Volltext Seite (XML)
vu»ch uaftri »ct«a fr«» in: -au, monatlich pfa. 0-'''» -«schüstosteU« ad» > ovfg.u.wö )<nt» ilchisv^ «,«id«rp»stb«flilltun» ^bgeholt vl«ktrljützrll» 1.W mr. monatllch SS pfa. durch ü«n »r>«f»rüo« ei in« hau« vir^rl» !!>hrttch:24 Mk., monotl' i) 7« r !'g. -kifchrlnttiigNchinürnMItta' 'M." ii>n, m'' "usnahm, von Son-. und /-lortou- Unstr« x !l -ogsau»» tri! lcr a> ,gor.i»« ^.i, f»«t« «». > u»^ Vrleftrü^cr .<h " ''s !i «nt,«,«». Anzeiger M -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. UMlW Sprechstunde -« Redaktion mit Ausnahme -er Sonntag» nachmittags e—5 Uhr. — »relegramm-A-reff«r Tageblatt stueerzgebirg«. Zernsp rechn 53. ««5" -üst stuhab, »,« Kür unverlangt eingefan-ie Manuskript« kann Gewahr nicht geleistet werden. mam»f^p!nM«Iluchl!,»a«m Nr. ISS. Mittwoch» äen 12. Juli ISIS. N. Jahrgang. weiteres Vordringen bei Verdun. Schwere italienische Verluste lm Raume -er Elma Vieci. — Gesterreichkjch-ungarische Lustaugriffe auf Latisana. - Zusammenbruch russischer Angriffe bel Sokul. — Tanga ln Veutsch-Gstaftika von -en Engländern besetzt. Deutschlands neuer maritimer und technischer Sieg: Vie Grganisterung -es Untersee-Ueberseehau-els. Brussilows Blutopfer. Wir erhalten von unserem Bukarester Mitarbeiter, der einige Zeit in Rußland war, eine Schilderung von den fürchterlichen Opfern, die die Brussilowsche Offenstvcj gekostet hat. Die Stimmung in Rußland- bezeichnet unser Mitarbeiter bei weitem nicht so gehoben und begeistert, wie man in englischen und französischen Blättern liest. Im Gegenteil, Brussilows Taktik, die ungeheure Opfer erforderte, hat im Volke teilweise tiefe Erbitte rung hervorgerufen. Nie seit Beginn des Krieges hat die Stadt Kischi- new so viel Elend und Entsetzen gesehen wie jetzt. Die Strecken der Eisenbahn von der Front bis nach Kischinew sind mit Verwundetenzügen wie besät, die qualvoll langsam fahren müssen, und die kaum mehr als 50 Kilometer am Tage zurücklegen können, da einer dicht hinter dem anderen fährt. Lazarettzüge sind nur wenige vorhanden und so sind die Verwundetenzüge meist weiter nichts als leere schmutzige Güterwagen, teilweise offen mit nur sehr notdürftigem Leinenverdeck, in die man die jammernden Verwundeten, ganz flüchtig verbunden, hineingeworfen hat. Meist liegen sie auf dem harten Holz, nicht einmal Stroh hat man für sie geliefert. Die Leiden Vieser Aermsten sind kaum zu be schreiben, es mangelt an allen Ecken und Enden. Es fehlen Verbandszeug und Medikamente, Aerzte und Pflegerper sonal. Viele Verwundetenzüge werden ost von einem ein zigen Pfleger begleitet und in einem solchen Zuge liegen oft 600—700 Mann. Aus vielen Wagen fließt das Blut der Leidenden heraus, die Verwundeten winseln, wenn die Züge auf einer Station halten müssen, jammervoll nach Wasser, aber nur die wenigsten von ihnen können erauickt werden, denn es find keine Leute vorhanden,die den Ver- chmachtenden das Wasser bringen können. Der Prozent- atz der Verwundeten, die an Wundstarrkrampf zu Grunde >ehen, ist unverhältnismäßig hoch. Die Feldlazarette waren auf diesen ungeheuren Ansturm nicht vorbereitet, man mußte die Leute an allen möglichen und unmöglichen Orten unter bringen. In einer einzigen Schule in Kischinew liegen fast 1000 Mann, die alle dicht nebeneinander auf der Erde, nur auf einer dünnen Schütte Stroh gebettet sind. In den Wagenhallen der Straßenbahn von Kischinew, die sehr wenig Schutz gegen Zugluft bieten, liegen ungefähr 1800 Verwundete, für die nur zwei Aerzte und sechs Pfleger und Pflegerinnen verfügbar sind. Im Gregorkloster hat man 1500 Mann untergebracht; dieses Htlfslazarett hat nur 90 Betten, alle» andere liegt auf dem Fußboden. Sogar die Korridore sind belegt worden. Ueberall kann man sich da von überzeugen, daß die russische Sanitätsverwaltung der gewaltigen Aufgabe nicht im entferntesten gewachsen ist. Um Raum für neu eintreffende Verwundete zu bekommen, mußte man um jeden Preis versuchen, Platz zu gewinnens In der unverantwortlichsten Weise ist dabei vorgegangen worden. Halbgeheilte wurden entlassen, Schwerkranke zu ihrem Truppenteil zurückgeschickt, Leute ,denen der Tod aus den Augen sah, hat man für gesund geschrieben, nur um den nö tigen Platz für die Neuankommenden zu haben. Diese Art und Weise mit dem Blute des Volkes umzugehen, hat bei den ohnehin recht krtegsmüden Russen starke Erregung gegen Brussilow hervorgerufen. Brussilow ist der Günstling des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, er hat den vorsichtigen und Menschen schonenden Rußki vom Platz gedrängt. Man glaubt aber, daß Brussilow ebenso schnell fallen wird, wie er gestiegen ist, das russische Volk wird Rechen- schaf fordern fiir die halbeMillion Menschen, die er einem Augenblickserfolg, den Italienern zu Liebe, ge opfert hat. Die meisten Russen glauben heute kaum noch an einen Krieg für russische Interessen. W , Zu den Kämpfen im Osten. Die schwedischen Zeiungen der letzten Woche schätzen dierussischen HeereSmassen bet den Kämpfen im Osten auf eine dret-bisvierfackezahlenmäßi- geUeberlegenheit gegenüber den die Verteidigung führenden Truppen der Zentralmächte. ES sei deshalb von welthistorischer Größe, daß die verbündeten Mittelmächte einem solchen Massenangriff gegenüber die Kraft und Fähigkeit fänden, die ihnen den Endsieg ver bürgten. Die neue Front der Arme« Linfiugen am Stochod. Zur Rückverlegung der Front am Stvrknie meldet die Neue Freie Presse: Die neue Front verlaust etwa 40 Kt- »—>- — > —— — i-ange des Pruth verlegt, ohne daß der Zusammenhang mit Nps krieaLbellM VÜN den südlichen über die Ostbeskiden gegen die Bukowina sich t, VVU vren* hinziehenden Frontteile unterbrochen wäre. Großes Hauptquartier, 12. Juli vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Vie am 1». Süll nachmittag» eingelelteten Kämpfe betüer- s-Ita der Straße Sapaume—Mert in Lontalmaifon und im Wäldchen von Mameh, sowie neue Gefechte im Wäldchen von Trones und südlich davon «erden mit erbitterter Heftigkeit fortgesetzt. raaiich a«k Zomwe baden Sie srsnrolen bei einem groß angelegten Nageln an» äer front Seils? ro?eeoutt «ine empfinttliwe rchiappe erlitte«, ver Nngrltt lrt ln unrerem feuer nulammengebrowen, edenl» dimlgj lämiiMere gegen Maisonette, Sarleux angele«»« iirStte «mer großen Ver luste« in ttie Nurgangrrtellungen rurilttk. - « " vle äemsebe Fegen-Nenzive an Her Arrttkock. Die Basler Nachrichten schreiben zur militärischen Wochenlage: Die schweren strategischen Nachteile der Rich tung der englisch-französischen Offensive machen sich bereits indendeutschenGegenangriffen fühlbar, die in der Hauptsache nicht gegen die Spitze, sondern gegen die Seiten des französisch-englischen Keiles angesetzt werden. So wenig es möglich ist, einen Wald durch einen in einen starken Stamm eingetriebenen Keil zu fälken, so wenig wird der deutsche Widerstand auf dem westlichen Kriegsschauplatz zusammenbrechen. Der Kampf um das Dors OvillerS. M mehreren Stetten -er Champagne - Krönt,s so östlich und südöstlich von Reim« und nordöstlich von Mastige», ferner nordwestlich von Zlirep wurden feln-ltche Teilangriffe abgeschlagen. Sm Maargebtet spielte« fich link» -es Zluffe» nur kleiner« Kämpfe ab. Rechte -er Zluste» haben wir unsere Stellungen näher an -ie Werke Saville un- Läufst« herangeschoben uns -abei 3» Offiziere LtS- Mann zu Gefangenen gemacht. Starke Gegenangriffe «ur-en glatt adgewtesen. deutsche Patrouillen - Unternehmungen sv-westlich von dirmul-en, südwestlich von Ternp (Mrie-Gebietj un» östlich von preüerrhausen. Tin englischer doppel-ecker «or-e -et ftrthie« (südlich von peronne) in unseren Linken zur Landung gezwungen. Tin feindliche» Zlugzeua stürzt» bei Sopeeourt, eine in un serem Abwehrfeuer bet Thataueourt, eins bei dombarle, westlich -er Maa» ab. Zerner wur-e eia Zestrlballo« durch unsere Zlieger abgeschosten. Grstlkcher Kriegsschauplatz. KIn Urberg,ngrverfuch schwächerer rulllscherMrme über ttie vüna wertllch von friettrichrstattt «ntt Angriffe silttlich tter Nnronrseer wurtten vereitel». An tter rtschottkrsnt ist ttie Lage im Allgemeinen «nveränttert. stusstsche Abteilungen, welche sich bei lanowka au» Sein liniren üter testrusevren versuch»««, wurtten angegriffen Nein Mann von ihnen ist au» ttar rüttnler entkomme«. liier untt a« tter Sahn Howel- stowno wurtten geiler« »och über roo Mann gelange» ge- »omme». die Nurbeut» -er bet-en letzten Lag« am Stochod be trag» außer einer Anzahl Offizier» 1032 Mann. Unrere fliegergerchwatter dabe« ihr« AngriMtiiiiglrei» örtlich tter «schott fortgesetzt. Kiu kelnaiicher ferielballoa vurtte abgetchorren. Salkaa-Krlegsfchauplatz. Reine weievtllchtn erelgoirre. Gbersie Heeresleitung. lometer westlich von der alten am Stochod abwärts bis Ptnfl und ist etwa 2 0 Kilometer kürzer als die bis herige Front. Sie erfordert daher geringere Kräfte, wo durch die Verteidigung gestärkt wird. Der Eisenbahnkno tenpunkt Kowel liegt 35 Kilometer hinter der vorderen Frontlinie, also gleichwett wie von Ltntewka, der deutschen Stellung am oberen Stochod, entfernt. Der Berichterstatter der Reichspost meldet: Die bet Stobhchwa gemeldeten Uebergangsversuche sollen wohl die Aufmerksamkeit vom Stochodabschnttt bei Zajaczewka ablenken, wo die Eisen bahnlinie, zugleich die beste Vormarschrtchtung über den Fluß, unmittelbar auf Kowel führt. Hier sind vielleicht in nächster Zeit Kämpfe zu erwarten, sobald die russischen Hauptkräfte sich aufgeschlossen haben. Der Feind ist durch weg sehr stark und noch immer angriffsfreudtg und kann nur durch gewaltige Anstrengungen der Verbündeten festgehal- ten werden. Die Kämpfe kn SüdaaU-ieir. Zum Vorstoß der Russen gegen Mittiltczyn berichtet die Neue Freie Presse: Im Süden gelang es den über Kolomea vorrückenden russischen Kräften, westwärts längs des Pruth Raum zu gewinnen, doch brachte die Tapferkeit der alpen ländischen Truppen den russischen Vorstoß zum Stehen. Dagegen gelang es den Russen die Linie südlich vom Pruttzale, das bet Delatyn eine scharfe Wendung geaen Süden macht, zu erreichen und die im weiten Talkessel an der Mündung des PruthbacheS in den Pruth gelegene auSge- dehnte Ortschaft Mt-kuliczyn zu besetzen. Unsere Truv- pen haben ihre Stellungen hier auf dir westlichen Wald- Die Pariser Blätter heben den erbitterten Wi - der st and der Deutschen den Engländern gegen über hervor, denen es bisher nicht gelungen sei, taktische Vorteile zu erzielen. Der Kampf um den Besitz des Dorfes Ovillers, der noch immer andauert, wird auf beiden Seiten mit beispielloser Heftigkeit geführt. Um jeden Fußbreit Gelände wird gerungen. In den einzelnen Häu sern entbrannten blutige Nahkämpfe. Als der Abend her- etnbrach, hatten die Deutschen nichts von' ihrem so wacker verteidigten Besitz verloren.. Geschützfeuer an der Sundgaufront. Von der Sundgaufront dringt fortwährend Kano nendonner nach Basel herüber. Am Sonntag war die Kanonade besonders lebhaft. Noch lange nach Mitter nacht hörte man Geschützfeuer. Frankreichs Verfall. Die Wiener Zeit meldet aus Genf: Aus Paris wird gemeldet, daß dem Matin zufolge das Justizministerium einen fürdieungoheurenMenschenopfer Frank reichs bezeichnenden Gesetzentwurf vorbereitet. Demzufolge wird ein Artikel im Code aufgehoben. Statt dessen wird verfügt, daß, wenn ein le.tz ter m änn l 1 ch er Vertreter eines Fanulienstammes vor dem Feinde falle, seine Verwandten das Rech: haben, seinen Namenkem ihrigen htnzuzufüg e n. Die Töchter werden nach der Verheiratung den Namen des Vaters wieder etnführen, um zu verhindern, daß ihre Familie erlösche. Eine -wette Geheimfitzung der französischen Kammer. Die Mailänder Blätter melden aus Paris, daß die so- zialisttschen Parteien der französischen Kammer über einen neuen Antrag an die Kammer die Beratungen ausgenom men haben, der eine zweite Geheimfitzung der Kammer für Ende August vorbereitet, als den von Briand zur Nie derwerfung der Zentralmächte zugestandenen äußersten Termin. Dover und Harwich mtt Bombe« belegt. Aus Berlin wird amtlich gemeldet: Zwei deutsche Marineflugzeuge haben nachts vom 9. zum 10. Juli die Hafenanlagen und Küstenwerke von Harwich und Dover mit Bomben belegt. (W. T. B.). Englands Staatsschuld. Der Londoner Economist schreibt, daß die StaaMchaz. Englands, die bet Kriegsausbruch 14 Milliarden Schilling betrug, am 1. Juli 58 Milliarden Schilling er reicht hat. De» lrlfche Ausgleich. Asquith gab im Unterhause einen kurzen UeberbliS über die wichtigsten Punkte des irischen Ausgleiches. Diese sind: Die sechs Grafschaften von Ulster sind ausge nommen. Das Parlament für das nationalistisch« Irland besteht aus den gegenwärtigen Abgeordneten desselben Gebietes im englischen Unterhause. Gin Gesetz, das den Ausgleich enthält, wird Heer und Flotte und alle Angelegenheiten, die sich aus dem Kriege ergeben, der ausschließlichen Verfügung der ReichSregterung Vorbehalten. Die Abmachung bleibt während des Krieges und noch zwölf Monate damach in Kraft und kann verlän gert werden, bis das britische Parlament die Regierung Irlands für die Dauer regelt. ASqutth richtete sodann einen Appell an das Haus, die Gelegenheit zu ergreifen, die vielleicht nie Wiederkehre, um Hu einer Verständigung zu