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Ein demnächst erscheinendes Weitz buchte- Unstr- suchvngSauSschusseS des Reichstage» enthält wichtiges neues Material gegen Deutschland» angeb liche Schuld am Kriege. Wie wir erfahren, M Vie Liste der Ku entwaff nenden Selbstschutzorgavisattonen der En tente überreicht und damit die uns im Ultima tum gestellte Frist eingetzalten worden. In der französischen Kammer erklärte Fi- nanzmiNistev Doumex auf eine Anfrage, die Kosten für die Mobilisierung der Jahres- klasse 1919 fallen Deutschland zu. Wie aus Tokio gemeldet wird, haben bolsche- wistenfeindliche Streitkräfte unter General Kappel Wladiwostok kampflos eingenom men. Die Japaner verhielten sich neutral. Daily Expreß meldet, die S'i tzung deS Obersten Nates in ÄoulvLne werde zum mindesten nicht vor 10 Tagen stattfinden können. * Wie Oeuvre versichert, ist die letzte englische Note an Frankreich zur oberschlesisch enFra- ge in einem dringende n , ^a energi scheu Tone gehalten. Dr. Wirth und seine Parlelmentsmehrheit. Ml, Niemand wird bestreiten, daß in einem demo kratischen Staatsgefüge eine Regierung nicht bestehen kann, die nicht im Parlament eine ausreichende Mehr heit auf ihr Programm zu vereinigen vermag. Es ist daher an sich begreiflich, daß in der Presse zurzeit .ein großes Rätselraten darüber angestellt wird, wie sich der neue Reichskanzler Tr. Wirth für seine gewaltige Auf gabe der Durchführung des Ultimatums im Reichstag» die erforderliche Unterstütz ung durch die Parteien sichern will, und es ist dabei nicht un interessant, Paß Betrachtungen über dieses Thema mit besonderem Eifer im deutschnationalen Lager gepflogen werden, wo man gern ins Reine darüber kommen möchte, ob man auf.die Deutsche Volkspartei weiter zählen kann oder nicht. Nun stehen die Tinge, bekanntlich so, daß die in der jetzigen Regierung vereinigten drei Parteien des Zentrums, .der Sozialdemokraten und der Demokra ten nicht stark genug ftnd, um eine ausreichende parlamentarische Basis für die Politik des Reiches auf zubringen. Tr. Wirth mutz also entweder nach rechts oder nach links hin nach Unterstützung auSschauen, Und das bedeutet in dem einen Fall! dis Hinzuziehung der Deutschen Volkspartei zur Regierung, und im anderen die Zusicherung freundlicher Neutralität durch di« Un abhängigen. Die Unabhängigen haben durch Ledebour erst dieser Tage wieder jede Zusammenarbeit mit bür gerlichen Parteien abgelehnt, und so kommt also ein« feste Bindung in Gestalt ihres HinzutrittS zur Re gierungskoalition nicht in Frage. Tas Merkwürdige ist nun, .datz man bis zur Stunde noch nichts davon ge hört hat, wie Tr. Wirth sich zu entscheiden gedenkt, obgleich er hat bekanntgeben lassen, daß er am heuti gen Mittwoch vor dem Reichstag.sein Programm! ntwickeln würde. Demnach sieht es so aus, als ob er entsprechend einer von ihm gemachten Andeutung zu nächst überhaupt keinen Truck zur vorherigen Herstel lung einer parlamentarischen Mehrheit ausüben wird, sondern den Parteien das ganze Gewicht der. Ver antwortung überlassen möchte, die ihre Entscheidung völlig.unbeeinflußt eben auf Grund des von Tr. Wirth unterbreiteten Programms fällen sollen. Träfe.die An nahme zu, so würde man ihm jedenfalls einen gewissen Mut nicht absprechen können, und eS wird bet der Deutschen Volkspartei in erster Linie sein, sich vor ihren letzten Entschlüssen dis Entwicklung klar zu machen, die sie selber gegebenenfalls herauMhrt. GS scheint, als ob Tr. Wirth des Zentrums dank der Hal tung der Deutschen Volk-Partei ziemlich sicher sein darf, selbst wenn er den Kurs nach links steuern sollte. Man dürfte innerhalb des Zentrums dem Reichskanzler vor allem auch dahin veisttmmen, daß di» jetzige Regierung Politik aus lange Sicht zu machen gezwungen ist, und daß also die Parteigruppierung, die sich, im Verlauf der bevorstehenden Programmdebatte entwickelt, kaum sobald durch eine andere abgelüst werden dürste. * Tie gestrige Kabinettsitzung befaßte sich, mit der For mulierung der bevorstehenden RegierungSerklä- rung. In ihr wurden auch die vom ReichSfinanzminh- stertum und vom ReichswirtschaftSministertum auSge- arbeiteten Vorschläge für die Abdeckung der Repara tiv nsverp flicht ungeN durchgesprochen und er, gänzend beraten. Man nimmt an, daß das Kabinett schon in den nächsten Tagen zu entscheidenden Entschlüs sen kommen wird. Weiterhin ist zu erwarten, daß schwe bende Personalfragen in Kürzeste Lösung Men Wer den. Tie Verhandlung»« mit dem Direktor der Deutschen Bank Strauß wegen Uebern<d«-Reich»finanz- ministeriumS sind noch nicht abgeschlossen,.doch gilt in politischen Kreisen der Abschluß als nahe bevor ¬ stehend. Eine Kandidatur des Mitinhaber» der Kölner Eisengrotzfirma Wolfs .«. Strauß, Geheimrat Strauß, dürfte, jedenfalls nicht mehr in Betracht kommen. Der bisherige Pressechef der Reichsregierung Ministerial direktor Heilbron wird dorauSfichtlich in nächster Nähe des neuen Außenminister», wahrscheinlich als Ka binettchef, Verwendung finden. Weitere Personalver änderungen innerhalb des Auswärtigen Amre» dürften bevorstehen. Scheidemanns Reparations programm. In einer sozialdemokratischen Versammlung in Dres den wandte sich Abg. Scheidemann gegen eine allzu schwere Belastung der Volksmassen durch neue Steuern. Eine Erhöhung der Arbeitszeit und die Herabsetzung! der Lebenshaltung des deutschen Arbeiters würde ge rade unsere Besten zur Auswanderung treiben und da mit unsere Industrie schwächen. Unsere Zahlungen an di« Alliierten sollten vor allem durch Ersparnisse im Staatshaushalt und durch Steigerung der Erträgnisse der Industrie aufgebracht werden. The Steigerung der Erträge der Industrie läßt sich nach SchsidemannS An sicht ohne Schädigung "der Arbeiter und selbst ohne eine derartige Herabsetzung der Unternehmergewinne erzie len, die für die Unternehmer unerträglich wäre, und zwar auf.folgend« Weiser ! 1. durch Erweiterung der Produktion, » 2. durch technische Vervollkommnung, bessere Orga ¬ nisation und Regelung der Produktion und des Ver kehrs, wobei die Vereinigten Staaten Von Nordamerika Vorbild sein können, i. 3. durch Kontrolle unseres Außenhandels, zu dem Zwecke, den Preisdruck unserer Privatindustrie auf dem Weltmarkt zu vermeiden! und un» den vollen Wellmarkt- Preis zugute kommen zu lallen. > Diese Ziele, .so führte Scheidemann weite« auS, lie ßen sich durch Bildung von großen ProduktionSkonzernen unter Mitbeteiligung des Staate», der Genossenschaften und sonstigen öffentlichen Körperschaften erreichen. Frei lich könne das nicht von heute auf morgen gemacht wer den, aber mit kleinlicher Steuerflickerei könnten unser« größten Aufgaben nicht erfüllt werden. Besonder» sei ein solcher Konzern zu bilden, um unsere Sachleistun gen an die Entente durchzuführen. Sei keine feste Mehr heit für ein unzweideutiges Programm der Regierung zu bekommen, dann müßte das Volk entscheiden, ob eine demokratischi-republtkantsche Vertretung uns von den übernommenen Verpflichtungen frei arbeiten solle, oder ob die Franzosen in unser Land marschieren! und wir endlosem Elend verfallen sollen. Die oberschtesische Frage. Der V«ge«satz pvischen England und Frankreich. In der oberschlesischen Frage ist eine neue Wendung eingetreten. Frankreich hatte bekanntlich gewünscht, daß nicht der Oberste Rat, sonder« ein Sachverständi- genausschutz Aber das Schicksal Oberschlesiens end- scheide. England dagegen wollte dem Obersten Rat, in dem es mit Italien und Amerika die Mehrheit hatte, di« Entscheidung Vorbehalten. Ziemlich unerwartet er klärt sich nun England bereite dem französischen Wunsch aus Bildung eines Sachverständtgenausschusse» nachzu kommen, dessen Zusammensetzung aber vorher vom Ober sten Rat oder wenigstens von einer Konferenz in Pari geregelt werden sollte. Frankreich, hüll «ine solche Vor- besprechung nicht für wünschenswert, und bi» zu dieser Stund« ist der Meinungsaustausch zwischen beiden «och nicht beendet. Ein gewisses Zugeständnis Eng lands liegt zweifellos vor und wird auch schon durch den Rücktritt veS englischen Bevollmächtigten in Ober schlesien Percival dokumentiert, dessen Vorschlag über di« Grenzregelung bekanntlich noch Wetter ging, als der des italienischen Vertreter-. Auch das Projekt der Drei- teilung Oberschlesien- kann al» nicht günstig für Deutsch land betrachtet werden, da aus einer solchen zeitlich be grenzten Teilung gewöhnlich ein Tauerzuyand wird. Man darf gespannt sein, wie wett Lloyd Georg» schließ lich fein Fair Platz-Versprechen hatten wird. Pa» vv noch vor kurzem Wit so großer Geste vbgab. Di» Dreiteilung Oberschlefien». - Der neue Plan der Dreiteilung OberschlestenS wird von deutschen Regierungsstellen für vollkommen unan nehmbar gehalten. Man nimmt an, daß auch di« deut sch« Oeffentlichkeit ihn auf da» schärfste bekämpfen wird. Man fürchtet von der Durchführung eines solchen Pla nes, Paß .sie den nationalen Hader in Oberschlesten für Jahr« hinaus nicht zur Ruhe kommen lassen würde,M»d weist.darauf, Kn, daß noch dein Wortlaut de» Friedens vertrages «in« klar« und eindeutig» Entschei dung., di« die wirtschaftlichen und geographisch« Be dingungen berücksichtigt und dem Ergebnis der Abstim mung Rechnung trägt, zu fällen ist, Im Auftrags der preußischen StaatSregierung 'Ist der Staatssekretär Freund nach Oberschlesten gefahren, um sich Über di«! Wirksamkeit der von Preußen durchgefühvtm Grenzab- sperrung «in Urteil zu bilden. Er hat festgestellt, daß trotz -er geringen zur Verfügung stehenden Zahl der Sicherheitsbeamten di« Grenze gegen alle unberech tigten Uebertritte vollkommen gesperrt ist. Ein» amtlich« Mitteilung Lver .den Rücktritt de» Obersten Percival ist in Berlin noch nicht etngetroffen, doch ist es bekannt, datz da» britische Mitglied der interalli ierten Abstimmung-kowmisston bereit» fett längerer Zett erkrankt ist. lieber seinen Nachfolger ist ein« amtlich« Mitteilung ebenfalls noch nicht eingegangen. Man glaubt nicht, datz der Wechsel der Person einen Wechsel d«r englischen Politik In Oberschlesien bedeuten werde. Am 20. Mat ist.den Alliiert«« ein« Note der deutschen Regierung übergeben worden, in der über da- Ausblei ben der oberschlesischen Kohlentransporte Klag« geführt wird. Eine Antwort ist bisher, noch Vicht eingegangen. Korfanty fordert zu friedlichem Verhalten auf. Wie aus Beuchen gemeldet wird, hat Korfanth «ine» Aufruf erlassen, in dem e» heißt: Volksgenossen! Wir haben von der interalliier ten Kommission in Oppeln di« Mitteilung erhallen, datz -ie Leitung der deutschen Streitkräfte sich.Ver pflichtet hat, .alle ihre Aktionen gegen die polnischen Streitkräfte einzustellen, wenn die deutschen Streit kräfte gleichfalls nicht angegriffen werden. Tie Ober leitung Lat in unserem Auftrage den strengen Befehl erhalten, alle Aktionen an der Front »in- z »stellen. Wer leichtfertig den Gegner angreift und dadurch das Zustandekommen de» Waffenstill standes unmöglich« Macht, wird mit der ganzen Streng« der Kriegsgesetze als Feind Polens und Schädling de» oberschlesischen Volkes behandelt. Volksgenossen l Der Freund erkennt dadurch', datz er di» Einstellung der kriegerischen Handlungen vorschlägt, den unbeugsamen Willen des oberschlesischen Bolle» und seinen Sieg (!) an. Weiteres Vergießen de» teuren polnischen Blu tes wäre verbrecherisch. Tie kriegerischen Akttonen find beendet. Jetzt heißt es vor allem, di» Größe unsere» Siege» dauernd zu mach«« (!) Wir erreichen da- vm leichtesten dadurch, daß wir Ruhe und Ordnung, aufrechterhalten. Poste«» warst. In der Revue d«S keux Monde» schreibt PkoiN- car», man wüsse unverzüglich da» besprechen, was man bisher Unternommen hab«. Man müsse aber auf die übereilten Konferenzen verzichten. Bon beiden Vei ten müßten alle Gegenstände durchge sprachen werden, di« England Und Frankreich trennten. Poin- car« nennt als solch« folgende r Oderschlesien, da» Ruhr gebiet. di« Lag« der Pfänder, di« Frage von Konstanti nopel, die Frage von Angora, die Frag« von Swir Kes sel. die polnisch« und die russisch« Frage. Wenn man die Tinge Wetter sich- verschlechtern lass«, dann Würden zwei große Nationen, di« um jeden Preis zum wählst der Menschheit vereint bleibe« müßten, zu dem alten tradionellen Hatz -urückkehrev! Die Beschränkung äer amerikanischen Einwanderung. W. W. Noch Pressemeldungen hat der amerikanische Präsident am 19. Mai das Gesetz über die Beschrän kung der Einwanderung unterzeichnet unk ihm damit Wirksamkeit verliehen. Danach wird die Einwanderung auf die Dauer von fünfviertel Jahren' auf 8 <>/<> der be reits i« den Staaten ansässigen fremden Bevölkerung nach der Zählung von 1910 beschränkt. Tie Zahl der Zugelassenen beläuft sich auf etwa 355 000. Ten Haupt teil stellt Norbwest-Guropa, nämlich' Y02 000, während der Rest ftck auf Süd. und Osteuropa verteilt. Unter dem hochqualifizierten westeuropäischen Einwanderer- kontingent hat Englaind mit 7720» Einwanderer«, gleich 21,7 «/« der Gesamtzahl, die Führung; dan« folgt Deutschland mit 75040 — 21,1 «/», an drit ter Stelle stehen Skandinavier mit 37511 -- 10,ö Prozent. In der zweiten Einwanderergruppe hat Ruß land (altes Gebiet) mit 51974 -- 14,6 -/» di« Führung, daran schließt sich Oesterreich-Ungars mit S0117 — 14,1 °/° an und Italien folgt mit 40 294 --> 11,8 °/» als dritte» Land. Insgesamt betrug -er jährliche Zu wachs an Eingewanderten, abzüglich Auswanderung au» den Staaten in den Fiskaljahren 1908: 209867; ISIS: 815 803; 191Ü: 50 070; 1919: 20 790 und im vergan genen Kalenderjahr wieder rund 8S1000 Personen.! Ter.Einwandererstrom ist also von 1908—1918 stark an gewachsen, hat dann infolge de» europäischen KrstgW gewaltig avgenommen, um mit Kriegsende erneut wie der sehr erheblich anzuschwellen. Tobet. Hot «S sich bet dieser NachkriegseinwanderuM gerade um AngeWrtge solcher; Staaten gehandelt. Vst in der Kultur tstk.ssttzen. und deren politisch« Gesinnung d«r Union höchst Unwill kommen sein mutzte. Während nämlich vom nordame- rikanis.chen Kontinent «ty dauernd zunehmender Strom solcher Personen nach Europa geht, dst dort im Westen den niedrigen Stand der verschiedenen Währungen auS- nützen wollen, um gut und billig zu leben« drängen sich vor allem au» den kulturell minderwertigen ost europäischen Staaten wachsend« Massen -ur Ein wanderung nach Amerika. Ta man nun außerdem nach Herstellung des Frieden-zustande», auch mit ein« star ken deutschen Au-wandervng rechnet — dst Zahl -er Auswanderung-lustigen wird auf.2 Millionen angegeben — so fühlst man sich drüben steigend beun ruhigt über di« sozialen und wirtschaftlichen Folgen «iner solchen Einwanderung. Tieft vesorgni» fand ihren Niederschlag in der schon unter d«r Präsidentschaft