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n. Jahrgang Montag, den 7. August INS Ar. 1S1 ver amtliche istiegLdmcbt vsn deutel Oberste Heeresleitung Salkan-Krtegsschauplatz. Nicht« Nee«. (W.T.0.) Großes Ha uptquartier«, 7. ^kug. vorm. westlicher Kriegsschauplatz. S»t poziirer wurden -en Engländern Srabentetl», dl» sie vorübergehend gewonnen hatten, im Gegenangriff wieder »ntriffen. Seit gestern Abend find neue Sümpf» zwischen Thlepval und Sazentin -1» Petit im Sang». Nür-Uch d»r »«Höfte« Monaeu «urd» abends »in schwächerer, hrut» früh »in f»hr stark»» ftanzöflsch»r Angriff glatt adgewlesen. dl» Sümpf» auf d»m Lhiaumont-Kücken fln», ohn» d»m Zeind» Erfolg» zu dringen, zum Steh»« g»k»mm»n. Sm Sstrand» de» Serg»wald»s wiesen wir »inen französisch»« Angriff ab. M»hrfach« Angriff» französisch»? )li»g»r im rückwürtig»« S»lünd» blieb»« ahn» d»sond»rr Wirkung, ivtrdrrholtrr Sombrnabwurf auf Metz vrrursacht» einig»« Schad»«. Grstllchrr Kriegsschauplatz. Zront -es Generalfelümarschalls von Hlnöenburg. Auf d»m nördlich»« Leit« k»iu« b«f»«d»r»n Erei-alff». S«g»n dl» vorg»st»rn g»füub«rt» Sanddün» füSUch Aar»«z» lam Stochod) »orbr«ch»vd» f»in-Uch»n Abteilung»« ward»« durch Srgrnstoß zurückg»schlag»n. Uordw»stlich und «rstlich von Zaloczr dlieben russtsch» Angriff» trg»bni»Io». Südlich davon wird auf d»m rechten Sereth-Ufer g»kümpst. Unfer» Zli»g»rgrschwa-»r hab«« mit b»obacht»«»m Erfolg zahlreich« Sombea auf Truppenansammlungen an und nördlich -er Saha Sowel-Sarap abgrworf»«. Zront -es Zelömarfchalleutnants Erzherzog Karl. Sri »rr Armee 6r«f von Sotdmer ist Sie cege im AII- . gemeinen unveründett. I» üen starpatden gewannen unrere vnippen üie liöden Plastik unü vererlr-w» (am eeeremoer.) !elt wurden, .... 7 !- chlossenhettzu übermitteln, den Krieg fortzu- , bi» unsere vereinigten Anstren- ihr Ziel erreicht haben, wofür wir ge- ie Iüiiii>!e Ui Mummt uim kriilis lür te» feint rnm Men geimmmen Glas krleg«Esa -lsquichs. — Zortsthrettra unserer Angriffe in -en wal-karpathen. — Eia italienisches Lustschiff vernichtet. — Eine Schlacht am Suezkaual. Neue kriegrreste Zrqulldt. (Meldung des Reuterschen Bureaus). Anläßlich des zweiten Jahrestages der Kriegserklärung wurde unter dem Vorsitz Lord Derbys eine große Versammlung in der Queens Hall abgehalten. Asquith brachte folgende Re solution zur Abstimmung: Am zweiten Jahrestage der Erklärung dieses ge rechten Krieges gibt diese Versammlung der Londoner Bürger ihrer unwandelbaren Entschlossenheit Aus druck, den Kampf für die Ideale der Freiheit und Gerechtigkeit, welche die gemeinsame geheiligte Sache der Verbündeten bilden, bis zu einem sicheren Ende fortzusetzen. In seiner Rede erklärte ASqutth e» für einen Irrtum Deutschlands vor dem Kriegsausbruch, daß die Engländer niemals mit den Waffen in der Hand an die Seite Frank reichs und Rußland» treten würden, und daß es Belgien mit Gchmeichelworten oder mit Gewalt zur Einräumung de» Rechtes eines Durchmärsche» nach Frankreich veranlas sen würde. Er bezeichnete den Krieg nicht als einen Kampf zwischen Staaten, sondern al» einen Kamps zwischen ver schiedenen und unversöhnlichen Idealen, und erklärte, froh zu sein, in diesem Augenblick sagen zu können, daß zwischen den Verbündeten in allen Kriegslagen vollkommene Ueber- etnsttmmung bestehe. ASquith zollte der Armee wie der Flotte hohe» Lob. Seit dem glorrelchen Steg vom 31. Mat, wie ihn der Kaiser nenne, habe sich die deutsche Hoch seeflotte nicht au» dem Hafen herau»zukommen getraut, Noch einige solcher Siege würden nicht» oder nur sehr we nig von der deutschen Flotte übrig lassen. ES seien Anzei chen beträchtlicher Schwäche oder Erschöpfung beim Feinde vorhanden, die kaum täuschen könnten, Ansätze einer ver ¬ zweifelten Stimmung. Als höchstes Ziel bezeichnet Asquith, den Krieg zu gewinnen, wozu die Aussichten nie so glän zend und vielversprechend gewesen seien wie gerade jetzt. Bonar Law unterstützte die Resolution und erklärte, der Sieg, welchen England zu erringen fest entschlossen sei, werde überhaupt kein Sieg sein, wenn er es nicht für die jetzige wie für die kommende Zeit unmöglich mache, daß ein Mann oder eine Gruppe von Männern die Welt in solches Elend stürzt, wie es uns heute umgibt. W. T. B. bemerkt dazu: Ob die englischen Minister unter dem Galgen Casements und angesichts der Schlacht am Suez kanal Anlaß haben, mit ihren staatsmännischen Leistun gen und kriegerischen Erfolgen so zufrieden zu sein, wie sie sich den Anschein geben, kann dahingestellt bleiben. Herr Asquith hat schließlich selbst bemerken zu müssen geglaubt, die Voraussetzung aller Strafmaßregeln gegen Deutschland sei, daß England den Krieg gewinne. Sehr richtig, Herr ASquith, und deswegen ist Ihre ganze Rede belanglose» Geschwätz l Der König vott England für Fortsetzung de» Kriege». Das Reutersche Büro meldet: Der König von England hat an die Souveräne und Oberhäupter der alliierten Staa ten folgendes Telegramm gerichtet: An diesem Tage, dem 2. Jahrestag de» Beginne» des großen Kampfes, in dem mein Land und seine tapferen Alliierten verwickelt wurden, drängt eS mich. Ihnen meine unentwegte Ent- s7" " ' '' " ' - setzen, I gungen ihrZt , meinsam zu den Waffen gegriffen haben. Ich bin über zeugt, daß Sie mit mir in dem Entschluß übereinstimmen, >aß die Opfer, die unsere tapferen Truppen großherzig ge bracht haben, nicht umsonst gebracht worden sein sollen und daß die Freiheiten, wofür sie kämpfen, in vollem Umfange garantiert und sichergestellt werden sollen. «ugens-usen Ätzer einen ZePPettnamgriff ans pte engttsche Küste. Die Mannschaft de» Ander», der am Mittwoch mit einer Ladung Mat» für das belgisch« Hilfskomitee aus Neuhork in vlissingen eintraf, war einem Amster damer Blatt zufolge am Dienstagabend Zeuge von dem Erscheinen der Zeppeline an der englischen Küste. Die Mannschaft sah acht Zeppeline in sehr großer Höhe. Die Luftschiffe befanden sich außerhalb de» Bereiches der Scheinwerfer. Kamen sie in die Strahlen derselben, sv stiegen sie sogleich wieder höher. Durch di« Fern- rohre wurde wahrgenommen, daß die Zeppelin« «inan- der Zeichen gaben. Die englischen Marinefahrtzeuge folg ten den Luftschiffen, ft« heftig beschießend, ohne jedoch Resultate zu erzielen. ES war ein phantastischer An blick: die gewaltigen Ballon», di« kreuz und quer lau fenden Lichter, die schnarrenden Kriegsschiffe, und das alle» unter dem Donnern der Kanonen und dem Gerassel der Maschinengewehre. An Bord der Ander» hatt« man sämtlich« Lichter gelöscht, um die Aufmerksamkeit der Zeppeline nicht auf den Dampfer zu lenken und nicht Mit Bomben beworfen zu werden. — Holländische Fi scher berichten ferner, wa» sie von englischen Schiffs leuten gehört haben. Diese erzählten, daß sich in den letzten Lagen Gräßlich«» in England zutrug. Zeppelin« erschienen Plötzlich überall: Im Süden, Osten und selbst im Norden England». ES krachte und don nerte an vielen Orten läng» der Küsten, Feuerscheine blitzten, auf, und wa» da» Eigentümlichste bet dem Alarm war: Die englischen Fischer bekamen mitte» Lichtstgnal« da« für sie ungewöhnlich« Verbot, sich der britischen Küste zu nähern. Sie wissen daher auch nur nach den allgemein«« Gerüchten, daß sich! in ihrem Heimatland« Furchtbare» zugetragen hat. vestiirtzmrs tu London. Au» Amsterdam wird uns berichtet: Die durch die deutschen Luftschiff« bei ihren Angriffen auf England ««gerichteten Schäden sind diel bedeu tender, al» die Engländer zugegeben. Nach Berich ten neutraler Reisenden, die während d«» Zeppelinan griff» in London anwesend waren, sind in einen» der Dock» zahlreiche Schiff«, di« Leh«n»mittel für di« Expeditionstruppen nach Frankreich bringen sollten, verbrannt. Der angerichtete Schaden wird sehr hoch geschätzt. Auch der an Werftanlagen angerichtete Schaden ist sehr beträchtlich. Durch da» englisch« Ab wehrfeuer sind zahlreiche Personen schwer -«letzt wor- elgisch-englischeUnstimmigkeiten Unser Mitarbeiter in Genf hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit einem ehemaligen belgischen höheren Offizier, der wegen Dienstuntauglichkett aus der belgi schen Armee ausgeschieden ist und jetzt zur Erholung in der Schweiz weilt. Aus der Unterhaltung mit dem bel gischen Offizier ging hervor, daß unter derbelgischen Bevölkerung großer Mißmut über die Behandlung herrscht, die dem Belgiern von ihren Verbündeten, ganz besonders von den Engländern zu teil wird. Der Offizier erzählt u. a.: Wir Belgier haben mehr als andere Staatsangehörige ie Serben vielleicht ausgenommen, die Schrecken des Krie es kennen gelernt. Wir haben die Ueberzeugung, daß ms selbst nicht mehr viel zugemutet werden darf, weder in militärischer noch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Rolle ie die belgische Armee in der gegenwärtigen Offensive pielen soll, ist eine wahrhaft tragische, die begreiflicherweise eine Begeisterung bet den belgischen Truppen auslösen! ann, denn bei der Vertreibung der Deutschen aus Belgien, velche Aufgabe sich ja unsere Verbündeten gestellt haben, verden sich auch die belgischen Kanonen gegen belgische tädte richten müssen, belgische Soldaten werden mithelfen missen an der Zerstörung unseres schönen Landes. Be- auerlicherw.eise bringen die Engländer unseren Empfin- ungen recht wenig Verständnis entgegen. Sie betrachten elgien vollkommen als Feindesland und handeln darnach, ehr häufig beschießen sie belgische Ortschaften hinter der rutschen Front und erreichen weiter nichts als die Zer- lörung belgischen Eigentums oder den Tod belgischer frauen und Kinder. Die belgische Regierung ist schon mehrere Male bei dem englischen Oberbefehlshaber vor- lellig geworden um Einstellung der zwecklosen Beschießun gen, die keinen militärischen Wert haben und unsere Lands- eute nur gegen die Engländer erbittern müssen. Aber alle orstellungen hatten keinen Erfolg, die englische Heeres- eitung vertritt den Standpunkt, daß diese Beschießungen im Interesse der englischen Armee lägen und daß die eng lischen Befehlshaber keine anderen Rücksichten nehmen könnten, alS solche, die die Sicherheit der englischen Armee erforderte. ES wäre zwar bedauerlich, daß das Leben der in diesen Ortschaften wohnenden Belgier gefährdet sei, leider aber nicht zu verhindern. Diese Antwort hat bei den Belgiern selbstverständlich große Erregung hervorgerufen. Auch der König, den die Nachrichten von den getöteten Belgiern immer sehr erschüttern, hat seinem Unmut in leb haften Aeußerungen Ausdruck gegeben. Der in der Um- gebung de» König» von Belgien weilende englische Mili tärattache wird in nicht geringer Verlegenheit gewesen sein, als er seiner Regierung mitteilen mußte, daß König Albert die getöteten belgischen Frauen und Kinder als die bedau ernswerten Opfer der rücksichtslosesten englischen Freund schaft bezeichnete. Wir Belgier sind uns vollkommen dar über klar, daß die etwaige Befreiung Belgiens cinerZerstörungdesLandeSgleichkommen würde. So sehr wir auch unsere politische Befreiung wün schen, so sehr sind wir auch wegen der notwendigen militä rischen Operationen besorgt. Ein Vaterland voll rauchender Trümmer, ein zerwühlter blutdurchdrängter Heimatsboden kann unS nicht» nützen. Die Engländer kämpfen nicht ge gen ihre Heimat, auch richten sie nicht ihre Kanonen gegen ihre Heimatsstädte. Kein Engländer würde sein Geschütz gegen London richten, er würde auch keine Orte bombar dieren, in denen die Frauen, Mütter und Kinder lebten. Aber den belgischen Soldaten wird dies zugemutet. Ei« Aufruf «n da» belgische Volk. Der Rotterd. Tour, meldet au» Le Havre: Am 4. Au gust hat der belgische Kriegsminister Bro- gu ev tlle in der Zeitschrift für die belgische Armee einen Aufruf an das belgische Volk gerichtet, in dem eS heißt: Das Vaterland schuldet Ehrerbietung dem Heere Alberts I., der Mut und Ausdauer verkörpert. Bereits nähert sich die Stunde, wo der preisgegebene vaterländische Boden Fuß für Fuß wieder erobert wird, wodurch er uns heiliger und teurer werden wird. Die Bewunderung und Dankbar- kett de» Vaterlandes gilt unseren tapferen Truppen, die ruhmreich gefallen sind. — (Wenn der belgische KrtegSmt- nister felbst glaubt, wa» er in diesem Aufruf erklärt, dann ist er zu bedauern, im anderen Falle macht er sich einer Irreführung des Volke» schuldig, die seinem Charakter ein schlechtes Zeugnis ausstellt). uer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge «NWLi mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: stuer Sonntagsbla«. M-NWM Gprechstunö» »er Neöaktien mit Aasaahm» »er Sonntag» nachmittag» 4—- Uhr. — T»l»gramm.A-r,ffr: Tagrdlatt Aueerzgeblrg». Zrrnsprecher öS. UV »« «mA»' für uaveelangt »tngefanöt» Manuskript» kann »emähr nicht geleistet «rrüra. manuser,pto>ch»»,Mchl«»d«nft