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uer I». Jahrgang dem Schicksals dadurch bringen, daß .es gelinkt, auf der Glauben an stck selbst behält und den unbeugsame» Wut diese schwere SchicksalSprüfunA zu überstchen. VorwW- trotz alledem! Ter Reichsbankprästdent Dr. Schacht betont eben« falls daß die endgültige Lösung der Währungsfrago ganz untrennbar mit der RevarattonKfrage verknüpft lei. Ein Neujahrsausblick Slresemanns «kWtrsf» »tMcha« österreichischen Volk herzliche Glückwünsche aus. Deutschs land gedenkt in dieser Zeit der Not in aufrichtiger Dankbarkeit der vielen Beweise hilfsbereiter Anteilnah me des Brudervolkes. Möge Has neue Jahr Unsere Län der fördern auf dem Wege der Gesundung und Wieder herstellung, den Oesterreich Zu Unserer Freude 'bereits mit gutem Erfolg beschritten hat. Wert, .Reichspräsident." » . vuv« UIIV oen Ivizegranoenren r>Lr. Riester, die ihm die Glückwünsche de« Reichstage» Über mittelten. Nenjahrsgruß an Gestrrretch. Ebert an Heinrich. Der Reichspräsident hat dem österreichischen Bun despräsidenten folgende» Telegramm -»gesandt r „Bundespräsident tzeintsch. Vien. Lum Jahres wechsel spreche ich Ihnen und dem stammverwandten In seinem Organ, per „Zeit", gibt der Reichsautzen- minister Dir. S tress ma nn einen Ausblick in das neue Jahr. Das neue Jahr, erklärt er, wird uns austen politisch vor neue schwere Entscheidungen stellen. Unsere Hoffnung, den RUbr kämpf durch eine Verständigung mit den Alliierten und insonderheit mit den Einbruchs mächten zu beenden, .ist bis zur Stunde nicht erfüllt. Soweit Hoffnung besteht, .die Frage, die für Deutschland eine Lebensfrage ist, zu lösen, wird diese Lösung vor aussichtlich nur im Zusammenhang, mit dem großen Reparationsproblem möglich sein. Wir können es vom deutschen Standpunkt aus nur begrüßen, wenn internationale Kommissionen.sich mit der Frage der deutschen Leistungsfähigkeit erneut beschäftigen wollen. Deutlich stehen die Folgen des deutschen Wirt- schaftsniederganges fetzt vor Filler Augen. Der Abbau des deutschen Beamtenkörpers schafft Arbeits lose. die bei dem Niederbruch der deutschen Wirtschaft kaum die Möglichkeit der Existenz haben dürften. Der Abbau dtzx Gehälter zwingt zur Einschränkung,, die in vielen Fällen nicht einmal mehr daS Existenzminimum gewährleistet. Un die Stelle der Scheinblüte der« deut schen Wirtschaft die das Ausland immer Zu einer wirk lich großen Prosperität stempeln wollte, ist.fetzt sinn fällig vie deutsche Armut getreten, die jedem vor Augen steht der stck.nicht etwa darauf beschränkt, nur einen Ausschnitt des deutschen Lebens sehen zu wollen. ES ist klar, dast wir Leistungen nach pusten in dieser Si tuation nicht zu übernehmen vermögen. Es.ist weiter klar daß,wir einer internationalen Anleihe bedürfen, die uns die Möglichkeit gibt, für unsere Lebensmittel versorgung das nötige herbeizuschaffen, .unsere Währung zu stabilisieren unserer Industrie die notwendigen Roh stoffe zuzuführen um so den Grund zu legen für eine zukünftige wirkliche deutsche Wirtschaftsprospertlät, die auch allein in der Zukunft Trägerin deutscher Leistun gen sein kann. Wer von Deutschland für die Zukunft Leistungen verlangt wer sie in sein eigenes Budget einstellen Wilk, der must sich darüber klar sein, hast er zunächst Deutsch land die Möglichkeit dieser Leistungen Men muß und dazu ist notwendig eine Zeit ruhiger Entwicklung, .die Sicherheit der Grenzen, die Wiederherstellung der deut schen Souveränität,, kurz, die Geltendmachung der Rechte aus dem Versailler Vertrage seitens Deutschlands und ihre Anerkennung durch die Signatarmächte des Ver trages. Hat man Deutschlands Pflichten betont,.so darf man auch au deutschen Rechten nicht vorübergehen. Deutschland ohne Ruhr und Rhein ist nicht das Deutsch land, -äs überhaupt Verpflichtungen aus dem Arie- densvertrage zu übernehmen vermöchte. Deutschland ohne Ruhr und Rhein wäre die Verneinung der Grund gedanken selbst des Versailler Vertrages, wäre die Ver ewigung der Unruhe in Europa. Nicht nur Deutschland, sondern Europa und die Welt brauchen Nuke und Frieden zur.Entwicklung. Beinahe fünf Jahre hat es gedauert, ehe die Völker vom Beginn des großen Weltkriege» zum formellen Frieden gelangt sind. Möge ein gütiges Geschick uns geben, daß wir wenigstens fünf.Jahre nach dem for mellen Frieden auch dem wirklichen Frieden näher kom men, den nicht nur Deutschland, sondern die Welt braucht Gleichzeitig bringt da» Blatt die ihm zugegange nen Antworten von führenden Männern aller Kreise über die diesen vorgelegten Fragen nach Her Zukunft de« Währungsreform. Bon Angehörigen der Regierung betont der Metchs- finanzmintster Dr. Luther, dast Pie Dauer der Sta bilisierung durchaus möglich sei, wenn nicht durch! Mäch te die außerhalb de» Gebietes der.Finanz- und Steuer politik liegen .die Anstrengungen des deutschen Volke» um ihren dauernden Erfolg gebracht werden. Der Reichskanzler Dr. Marx legt dar,, dast von innen, zwar unter Darbringung bitterster Opfer, da« Menschenmöglich« getan wird, um die begonnene Gesun dung zu erhalten und ihre Grundlage auszubauen und zu festigen. Er weist auk.den engen Zusammenhang von Reparation», und Währungsfrag« hin und läßt sein« Erklärung ausklingen in die Wörter Mine« aber tut vor allem not, patz unser Volk den unerschütterlichen eine Ansprache, in der er sagte: Dunkel liegt das Jahr 1928 hinter uns. Es gehört der ganze StarkMut der deutschen Nation dazu, dem Jahre 1924 getrost entge genzusehen «aber die edlen Eigenschaften des deutschen Volkes, die in der Not der Zeit besonders hell zutage treten lassen uns die Hoffnung schöpfen, dast es uns trotz! aller entgegenstehenden Hindernisse möglich fein werde das deutsche Volk und Vaterland einer besseren Zukunft entgcgenzuführen. Die Männer, die Sie, hoch verehrter Herr Reichspräsident, mit Ihrem Vertrauen beehren und an die verantwortungsvollen Regierungs stellen berufen haben, fühlen sich heute ganz besonders von dein ernsten und heiligen Pflichtgefühl durchdrun gen, von neuem feierlich zu erklären, daß sie ihre ganze Kraft daran setzen werden, um unser geliebtes deutsches Vaterland im kommenden Jahre aus feinem tiefen Ver fall herauSzufübren und die wirtschaftlichen und finan- zielten Verhältnisse nach Möglichkeit zu gesunder Ent- EH w icklung zu bringen. De« SieicheprSstdent erwiderte darauf mit einer-Ansprache-in der es heißt: Mit Recht wiesen Sie darauf.hin, .dast das abge- laufstze Jahr dem deutschen Volk schwere Opfer aus erlegt hat. Insbesondere blicken unsere Brüder an Rhein und Ruhr auf ein Jahr harter Bedrängnis Zurück. Dank bar erinnern wir uns aber auch heute des Opfermutes, mit dem alle Schichten der Bevölkerung das harte Los getragen haben und wettertragen. Möge das neue Jahr diesen deutschen Gebieten eine Erleichterung Ihres schwe ren Schicksals dadurch bringen, daß .eS gelingt, auf der Grundlage wahren Friedens und Rechts des Völkerle ben« die Möglichkeiten und wirtschaftlichen Kräfte ihrer Bewohner Wetter zu -entfalten. Bet allen Anstrengun- aen des Reiche» kann dem schlimmsten Elend nur ge steuert werden, .wenn ieder einzelne nach Heften Kräften mitbilft, aber noch find unter un» viele, die ungerührt von der Not de» Volke» abseits stehen. Hiernach empfing der Reichspräsident den Retchs- Marx' CrMunysbereitfchast. Ter Reichskanzler Dr. Marx empfing den Son derberichterstatter des Brüsseler demokratischen Blatte« „Derniere Heure" und erklärte ihm, .der jüngst erfolgte Sckritt sei in dem gleichen Geiste unternommen worden wie der durch Hie Noten seiner Vorgänger vom 2. Mat und 8. Juni..auk die keinerlei Antwort erfolgte. Deutsch land werde alles tun, was es könne, um die Reparation^ Verpflichtungen zu erfüllen. Es werde auch! sein Mög lichstes tun,.um die Arbeiten der von der Reparations kommission eingesetzten Ausschüsse zu unterstützen und um Deutschlands Zahlungsfähigkeit festzusetzen und zustellen, .ob eine beträchtliche Kapitalflucht stattgesun den habe. Man werde gern die Mittel prüfen,, wie diese Kapitalien verwendet werden könnten, .damit Deutsch land feine Verpflichtungen erfülle. Man werde den Mitgliedern de» Komitee» die Bücher vorlegen, den» Deutschland hab« nicht» zu verbergen und nicht» -u Ver schweigen. Der Reichskanzler erklärt« auf die Frag« nach Rhein und Ruhr, diese Frage fei eng verknüpft mit der Na, paratton»srag«. Wie könne Deutschland Reparationen bezahlen.»wenn die besetzten Gebiet« vom übrigen Deutsch land getrennt blieben, die ihm geben müßten, war «D an Kohle und Eisen notwendig hab«. Der Hauptpunkt weshalb man nach Pari« gegangen sei, sei, mit den Mächten in Verhandlungen etnzutr«ten, .die die Macht in den besetzten Gebieten in den Händen hätten, um da» Elend de» Volke» su mildern und den wirtschaftlichen Verkehr zwischen de« besetzten und unbesetzte» Gebiet wieder herzustellen. Dst VWon Gtsuumnnck» Außenminister Dr. Syesemmm ist in Lu< fen. Seine Reiss ist al» «in ErholungSurst V«, Chef der Herresleitung, General der Infanterie v. Seockt richtete unter gleichen Tag folgenden Erlaß an das Reichsheer: Dem deutschen Reichsheer Glück zum neuen Jahr! Hinter uns liegt ein Jahr angestrengter und erfolgreiche« Arbeit. DaS Heer schreitet vorwärts auf Hem Wege de« Ausbildung Und der Festigung zum Wohl« des Vater landes. Warme Anerkennung gilt Ken Teilen, den,.Kom mandeuren der Truppen, .die für die Aufrechterhaltung der Ruh« und der Ordnung im Reich Eingesetzt Ware« und sind. In musterhafter Disziplin haben sie, oft un ter schwierigsten Verhältnissen, ihre Schuldigkeit getan und bewiesen daß in der jungen Wehrmacht die ulten Soldateneigenschaften lebendig sind. Besonderer Dani gebührt allen Bestrebungen, die " darauf .abzielen, durch die in uns liegende Kraft der Ordnung und.Selbstlosig keit in den wirtschaftlichen Nöten des Volkes zu, helfen. Wenn unS die Möglichkeit belassen bleibt, auf diesem Wege vorwärts zu schreiten, so wird die Reichswehr im mer mehr zu einem segensreichen und ausschlaggebenden Teil der Reichsgewalt werden. Das Heer geht einem nicht leichten Jahr, entgegen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten deS Landes lasten schwer auch auf der Reichswehr. Von ihr wird Auf opferung und selbstlose Hingabe neben stillem Tragen von Entbehrungen verlangt. Ich vertraue darauf, .daß das Reichsheer auch diesen Forderungen gewachsen sein und feststehen wird in Treue, in Gehorsam, in Kamerad schaft. in Einigkeit. Anzeiger für öas Erzgebirge ZMZU ««»««> »I, - «iztzuitt »««ui«»«, frrnspttch»stnschl«» Ne. tt r»„»raE, raoeUatt fwe«,g,u,ge. Enthallinö öl« amillchra Hrkonutmachnugsa öl« Rat«, ö« Gtaöt uaö öe« Amts-Vicht» An«. p,ftgh«ck.g,a,», f»mt Ktn», n». ISS» Neujahrswünsche an äie Wehrmacht. Der Rrlchswehrminister- Dr. Getzler hat unter dem 31. Dezember folgenden Erlaß an die Wehrmacht gerichtet: „Auch beim diesjährigen Jahreswechsel drängt e« mich allen Angehörigen des Heeres und der Marine meinen wärmsten Dank und Anerkennung für die treue Pflichterfüllung in schwerer Zeit auszusprechen, Be rufen zum Schutze der deutschen Heimat, hat di« Reichs wehr voll ihre Schuldigkeit getan und damit in den weitesten Kreisen des Volkes neues Vertrauen und An sehen erworben. Für das kvmmendo Jahr vereinigen wir uns zu dem Gelöbnis, daß die Reichswehr allen Schwterigketten zum Trotz bleibt: dis eiserne Klammer Her Einheit de« Reiches und der unerschütterliche Grundstein der.ver fassungsmäßigen Ordnung, auf.der sich unser. Vaterland aufbaut zu Größe und Freiheit." Fröhlichkeit feiert, richten sich unsere Blicke mit umso innigerer Teilnahme auf gewisse unglückliche Klassen des Volkes in dessen Mitte wir leben, das sind die Werk tätigen Stände ebenso wie die Geistesarbeiter, das ist der Mittelstand, das sind Kranke, Greise, Frauen und Kinder denen oft das Allernötigste zum Leben fehlt. Wir sprechen den edlen Herzen unfern Beifall aus, .die sich bemühen, ein so erschütterndes Elend -zu»mildern, und wir wünschen glühend, .daß .alle Nationen sich je ner gesunden und ruhigen Wohlfahrt erfreuen mögen die auf Gerechtigkeit, auf.friedlicher Arbeit Und aus brü derlicher Liebe beruht. In seiner Erwiderung.sagte der Reichspräsident Ebert: Dankbaren Herzens begrüße ich die Worte des Mit gefühls mit denen Sie der Not des deutschen Volkes und derjenigen unserer Volksgenossen gedacht haben, die in diesem schweren Mnter unter bitterer Bedrängnis leiden. Mit aufrichtiger Genugtuung stellen wir fest daß weite Kreise der fremden Nationen sich der in Deutschland herrschenden Not bewußt geworden sind Und vom Geiste wahrer Menschlichkeit beseelt, uns Hilfe und Beistand geleistet haben. Manches Leid ist dadurch ge mildert und vielen ist auf diesem Wege wirksam gehol fen W^Mn. Es ist beim Beginn dieses neuen Jahres ähnlichste Munich des deutschen Volkes, .in keinem harten Ringen um sein Leben, daß .auch ihm bald das hohe Gut ruhiger Arbeit und friedlichen Lebens im Kreise der Völker beschieden sei. Der Reichspräsident begrüßte alsdann die diplo matischen Vertreter. Hiernach empfing der Reichsprä sident den Reichskanzler, die Reichsminister und Staats sekretäre. Hierbei hielt Reichskanzler Marr Die Hoffnung auf äas neue Jahr, politische Ansprachen bei -en Neujahrsempfängen. Anläßlich des NeujahrsempfangeS deS diplomati schen Korps beim Reichspräsidenten hielt als Doyen des diplomatischen Korps der apostolische Nuntius Monsignore Pacelli eine Ansprache, in der er ausführte r DaS soeben ver- slossene Jahr ist nicht ohne schwere Schmerzen und Lei- den für die Menschheit dahingegangen, .aber besonders