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nia o»emt<S cgarten» ugen runde und Belondera rsteend, !ir!t 8.j findet es len e, Ehren einladen, estanraut tzenstr. S. »rnrat. M. findenden zu dem det' ergeb. t>«o>e. ier! »0.^ IS. Jahrgang Ireila^» äen 18. November 1921 Muer Tageblatt lZMZ Anzeiger für das Erzgebirge r.in^r«ch-^nschwS N». . ' . . _ _ . _ Nn,«I,»np»Is" VI, tI>d»n,,N»«ltz», p«N!»«n,»»««»«in n«um ie»» je>ü«n au» un» «»>!»> Schwnrz»nd«r, 1 - Molk, au»n>«r- u,« Nnzelaen >.r» Mark, N'klama« P<Ivj«U, L.s» Mark. »«I ,rtz«»«» Nhsthlvffrn «nNprrchrntir Nadatt. Nnje>»«nvn>mhm« dl» spiNrst»»» rV/kg'^^,?l^!al-'n Dieses DIoit enthält »I, amtlich,a «ekaaatmochangra öes Nnt-S öer Statt Nue. Nm' «->«"- Nr. I«,^ Nr. 2SS Das Wichtigste vom Tage. vkelchÄVankler Dr. Wtvih empfing gestern abend di« Vertreter der Industrie, um mit ihnen dt« Kredithi'If« und die Frag« der Ent staatlichung der- Eisenbahnen zu besprechen. Der Verband»sekr«täir Hiriffefer (Zentrum) hat bevMuf al» Preußischer WohlfahrtSminist.er » Di« neuen Posttarif« werden voraussichtlich am 1. Januvp 1S22 in Kraft treten? die neuen Ta rife sollen in Zukunft alle Vierteljahre ye- prüst werden, um die Notwendigkeit weiterer E rhSh u ngen he r b e i z u i ü hr e n. Tis B ot sch aft erk'onfere nz hat -von dem Schreiben des österreichischen Ges andren in Pari» vom 16. November Kenntnis genommen, durch das die österreichische Regierung sich ver pflichtet, den Vertrag von Venedig in der vor geschriebenen Frist zu ratifizieren- Heim Einzug deS Prinzen von Wales in B» nid vH kam es zu ernsten Unruhen im Etnge- berenenviertel, die aus die Agitation england feindlicher Element« zurüchzüsiihren sind. Japan schweige» Frankreich will reäen. lv-n »nserem Berliner Mitarbeiter.) In die begeisterte Linheilsstimmung, die die ersten Lag« der Washingtoner Abrüstungskonfe renz so geflissentlich zur Schau trugen, kommen die erstell Misoäne. Amerika und England sind Mir an geblich ganz einig in dem weltgeschichtlich devriusamen Akt der voczunehmendsn Abrüstung, aber der dritte Hauptparlner Japan hüllt sich in finsteres Schwei gen. Die chinesischen Vorschläge der Abrüstung sind nämlich inzwischen von Amerika ausgenommen und sehr wirkungsvoll svrmulierl worden. Diese Vorschläge ver langen aber von Japan ganz ungeheure Opfer; Aus hebung des englisch-japanischen Bündnisse», Räumung GchaaiungS und Sibiriens durch Japan, Verzicht Ja pan» aus ..all« Sonderrechte, die 1917 im Abkommen zwischen Amerika und Japan bezüglich Chinas zuge standen worden sind, Aufhebung der englischen, japa nischen und französischen Eiufluhzonen in China und Schleifung aller Befestigungen aus den Inseln des Stil len Hze.au», die zu Japans Herrschaftsbereich gehören. Dafür will Amerika grossmütig seine Befestigungen auf Pen Philippinen und im Stillen Ozean aufgeben. Alan steht aus dem allen, welche starken Zumutungen die amerikanische Ostpolitik an Japan stellt. Einstweilen schweift Japan noch in den offiziellen Konferenz- sitzungen. Aber aus einer mitgeteilten Privaräußerung des Admiral» Kato geht dock hervor, das, es nicht ge neigt ist, sich widerspruchslos isolieren und von den beiden konkurrierenden Seemächten än die Wand drük- ken zu lassen. Man möchte uns!, so erklärte Kato', in den östlichsten Teil des Stillen Ozeans zurtjcldrängen. Sei 4s. Aber wir werden unS nun in Zukunft unsere ganze Freiheit bewahren. Wenn wiv von der englischen Allianz befreit sind und einem großen Block gegenüber stehen. so sind wir bereit, einen Block aller gelben Völker Lu bilden. Selbst wenn diese Aeutzerung des japanischen Admirals nicht wörtlich so oder Überhaupt nicht getan worden sein sollte, gibt sie jedenfalls die naturgemäße Stimmung.der Japaner wieder, die das gemeinsame Zusammengehen Amerikas und Englands gegen da» Reich de» Mikado auslüsen must. Neber- flüssig zu sagew, daß du» nicht von vornherein vorauS- zus«h«n gewesen wär«. Worauf ev Amerika und Eng land vor allem ankommt, ist Pie Isolierung Japan» un ter gleichzeitiger starker Betonung der amerikanisch-eng. lischen Friedensliebe und AbrüstungSleidsnschaft. Fragt sich pur, ob Japan das Gptol nicht längst durchschallt und Ueberraschungen vorbeireitet hat, dte den Schoch;ug der Weihe,» geigen di« Gelben wieder durchkreuzen. Tn» Über chird man Wohl nächste Woche nähere» erfahren, wenn,die nächst« Vollsitzung detr pstastatischen Kommis jsivn stattfindet. ' Während di« Abrüstung «ur See. dte Gemüter, noch hochgradig beschäftigt, wird auch die Abrüstung z u Kano« in die.sen Tagen schon zur Sprach« koiniuen Frankreich Hal da» Bedürfnis, den Washingtoner Ver handlungen nicht al» Zuschauer, sondern al» tätiger Teilnehmer beizuwohnen, Briand wird sprechen. WaS « sagen will, hat e, durch dienMNige amerikanisch, Zeitungen schon im Vorau» Vekanntgegeden. Natürlich v»kd « dte Beret-EliÄtet» Arankreiche zur Abrüstung energisch betoiwn. Natürlich, denn unter den nach Ma- shtnglon geeilten Siuatsmäiniorn gibt c» keinen, der vor der Welt das Odium auk sich nehmen wollte, etwa Gegner der Abrüstung zu sptn. Am allerwenigsten Brt'and. Frankreich steht ja ohnedies in Amerika Im Geruch, daß es Militarismus und Imperialismus in einer Weis« treib«, die beispiellos d ast ehe und selbst das.verruchte preußische System früherer Zeiten über treffe. Also ist «S selbstverständlich, das; sich der Ver treter Frankreichs so friedliebend und abrüstunaSfreudig wie nur möglich geben Wird. Aber natürlich wird Bri- onld auch dartun, daß das böse Deutschland mit seiner grasten Volkszahl und mit seinen, revanchelusttgen altert Generälen und Alldeutschen. Frankreich nicht so stark abzurüsten gestatte, wie es gern möchte. Und er wird weiter dartun, vast der bst Friedensschluß geplante Garämievertrag Mischen! Frankreich, England und Ame rika die großen Nüstuugsausgaben Frankreichs gewiß verhindert hätte, wenn er wirklich zn Stande gekommen wäre. Ta er aber nicht zu Stande kam, so sei das arme Frankreich gezwungen, seine ungeheure Truppeumacht zum Schutz seiner ungenügend gesicherten Grenzen ge gen das angrisfslttsttge Deutschland beizubehaUen Trr AbrüstungSkougceß möge diese Notlage des friedlieben den Frankreichs einsehen und — nun kommt die Haupt sache — in aller Form anerkennen., daß, die Sicherheit Frankreichs die Erhaltung, seiner Armee in ihrer jetzil- gen Stärke erfordere. Mit andern Worten: Frankreich will ausgerechnet die Abrüstungskonferenz benutzen, uni die Billigung der großen Weltmächte für (eine un geheure Rüstung Lu Lande ausgesprochen ,u bekommen. Ein feiner Plan! Wenn er Briand, der nächsten Mon tag in öffentlicher Sitzung den französischen Standpunkt darlegen will, gelingt, so kann er hochbefriedigk die Heimreise nach Paris Ende nächster Woche anireten. Deutschland aber hat gerade an diesem Punkt der Kon- greßverhandlungen tu Washingron unmittelbarstes In teresse. Seine Aufmerksamkeit darf deshalb durch noch so wichtige innerpolitische Vorgänge der nächsten Tage nicht von der Beobachtung Frankreichs aus der Wa shingtoner Konferenz abgelegt! werden. Deutscher Reichstag. Die trnneiM Ernährung»!«»? drs Reich». —o— Nach mehrtägiger Pause setzte der Reichstag gestern die neulich abgebrochene Jute.rpellaiionsdedatts über die Preissteigerung und dtp Folgen der all gemeinen Teuer,uni; fort- Zunächst wurde die Beantwortung einer Reihe, neuer Interpellationen der Nachten, darunter z. B. über dis Ratifizierung des Wies badener Protokolls ohne vorheriga Zustimmung des Reichstags in der Vvrgeschriebeneu Frist zugeiagt. Dar aus wird die Vorlage über die Abänderung per Be kanntmachung der ausländischen Wertpapiere ohne De batte, in allen drei Lesungen angenommen und das Ge setz über daü Verfahren in Versorgungsfachen dem Aus- schust für die KriegSbeschädigiengefetze überwiesen. In der iLeuerungsdcb'alto nimmt der DeudschvolkSparteiler Help die Landwirte gegen die Vorwürfe in Schutz, di« gegen sie wegen der Preisbildung erhoben worden sind- Nach ihm rächi sich an uns heute nur. die Bürokraten-, Wirtschaft des einstigen ZwaugsregimS. Von weit höhe rer Warte behandelte der Demokrat Trte.schmann die Ernährnngslage des Reiches, indem er einerseits die Rechts- und Linksradtkälen davor warnte, die Not des Volkes parteipolitisch aüszuschlachten und anderseits in sachlicher und überzeugender Weise die Ursachen der Teuerung ausdeckte, zu deren Bekämpfung, er rücksichts los allo Mittel de» Staates angewendet sehen will. Tiefer Auffassung ist auch der Reichswirtschaflömtnister Schmidt, der indessen ehrlich zugtbt, daß etwas an deres als Vorbeugungs- und Milderungsmaßnahmen dem Reich kaum zur Verfügung stehen. Er weist z. B. aus Pie Erschwerung des Greiizverkehrs zur Verhinde rung ausländischer Auskäufe hin. Weiter bekämpft« er die tm Ausland noch immer herrschende Auffassung. Paß mau in Deutschland ganz gut lebe. Als Beispiel führte ec den bedeutenden Rückgang des Fleischkonsums im Reich an, der gegenüber 19l3 «inen Miuderverbrauch bis zu »Kl) Prozont auswetst. Ter Neich-ernährungs- Minister Herme» unterzog sich der Aufgabe, nuszu- rechnen, welche Mehraufwendungen tm Reich bet Durch führung der unabhängigen Anträge auf Erhöhung der Mehlratton usw. entstehen inüsttew Schon jetzt hat vte Deckung .der verbilligten Nation, tm laufenden Jahr die Einstellung von 3V» Milliarden Mark erfordert. Tics« Beträge deichen aber bet der austerordenlUchen Entwer tung der deutschen Mark natürlich schon heut« nicht ent fernt mehr zu. Die Kosten der Mehreinfuhr von rund einer Million rönnen Getreide, dte durch d«n gefor derten Mehrbedarf von täglich k) Gramm erforderlich werden würde, würde sich allein auf 12,9 Milliarden Mark belaufen. Diese Zahlen blieben sichtlich nickst ohne Eindruck aus da» Han» Nur die Kommunisten blieben selbstverständlich unberührt davon. Remmel« zog un bekümmert gegen sämtliche anderen Parteien vom Le der Nm t! Uhr war der Teutschnakionale Krüae.r- Hoppenrade mitten in einer Abwehr dieser Angriffe. Man halte die Vorstellung, al» ob die Diskussion sobald nicht beendet sein würde. Sächsischer Lanätag. Da» Mißtrauensvotum mit 47 «egen 48 bürgerlich« ' Stimmen abgelehnt. Tie gestrige Landiagssihung begegnete wegen .dr auf der Tagesordnung stehenden MißtrauenSantrageS gegen die Minister Lipin'ski, Flcitzner und Jük» kel sehr starkem Jnieresse, wie aus den überfüllten Tri bünen hervvrging. Zu dem Antrag sämtlicher bürger licher Parieren, den unabhängigen Ministern LipinSki! Fteißiier und Jäckel das Mißtrauen des Landtags aus zusprechen, .sprach als erster Redner Abg. B e.ulte r (Teutschnat). Tann erhob sich Minister des Innern Lip in S ki. Er stellte u. a. die Behauptung auf, daß die Mörder Erzbergers in engen Beziehungen tzü deni Teutschüalionalen gestanden hätten. Weiter äußerten sich Abg. Niethammer (D. BP.) und Abg. Wirth (Soz.). Abg. Tr. Reinhold (Tein.) stellte fest, daß die Regierung sich in den Dienst der Partei gestellt hat die den Umsturz in ihrem Programm enlhatien hat. Ta» Bürgertum sei es müde, sich von einer Regierung, dtä die -.demokratischen Grundsätze mißachte, tanger verge waltigen zu lassen. Seine Partei erstrebe eine Koa lition auf breitester Grund läge. Weil die Un abhängigen däS Hindernis für eine Einigung aller Ver» fässungstreuen bilden, deshalb müsse seine Partei den uimbbäugigen Ministern ihr Vertrauen entziehen. Nach Ausführungen der Abgeordneten Siewert (Kom.). und H eßt e i ii (Zeiitr.) verteidigte Ministerpräsident B uck däs Verbot des Vortrags Admirgls BrüninghauS in Trespen mit dem Hinweis, daß in Zeiten der Trauer um Oberschtesien solche Feiern nicht, angebracht gewesen seien'. Bet der nun folgenden, Abstimmung wurds das Mißtrauensvotum mit 47 sozialistischen und kommu nistischen gegen 46 bürgerliche Stimmen ab gelehnt. Die beiden sozialistischen Minister Fellisch und Held! eilwn von ihren Ministersesseln auf dis Abgeordneten bank, um durch ihrs Abstimmung das Mißtrauensvotum mit zur Ablehnung, zu bringen. Hierauf wurde die Aenderung des Gesetzes über das h öhere Mä'dwe Nb i ld ungSw« se n beraten, und die Vorlage, die den Abbau der untersten Klasse und die Eiusühruug von 6 Klassen für die höhere Mädchenschule vorsieht, in sofortiger Schlußberatung angenommen. Meiler folgte die Besprechung der Erklärungen, .die die Abgg. Bänger (T. Vp.) und' Börner (Teutschnat.) in der letzten Sitzung oes Land tags zu den Enthüllungen des Ministers Lipinski ab gegeben haben. Abg. Bänger wiederholte, daß ener gisch Stellung genommen werden mußte gegen das Vor gehen des Minister» LiPinSki, da» ganz, ungewöhnlich war, und eine neue Gefährdung der Ns ich sin ter essen gerade in der Zeit, dä die Entente gegen die.Deutschen Werke geradezu drückend vorgiug. Mini ster Lipinski versuchte dt« Feststellungen des Vorredner» zu entkräften und sich von dem Vorwurf M befreien, daß er mit seinen Enthüllungen die Neichsinteressen ver letzt habe. Justizmintster Zei chner verlas eine Erd klärung, in der er bestreitet, daß die Liptnskischen Ent hüllungen auf Mitteilungen des Staatsanwalts Tr. AS» muS zurückzuführcn seien. Abg. Börner (Teutschnat.) stellte fest, daß es dein Minister Lipinski in keinem Punkt gelungen sei, den Gegenbeweis gegen dttz in den Erörterungen der beiden bürgerlichen Parteien euthallsneu Tatsna,eu zu führen. Tis ganze Tätigkeit Lipinskis sei nichts anders als leichtfertige Wahlarbeit gewesen. Abg. Tr. Seyfert (Dem.) erklärte, daß, seine Partei Geheimvrgauisationen verwerte. Wenn sie ay dem Pflichtgefühl der Negierung nicht zweifle., so Halts sie «S doch für bedenklich, väß hich dis Regie rung auf einzelne Gruppen stütze, dte den Umsturz der Verfassung fordern. In Anbetracht dec vorgeschrittenen Zeil — Pie Aussprache über die Erklärumy-n hat sich schon bis Vic? Uhr alrsgedehnt — wurde dir Beratung einiger Punkte von der Tagesordnung.abgssetzt. Dt« Erörterungen über di« Erklärungen ging dann austrr- ordcnllich in dte Breit«, so dast sich da» Hau» ilmmer mehr und mehr leerte, und in der achten Abendstunde Minister Lipinski zum sechsten Mal vor fast leeren Bän ken sprach. Nachdem Abg. Reinhold (T«m.) e» alt ein parke» Glück bezeichnet hatte, bah Minister LidtnBkt jede Ausführungen «ine» ALgeordneten zu «ilter wahl- red» der U. G. V. Lrnutzte. wurden fchltehlich di» Be sprechungen heendet. Zum Schlup begründ«»« Ab-. Tr.