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/luer Tageblatt L«LU'kW K.W Kau» «, Mi»,«««» au» ftu« uu» »,» »«Ikk «ch»,r,,o»,kaPf,. ,u-»acha, M Pf-., f»« «u, lint »,n »ezlrk «chw-rz-nd-ra « pfa., f»nft »Spf.»«««erßer.nXbfchMfstn «nt. sprich«"»,« Xabatt. Nnz,la»nan- „hm* »I» fpStestin» »'/, Uhr vor- »Ittag». PÜ» P»hl«r Im Gay kann »,k»ayr nicht ,,l^st«t w»rö»n, vrn» »«» ftufaab« »«r «nz«I,, »urch P,rnf»r«ch«r «rfolat o»«r So» Monufkrlpt nl»t»«utll» «„dar IN. all, poftanstalt«» «a» i»ym,n G,ft,u«na«n »ntq»q«n Mzeiger für -as Erzgebirge MW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. Sprachst»»-, -ar Na-aktion mit -«»»nähme -er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm.-t-ress», Tageblatt -tueerrgedirg». fernsprech», PP. '' für uno,klangt »ing»sanöt» Manuskript» kann S»wühr nicht g»l»ist»t w»r-»n. Nr. srs. Dienstag» äen 28. November ISIS. 11. Jahrgang. ZchMle Niederlage äer kntemelruppen bei MsnaW Hkurglu genommen. — Erneuter Vorstoß -eutsther Seestrettkräste. — Nutze km Westen., steicbrlranrler von öetbmsnnbollivrg. Am 29. November wird der Mann, der dazu beru fen ward, des deutschen Reiches Geschick« in feinen ernstesten Stunden zu leiten, 60 Jahve alt. An einem wichen Tage, der allgemein als ein Markstein in der Entwicklung eines Menschenlebens empfunden wird, ha ben wir das Bedürfnis, des Mannes zu gedenken und ihn« unseren Tank zu bringen, der als erster Diener des Staates und einziger Verantwvrtlicher die Last dieser schweren Zeit in treuer Pflichterfüllung trügt. Ti« Daten seines Lebens ergeben das Bild einer ernsten aber glücklichen Laufbahn. Im Jahre 1856 wurde Bethmann Hollweg in Hohenfinow geboren. Schon 1886 war er Landrat des Kreises OberbarniM, zsth!n Jahre später in Bromberg Regierungspräsident und drei Jahre darauf, am 1. Oktober 1899, abs 43säjhriger, Oberprästdent der Provinz Brandenburg. Dieses Amt verwaltete er sechs Jahre, dann wurde er Minister des Innern, und bereits 1907, also zwei Jahre später, Staatssekretär im Reichsamt des Innern. Wieder zwei Jahre nach die sem Uebergang aus der preußischen in di« ReichSver- waltung erfolgte seine Ernennung zum Kanzler des Deutschen Reiches, nachdem der parlamentarische Streit um die Erbschaftssteuer zum! Abgang Bülows geführt hatte. ES war keine leichte Aufgabe, vor die der neue Kanzler sich gestellt saht. DaS Ziel AethMann-Hvllweg» hieß allezeit, unserem Vaterland« den im Auf stieg des letzten Jahrhundert» errungenen Platz zu erhalten und zu mehren. Wie weit es dem Kanzler gelungen War, der schwierigen inneren Lage nach Bülow» Abgang allmählich Herr zu werden, beweist der Erfolg der Weyrvorlagen in den Jahren 1912 und 1913. Aber weit schwieriger noch war die äußere Situation. Wir Wissen heute, daß all unfern friedlichen Bestrebungen, all unseren Versuchen, der Katastrophe auszuweichen, der unbedingte Kriegswille der um England gruppierten Entente gegenüberstand. Der Weltkrieg ist der letzte Versuch. Englands, Deutsch land am Eintritt in di« Weltpvlittk zu verhindern. Er ist gleichzeitig der letzt« Versuch deS im Niedergange begriffenen Frankreichs, seinen Niedergang aufzuhalten, und ferner der entschlossene Vorstoß Rußlands gegen Europa. Auch wer dies schon vorher erkannt hatte und nur ein wstnig Verantwortungsgefühl gegenüber der Menschheit, gegenüber dem Urteil der Geschichte hatte, durfte trotz solcher Erkenntnis nichts unversucht lassen, was das furchtbare, un« jetzt bekannte Ereignis einer Weltkriege» hätte verhindern können. Eine besonder« Klarheit der Führung sehen wir in der Sicherheit, mit der unser« Politik nach diesen letzten Bemühungen, den Krieg zu verhindern — dile getan werden mußten, auch wenn man von vornherein von ihrem Mißerfolg überzeugt wär —, den Weg nach dem Osten ging und Anschluß an die Türkei und den Balkan nahm. Ein Prüfstein fist die Geschicklichkeit un serer Reichsleitung wär di« Entwirrung des Balkans. Daß «S uns gelungen ist, uns die Mitwirkung de- wehr fähigsten und zukunftsreichsten Staates auf diesem un- ruhigsten Teil Europas zu sichern, ist einer unserer besten Erfolge. Das Vertrauen, das der Kanzler nicht nur bet uns, auch in besonderem Mäße bei unseren Ver bündeten genießt, ist gegründet in der Anerkennung, daß seine vvrauSschauende und vorbereitend« .Arbeit, die in den Wehrvorlagen ihren sichtbarsten Ausdruck fand, aber auch sich in der für unser Durchhauen ühärauS Wichtigen Kleinarbeit der wirtschaftlichen und politischen Orga nisation bewährte, da» bt-her erreichte Resultat ermög licht hat. Dfer Krieg ist noch nicht entschieden, aber in unser aller Bewußtsein, und auch in der zögernden Kritik des Auslandes steht die Gewißheit, daß wir ge siegt haben. Eine UeVersicht Über die Unmenge der bis her geleisteten Arbeit wird erst zu gewinnen sein, wenn das große Ringen sein End« gefunden hstt und Geschichte geworden ist. Mer schon häute ist «S «in Recht, daß wir uns nicht versagen wollen, dem Kanzler von Betih- mann-Hollweg den Dänk de« deutschen Volke» in Zu versicht auf de» Kanzlers und Mftve Zuhunft zu bringen. * * I!IRgIRIIIRjI«IIIRIttttI«»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIttIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIUII» MMWWdmSWtGM Berlin, 27. November, abend». (Amtlich). Im Westen und Osten nicht- Besondere-. In Rumänien ist die ganze Alt-Linie in unserer Hand. In der Monästir-Ebene und den Bergen im Cerna- Bogen schwere Niederlage der Entente durch Scheitern eines «roßen Angriffe- von Trnova (nordwestlich Mona- stir) bis Nakovo. Und Rumänien, da» in der Rechnung de» Bierverban des feinen Gewinnposten zu finden hoffte, hat nun dft Zeche selbst mit schwerem Reuegeld zu zahlen. Seit der Schlacht von Targu^Jtu hat di« rumänisch« Niederlage sich in einem Eilschritt vollendet, dem di« Russen auch bei weniger schleppendem. Tempo nicht gewachsen ge wesen wären. Der Abstieg bis Craiova und die Besitz ergreifung der kleinwälachisthen Hauptstadt waren da» Werk weniger Lage. Sofort stiegen die Truppen Fal- kenhahnS weiter nach Osten vor und überschritten den Alt-Fluß. Zu gleicher Zeit fühlten sich die Rumänen bei Orsova und Turnu-Severtn gepackt. In einem stra tegisch und taktisch unvergleichltzhen Jnetnandergreifen aller Kräfte setzte nach dem Einbruch Falkenhahn» in die MMlWAWWAmW« (Amtlich). Große» Hauptquartier, 28. Nov. vorn». Westlicher Kriegsschauplatz. Front de» GeneralfeldmarschaS» Kronprinzen Rupprecht Keine grSßeren Kampfhandlungen. Oestltcher Krieg»sch««platz. Front de» General» Prinzen Leopold von Batzen». Südöstlich von Dünaburg verstärkte sich zeitweilig da» Feuer der russischen Artillerie. Sonst zwischen Meer und Dnjestr kein« besonderen Ereignisse. Front de» Generaloberst Erzherzog Josef. An der SiebenbÜrgischen Ostfront stellenweise leb haftere» Feuer. Russische Aufklärung»abteilungen wurde» mehrfach abgewiese«. Der Alt ist überschritte«; di, »eiteren Operationen sind eingeleitel and haben mit Kampferfolge« für un» be gonnen. Curtea de Arge» ist in unsere« Besitz. Balka«-K»leg»fcha«platz. Front deS Generalfeldmarschall- von Mackensen. I« der Tstdruvfchn Serins« WetzeMStätigkeit. Die Tvnauarm« hat Gelände ßewstunen. Giurgiu iß He stern genommen wärda». Mazedonische Front. Heftige» Feuer -Disch« PraSPa-Iee und Gern» lei tete parke Angriffe ei«, die zwischen Lvmovo, nordwest lich vvn Monapir und Macovv (im Mernadogen) sowie bei Grnntste Vvn Russen, Italiener»», Franzosen und Serbe« gegen Vie deutsche« Linie« geführt WMven. Am große gemeinsame Angriff den WetontetrWPP*« ist vSl» list gescheitert. Unter der vernichtenden wlrstM» uns«, re» Artillerie- Mw FnMtMchstuen-i. hat der Feind schwere vlntigr Verluste erlitte», ohne den geringste« Erfolg zu erziele«. Der erste Generalguartiermeister (W. T. B). Ludenoorff. lllllIRIlIllllIlllllllllllllllllIlllIttilllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Rumänien unä Griechenlanä. TäS Schicksal, das über Rumänien hereinbricht, kommt nicht unerwartet. ES ist mit Sicherheit schon vor einiger Zeit von einer Stelle aus vorausgesagt wvr. den, di« man in diesem Fall« Wirklich älS di« berufen ste bezeichnen darf. Hindenburg hat in der osterwähn ten Unterredung, di« er einem Wiener Journalisten ge währte, da» Wort von dem Zahltag! geprägt, der für Rumänien angebrochen sei. Er hat hinzugefügt, daß « da» Losschlag-en Rumäniens mit GenrqMung begrüßt habe, denn e» bring« den Kampf aus dem! Stellungskrieg heraus. Lies« Worte waren im Vollgefühl mtlittwischer Kraft und mit der unerschütterlichen Sicherheit de» sieg gewohnten Feldherrn gesprochen. Ihre Erfüllung hat uns stets als sicher gegolten, und unseren Gegnern wer den alle Zweifel inzwischen vergangen sein. Wie rasch, wie blitzschnell die Bewegungen sein würden, wie stür misch belebt da» Gegenbild des langsamen Md zähen Stellungskrieges, das haben allerding» Wohl die we nigsten vorausgesehen. Wieder einmal feiern Entschluß? kraft und Tatkraft ihre Triümphst in der deutsch«» Kriegsführung, wieder einmal stehen genialer Feldherrn- plan und kraftvolle Durchführung!.so greifbar deutlich vor uns wie die Namen Htndenvurg und Mackmfen. Walachei Mackensen über die Donau. Wünscht man rin Gegenbild zu dieser planvollen, bi» ins eii^elne durch dachten Arbeit, so denke man an den Vorstoß über di« Donau, den die Rumänen südlich Vvn Bukarest zu ihrem Unheil unternahm««. LämalS rin Stoßen die Luft, brr Leim ersten Harten Widerstand zurückprallte. Livs- mal «ine Operation, di« kunstvoll Md kühn da» setzt« Med in einem großen zusammenhängenden Plan ein fügte. Die Kleine Walachei mit ihren reichen Vorräten ist Heute schon in unserem unbestrittenen Lefitz. Von Norden her nimmt der siegreiche Druck auf die rurnä, nifch« Karpathienfrvnt seinen Fortgang, wir Vinnen mit Zuversicht abwärten, wie sich der Uebergang von der Klein«» zur Großen Walachei vollziehen wird. Die Rechnung, die der Vierverband in Rumänien verloren Hat, sucht « in Grftchvnßord auszugletchen. Nach einer längere» Ruhepause ficht sich Griechenland der Faust seiner Peiniger Wied« ausgesetzt, offenbar ßm Zusammenhänge mit dem WaWV, dar der Bierverbttnd nördlich de» Balkan- erlevm Muß. Nach Rußland Hat Rumänien vergeben» hilfesuchend die Arm« ausgestreckt; »rach Sarratl ruft «s nicht minder vergeblich!. Auch! der französische Krieg-Minister, Vtt Anderst Zeit al» Trei ber in Saloniki weilte, Hat die trägst Aktion nicht Über Monasttr hinaus in Fluß bringen können. Und ft schwärzer sich! die Wolken über Rumänien zusammen- tzisthen, desto Heißer wird dem Vierverßand der grie chische Boden. Dem griechischen Fundament tzstt der Dterverband ja nie getraut, und Wien« er jetzt das Land und Volk bi» zum letzten militärischen Ausrüstungsge genstand wsthstlo» machen will, so ist da» -onsequent ge nug, zugleich aL« auch ein Lavtt», daß,« mehr al» je Grund Hat, Griechenland SU fürchten. Griechen land steht vor einer neuen Krtsft, und Rumänien wirst diesmal sein« Schatten darüber. TW» macht die Lage dort gespannt« und spannender al» ft. Wir können auch hier di« Entwicklung mit Ruhe abwarten, ung«^ rührt durch Denizelos, der mit der Kriegserklärung an .Dstutschland der Roll« eines Räubierhauptmamr» offen bar einen neuen, wenn auch .falschen Glanz verleihen möchte. Ueber ihn und seine.Rollst ist die griechisch« Krisis längst MnauMwachsstn. A H d Verstärkter Druck auf die rumänisch- russische Moldau-Armee. Schweizerischen Blättern nach meldet Rußkoje Slovo au- dem Hauptquartier der Moldau-Armee: Der Feind, den man im Süden' gebunden hatte, bedroht wieder die Moldau, um in den Rücken der Bukowinaarmee zu gelan- gek. Der Druck des Feinde» verstärkt sich an der ganzen Moldaufront, und die feindliche Fliegeraufllärung unä Luftbeschießung hat sich seit mehreren Lagen außerordent lich gesteigert. Der Abschnitt Slatina-Alezandrie von den Rumänen geräumt. Mailänder Blätter berichten, wie au» Basel gemeldet wird, von Ker rumänischen Grenze: Der Abschnitt Slatina- Alexandria ist vom Feind ernstlich bedroht, so daß beide Städte und ebenso Rostori geräumt wurden. Die dort stehenden rumänischen Truppen ziehen sich südlich der Linie PiteSct auf vorbereitete Stellungen zurück. Die Bahnlinie Pite»ei—Bukarest -erstSrt. Züricher Blättern zufolge berichtet Secolo au- Peter», bürg, daß die Rumänen die Bahnlinie PiteSci-Bukarest zerstören, um ein Vordringen de» Feinde- auf Bukarest zu verhindern.