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Freitag» cken 21. Januar ISIS. Ar. IS. Kaiser Wilhelm in Selgraö I» >n bis mm Schlüsse seine Pflicht zu erfüllen: äve impenttor, caessr et rex, Victor et gloriose, llx dlisso sntiqua omnes orientis populi te salutant reclemptorem kerentem oppr«88is prosperitatem stgue gslutent-vivasl /luer Tageblatt Mzeigec für das krzgebirg- WSW /. . . . .. ::S.Ä'"L7'f.V.7"A mit Lee wöchentlichen Unterkaltunasbeilaae: Mer Sonntagsviaa. »onHnA«lg,«bi,spät»rl»a»4»/Atz« mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mr Sonnta^blaL. « Speechßnn-e de» «edabion «lt stuevahm, ö»» «»»«tag, nachmittag- 4-s Uhr. — Telegramm-fiörrssr r Tageblatt stueerzs s WuWV »«"sKLLÄ WÄ! ra» uuvttlangt »iugrsan-t, Manuskript»kann s.wühr nicht geleistet werben. n. Fahrgang (Zu deutsch heißt der Schlußsatz: Willkommen, Kaiser und König, Tu sieg- und ruhmreicher, aus dem alten Ntssa (Nisch) grüßen Dich alle Böller d«S Orients als den Befreier, der den Bedrückten Heil und Segen »er Kalrer I» »elgraa. Bon der hochragenden gelsenkänz»! der Belgrader Zitadelle hat der Deutsche Kaiser am Mittwoch das Kampfgelünde der Donau und»Save in Augen schein genommen. Ein winterllarer Nauer Himmel be grübt den Hoheitzoller in der einstigen serbischen Re sidenz. Tie aus den Hängen aufeinander getürmten weißen Häuserreihen sind in flutenden Sonnenschein getaucht. Gegen 9 Uhr läuft der Hofzug von Nisch her ein. Eine österreichisch-ungarische Ehrenkompagnie steht vor dem Bahnhofsgebäude und salutiert unter Fansarenklängen, Geschütze senden von den donnerge wöhnten Höhen den Ehrengruß. Der Kaiser fährt zu nächst zu der Belgrader Eisenbahnbrücke. Tas gewaltige Werk wird eingehend besichtigt, auf jede tech nische Einzelheit erstreckt sich das fachkundige Interesse des Kaisers. Tie Fahrt geht sodann unter Führung des österreichischen Gouverneurs und des Festungskom- mandanren am Konak vorbei zum Kalimegdan. Festlich gekleidetes Publikum bewegt sich ungehindert durch die Straßen. Seitdem Barbarossa auf der Fahrt ins heilige Land mit 100 000 Rittern hier Parade gehalten, hat kein deutscher Kaiser mehr auf der Belgrader Zi tadelle gestanden. Aus ihrem Vorsprung hoch über der Einmündung der Save in die Donau berichtet ein Ge ne ra lsta bsos f iz i er dein obersten Kriegsherrn über den Donau- und Save-Uebergänz. Eine schlichte mili tärische Besichtigung bedeutet der Besuch, ein sachlicher Vortrag steht in seinem Mittelpunkte, aber für den Teilnehmer wird die Szene auf dem Kalimeg dan zu einem Erlebnis von innerer Größe, zu einer Feier von weltgeschichtlichem Rah men. Unten fluten glitzernd die Wogen der Donau dahin, des gewaltigen Stromes, der von deutschem Bo den kommt und mit seinen Wassern unsere brüderlichen Wünsche und Güter zu fernen östlichen Gestaden trägt. Fruchtbares ungarisches Tiefland trägt unseren Blick in unbegrenzte Weiten. Vom gebirgigen Süden her zieht sich, vom Waldgrün der Inseln durchwirkt, das breite Silberband der Save, und während wir der schlichten Schilderung der Kämpfe lauschen, belebt sich das friedliche Bild. Zu unseren Füßen veranschaulichen sich uns die unsterblichen Kämpfe. Wir sehen das sumpfige, ungedeckte Anmarschgelände. Wir empfinden mit den einstigen Insassen dieser Felsenhöhlen ihr über legenes Sicherheitsgefühl. Durch feuerdurchzuckte Nacht dringt von den Inseln der KampjsMrm zu uns, und das Herz stockt, wenn wir uns in die Stunden der Entscheidung hineindenken. Aber dann klingt von den Wassern herauf zu uns das Jubellied de» Sieges, der brausende Choral demutsvollen Heldentum», ver klärter Menschengrüße, und mitten in diesem unfern Empfinden steht die Gepalt unsere» Kaiser», unseves glorreichen Führer», unsere» väterlichen Vater». Gr hört da» Lied seiner Söhne und wir sehen seine Augen leuchten, und wir wachsen im Glücksgefühl unsere» na tionalen Seins und Werdens. Neven un» auf! der in das Abendland keck vorgeschobenen Klippe balkanischen Bulkangebirge» steht ein zerschossenes und zerfetztes Haus, das serbisch e GeneralstabSgebäude. Ss hat sich oben auf der Zitadelle weithin sichtbar seinem Habsburgischen Nachbar dargeboten und ist tödlich ge troffen worden. Serbien hat die mühsam errun gene Selbständigkeit leichtfertig ver spielt. Heute hält der Deutsche Kaiser hier oben Augenschein über die sieghaften Daten seiner .Füh rer und Soldaten. Bon Belgrad führ der Kaiser zu den Truppen eines Korps, dem die schwere Aufgabe de» Save-Ueberganges zugefallen war. Konnte es für die ses eine freudigere Ueberraschung und Genugtuung ge ben? Die Zucht, die Ausbildung, die den äußeren Zusammenhalt bei den siegreichen Kämpfen geschaffen hatte, sollte sich nun in friedlicher Parade vor dem obersten Kriegsherrn dartun. In einem offenen Viereck standen die Regimenter blitzblank und ausgeruht, als kämen sie au» der Rekrutenstuve. In eindrucksvollen Worten sprach ihnen der Kaiser seine Anerkennung, seinen Dank und seinen Glückwunsch au» für ihre her vorragenden Leistungen. Er Überreichte selbst die Eiser nen Kreuze an die AuSerwählten und hatte für jeden ein Wort Persönlicher Anteilnahme. Auch die Bevöl kerung nimmt lebhaften Anteil. In den ungari schen Dörfern flattern die Fahnen, läuten di« Kiv- chenglockenr Kaisertag! Wo könnte die» Wort je «inen tieferen Sinn Haven als in einem Landstrich, wo «Len erst von den Gemütern der Alpdruck feindlicher Gefahr genommen wurde? ^ver amtliche ifriegzberlchi von Dritte? Großes Hauptquartiers. Ja«, vorm. Westlicher Krlegssthauplatz. Kekne besonderen Ereignisse. Gestllcher Kriegsschauplatz. -iuf -er ganzen Zront zwischen Plnsk un- Ezartorpfk wurden Vorstöße schwacher russischer Abteilungen lelcht abgewlefeu. Salkau-Krtegsschauplatz. Nichts Neues. (w. T.ö.j Gberste Heeresleitung. kine Ansprache -er Laren ferdlnan- an -en Hairer. Zu der Monarchenbegegnung in Nisch wird dem Ber liner Tageblatt aus Sofia noch gemeldet: Während der Galatafel, die bet der Abwesenheit de» Kaiser» in Nisch L am 18. Januar abgehalten Wurde, hielt der Kö- nig von Bulgarien eine Ansprache folgenden Wortlautes: Boll geschichtlicher Bedeutung ist der heutige Tag. Heute vor 21ö Jahren setzte sich Eurer Majestät großer Borfqhre, Friedrich!, mit machtvoller Hand die Königs krön« Preußen» auf» Haupt. Am 18. Ianuax 1871 erstand unter Eurer Majestät Großvater das neue Deutsche Reich. Wtlheün der Große erneuerte zu Versailles di« deutsche Kai serwürde. Heute, am 18. Januar 1916, durchfährt sein glorreicher Enkel, nachdem dessen Machtwort alle Hindernisse hinweggefegt den «inst von Serben bewohnten Dell der nordwest-' lichen Ballanhalbinsel und betritt siegreichen Schrittes das römische Castrum Ntssa. Hier, umgeben von ihren Heeren, begegnen sich die Herrscher zweier Ver bündeter Länder aus dem Boden, der bi» vor 37 Jahren rein bulgarisch war und jetzt durch unsere ge meinsame» Waffenerfolge Bulgarien wieder zurückge- geben ist. I» meinem Namen, in dem meine» Heeres und im Namen meine» «olle» sprech« ich EW. Majestät unseren Dank aus für die un» erwiesene hohe Ehire de» Besuches, und heiße ich den Deutschen Kaiser in der Geburtsstadt Konstantin» de» Großen herzlich willkommen. Um so größere Bedeutung hat SW. Ma jestät Besuch für mein Land, al» er mitten in den gewaltigen Stürmen de» Weltkrieges stattfindvt, in dem das bulgarische Boll sein eigenes Schicksal mit dem des deutschen Bolle» verbunden-hat, um der ge rechten Sache der Zentralmächte Vetzustehen und seine berechtigten nationalen Ansprüche gleichzeitig zu er reichen. Zur Verwirklichung diese» Ziele» ist auf Ew. Majestät Beseh: gemeinsam mit unseren tapferen öster reichisch, ungarischen Verbündeten das ruhmge krönt« deutsche Heer mit meinen Bulga ren in den Kampf getreten, in dem unsere Krieger ihr« glänzenden militärischen Tugenden offen bart haben. Die Welt hat mit Staunen und Bewun derung die Kraft Deutschland» und seiner Verbün deten kennen gelernt und glaubt an die Unbesiegbarkeit de» deutschen Heeres unter dar Leitung und Führung seines Kaisers. Ich erhebe da» Glas auf die kostbare Gesundheit und da» fernere Wvhlergeihen Ew. Maje stät, de» erlauchten Kriegsherrn de» deutschen Heere», meine» mächtigen und teueren Verbündeten, mit dem Wunsche, daß da» Jahr 1916 un» durch «inen dauerhaften Frieden die heiligen Früchte unserer Siege bringen möge, «inen Frieden, der tzs meinem Bolle gestattet, in Zukunft auch ein treuer Mitarbeiter am Werke der Kultur zu werden. Wenn un» das Schicksal «in« Fortsetzung de» Kriege» aufer- legt, so wird mein Boll in Waffen gerüstet sein, um bringt.) * * * »le frleaenrvekdanailttigen mit Montenegro. Ein aus Mailand Übermitteltes Tommuniquee der Agenzia Stefani besagt: Der montenegrinische Gene, rallonsul in Rom hat am TonnerStagftüh im Auftrag« d«s Mittwochabend in Brindisi angenommenen Minister präsidenten Montenegros mitgetetlt, daß König Nikita und dessen Regierung di« Bedingungen Oesterreich. Ungarns abgelehnt hätten und daß der Kampf bereits auf der ganzen Front wieder be- gönnen hat. Ter König und seine Söhn« seien im- mitten der Truppen, um den letzten BerteidigungKkamPf zu leiten. — Aus Brindis i Wird gemeldet: Die Kö nigin von Montenegro, di« montenegrinischen Prin zessinnen und der montenegrinisch« Ministerpräsident sind hier eingetroffen, um sich nach Rom zu begeben. König Nikita bleibt in Skutari, um dort den «ertetdft- gungskampf zu leiten. - Wi« Wir h^rzu erfahren, ist an amtlicher Stelle Mer die oben gemeldet«, Vorgänge nichts bekannt. (W. T. B.) — Wirl möchten dazu noch bemerken, daß «S gut sein Wird, sich ähnlichen Nachrichten gegenüber sehr skeptisch zu stellen. Solang« von österreichisch-ungarischer Seite kein« Be stätigung erfolgt, liegt kein Grund vor, sie zu glauben. König »MW übergibt Mw» Dege»! Mn ExchangoTelsgraMN weidet au» Rym, daß dort- selbst eine drahtliche Nachricht au» Eettinje eintraf, de» zufolge di« Weiße Fahne über Grahovo w«he. Tort hab« König Nikita seinen Degen dem General von Küvetz überreicht. Die monten» grinischen Generale Vistovtc und Valutovic weigerten sich, sich zu ergeben, und entwichen zu den Serben. Stu Zwist zwischen Nikita uud seinen Söhnen. Daily Expreß meldet aus Rom: Die Kapitulation König Nikitas hat einen Zwist innerhalb der weitver- zweigten königlichen Familie verursacht. Prinz Danilo, der vor etwa 6 Monaten mit seiner deutschen Gemahlin ausgewiesen worden war, soll zurückaekehrt sein, während Prinz Mirko und Gemahlin die beide proslawtsche Ge- fühle hegen, jetzt als Gäste der Königin Mena in Italien weilen. ... Vie revoiutlonSren Uintriede ln Sriecheniana. A Villag veröffentlicht eine Drahtung auS Saloniki, die besagt: Einer Athener Drahtnachricht zufolge ist die griechische Regierung in den Besitz zweifelsfreier Beweise gelangt, aus denen hervorgeht, daß die Venizelisten während der Kammerwahlen Vorbereitungen getroffen hatten, um das Land im geeigneten Augenblick in Flammen zu setzen. Es sei eine revolutionäre Agitation gegen König Konstantin und die griechische Re gierung entfacht worden, woran VenizeloS persön lich allerdings nicht teilnahm, weil man ihm vertraulich zu verstehen gegeben hatte, daß er unter polizeilicher Be wachung stehe und daß die Regierung von jedem seiner Schritte unterrichtet sei. Die Agitanon der Venizelisten treffe die Regierung nicht unvorbereitet. Allein ihre Ak tionsfreiheit erscheine durch die auf griechischem Boden stehenden englisch.französischen Truppen beeinträchtigt. ES ist von großer Bedeutung, daß der größte Teil der Nation und und die ganze Armee eS sind, worauf sich der König )ei seiner Friedenspolitik verlassen kann. Die griechische Regierung rechnet fest damit, daß sie der revolu tionären Bewegung Herr wejrden kann. Sie vertraut auch darauf, daß im Falle eine» Eingreifens deS ViewerbandeS die Mittelmächte mit einem solchen Ueber- fewicht auftreten werden, daß die Bewegung in kürzester Zeit unterdrückt werden würde. Da« Vierverband».lllttmat»m an Griechenland. In in Konstantinopel eingetroffenen Nachrichten wird bestätigt, daß der Bterverband der griechischen Regierung