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Montag, -»« N. ^uli l-Ll. n»ff-Hk.N,«i >»/' V»ff- u. ».ff ""»Mz-«S«rfür ^^hsEp -L-tzisAav»IbdS »as Erzgebirge LW«^MZWZWSS« ! S^^NZZKL«Z-KZ>S. Nr. »». — : »er»«»,»,» tt, N»f»«bl 10. Jahrgang. Das Wichtigste vom Tage. De» Reich»wiMchast»ppt Hat sich Nrit Mehr. HektMr dkAusH«b»ngp»pj8Ncker!zwanoFidfrd- schlaft »mn 1. Oktave» V. S. MEgestwochen. » Da» Retch»ü«»kch1 Hat Hk Heiden Genera!» V. Ivchack und v. R««»ka 4ret'««sprochen. DK «rgkn de» »erfahren» werd« HM Hk Staatskasse ahernamnen. » Präsident HardVng hat ekne Konferenz zuv Beratung über dte DbrftstwngSfraae vorge- hhlaaen. * Cntenteschritt wegen Leipzig, ak, gmapqoW« «ttio». Wie der Petit Pariskn meldet, rechnen die franzö. fischen amtlichen Kröife darauf, daß die Anregung BrtandS in London und Brüssel binnen kurzer Zeit zu einem gemeinsamen Schritt her drei Mächte in Berlin führen ivird, »m gegen die angeblich! höhnische Art zu protestieren, in der di» deutsch» Regierung.ihre Versprechen bezüglich der Kriegsbeschuld igku ausführt. « > Vermutlich dürste di« Frage bei der bevorstehenden Sitzung de» Obersten Rate» aus die Tagesordnung gesetzt werden. Soweit wir unterrichtet sind, hat die briti sch« Regierung jedenfalls bi» jetzt noch.kein« Anord nung getroffen, ihre Vertreter in Leipzig abzu> berufen; WLHrend noch einer T.-U.-Meldung aus Brüssel die belgische Regierung bereits beschlossen ha ben soll, sich! nach dem französischen Beispiel künftig bst den Verhandlungen nicht mehr vertreten zu lassen. Kabkettefitzm» Eder Leipzig. Sonnabend mittag, sand unter dem Vorsitz de» am Morgen au» Breslau zurücktzekhrten Reichskanzlers eine längere Sitzung des Reichskabinetts statt, .in der neben lausenden Angelegenheiten vor allem auch! die durch di« Abberufung der französischen Vertreter bei d«N ReichSgerichttzverhandlungen geschaffen« Lag« zum Gegenstand einer eingehenden Erörterung ge macht wurde. Irgendwelche Beschlüsse konnten nicht gefotzt werden, da «ine amtliche Notifizierung der französischen MblteferungSorder nicht eingegangew ist. Sin« solch« hat auch hi» zum späten Abend nicht in Ber lin Vorgelegen. »e, englisch« Krormiwalt t» Leipzig- Reuter meldet: Der Solicitor general Sir Ernest Vollock ist nach Leipzig gereist im Zusammenhang mit dem Prozeß gegen dis beiden deutschen Offiziere we gen Versenkung de» HospitalschiffeS Landoverh Castle * Tie Reutermeldung läßt nicht erkennen, ob Sir Srnest.Pollock eine besondere Mission erhalten hat. Soviel darf man aus seiner Entsendung nach! Leipzstz aber schließen, daß England sich an der brüskierenden, Stellungnahme Frankreichs nicht zu beteiligen gedenkt, wenigstens vorläufig nicht. Anderes konnte auch Vicht gur erwartet werden. Bekanntlich war es der hier ge nannte Kronauwalt seihst, der die Obi-kttvttät des deutschen Reichsgericht» ausdrücklich anerkannt hat. Sl»r Lehre fi» -is Verbündeten. Bei Besprechung der Leipziger Urteile schreibt Gau- loiS, die Haltung de» Reichsgerichts sei eine Lehre für di« Verbündeten. ES wäre vorzuziehen >ge- tvesen, auf.die Verfolgung zu verzichten.dk Frankreich! nur «in« zweifelhafte moralisch« Genugtu ung .gewähr«. Anscheinend sei e» zu spät, den Fehler wieder gutzumachen. — Auch Herve meint IN der Die- toire, daß es gegenwärtig vernünftig sei, die Verfol gung der KrtegSbeschuldigten fallen zu lassen. Frankreich müsse seine Forderungen auf bk völlige Entwaffnung Deutschlands und auf. die Zahlung der Reparationen beschränken. Leider werde dk fran zösische Regierung von der Berliner Regierung-k AM lieferung der auf Perlangen Frankreich» verfolgt«« Ver brecher fordern, und bi» Deutschland dem nachgekom men sei, würden die Sanktionen vom März aufrechter halten bleiben. ES sei beklagenswert, daß dadurch das gute Werk des Frieden» ebenso gefährdet werde, wie dk Anstrengungen d«S unleugbar guten Willen» de» Kanzlers Dr. Wirth. Wir sind mit den beihen Pariser Blättern ganz einer Meinung kn der Auffassung, datz e» besser gewesen wäre, .Frankreich hätte sich bet Behandlung der KriegS- verbrecher-Frage nicht von keinem blinden Hatz Und heuchlerischen Rachegeist letten lass««. E» bätte her Welt viel Unruh« gespart, wenn Frankreich in Ruhe dk Erledigung dieser Frage durch Deutschlandselbst abgewartet hätte, vor allem hätten die Franzosen sich seinerzeit schon dk Blamage erspart, mit ihrem ver langen nach der Auslieferung der Beschuldigten, vor dem einigen Wille« de« deutschen Volk» zurück weichen zu Müssen. Sk werden gut tun, sich vor einer Wiederholung dkser Blamage zu hüten: Freilich >— ober wie Herve sagt r leider — haben sk ja gegenwärtig den Sanktionen knüppel kn der Hand, und wk ivkr unser« lieben Quäler kennen, werden sk nicht nur nicht urrterlassen, .ihm mit un» zu Winken — da» ist ja schon mit dieser Bemerkung Herve» auf da» deutlichst« ge schehen —, .sie werden auch alle Anstrengungen machen. i!hre Verbündeten dafür zu gewinnen, datz er zuguterletzt auf "un» herniederfährt. ES bleibt dahingestellt,, ob ihnen dkser Versuch gelingen wird. Die Entsen dung .Silo Ernest Pollock» nach Leipzig, dk wir oben melden« dürfen Wir unS vklleicht al» einen Licht blick auSlegen. Wk dk Dinge sich buch entwickeln wer den.«» dürfte an der Zett seist, dost dk deutsche Reichs regierung energisch dk Stimmung de» Volke» gegen den geplante« neuen Rechtsbruch der Franzosen zusammenzufassen sucht. Neichstagsferien. Nv. Mit dem Begistn des gukn Wetter» und mit den« Beginn der Schulferien hat auch der Reichstage seine Ferien angetreten. Ten ReichStagSboten ist im allge meinen ein Ferknaufenchalt Wohl zu gönnen, denn eine schwere verantwortungsvolle und arbeitsreiche Zeit liegt hinter ihnen. Es braucht ia Nur erinnert zu werden an di« Erledigung der ReparatkonSfra aen und, an die Entscheidung 'über dk Annahme de» Ultima tums. Zu Beginn der Ferienzeit werden ta im all gemeinen Zensuren verteilt, und dk Zensur für Fleiß mUtz für den Reichstag mit Gut gegeben werden, Aber der Fleiß macht eS nicht allein, und an anderen Dingen hat es gemangelt. Das politische Geschick, mit dem eine Reihe von Fragen behandelt worden sistd, war keines wegs übermäßig groß und im besonderen hat man, was dk Fragen der auswärtigen Politik betrifft, kei neswegs im Reichstag immer sehr glücklich operiert. DK Arbeit ist den Ausschüssen wird fa vom großen Publikum meist immer noch zu wenig beachtet, trotzdem gerade hier oft dk wichtigsten Entscheidungen fallen. Nach der jetzt bestehenden Ordnung hat es sich ffo her«» ausgebildet, datz dk Plenarsitzungen Meist oft nichts an der«» al» Schaustellungen lind, dabei aber auch nur Schaustellungen niederen GradeS.. und Schaustellungen niedrigsten GradeS, wenn e» sich um solche Szenen han delt, wie sk durch das Renkontre Remmel« —Mi-1> talmann entstanden sind. DK stundenlangen Reden. die jetzt zur größeren Verherrlichung der Par kt gehalten werden^ könnte mast sich wirklich sparen, da ta auch dk Press«, dk dksen Reben erst den Hinkri-. gründ geben mutz, nicht in der Latze ist, da» alle» za» verbreiten, was hier gesprochen wird. Tie Reden wer den zuw Fenster hinaus gehalten, aber sk können van den Untenstehenden noch nicht einmal vernommen wer den. Tie ganze RederitiS ist so zwecklos, daß sich Zweck losere» nicht denken läßt, und e» wäre durchaus ange bracht, wenn man sich endlich im Reichstag selbst über- legte, .wie dem Nebel abgebolßen werden könnte Da» wird eine der nicht unwichtigen Aufgaben Mr die Zeit nach den Ferien sein. In den Merten selbst bleiben nur dk Steuers uSschüs.se beisammen, ebenso wird der Auswärtig «Ausschuß mehrmals zusammengerufen werden. Tas wird besonder» nötig, sein, wegen der be vorstehenden Entscheidung über V b er sch le sie n .wird aber vielleicht schon nötig fein in der nächsten Zett, wenn sich Komplikationen wegen der Zurückziehung der fran zösischen Vertreter aus Leipzig ergeben sollten. So ganz sorgenlos sind also die Ferkn unserer Reichstags boten auch nicht. Lazu kommt noch, daß /ich mancher von ihnen doch Gedanken darüber machen wird, mit welcherRegierungdie neuen Steuern gemacht wer den sollen. Tie Regierung Wivth ist einstweilen bis in den Herbst hinein gesichert, was aber dann geschehen wird, ist heute noch nicht vorausizusehen. Nur soviel scheint festzuskhen, .daß es auch Am kommerrden Herbst und im nächsten Winter im Walloth-Bau Schwtertgkt- kn genug zu überwinden geben wird. Bevorstehenäe Entscheiäung über Vberschlesien. Ministerpräsident Briand hat in Part» zwei Kam- mermitglkder empfangen, die der parlamentarischen Grupp« der Freund« Polen» angehören. Ausgerechnet dksen beiden Deputierten erklärt« der französisch« Mi- ntsterpräsident, .datz er in einigen!. Tagen bereit» den Be richt der Oppelner I, K. erwartender eisten «inst.im- m i g gefaßten Lösungsvorschlag Mr dk Teilung Ober- sch lesien» enthalten soll. Dänisch ist kaum daran zu zwei feln, datz da» Schicksal Oberschleskn» sich in Kürz« ent- ichetden wird. Ta» war auch.der Grund, warum der Reichskanzler Tr. Wirth nach BreSlau fuhr, um dort alle Partekn und Kräfte auf «inen, einheitlich«« Siand- pmrkt zurückzuführen. Im wesentlichen scheint ihm da» gelungen zu sein, und man kann nur wünsch«» und hof fen, datz nicht durch eine nachträglich» Pressekrtttk dk Erfolge von Breslau gefährdet werden. Der Reich», kanzler hat allen Partekn Gerechtigkeit widerfahren lassen, von besonderem wert ist e». datz sich auch all« Parteien Schlesien» in dem feste« Willen mit der Re gierung vereinigten, allen Umsturzbewegun«en energtsch entgegenzutrekn. Tr. Wirth hat in Breslau noch ein mal feierlichste auf Deutschlands« «echt hingewtesen, Oberschleskn ungeteilt zu behalten. Diese» Recht soll aber nicht mtt den Waffen von deutscher Sette er kämpft werden. Wk schlimm dk Franzosen ihr« Herr schaft au»üben, zeigt eine Meldung au» Schlesien, ko» nach sk geneigt war««, deutsch« Geiseln in Beuchen zu erschießen, .wenn der Mörder de» Major» Montalego» nicht in kürzester Zeit gefmken würde. Selbst Brtand hat zugeten müssen, datz e» unk» dest Umständen, an- ter denen dk Tötung erfolgt je«. Mo« sein würde, dm «chever zu «Wecke«. Sk UWMUchwg KeesmckffO. Zu den angeblichen Verhandlungen der französischen und englischen Mitglieder der istteralltkrten Kmmnil- sion in Overffchleven über dk Au »Wei jung Kor- fanth» au» Overschlesien erstchren wir an zu ständiger Stelle, datz sich Korfanch Vorläufig noch im Lande befindet; er ist'aM Freitafl noch in Schoppinitz gewesen. Infolge der Mmneftk sei e» zwar nicht mög lich, Karfantp zur Rechenschaft zu ziehen, aber zweifellos fällt Korfanttz.unter dk Personen, dk Oberschleskn zu verlassen haben. General Höfer, d« «ist geborener OberschlesKr ist, .hat gemäß -em Abkom men Oberschlesien verlassen; Korfanth bleibt jedoch in Oberschleskn. Wenn es sich bestätigt, daß sich Korfanth dauernd aus.oberschlMchem Boden aushält, so wird dk Regierung dk nötigen Schritte tun. «MwasfnuMg mu bei d«, »«tschen. Wk von unterrichteter Seite Mttgetetlt wird > soll dk restlose Entwaffnung der overschlesischen Telbst- schutzorganisatton d«S Generals Höfer eine der nächsten Forderungen der Interalliierten Kontrollkonv Mission an die deutsche Regierung sein!. General Rollet wird verlangen, datz! die EntwaMung guter Kontrolle von Mitgliedern der Interalliierten Kommission stattfin^ det, da e» sich um Formationen handel«, über Hk Deutschland nach dem 80. Juni nicht mehr verfügen dürfe. Tie Interalliierte Kommission wird um Ueber- sendung von Listen über dk bet den einzelnen Abtei lungen befindlichen Waste« ersuche« und dk Durch führung der Entwaffnung bi» zu einer gewissen Zeit verlangen. DK neue interalliiert» Forderung svt «s ein besondere» Ersuchen de» General» Leiran» aa Mi neral Rollet zurückzuführen.. Pa sich Vervnd durch eia längere» Verweilen ' bewaffnet»« UeLstschsttzabteilungen in Mtteljchleskn im Inkresse dar. bald tarn wkdevkchr geordneter BerhältE« iu OberMefiP» beuuruhigt Mlt. DK «chwe» de» Postmmsstmk». Der Oppelner Korrespondent de» ßchtoetzartsch« Pressedienste» meldet, datz nach seinrr. Zusammenstellung durch den InfurgenknauMaav st» Oberschlesien Werk van Üben S Milliarde« Mark vernichtet seien und datz über ö00 Personen..weiften» Deutsch», ihr Leben deplftwa WM». '!>. u i , Sm ostest »Mmck k VSmschstsst» RN» Kongretzpolen sind Aber dk Grenze st» Vst» lost- kn Tagen wieder grpste beivattstat» galnra^n- Ä tenhaufen herübergekommen und Hab« sich in MM lowitz und Umgegend festgesetzt. Pan spricht st» eiräst- Wechte« Kresse» ofstu davon, doD man vor eine« vkr- teu Ausstand« stehe. MhSlowitz und mehrere Landork sind wieder so gut wie von Insurgenten besetzt. D« polnisch, A«Wm» d« Fm» «ach KnstM. Ter KattowiHer Korrespondent der Timt» meldet, dk Liquidation de» polnische« AuWandu» s«t mehr der Form nach al« he facto erfolgt. Im östlichen Teil z. B. seien dk von Korfauch eingerichteten Verwoltun- g«n nach st» TächMt. Der Zrieäe mit Amerika. Di« Frag« sta dipstuattschni ISertrttu»-. Tk letzkn Nachrichten au» Washington lassen noch nicht -k erwünscht« Klarheit Übe« die durch dk An- nahm« derFriedenSresolutionim amerikanisch«« . Senat pnd Repräsentantenhaus, geschaffene Lage ge- Winnen. An den matzgebenden Stellen der Regierung lag» Ä man sich darum einstweilen noch dk unter solche« Um- M ständen selbstverständliche Zurückhaltung auf. Reu- W sk Berichte, dk in Berlin etngegangM sind, besagen, daß W auch! -k amerikanische Regkrung die gänzliche Wieder- 's Herstellung-ev diplomatischen Beziehun- H gen erst nach dein Abschluß eine» Frieden»- M vertrage» erwartet. Datz der Versailler Ver. tra«.tn unveränderter Fgs.iunü von Ameri ka nicht übernommen werden! wird, scheint bereit» festzuskhen. Ueber dk Abänderungsvorschläge de» Staatssekretär» Hughes ist schon berichtet worden. Jo- denfallS werden besondere verhandluni»,« zwi« schen den beiden Regierungen aufgeMmmqn werden Mül sen, -amit man sich über dk FriedenSbedingungen« dk dann gl» endgültige Grundlagr zu gelte« hätten, ver ständigen kann. Mit einer einseitigen willenserklärunp wk sk in der amerikantschen FrkdenSr«solutkn por- lkgt, ist.die Frage natürlich noch -richt gelöst. Zunächst wird also irgendwelche offtzklk venach- rtchtitzung au» Washington gbgewartet werden müssen. Nach! deren Eintreffen «xst wird auch in Beratungen üb« dk künftige Vertretung Deutschland» in Wa, shin-ton etngetreten werden können. DK amerika nische Regkrung scheint zunächst,noch, ihren Geschäft», träüer, Herrn Dresel, d« sich um dk Zkterchllm» beider Länder durch seine sachliche Arbeit sehr verdient gemacht hat, in Berlin belassen zu wolle«. Somit wäre einstweilen auch Mr Deutschland dk Ernennung «in»» votschaster» in Washington noch nicht akut; Propst