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1-. Jahrgang Mittwoch, Sen 14. September 1421. Nr. LIS. )lung r c- 's Stellungnahme behielt man sich bis zu dem Vorliegen einer endgilltlgen Regierungsvorlage vor. Die Haltung der Fraktion in Angelegenheit der Grund- und Gew erbe sr euer wurde vollkommen gebilligt. Dabei wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß eine zufriedenstellende Lösung der auf getretenen Schwierigkeiten doch noch zu erreichen sein würde. sich der Lil :ben, e. Irak. Der Landtag und die Landtagsfraktion befaßten sich weiterhin mit dem Referentenentwurf zur Neuordnung der Gemeindeverwaltung. Die Aussprache ergab über einstimmende Auffassung über die Brauchbarkeit bzw. Un brauchbarkeit der Lmndzüge des Entwurfes. Eine endgültige 00Mk. io Mr. Seelachs Die Ermittelung der Namen von Erzberger« Mördern ist ein erfreulicher Erfolg der badischen Polizei. Die Tatsache, daß die beiden Mörder zuletzt in München wohnten und daß sie Mitglieder der Brigade Ehrhardt waren, bestätigt leider die Vermutungen derer, die von Anfang an behaup teten, daß man es hier wohl nicht mit den Verfehlungen vereinzelter fanatisierter Jünglinge zu tun habe, sondern mit einer weitverzweigten E e h e im organisa t i on. Gerade diese Tatsachen sollten in der bayerischen Krise jetzt beachtet werden. Daß sich in Bayern die rechtsradikalen Kreise ungeniert tummeln konnten, gehört leider auch zu den Kennzeichen der Ordnungszelle. Hoffentlich gelingt es nun mehr auch, der Täter selber habhaft zu werden, nachdem man ihre Namen weiß. KIs. Ulelire psNttsche rNcl-»t«isei«. v«»»rftehe»d« Rattft,l«»»nß d«» Wied«»- assbaue«. wie parlamentarisch« «reise dem B L. Mittei len, wird die Reilch««giermrg, di» bi, jetzt nn» «ine» oerliinft-e, Bericht Uber die Wiesbaden«» ««»handln»,,, e»tt gegenyenommen hat, nach der nnameh» erfolgten Rückkehr de« Ministers De. Rathen«« wahrscheinlich in ein»» de« nächst»» Ma- Lintttssitzungem zu dem Wt«d«ra»sba«ve»t»ag, Stel lung nehmen. Die Reichsregierung hab, besonder, mit Rücksicht auf die Wirkungen dea valutHtori« «f di« Reparatiq-'s r^ «in Interesse am einem möglichst baldigen Abschluß d», vertta» ge«, da dm Wiederaufbaus« trag i» gewisse« Umfang, di. Uh- lösung der v»r-eldl»tst»«g«, d»»ch Gachlsi* ft »»gen «strebe Li» Ratifizierung de» Nistzttimshtttumett» ge« werd« als» zuerst »a» deutsch«, »ich da», »«» französisthBr ^ortäauer äer bayerischen Anse. Besprechung zwischen dem Kanzler und den Koalitionssührern. In der Reichskanzlei hat gestern vormittag eine mehr stündige Besprechung zwischen dem Reichskanzler un) den Führern der Koalilivnsparteien des Reichstages statt- gefunden. Der Besprechung wohnte auch der Neichsminister des Innern, Dr. Grad nauer, bei- Ihr Gegenstand war die Frage der Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern. Vis zum Mittag lagen der Reichsregierung noch keine offiziellen Mitteilungen aus München über dis Beschlüsse des ständigen Landtagsausschusscs vor. Die Reichs regierung hat deshalb noch keine Veranlassung gehabt, zu den aus den Zeitungen bekannten beiden Forderungen Stellung zu nehmen, von deren Anerkennung der Landtagsausschuß die Zustimmung zu der Aufhebung des Ausnahmezustandes abhängig gemacht hat. In der gestrigen Besprechung kamen die Berichte aus München zur Erörterung, wonach sich inner halb der Bayerischen Volkspartci eine starke Strömung gegen den Führer Geheimrat Held und sein ent gegenkommendes Verhalten gegenüber der Neichsrcgierung bei den Berliner Verhandlungen geltend mache und das Be streben, Ministerpräsident Kahr und das ganze bayrische Kabinett im Amte zu erhalten. Gegenüber diesen Tendenzen scheint festzustehen, daß für die Reichsregierung nur dann die Möglichkeit bestünde, ihre prinzipiellen Bedenken, besonders gegen die zweite Forderung (Ueberlassung der Exekutive aus schließlich an die bayerischen Landeszcntralbehörden) zurück zustellen; wenn in Bayern eine Negierung am Ruder wäre, von der man die loyale Durchführung der Verordnung des Reichspräsidenten voraussehen dürfe. Eine Vereinbarung auf dieser Grundlage wäre Sache des Vertrauens. Vom Ministerpräsident Kahr könnte man nach seiner ganzen Gesinnung und nach seinem ganzen bis herigen Verhallen das nicht erwarten. In seiner Hand könnte die Verordnung, die zum Schutz der Republik erlassen worden ist, eher ein Instrument zur noch schärferen Bekämpfung der republikanischen Elemente in Bayern werden. In demselben Grade, in dem die Demission Kahrs eine Entspannung in dem Konflikte zwischen dem Reich und Bayern bedeutete, würde ein Verbleiben der bisherigen Koolition in Bayern und besonders des Ministerpräsidenten v. Kahr und des Justizminislers Dr. Roth in der gegenwärtigen Situation einer Verschärfung und bedenklichen Zuspitzung des Konfliktes gleichkommen. Man könnte einen der artigen Entschluß der Bayerischen Volkspartei nur als eine Kampfansage an das Reich betrachten. Auf eine rasche Schlichtung des Zwistes zwischen Reich und Bayern kann man aber jedenfalls nicht mehr rechnen. Herr v. Kahr hat sich, wie man hört, aus München wieder nach Berchtesgaden begeben, der bayrische Landtag ist für die nächste Woche zu- sammenberufen worden. Die letzte Entscheidung wird dann bei ihm liegen, und sie wird letzten Endes darauf hinaus laufen, ob die Mehrheit des bayerischen Landtags die Mini sterpräsidentschaft des Herrn v. Kahr höherstellt als das Reichsinteresse und die Neichseinheit oder umgekehrt. rn e» «Mel. nst. äteßfach 1OS. Wie die Bayrische Staatszeitung mitteilt, wird die Neu - wähl des bayrischen Ministerpräsidenten kaum unter zwei bis drei Wochen erfolgen; denn erstens sei der Landtag einzuberufen, zweitens mühten die Verhandlungen mit dem Reiche weitergeführt werden, und drittens würden die Parteien mit der gegebenen Lage und mit der Frage künftigen Koalition zu beschäftigen haben. Das Wichtigste vom Tage. Der badischen Staatsanwaltschaft ist «»gelungen, di« ipersvnlichkeitrn der Mörder Erzberger» in München mit Sicherheit zu ermitteln, Es handelt sich umzw «i frühere Offiziere der Brigade Ehrhardt. Von Höchst am Main wird statt der für den 15. d.M. vorgesehenen Aufhebung der Sanktionen ein« Verschärfung derselben gemeldet. Mit ber Durchsicht des Reisegepäcks werden jetzt farbige Soldaten beschäftigt. 200 englische Arbeitslose, ehemalige Kriegs teilnehmer, sind nach Frankreich abgefahren, «lm beim Wiederaufbau des zerstörten Gebietes verwendet zu werden. Wenn dieser Versuch ein bc- frtedigentes Ergebnis hat, sollen weitere Gruppen von Arbeitslosen abgesandt werden. kmz! Naß". für die Fahndung und Belastung erhebliche« Material liefrrtrn. Beide Mörder sind frühervfsizier« gewesen und haben seinerzeit der Brigade Ehrhardt angrhört. Schulz hat eine richtige kaufmännisch« Lrhre durchgemacht, srlt Kriegs- ende aber kein« Stellung mehr gehabt. Di« Marinerangliste von 1918 verzeichnet einen Oberleutnant Heinrich Tillessen, der im Jahre 1920 verabschiedet worden ist- vor ürel Tagen noch kn München. Geheimgehalten« Verhaftung««. Zu der Entdeckung der Spur, die in der Mordaffärr Erzberger nach München führt, erfährt die Frankfurter Zeitung aus München: Wie sicher sich die Täter fühlen, geht aus dem Umstand hervor, daß sie noch vor drei Tagen in München weilten, wo sie sich in ihrer Wohnung aufhielten. Seitdem sind sie spurlos verschwunden. Es sind in der Nacht zum Dienstag bereits Verhaftungen in der Studen tenschaft und entsprechenden Gesellschaftskreisen erfolgt Die Verhaftungen werden von der Polizei streng geheim ge- halten, doch sollen sich schon Anhaltspunkte für das Bestehen eines förmlichen Komplotts ergeben haben. Für die weitere Entwicklung der Angelegenheit stehen noch Ueber- raschungen politischer Art bevor. vle Serliner Ekmittelungen. Feststellungen bei ber verhafteten Familie. In Verbindung mit den Ermittlungen der badischen Staatsauwalkschaft, die zur Feststellung der Mörder Erzbergers führten, hatte die Abteilung ls des Berliner Polizeipräsidiums vor einigen Tagen mehrere Mitglieder einer in Großberlin wohnenden Familie f e st g e n o m m e n. Die Festge nommenen — darunier ein ehemaliger Fähnrich zur See, der in den Jahren 1919 bis 1920 zusammen mit den Mördern bei der Vrigaöe Ehrhardt Dienst getan hat — standen in nahen Beziehungen zu den Tälern- Drei Wochen vor der Mordtat waren die Mörder von München nach Berlin gekom men und hatten hier vom 6. bis 11. August bei den Fest genommenen gewohnt. Die gleichzeitig mit der Festnahme vorgenommene Haussuchung förderte mehrere Photogra phien der Mörder und eine handschriftliche Korrespon denz zutage. Die Vernehmung der Sistierten ergab, daß sie ihrer politischen Gesinnung nach auf rechtsradikalem Boden stehen, und daß sie die Person und das Wirken Erzbergers aufs schärfste verurteilen. Da ihnen aber hinsicht lich des Mordes weder Mittäterschaft noch Mitwisserschaft noch Begünstigung nachgewiesen werden kann, sind sie am Abend von der Polizei wieder aus der Haft entlassen worden. Das 8-Uhr-Abendblatt weiß hierzu zu berichten, dah die verhaftete Familie aus vier Köpfen besteht, einer Frau und deren drei Kindern, von denen zwei junge Mädchen sind- Aus der Vernehmung der Verhafteten ließ sich u. a. feststellen, daß Schulz und Tylessen als Angehörige der Brigade Ehr hardt im März vorigen Jahres am Kapp-Put sch teil- genommen haben. Nach der Auflösung der Brigade Ehr- Hardt wohnten sie kurze Zeit bei der erwähnten Familie in Berlin und übersiedelten sodann nach München- Vor dem Attentat auf Erzberger trafen sie wieder in Berlin ein, wo sie bei der Familie Aufenthalt nahmen. Sie blieben bis zum 6 August und reisten dann, wie sie angaben, nach Süd deutschland. Kurz vor dem 30- August kamen wieder von ihnen die ersten Briefe nach Berlin, dis den Poststempel München trugen. Eines der beiden jungen Mädchen wollte am 13. August nach Garmisch-Partenkirchen reisen, wo es von Schulz und Tylessen erwartet wurde. Es traf jedoch ein Telegramm von den beiden Männern ein, das mitteilte, sie könnten in der angegebenen Zeit nicht in Garmisch-Parten kirchen sein, da sie am 31. August aus Bayern abrrisen müßten. Das Mädchen gab darauf seine Reise auf. Man nimmt nun an, daß die beiden Täter am 31. August Bayern verlassen haben, da sie ihre Festnahme befürchteten. Str sind vermutlich ins Ausland geflüchtet. stunägebiing Ser äeinovatifcken partelvorstanclr zur politischen Lage. In seiner Sonntagssitzung hat der Vorstand der D-D. P. zur politischen Läge in eingehender Besprechung Stellung ge nommen- Dabei stellte sich, wie die Parteikorrespondenz meldet, Einmütigkeit über alle brennenden Tagesfragen her aus. Jede Negierung Hal ihre Macht gegen alle Unter- kiehmungen einzusetzen, die das Ziel verfolgen, durch gewalt tätiges Vorgehen die verfasiungsrechtlichen Grundlagen d0s Staates zu ändern. Selbstverständlich muß sich das Vor gehen der Regierung in gleicher Weise gegen alle richlen, die trotz des Ernstes der innerpolitischen und außenpolitischen Lage solche Schritte unternehmen. Sie kann und darf auch Beamte, die mit solchen Bestrebungen sympathisieren oder sie gar offen unterstützen, nicht im Dienste behalten. Der demokratische Parteivorstand billig t daher die Erlasse und Verordnungen der Neichsregierung und erwartet von ihr, daß sie ihren Willen auch der bayerischen Negierung gegenüber durchsetzt. So notwendig derartige Maßnahmen sind, so vermögen sie freilich noch nicht unsere verfassungsrechtlichen Zustände völlig zu sichern Vielmehr muß jede Regierung, zumal gegenüber der ungeheuren Belastung unseres Volkes, möglichst breite Schichten der Nation zur verantwortlichen Mitarbeit in den Parlamenten und den Negierungen heranziehen Kein Parteiegoismus und keine parteipolitische Engherzigkeit darf der Durchführung dieser staalserhaltenden Politik im Wege stehen. Koalitions politik ^Arbeitsgemeinschaft, nicht Gesinnungsgemein schaft. Deshalb kann zur Koalitionsgemeinschaft die allerdings notwendige Erklärung einer Partei genügen, die Weimarer Nsichsverfassung als Rechtsgrundlage erachten zu wollen und bereit zu sein, jede gewalttätige Aenderung der verfassungs rechtlichen Zustände durch die Machtmittel des Staates zu bekämpfen. Das gilt für jede Partei, also auch ebenso für die Deutsche Volks Partei, wie für die unab hängige Sozialdemokratie- Die großen geschicht lichen Taten unseres Volkes vor und im Weltkriege empfin den wir als wertvollen nationalen Bestand unseres gemein samen vaterländischen Lebens- Gerade deshalb fordert die Deutsche Demokratische Partei in der jetzigen Zeit tiefgehender Erregungen aller deutschen Volksgenossen innerhalb und außer halb unserer Parteiorganisation, die es ernst mit ihrer vater ländischen Gesinnung nehmen, auf, dagegen anzukämpfen, daß dis Erinnerung an Taten, die das gesamte Volk aller Partei richtungen und Klassen vollführt hat, zum Gegenstand ein seitiger, parteipolitischer Ausnutzung und gehässiger Agitation gemacht wird. Kunügebung öev sächsischen Demokraten. Der Landesvorstand und die Landtagsfraktton der Deutschen Demokratischen Partei in Sachsen hielten am Sonn tag in Dresden unter Leitung des Vorsitzenden, des Neichs- tagsabgeordneten Oberbürgermeisters Dr. Külz- Zittau, eine sehr stark besuchte Sitzung ab- Es wurde nach ausführlicher Aussprache unter allgemeiner Zustimmung nachstehende Er klärung angenommen: In tiefster Abscheu verurteilen wir die aus maßloser nationalistischer Hetze gegen die Republik und die Demo kratie herausgeborene Mordtat von Griesbach. Wir billigen es, daß die R eich sregierun g bereit ist, endlich mit Entschlossenheit alle gegen den Bestand der deutschen Republik und des Deutschen Reiches gerichteten Bestrebungen zu bekämpfen. Bei diesem Kampfe stehen wir geschlossen hinter der Reichsregierung und erwarten von ihr, daß sie von ihren Machtmitteln zum Schutze der demokra tischen Republik vollen Gebrauch macht, gleichviel, ob die Gefährdungen von rechts oder links kommen. Mit aller Ent schiedenheit aber lehnen wir eine Ueberspannung der Aus- nahmemaßnahmen, wie sie in der Verordnung der sächsischen Negierung vorliegt, und jede einseitige Handhabung ab. Hand in Hand mit der äußeren Ner- teidigung der neuen Staatsordnung muß ein« planmäßige innere Festigung der demokratisch-republikanischen Staats auffassung in Verwaltung»- und Rechtspflege, in der Wehr macht uud an den Stätten der Volkserziehung gehen. Das gemeinsam Ziel ist die innere und äußere Festi gung der nationalen Republik. »»Zaa.p-,1,1 deich uns,»« d,»i» f»«I In» So», monatlich I.»» Maik, »il e-k ««Ichlslostill, adoikolt Monat» , -,4- MO»k. -sii -»» posi bsiftftUt vlsrtrtjtthrUü 1-.S- Mark, monatlich S.5S Mark. Erschet'ii täglich in ö«n Nachmittags» »lt Huorrahm, »on Sonn« und -rtertagrn. Unser» Aeitunaoauotrüger un- siusgadisiiUin, sowt, aU» poftansialten un- Srtefträge» nehmin 0»N»llungen entgegen. »i>«. V Vi^ae'iVe»' »nick- a, »z», äu». . «»»otsti »a,,»la« »u>i«>„eika«. ,..nf»,.ch. «E, »k.» September, llm -taötpark" jshe IINlW. deitgelier. Äroßhandel, pünktliches »orftan-. Kuer TageblattLL ' " ad,«bott monatlich wo »,d,n,,spalt,n« pitlNoll« »»«»«»»»« »aum w» »n»,I,«n au, »u« an» «»m »«i>»k»ch»»kl»»»«ie "> °',.w«rtl„ »n,.I-«n ,» psa., tk.klnm.o.Itt»,». r.- Mark. s>a»«I,«nannahm, dl, sp«t,s>,n, »>/, U>r ovkm. eartihl«, Im »atz kann ck'waS'nlch>a»>»>d»' MN«"« »,r Nn„I,« »uich j.inspr.ch.k ,N»i,I «»" »ao Manuskript nicht »'uttich t„d,i Ist. Die Möräer Crzbergers mit Sicherheit sestgestellt Zwei ehemalige Angehörige der Ehrhardt-Brigade die Täter. Verhaftung einer Berliner Familie unter dem Verdacht der Mitwisserschaft. Der badischen Staatsanwaltschaft ist es gelungen, die Persönlichkeiten der Mörder Erz berg ers in München zu ermitteln. Es sind der 28jährige Kaufmann Heinrich Schulz aus Naumburg, geboren in Saalfeld a. S. und der 27 jährige Student der Jurisprudenz Heinrich Tillessen. Die beiden haben seit April 1921 im Hause Marimilianstr. 33 verschiedenen Stockwerken gewohnt und sich nicht weiter auf fällig benommen. Man wurde erst auf sie als vermutliche Täter aufmerksam, als der Besitzer des Gasthauses Zum Hirschen in Oppenau sich zweier Gäsre erinnerte, die unter den hier angegebenen Namen zur Zeit des Mordes bei ihm wohnten und nach der Tat verschwanden. Danach konnten auf Grund der umfangreichen Erhebungen die Personalien ziemlich genau festgestellt werden. Die besonderen Merkmale, das verkümmerte Ohr bei Schulz und die abnorme Nasen bildung bei Tillessen, die angegeben werden konnten, führten auf die Spur der Flüchtigen- Auch die Zeit der schnellen Abreise der beiden von München — sie meldeten sich nicht ab und ließen ihr Gepäck zurück — ist ein schlagender Beweis für die Täterschaft. In München sind ein Generalstaats anwalt und ein Staatsanwalt sowie ein Landgerichtsrat aus Offenburg und Karlsruhe eingetroffen, um die Erhebungen fortzusehen. Mit den Münchner Behörden wurden sofort Haussuchungen in den Wohnungen der beiden angeskellt, die Aue. zert eng. ü-l. onMelM tt 2 Mar«. itr.40. Tel. 441. Aue. » Uhr die KSrung . Rasse statt. von Aue, »sannenstlel Borstand ?hle RM- Mgtes, stmm. ischcrmstr.