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Mittwoch, äen 2S. 3»nuar ISIS. Nr. 20 II. Jahrgang r< Großes Hauptquartier 2-. ^au. vorm westlicher «rlegsßhauplatz. Vie Zranzosen versuchten -urch eine große Zahl von Gegenangriffen -le ihnen entrtffene« Gräben östlich Neuville zurückzugewinnen. Sie wur-en je-esmal, mehrfach nach Han-gr- menge, abgewlesen. Zraozöstsche Sprengungen in -en Argonur« verschütteten auf eine kleine Strecke unsere Gräben. Gei -er Höhe 285 nordwestlich von La ckhapelle besetzten wir -en Sprengtrichter, nach-em wir einen Angriff -es Zekn-es -um Scheitern gebracht hatten. Marineflugzeuge suchten militärische An lagen bei La Paone uo- Heeresflugzeoge -le Gahnaolagen von Loo» heim. Sonst nichts Nenes auf -er Zrout sk-westlich von Viu«ui-en ««- von Gethune an. fen ene HttvL tlrsbl ^Svlg ^-luttüti« »it verdaMli»-. Lu den Anklagen König Konstantin» gegen den Vkervertzand schreibt Gustav Herde in feinem Glatte führter, sondern von stand ist, rückgängig mit der Entfernung indert. Die Vertreter Gestllcher u. Salkau-Krlegsschauplatz Keine beson-errn Errigniffr. lw.T.G.) Gderstr Heeresleitung. König Nikita in Lyon. Der König von Montenegro ist mit dem Kron prinzen Danilo, dem Prinzen Peter, der Prinzessin Militza und Gefolge Montag nachmittag in Lyon anae- kommen und im Hotel abgestiegen. Es fand großer Empfang statt. (W.T.B.) t'" -prechstua-» -« Uesaküon mU Ausnahme Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — L»l»gramm-H»r»ss», Lag,blatt kturrrzgrbtrg». Zrrnsprrchrr SS. «Ä-ä«. gür vnvrrlaagt ^«g,sandte Manuskript» kann SrwShr nicht grlriftrt »«Sen. Vie >-«e»egrl»lrAe sto»öaie. Die Münchener Post ist in der Lage, auf Grund von Mitteilungen von besonderer Sette, die dem Blatt, wie es versichert, über die Schweiz aus Italien zugegangen sind, das Intrigenspiel Montenegros zu enthüllen. In! der Einteilung besagen diese Mitteilungen, daß König Nikita nach Erstürmung des Lvvcen am 7. Januar den Oesterreichern Friedensverhandlungen angeboten hat. Die Sendung der montenegrinischen Ministerparlamen- türe erfolgte am 13. Januar nach Eettinje. Am 11. Ja nuar hatte in der königlichen Billa in Rom ein großer Kriegsrat stattgefunden, der dem König Nikita den Rat gab, unter allen Umständen Frieden mit den Oester reichern zu schließen. Deshalb ging der König in ehr licher Absicht auf den österreichischen Vorschlag ein. Tie später durch den neuen Ministerpräsidenten Muschkio- witsch in die Welt geschickte Darstellung, Nikita habe nur scheinbar klein betgegeben, ist eine glatte Lüge. Als die Unterwerfung Montenegros in Paris und London be kannt wurde, vermutete man dort sofort die eigent- lichSchuldigennichtinCettinje,sondernin Rom. Sowohl der Botschafter Frankreichs wie der englische Botschafter in Rom begannen fieberhaft zu arbeiten. Noch am Abend des 16. Januar erschien der Botschafter Frankreichs bei Somrino und verlangte unter starken Ausdrücken, die hart an Drohung grenzten, es müsse der montenegrinische Frieden rückgängig gemacht werden. Am nächsten Tage erschien der englische Bot schafter in Rom bei dem italienischen Minister des Aeußeren und führte den gleichen Druck wie sein fran zösischer Kollege aus. Es blieb dem italienischen Mini ster des Aeußeren nichts anderes übrig, als in der Villa Ada mitzuteilen, man müsse sich ins Unvermeid liche fügen. Neue Beratungen zwischen dem Königs paar, Sonnino, Salandra, Zupelli und Torsi ergaben, man könne Nikita zwar nicht unmittelbar Hilfe senden, aber man müsse ihn auf fordern, wortbrüchig zuwerden, nur solle die» in einer geschickt«! Form ge schehen. Es folgte eine geheime Zusammenkunft Viktor Emanuels mir dem in Süditalien weilenden Prinzen Mirko von Montenegro. Bet dieser Zusammenkunft wurden die Rollen für die nun einsetzende Komödie ausgeteilt. Der Königin Milena und ihren Töchtern gab man den Rat, um Italien nicht weiter zu korw pr omitieren, das Ziel ihrer Flucht nicht in Rom, son dern aus französischem Boden Zu suchen. Diesen Rat befolgte die Königin Milena, als sie über Brindisi nach Lyon mit ihren Töchtern Wetterfuhr. In Brindisi war nur eine ausfallend kurz« Zusammenkunft mit dem italienischen Königspaar. In Montenegro hatte sich, unterdessen folgende» begeben r Der König, der in Gkutari weilt«, forderte sei» Volk auf, die Waffen an Oesterreich abzugeben. Nur «in kleiner Teil, an dessen Spitze die General« MiSkovte und Bukovie standen, widersetzt« sich. Im übri gen flohen diese beiden Generale zu den serbischA» Trup pen, da ihre Partei sich als zu schwach erwies. Ein Telegramm des montenegrinischen Generalkonsuls in Paris lies in Montenegro «in mit dem Inhalt, die Ent ente bestünde auf Fortsetzung de» Kampfe». Diese» Tele gramm soll auch ein nicht ungünstige» Arrangement dem König vorgeschlagen haben. Nikita zögert«, begab sich aber doch von Skutari nach Podgoritza, wo sich der kriegslustige Teil seine» Heere» und der Rest der ser bischen Truppen aufhtelten. Für den äußersten Fall wollte er sich von den Truppen zwingen lassen, sein Wort rückgängig zu machen. Run erreichten ihn erst die römischen Nachrichten, die folgende Lösung vor schlugen: Damit Nikita und sehr Sohn Prinz Peter nicht ihr Versprechen — die Waffen nicht mehr gegen Oesterreich zu führen — brächen» sollten sie sich eben falls nach Lyon begeben, Während Prinz Mirko noch Montenegro zu fahren Hütte, um dort da» Kommando d«s noch wetterkämpfenden Heere» zu übernehmen. Tgr König ging nach einigem Zögern nach San Medua di Giovanni, um sich bald von dort nach Lyon «inzuschtf- s«n. Da» Land ist in der Hand Oesterreich-Ungarn», und mit den Resten de» Heere» werden die österrvtchisch- unga rischen Truppen sowohl wie die MtridUen und MaWo- ren bald fertig werden. Di- Kttyttnlatien dem» nicht mche gemacht werven. Di« Wiener Blätter erhalten von informierter Sette «in« Mitteilung worin feftgestM Wird, daß dt« Was. »»rmma««. pa» »«hur I» «ätz «««ätz» -ich' »raa »I, Mustzai« Sn/rratr« »urch Irmsprichrr «rfolal»»,« »a, MaimfkUpT atcht SrvtUch U»dar Ist, fortgang der krlrMchen tinteiMttimg Monlrnegm. Oke Vaffenftreckurrg «tr- oha» Zeka-sellgkeitea -urchgefihrt. — ItaUeakßhrr Rückzug aus Mauken! — die Seute vou Skutark. — Serbien uuö -as Loa-oner Abkommen. — Peter Larp über -ke Lage. — Ver heilige Krieg iu Persien. - Schwere englische Verluste au -er Irakstout. ver amtliche isnegrberlckt von brüte il fenstreckung Montenegros ganz glatt durchs«, führt wird und daß die Ssterr^ischqmMrischen Trup pen nirgends auf Widerstand stießen. Monte negro ist tatsächlich bereit» in unseren Händen, vor' allem seine wichtige Lebensader, die Straße Niksie- Danivowgrad—Podgoritza—Skutari. Die Bevölkerung begrüßte unsere Truppen größtenteils sogar mit Sym Pachte. Die Abreise Nikita» nach Rom und Lyon ändert für uns in keiner Weise die Sachlage. Hervorgehoben muß auch worden, daß Nikita und fein« Regie, rung bisher die FriedenSbitte nicht zurück gezogen haben; «S bleibt aber dahingestellt, ob Ni kita nach seiner Flucht noch daran denkt, mit Oesterreich- Ungarn Frieden zu schließen. Für un» kann da» ganz gleichgültig sein, nicht aber gleichgültig für den König, vott Montenegro. Tatsächlich ist Montenegro au» den Rethen unserer Feinde auSgeschiühen und die Kapi tulation kann nicht mehorückgängig gemacht werden. Die Abrei se Nikita» kann keinen wie immer gearteten Einfluß auf die Entwicklung der militärischen Tinge auf der Balkanhalbinsel mehr Haben. Das Mo tiv der Abreise ist offenbar, daß die Entente, besonders der König von Italien, in NMta drangen, keinen for mellen Frieden zu schließen, da schon die Waffenstreckung ^Montenegros einen schlechten und niederschmttternden Eindruck in den Ländern de» BierverbandeS Hervor rufen har. (W T. ».) Prinz Mirko und drei Minister noch in Tetttnfe i Der Pester Lloyd bespricht die Reise Nikita» vor Rom nach Lyon und sagt: Tntt der König von seinem Kapitulationsbeschluß zurück, so ist e» nichts mit Friedens verhandlungen, ohne daß dies aber die Kapitulation selbst, die ja nicht ein von ihm herbeiges'" ' " nnS erzwungener militärischer Zu> machen könnte. Für uns hat sich des König» au» dem Lande nicht» geändert. Die Vertreter Montenegros, mit denen wir in diesem Augenblick zu tun haben und mit denen wir gegenwärtig noch im Ver kehr stehen, Prinz Mirko und die drei zurückgebliebenen Mitglieder des montenegrinischen Kabinetts, haben uns bisher mit keinem Worte angedeutet, daß sie in ihrer Lage uns gegenüber eine Aenderuna herbeizuführen wünschen. In der Waffenstreckung selber ist, wie de; heutige Höfersche Bericht beweist, jedenfalls eine Aenderuna nicht zu ver« zehnen. Die Altung der Bevölkerung ist die gleiche wie /luer Tageblatt -ZM Anzeiger für -as Erzgebirge A mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt ' Italien! SalkanpoNtttl am Miuleptmirte. Der Baseler Anzeiger schreibt über die Vorgänge in Italien im Anschluß an den Zusammenbruch Montenegro»: Es ist in Italien eine gewaltig anwachsende Gäh- rnng, die nicht mehr zu unterdrücken ist. Der ministeri elle Raimondo veröffentlicht eine offene Anfrage an jdie Regierung: Ob bei der Unterzeichnung des Londoner Ver trages die Möglichkeit der Eroberung Monte negros in Berechnung gezogen worden sei. Da» Londoner Abkommen, keinen Separatfrieden zu schließen, stehe in Italien vor schwerer Belastung. Italienischer Rückzug aus Albanien? Der Züricher TaaeSanzeiger meldet bestätigend, daß der Italienische Rückzug aus Albanien allgemein ist. Der Preß-Telegraph berichtet, daß auch die Aufgabe von Walona von den Italienern unmittelbar bevorstehe. Italienische Preßstimmen zur Einnahme von Skutark. Wie es immer der Fall ist, wenn unangenehme Er eignisse zu melden sind, so treffen auch jetzt die italienischen Blätter mit Verspätung in der Schweiz ein. Am Montag war dem italienischen Volke die Besetzung von Skutark Antivari und Dulligno aufzutischen. Der Sorrtere della Sera rafft sich nur zu einem kurzen Kommentar auf, zwischen dessen Zellen ein herbes Seufzen herauSzu- lesen ist. Diejenigen, die einen äußersten Todeskampf Montenegros in der Gegend von Skutari erhofft batten, seien schwer enttäuscht worden: der Mensch lasse sein Denken zu leicht durch eine verlockende Suggestion beeinflussen. Die schnelle Entwicklung aller Ereignisse scheine zu beweisen, daß man den amtlichen österreichischen Mitteilungen doch etwa» Wahrheit zubilligen müsse. Das Blatt meint, der Widerstand der Montenegriner sei nur noch auf einige Banden beschränkt. Der Secolo drückt seine Kommentare vorläufig nur in den Ueberschriften aus: Dort heißt esl Kapitulation Montenegros nimmt ihren Lauf, Ein Volk retiriert nach Albaniens usw. Die Reste der Serbeuarmee. Von unterrichteter Seite gehen dem Stambuler Be- richterstattter der Voss. Ztg. die folgenden Angaben über die Stärke des nach Albanien geflüchteten und vorläufig in Sicherheit gebrachten serbischen Heeres zu, da» sich der Verfolgung der Verbündeten entzogen hat. Es beträgt rund 100000 Mann mit 8S00 OWeren. 50000 Mann sind noch mit Gewehren versehen. Sie sollen weiter über 170 Maschinengewehre verfügen, während das Artillerie material fast völlig verloren gegangen ist. Sin großert Teil dieser Kräfte ist, wie gemeldet, bereits nach Salonik transportiert. Väterchen al» Kriegshetzer. Der Frankfurter Ztg. zufolge wird aus Budapest ge meldet: Nach emer^Sofioter Meldung hat man unter den inNisch vorgefundenen und nach Sofia gebrachten Schriften deS serbischen Thronfolgers eine Depesche und zwei Briefe des Zaren entdeckt. Diese Dokumente befanden sich in einer Reisetasche, die bei der raschen Flucht vergessen wurde. Die Briefe und das Telegramm enthalten die strenge Weisung, daß Serbien, wenn eS seine Ideale erreichen wolle, allen Befehlen Rußland» gehorchen müsse. In dem einen Briefe wird dem Thronfolger aufgetragen, unter keinen Umständen die Narodna Obrana aufzulösen. DteßDepesche enthält den Befehl, da» Ulti matum Oesterreich-Ungarn» zurückzuweifen, da Rußland bereit sei, Serbien mit den beizu stehen. Im zweiten Schreiben sind Lrfolge aufgezählt, die Serbien erreichen könne, wenn e» ich den Anordnungen Rußlands füge. Der Zar beruft ich auf die bewaffnete Macht, die Rußland bereit halte, und fordert Serbien auf, bi» zum äußersten zu kämpfen.