Volltext Seite (XML)
immel Sette erfährt, hat Gesandten Grasen Czernin empfange« und ihm erklärt, er könne, wolle und werde die Neutralität aufrecht erhalten, und der K ronrat, der nach mittags stattftnde, weirde dies beweisen. Mittler weile war jedoch das Schriftstück, daS die Kriegserklärung enthält und mit der eigenhändigen Fertigung de» Mini ster» dies Aeußeren, Porumbaru, versehen war, bereit» t« Besitz de» nnnänischen Gesandte» in Wien, Am 26. August vormittag» wurde Gras Czernin vom König Ferdi nand empfange«, der dem Gesandte» erklärte, er wollt kekine« Krieg und hoffe, der Sronrat werde sich t« (W. T. «.). re»e Attache» der neutralen al» eine selbstverständliche Folge de» rumänischen Ver tragsbrüche» gewürdigt. Da» Berliner Tageblatt schreibt: Da» Vertragsbrüchige Rumänien wußte, daß Deutschland entschlossen sei, eine an Oesterreich-Ungarn gerichtete Kriegserklärung umgehend mit einer solchen sei- nersett» gu beantworten. Ueberall im deutschen Reich herrscht volle Einmütigkeit über das, was zu geschehen habe. Niemand in Deutschland unterschätzt, daß uns jetzt ein neuer Feind entgegentritt, aber wir haben gesehen, wie un sere Heere immer wieder die feindlichen Fluten zurückge wiesen, und daß die Uebermacht der Zahl bet weitem nicht alle» bedeutet. In der Bossisch en Zeitung heißt e»: Die jetzigen Minister Rumänien» haben sich über die Lehren der Geschichte hinweggesetzt. Unter König Karol >ätte man solchen Schritt nicht für möglich gehalten. In hm lebte noch die Erinnerung an den Lohn, welchen er fiir eine Hilfe von Rußland erhalten hatte. Rumänien rettete >ie russischen Heere vor dem Untergang, und Rußland ent riß ihm dafür Bessarabien. Der Lokalanzetger chreibt: Mit voller Entschlossenheit steht Deutschland auch etzt wieder an der Sette seiner Verbündeten. In guten, owie in bösen Tagen gehören wir zusammen, und wie chwer die Gewitter auch sein mögen, de am Kriegshimmel Heraufziehen, Witz gehen ihnen in unverbrüchlicher Waffen gemeinschaft mit unseren Bundesgenossen festen Schrittes mtgegen. Die Germania meint: Daß Rumänien mit »emselbm Maß gemessen werden muß wie Italien, erfährt die breitere Oeffentlichkett erst jetzt au» der deutschen Kriegserklärung. Der Vierverband spielt mit den aus Rom und Bukarest gekommenen Kriegserklärungen wohl seine letzten und höchsten Trümpfe gegen uns au». Die Deutsche Tageszeitung schreibt: Feder Lag, der seit der KriegSerllärung an Oesterreich-Ungarn bis zum deutschen Reich und Bul garien verflyß, war militärisch für Rumänien ein unschätz barer Gewinn. Auch deshalb begrüßen wir die prompte deutsche Kriegserklärung, welcher die bulgarische auf dem Fuße folgen dürfte. Der Vorwärts schreibt: Wir hörten noch bi» in die letzten Tage von den verzweifelten Bemü hungen unserer rumänischen Genossen, die drohende Kriegsgefahr abzuwenden, allein die Stimme I Schicht der städttschen Arbeiter vermochte nickt» Kaste, welche die im Elend und in der Hörig!« mende Bauernbevölkerung nach ihrem Willen j, , versteht. So wenig wir die Erschwerung unserer Lage ver kennen, so erfreulich ist die jetzt eingetretene Klärung. Da» slkr amtliche ssrlegrbeiM» von drittes -roße» Hauptquartier, 26. -lug. vor«. VestllHer Kriegsschauplatz. In viel»» Abschnitt« -«gronl macht» sich «irr» «höht» k«u?rtötigr«it ü« gttaö« bemerkbar. Sm uaü Maasgebiet nahm ürr Artillrriekampf wlrürr groß« Heftigkeit an. Nörülich Ser Somme wiederholten sich die mit erheb. !lchen «rösten unternommen«!, englischen Angriffe zwischen Ihiepval und porztbres. Sie flnü blutig gescheitert. Ium Teil führten sie -um Uahkampf, ürr nördlich von «VvlUrro mit Erbitterung fortgesetzt «trü. Mehr«, hanügranateaan- griffe wurüen im Vrlvtllervalü und süüösUich von Sulliemoat abgewiesev. Recht» -«Maa» griffen -iegranzofen zwischen -em Werk Lhiaumoot uaö gleurp, fowie t« örrgwalü an. S« Jen« -er Artillerie, Infanterie unü Malchtnengewehr» brachen -i» stngrtsstwellen zusammen. Schwach« fötnüllch« vorstSZ, süüllch un» MööMtch von St. Mhtei blleben »ha» Erfolg. Drei feinüllch« sstogzeug» ftn- lm Lustkauq>f abge- tchoffiu an- zwar eine» suüllch von ftrra», zwei bei Sapaame. «k» vierte» siel östlich von St. chgentia aav«fehri in aaf« Han». Gejttlchrr Kriegsschauplatz. Vie Lag» ist im Allgemeinen uaverüaüeri. An einzelnen Stellen war -i» geoertöllgkeit etwa» leb haft«. westlich -es Stochoü, bel «a-ka Ezerwis>«« kam r» zu JafaatertekSmpfea. Uör-llch üe» Vnsestr wurüen bei Abwehr schwöch«« russisch« Angriff« Sb« 100 Sefaagea« gemacht. Sa -en Karpathen fanüeu Jasammrastöß« mit «rssisch-rnmSntschm Vortrupven statt. Sei Surtztzm (an -« Salla Lipa) war-» «la russisch« zlogzeog lm Luflkampf zur Larüuag gezwungen. Salkan-Krlegsschauplatz. Kein» Ereignisse von b«soaö«er Seüeutuug. sV.C^.) tvberste Heeresleitung I !)e«lkchlan<l eMStt KumLnie« llen Krieg! Nachdem wir in unserer gestrigen Ausgabe Mitteilung Rmacht hatten von den KrtegSemärungen Italiens an Deutschland und Rumänien- an Oesterreich-Ungarn, setzte R der fünften Nachmittagsstunde eine Sonderausgabe des Ruer Tageblattes die Stadt in Kenntnis davon, daß im Netteren Verlaufe der Ereignisse auch Deutschland an Ru mänien den Kr,-g erklärt hat. Unser Sonderblütt, datiert Du? Berlin vum 28. August, hatte folgenden Wortlaut: Amtlich.) Nach-rm, wie bereits gemel-et, Ru ll mänien unter schmählichem Sruch -er mit Gesterreich- I Ungarn un- veutschlan- abgeschlossene« Verträge I unserm Sun-esgenossen -en Krieg erklärt hat, ist -er I kalserttche Sesan-te l« Oukarest angewiesen wor-r«, I feine Passe zu verlangen un- -er rumänischen Re* I gteruug zu erkläre«, -aß sich Veutschlan- uumnehr I gleichfalls als lm Krle!gs-ustau- mit Ru ll mänien defln-lich betrachtet. Es war von vornherein klar, daß auch diese Kriegs- Rklärung folgen werde, ebenso wie wir seit Jahr und Tag Rußten, daß die Sympathien der Rumänen von vornherein Ruf der Seite der Entente waren. Natürlich hat eS die Dweifelhafte Haltung Rumäniens von Anfang an nötig ge macht, daß die verbündeten Zentralmächte für alle Rventualitäten Vorkehrungen getroffen ha- Den, so daß der Entschluß Rumänien» sie nicht unvorbe- Dettet traf. Nichtsdestoweniger sehen sich Deutschland und leine Verbündeten durch den Eintritt Rumänien» in den Rrieg neuen militärischen Aufgaben gegenüber, deren Dlückliche Lösung aber zuversichtlich erwartet werden kann, »ebenfalls werden wir bald von kriegerischen Kreignissen in den rumänischen Landen Dören. Schon der gestrige deutsche Heeresbericht vom öst- Dstltchen Kriegsschauplätze, desgleichen der letzte österrei- Mtsch-ungarische Kriegsbericht, berichten von dem DSeginn der Kämpfe mit dem < neuen Feinde. Melder wird, wie wir gestern schon hervorgehoben haben, Rer Schritt Rumänien» zu einer weiteren Verlängerung Res Weltkriege» führen. Wa» die wirtschaftlichen Molgen de» Eintritts Rumänien» in den Krieg für uns Dmbelangt, so sind diese nicht eben hoch einzuschätzen. Ru mänien hat un- auf diesem Gebiete im Verlaufe de» MLeltkrtegeS genugsam Schwierigkeiten gemacht, und wenn Wie rumänische Zufuhr in letzter Zett etwa» in Fluß ge- Dommen war, so hat Rumänien davon wohl mehr Nutzen Rehabt al» wir. Daß der Ausfall der rumänischen Gettet- Melteferungen wirkungslos für un» ist, zeigt folgende Ber- Diner Meldung: Sicheren Verttehmen «ach wurde in maßgebende« Kreisen schon seit längerer Zett mit dem Aufhöre« der Zufuhr von Lebensmittel« au- Rumänien gerech net. Bet dem großer» Ueberschuß unserer die»- jährige« Ernte über die vorjährige wird demnach in-be- D sondere die beabsichtigte Erhöhung der BrotrationSzu- D schüffe in keiner Weise betroffen. Vielmehr soll diese, wie eine an anderer Stelle ver- Rffentlichte amtliche Meldung besagt, durch Vermehrung der I Brotzulagen erhöht werden. Für ote deutsche VolkSernäh- Rung kam die rumänische Zufuhr nur mit einem gerin- llgen Prozentsatz in Frage, dessen Wegfall bet den Ergeb- Riffen unserer Ernte kaumfühlbar werden wird. Der D Gesamtertrag unserer diesjährigen Ernte ist um fünf Mll- lliionen Tonnen höher geschätzt al» der deSVorjahre», wo- llzu noch der Ueberschuß der Ernt« au» die« von un» besetzten I und bearbeiteten feindlichen Gebieten, der auf 1,4 Millionen II Tonnen geschätzt wird, kommt. Da» KriegSernäh- IrungSamt hat in Vorau»ficht der Dinge, die kommen I konnten! und nun auch gekommen sind, bei der Aufstellung I des Wirtsckatz»plane» für ISIS dierumänische Zu- Ruhr überhaupt unberücksichtigt gelassen. I Alles in allem: Der Entschluß Rumänien» ist bedauerlich, I aber keineswegs so gefahrdrohend, daß wir darauf ver- I zichten müßten, an der Zuversicht auf ein siegreiche» Ende I des Weltkriege» für un» festzuhalten. Und Rumänien wird I es vielleicht schon bald bitter bereuen, der Entente Gefolg- I schäft geleistet zu haben! Die Berliner Presse über^De«sschlaxd» KrirgSerklänmg (Drahtmeldung). Die deutsche Krieg» erklämnh an > Siumänte» wird von den Blättem aller Parteien einmütig nglirchr MMe M Arn Mepvsl unä psMr bluiig gucheilen KriegserkUdamg Veutfchüm-s an RmnSaiev. — Sagdm -er Kämpfe an -er rumärüschea ssrrat. — RuWsche Mißerfolge in -en Karpathen an- bet Martampol. Erhöhung -er Srotportionen für flrbetter an- svgea-Uche perfdaea zwischen 12 an- 17 fahren. nicht auf einzelne Staaten beschränkt werden, während sich die anderen al» unbeteiligte Zuschauer beiseite hielten. * * * Bratianu» Verlogenheit. Wie die Wie«« Neue Freie Press« vo» diplomatischer Sette erfährt, hat der rumänische Mtntsterpräsidout vra- tianu »och am Sonntag früh de« österreichtsch-ungarifche« Gesandten Grafen Czernin empfange« und ihm erklärt, er könne, wolle und werde die Neutralität aufrecht erhalten, und der K ronrat, der nach mittags stattftnde, weirde dies bewegen. Mittler- enthält und mit der eigenhändigen Fertigung de» Mini- Besitz de» nnnänischen Gesandte» in Wien. Am 26. August vormittag» wurde Graf Czernin vom König Ferdi- nand empfange«, der dem Gesandtt» erklärte, er wollt Sinne der Äufrechterhaltnng der Reuttalität entscheide«. (W. T. «.). Brattanu hat damit ein Meisterstück diplomatisch« Verlogenheit gegeben und mit Hilfe dieser Lügen kunst da» StaatSschtff seine» Vaterlandes an die Klip pen gelenkt, wo da» Leben-Werk d« weisen Staat»- kunst de» verstorbenen König» elendiglich zerschellen muß. Und der junge Kvnta — jung well ohne poli tische Erfahrung — hat sich scheinbar nur zu willfährig dm Einflüsterungen der ententefreundlichen Mehr heit de» Kronrate» gezeigt. Die Stimmung in Rumänien. Seit Sonntag früh herrscht in Brasso (Kronstadt) ein ununterbrochener Zustrom von Flüchtlingen deutscher und österreichisch-Mgartscher Staatsangehörigkeit au» Ru mänien. Die Flüchtlinge erklären übereinstimmend, daß die Kriegserklärung für alle Telle der Bevölkerung völligüberrascheno kam. Selbst die russenfreund, ltchsten Politiker glaubten an einen späteren Zeit punk t für den Eintritt Rumäniens in den Krieg. Ru mänien wird nun die Verantwortung für seine Politik völlig auf Rußland schieben und zur Verteidigung seiner Handlungsweise anführen, daß Rußland ein starkes Heer an der rumänischen Grenze aufstellte, das eine ständige Drohung für Rumänien bildete. Die in Reni (Bessarabien) aufgestellten Armeekorps sollen gegen Bulgarien verwend« werben. Der Durchmarsch russischer Truppe«. Schweizerische Blätter melden au» Mailand: Gecolo berichtet, daß bereit» am Freitag abend russische Truppen durch Rumänim dm Durchmarsch begonnen haben. Der Eindruck in Berliner diplomatischen Kreisen. Nach dm in Berlin« diplomatischen Kreisen vor liegenden Nachrichten scheint Vie in Bukarest getroffene Entscheidung, bis zum Zusammmtretm des Kronrats sehr zweifelhaft gewesen zu sein. In dem Augenblick allerdings, in dem eS feststand, daß an dem Kronrat das ganze gegen wärtige Ministerium tetlnehmm würde, war eine Mehrheit für eine Kriegserklärung vorhanden und eS mußte mit ihr gerechnet werden. GS scheint, daß bis zuletzt die Konser vativen unter CarpS Führung gegen die Teilnahme dies gesamten 'Ministeriums am Kronrat Widerstand geleistet haben, weil dies der Verfassung widerspreche, sie haben aber -um Schluß weichen müssen. Die Mtttelmächte, wie übrigen» jedermann, der die au» , Rumänien kommenden Nackrichtm verfolgte, wußten, wie unsicher Rumäniens Haltung sei. Sie haben sich daher auf die nun etngetretene Möglichkeit vorbereitet, so daß in diesem Ginne keine Ueberraschung vorltege. De» rumänische Militärattache im rheinisch-westsälischen Industriegebiet. Der rumäntKe MllitSrattackch Obprstlstutnant MH- "Scu, der bi» Sonntag abend (!) zusammen mit den Attaches der neuttlllm Mächte in Düsseldorf auf einer Be- sichttgMgSfahrt in da- rhetnisch-westfältsche Industriegebiet wttlte, trennte sich am Montag von der Gesellschaft und reiste nach Berlin. „ . diese Fahrt, die dem rumänischen MM- doch nur zu AuSspähungSdiensten diente, wirklich nicht vermeiden ? tt der Kriegserklärung an tntritt de» Bruche» mit dem . , begrüßen wir die prompte deutsche Kriegserklärung, welcher die bulgarische auf dem - - vorwärts schreibt: Wir hörten ie von den verzweifelten vemü- ", die drohende lmme der kleinen > gegen, die kett verkom- zU- gängeln kennen, so erfreulich ist die jetzt etngetretene Klärung.' Da große Reinemachen in der gesamten Politik Europa» konnte uer Tageblatt W Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. N «Ä8 Sp«chsi>»-» -« Re-attton «U Musnaha« -« Sonntag» «achmlttag» 4—ö Uhr. — LeNgramm-ftüreff», Lagedlatt ßmrrMbtrg». -»mfprech« ö». Nr.^00. Dienstag» äen^g. August ISIS.II. Jahrgang.