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Mittwoch» äon IS. November ISIS II. Zrchrgemg 2 mit dem GmerMssimrr» Jekotf, der«. a. sagt«: Sieg«, rvkL, tscr über die grLß«m moralischen mw msterieKen Logen die Nattonalfabrien. r'im L-onni< im Beisein vieler Schweizer Polen auS der i einen wurde die polnische sattem StWuiMg g» Stt§Mint:§rki!i>mVetIiirteS«tkiigISM miS kiMmi Erfolge -rvtscher unö österrekchisch-vagarischer Flieger: eka öeutsches Markaeflugzeug über -em Flugplatz St. Pol, k. u. k. Seefirrgzrage über Vober-o uuö Settgua. — Günstiger Stan- -er Kümpfe tu -er nör-ttcheu Valachak. bewvrfen pr-rden. Mazedonische Front. Dm heftigen französischen rlngr^tzm in her We»c vvn Mmmsffr haben ikalüvrffche Lruppen, dabei da» Stoglmeni Balkan«« Gr. Majestät L-o» Kaiser» vnverriickt staw^rhsltc«, Am Lernakvgcn gelang s» dem Gegner. -K-vf^'N AN nehm»». Mn ManVenMekung gegen Vie iralsteMmg z« orvinriden. ist Uns«« verreib tgmrg dort MrtttlgelrLt worden. Der erste Generalquartiermetße» (W. T. B).Ludendorff. LlvilüienrtpNicht. Nach mehr als zwei KriegSjahrerr bricht sich ein Ge danke Bahn, oc-r - sc einfach, naheliegend und gewisser maßen wlbsivcrständlich er auch ist — in den ersten Zeiten des Krieges kaum ernst genommen wurde, wenn man ihn zur öffentlichen Erörterung stellte. Es handelt sich um die Frage, die militärische Dienstpflicht durch eiife w ivtschMstlii,ch e z,u ergänzet, dse denn Liaat Las Ncchr gibt, von jedem Bürger, der für den eigent lichen Kriegsdienst nicht in Betracht kommt, zu verlangen, daß er diejenigen wirtschaftlichen Leistungen übernehme, die für die Allgemeinheit unter den Kriegsverhältnissen am zweckmäßigsten sind, vorausgesetzt natürlich, daß er sich an und für sich dazu eignet. Die er Krieg läßt sich mit keinem früheren vergleichen. Zum ersten Mal handelt es sich dar um, daß die miteinander ringenden Völker nicht nur alle militärischen, sondern auch, alla w irisch)afitlsich yn Mittel, über die sie verfügen, aufzubieten suchen, um sich ge genseitig niederzuzwingen. Die außergewöhnliche wirt schaftliche Lage, in die gerade die Mittelmächte durch den Krieg versetzt wurden, mußte, je länger der Krieg dauerte, umsomehr staatliche Eingriffe in das freie Wirtschaftsleben erforderlich machen, um der jeweilig notwendigen raschen Anpassung unseres MMaBnZMisUUs. an ungewohnte Zustände zu erzwingen. Viel ist in dieser ÄezlehüNL 8-- tan worden, eine der wichtigsten Maßnahmen bleibt ziy Krönung unserer gesamten Kriegswirtschaft noch zu tun übrig; eben die Einführung der Zivildienst- iflicht. Daß man dazu nicht längst überging, trägt viel eicht die Hauptschuld daran, daß die meisten kriegswirt- chaftlichen Maßnahmen unserer Regierenden nur halb be ledigten, weil sie ohne die Zivildienstpflicht schon in ihrer Anlage nur Halbheiten waren. Längst har man sich mit gutem Humor damit abge funden, daß Lcmvsturmlev-te, die im Ztvtlberufe hohe Stel lungen eimrahmen, und nur mit den Federn arbeiteten, als Soldarm und K rieger oft die gewöhnlichsten und schwie rigsten oder niedrigsten Arbeiten oder Dienste verrichten müssen. Man kann Professor sein und wird im Heere doch bereitwillig für dos Vaterland Schipperdienste verrichten. Und Unzählige, die gewohnt waren, sich fortgesetzt bedienen zu lassen, müssen sich als Krieger daran gewöhnen, unter Umständen für Kameraden Stiefel zu putzen, Stuben mrd viel weniger angenehme Oensichkeiten zn reinigen. Da von abgesehen, gehört der Kriegsdienst an und für sich zu den denkbar schwersten iörperl'.chc« und seelischen Anstren gungen. Warum also soll den-, der nicht zum Heeresdienst Kngczogen wird, nicht wen^steuS zugemmet werden kön nen, i»u -LiuschastsleL^n einen Platz uuSzuMllen, ber durch dis Einzieöun-r wwde wen:; er dort nützlichere Dienste ssic die Allgemeinheit verricht«, kann als da, wo er zu wir ken gewohnt ist. Man kann im Kriege aus die BemfSlei- stungen Tausender von Kopfarbeitern und Künstlern ver zichten, die man im Frieden nicht entbehren mag: warum soll der Staat sie nicht nötigen dürfen, solche — wenn auch noch ungewohnte Tätigkeiten Gerichten, die viel dringendere Bedürfnisse bestir^tgen. Mit einem Vorschläge, der sich in dieser Richtung be wegt, tritt man, wie wir gestern ausführlich meldeten, nun an die OesserMchkeit. Man meint, es sollte für eine allge meine Zwtldienstpfltcht das 16. Lebensjahr als die unterste, das 65. als die oberste Altersgrenze festgesetzt werden. Per sonen, die bereits eine regelmäßige Beschäftigung haben, sollten in der Regel in derftch<.n verbleiben, aber wenn es nicht anders gehe, müsse der Zwang zur Tätigkeit in ei,M bestimmten Stelluna et.-treten, um vor allem der Kriegs industrie und ocn Büros der KrkgSeinrichtungen die er- forderlichen Arbeitskräfte zuzulähren. Zunächst wäre na türlich auf all- unbeschäftigten, noch lrisiungSfLH'.geu Per sonen ohne Unterschied d-rS Geschlechts zucückzugreifen. Dazu würden .? B. dir. vielen pensionierten wUecen und höheren Beamten, Rentiers usw. gehören. Man könnte — und wie man hört, soll bisse Maßnahme schon bestimmt ge plant sein — die höheren Klassen der Schulen schließen, um die Studierenden sür Munitions oder Erniearbsiten - zu vmtchtm. Die Verteilung "der verfügbaren. jetzt brachliegen den oder für überflüssige Zwecke tätigen ArbeitSkkäste wer den äuf Gru-'d der Ergebnisse einer Mu st er un g nach militärischem Vorbild« unter Zuziehung von Aerzten erfolgen. Es ist aewih kaum daran zu zweifeln, daß dieser Vorschlag von den weitesten Kreisen gebMgl unseren Fasern cm den großen Erinnerungen unserer Hoi- mat im Osten. Wohl hatten wir erwartet, daß die Erlösung Polens durch das edle Frankreich erfolgen werde. Nun ist es anders gekommen und der Feind hat in unsere Geschicke eingegriffen rmd unsere Heimat wieder aufgÄiaut. Wir sind gewiß, daß wir von unseren Freunden nicht wieder an unsere Unterdrücker, die Ruffen, ausgeliefert werden. Wir erwarten, daß Frankreich als erster Staat dt» Berechtigung des neuen Polen» aner kennen werde. Vielleich kann Polm so noch einmal die Brücke zur französisch-deutschen Verständigung werden. Bei diesen Worten setzte von den radikal französisch gesinnte» Polen, die der Festoersammlung beiwohnten,ein Zischen und Lärmen ein, das aber von den BejsallsbezeugungM und Hochrufen der Mehrzahl unterdrückt und üb ertönt wurde. Schließlich wurde die Versammlung von der Bo- Hörde geschloffen und einigeTeilnehmer, dmuwt» Graf Bobrinski, verhaftet. Große polnische Kundgebungen tu Warschau. Am letzten Sonntag, am ersten nach der Proklamation des zukünftigen polnischen Königreichs, fanden in den Sälen der Stadt Warschau große Volksversammlungen statt, die vom zentralen Nationalkomitee und von L,s pol nischen sozialistischen Partei einberufen waren. Lausende von Menschen standen bis auf die Straße, und zahlreiche Redner forderten in ihren Reden das Dofl zum Kampf gegenRußlandaus indem sie gleichzeitig dem Wunsch Polens nach einer nationalen Regierung Ausdruck verlio- Yen. Alle Reden wurden mlb-stürrwschem Deifcll ausgenom men. Nach den Versammlungen fand, wie die Warschau« Zeitung berichtet, ein Umzug einer gewaltige« Menschenmenge statt. Muhend« Ansprachen^ VH denen die Jugend Polens immer und immer mied« zum Eintritt in die Legion und zum Kampf gegen den russischen Feind aufgefordert wurde, wechselten mit brausenden Rufen der unabsehbaren, nach Zehntauscndan zählenden Menne, Langsam setzte sich der Zug in Bewegung, trotz des feuchten Ncbäwetters, das spater in Regen überging, immer mehr anschu-ellenö. Unter endlosen Ruten aus das neue Polen, auf die Legionen, auf deren Führer Pilsudski, unter dem Gesänge: Noch ist Polen nicht verloren — und andere« polnischer Kriegskreder wälzte sich die Masie über den Sach-> senplatz zum Mickiewicz-Denkmal. Vor dem Denkmal sang entblößten Hauptes die Menge ncmonäle Lictzer. Reden über Reden folgten, die alle eine polnische Regierung und ein polnisches Heer verlangten, alle Reden von immer erneutem Jubel begäißt. Alle Veranstaltungen verliefe« in vollster Ordnung. Frevdcnkundgebungen der Polen in der Schweiz. Auf Schloß Rapperswil, wo sich seit 47 Jahren da» polnische Nationalmuseum befindet, wehen seit einigen Lagen die Nationalfabnen. Am Sonntag fanden sich dort Beisein vieler Schweizer Polen aus der Zentral- und Ostschwetz zu einer Nattonalfeier zusammen, die durch n Gottesdienst ctngeleitet wurde. An dessen Schluß R. ' lalbymnr gesungen, w-rauf im Mausoleum dcS polnischen Helden Ko»- eiu 8 zko, der düe letzten Jahre seine» LebeiB in der Schweiz verlebte, ein Kranz niekergelegt wurde. Dabei hielt der polnische Dichter Jan Pietrzvckt eine vatrtottfchi Ansprache. Der Publizist Stanislaw Zielinski sprach dem Schweizer Volk den Dank der Polen auS, wa» von Herrn Stadtpfarrcr Nrocndle in herzlichen Worten beantwortet wurde. Zum Schluß wurde folgende Resolution mit Be geisterung anpcnommen: Die anläßlich der Proklamation der Unabhängigkeit Polen» im Schloßhof de» polnischen Nationalmuseums versammelten Polen stellen Vie groß« Bedeutung diese» Akte» fest und sind sich voll be wußt, daß ein ausschlaggebender Schritt zur Lösung der polnischen Frage getan worden ist. Sie sprechen die Hoff nung auS, daß unsere Brüder in Polen politische und no tionale Freiheit erhalten werden. E» lebe da» unabhängige Königreich Polen, di« polnisch« Negierung und di« polW- sche Armee! Vrttm D« werden wird und seiner Durchführung keine erheblichen Widerstände engegenstehen würden. vle Polen ln parir rur Mecker- suMchwng cker ^Snlgrelcdt In den polnischen Kreisen in Paris haben anläßlich der Wteberaufrtchtung des Königreichs Polen Freuden kundgebungen stattgcfimden, die jedoch durch daß Einschreiten der französischen Behörden unterbrochen wurden. Dec Vorsitzende oer SoctStü de Pologne, die fast 6000 Mitglieder zählt, von denen zurzeit etwa 2000 unter französischer Waffe kämpfen, da fast alle Pariser Polen die französische Staatsangehörigkeit erworben haben, ein Verwandter des GünsMngS des Zaren, Grafen Bo brinski, der Prof Antal Bobrtnkkt, hielt ik eine« BerR.nmlung R<öe, in der er u. a. sagt«: Die Feinde land ist, c.»rch att unsere Feinde betrachten müssen, haben Polen au» dm Trümmern der Länder, Über die der Weltkrieg binw«abrauste. als neu«» selbständiges Reich wieder erweckt. Unsere Heimat liegt nicht mehr auf dem großen Friedhof« der toten Völker, Polm ist wieder lebend geworben und kein leerer Name mehr, bet dessen Nennung unsere Väter »md Großväter, dt« Veteranen blu tiger Fretheitskäinpfe für da» Vaterland, Tränen de» Schmerze» vergossen. Aber unser Empfinden ist geteilt, denn wir find Polen und Franzosen zugleich, Polen au» dem inneren Empfinden heraus und Polm auch au» gan zem Herzen und mit ganzer Seele. Wir hängen mit allen MkWigrr Mr -as Erzgebirge LKKsÄ« mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. 5!m^si«"ouN,°d^8« znAg« Spr-chftun-, »er kröaktlon mit Ausnahme »tt Sonntag« nachmittag» 4-5 Uhr. — T»l,gramm-k»-r«sf«r Lagrblatt kkES-rdtrar. grrafpttch« a» Sür unv«rlang< «iug-fanüm Manuskripte kann Srwtlh, nicht geleistet «erSrn. 1WWW»W»«WMMk«W0U»W»W»WWWWMW»WWWIWWWIW»WWWMWWWWWIWWWIMW»»WMW»WIWMWM NMWMWWWW! ^Amtlich). Großes Hauptquartier, 15. Noo. Vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht Die Schlacht nördlich der Somme dauert an. Vom Morgen bis zur Nacht anhaltendes Ringen rückt auch den 14. November in die Reihe der Großkampftage. Hoffend, den Anfangserfolg ausnützen zu können, griffen die Engländer mit starken Massen erneut nördlich oer Anere und mehrfach zwischen Le Sarg und Gueude- court an. Zwar gelang es ihnen, das Dorf Beaucourt zu nehmen, aber an allen anderen Punkten der breiten An griffsfront brach die Wucht ihres Ansturmes verlustreich vor unseren Stellungen zusammen. Besonders hervorge tan haben sich bei der Abwehr des feindlichen Angriffes das Brandenburger Infanterieregiment Nr. 6tz und das badische Infanterieregiment Nr. 179, sowie die Regi menter der vierten Garde-Jnfanrerie-Divifion. Starker Krafteinsatz der Franzosen galt dem Gewinn deS Wal- oeS St, Pierre V aast. Den Angriffen bNeb jeder Erfolg oersagt. Sie endeten! in blutiger Niederlage. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generals Prinzen Leopold von Bayern, z Auf dem Westüflrdrk MrajvNEa richteten sich ge» gen die kürzlich von uns gewonnene» SEtMgsv west»! lich Vvn Favv-. Kasnolesie wütende russische Angriffe, die sämtlich an einer Stelle durch Gegenstoß abgewie sen Wurde«. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. An der Ostfront von SteKürkürgen herrschte »nr gering!-! Gesechtstättgkeit. In de» für «ns erfolgreichen Wald- Mtd GedirgökäniVftn längs der in die Walachei! führenden Straßen habe» die RnnranLn gestern an Ge fangenen 2» Offiziere und 1800 Mann, an Beute vier Geschütz« und mehrere Masthinißngewchre cingebüßt. Balkan-Kriegsschauplatz. Front deS Generaffeldmarschalls von Mackensen. «eine Aenderung der Lags.