dem das Kabinett, tritt die Gefahr einer unerwartet scharfen Zusammen- wie schon gesagt zustimmte. .Aber auch den Gewerk schaften darf Pie Anerkennung,nicht versagt werden,.daß sie trotz aller Streikdrohungen nicht versucht haben, .mit dem Kops durch die Wand zu gehen, sondern daß sie, .ingestchts der schweren Bedenken, -te die Regierung gegenüber den ursprünglich von ihnen geforderten Lohn erhöhungen tn ihrer Auswirkung aus -ie Währung ge hegt hat, .sich bereit gezeigt haben, auf eine mittlere Lösung einzugehen und sich mit der Bewilligung einer Stundenlohnerhöhung -in 6 Pfennige einverstanden er klärt haben. Es ist anzunchmen, daß nunmehr auch die Frage der Arbeitszeit keine unlösbare Schwierig keit mehr bilden wird,.zumal die Gewerkschaften schon vorher zur Uebcrwtndung der gegenwärtigen wirtschaft lichen Notlage der Reichsbahn zu einer Vorübergehen deck Verlängerung der«'Arbeitszeit von acht auf neun Stunden sich bereit erklärt haben. Der „Matin" teilt die wichtigsten Einzelheiten au» dem Inhalt des Berichtes mit. Danach enthält der Be richt 60 Setten im Format des GelbbucheS und hat vier Teiler 1. Einleitungsbrief -per an Amerika gerich tet ist; ' . ! i 2. eine U eher sicht, enthaltend die Hauptprtnzi- pien. die bei den Arbeiten und Schlußfolgerungen be folgt worden sind; 3. den eigentlichen Bericht; , 4. z ehn Beilalgen von Wichtigkeit, da sie einen Teil der Beweisführung.enthalten, ebenso wie das Pro jekt für die Gold bank, Pie Eisenbahngesellschaft und die Hhpothekenanstalt der Industrie. Als Zweck wird bezeichnet Heilung der Reichsfinan zen und Erzielung möglichst hoher Jqhreszahlungen für die Reparationskasse. Die Experten fordern zuerst voM Reiche selbst eine strenge Kontrolle seiner Finanzmaschine. Kommt es trotzdem zu Störungen und zum Ausbleiben der Zäh lungen >so tritt automatisch eine weitgehend bevollmäch tigte alliierte Kontrolle ein. Außerdem wird ein in diesem Falle bedeutender Teil der deutschen Einnah men (Zölle. .VerpfleMngssteuer, Monopole) durch die deutschen Lokalbehörden an die Neparationskasse abgeführt, .welche nach Eröffnung der Goldbank gegrün det wird. Die Reparationskommission verteilt die ihr zustchendcn Summen, und der Nest verbleibt dem deut schen Staatsschatz (!). , Die Heilung -er deutschen Währung -esorgt die Em'is.sthns.hänk, welche die Reichsbank, die Renten bank und die Schachtsche Industrie-Kreditbank, die mit Londoner Geld gegründet wird, in sich aufnimmt; diese Bank hat 400 Millionen Kapital, davon ein Viertel der Reichsbank zustehend, gegen Ueberwetsung ihres gesamten Inventars, drei Viertel den internationalen Zeichnern, die im VerwaltungSrat vertreten sind. Die Noten sind mindestens zu einem Drittel gedeckt. Das Gleichgewicht des Budgets und die Heilung -er Finanzen beruhen auf Per Einheit der W ir tsch a ft däs Deutschen Reiches. Ohne von der militäri schen Besatzung zu sprechen, verlangen die Experten, daß den Deutschen im Okkupationsgebiet die freie Verfügung über die Zölle, Domänen und Eisenbahnen zurückgege ben wird. Im Rhein- und Ruhrgebiet bleibe ein alli ierter Vertreter, .um den Betrieb, d- h. die Sicherheit de-N kanntgewordenen Grundlinien des Aufbaues des Sach- Truppen, .zu überwachen und die Rückkehr eines geord neten Verkehrs zu ermöglichen. Die Experten schlagen eine „Zählungsheräbsetzung" an Deutschland vor, die jährlich zurückgcnommen wird yvaS irrtümlich ein „Moratorium" genannt wurde). Deutschland zählt im ersten Jahre 1 Milliarde (und zwar