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Ä11O1* un»flnz°Ig°rfür -as Erzgebirse psN-asta»,» u»S »rUttrlair »,h»,n »«flillui,,«» ,»t»«sia. I i,r Nyl»!»< »«ich »«'»!»"*" »N»w«»"« »«* m,a»s«npr »>Gi '»»»«>-. 1-. Jahrgang. Ny,«!,, tu«ch »«'n sprich«, »ef»igt »dir »„ Maauskrtpt »Ich« »eutUch I«,»« tft. Vlenstag, -en S. Mai 1-Ll. p»flanstalt«u u»t LrirsirSgir o»h»»» »»stiUuoi«» ,»t»«s»a. Nr. 1-2. Das Wichtigste vom Tage. Wie in Kreisen der Reichsregierung versichert wird, ist das Rleich-k!« bknett nach wie vor entschlos sen, die Untvrzeichnunp d«S Pariser, Rep.a» ration'-dirtate» abzulehnen. Von deutscher Seite soll am Sonnabend «ine erweiterte Auslegung der deutschen Vor schläge nach Washington abgegangen sein, die sich- mit der Höhe der angebotenen Summe, den Annuitäten und der Art der Diskontierung befaßt. Tie Sitzung, des Obersten Rates ist gestern abend 9 Uhr auf heute vormittag 11 Uhr vertagt worden. Bria 'nd erklärte, daß.eine Einigung bei nahe erreicht sei. * Tos Reuterbüro erfährt, daß gestern abend aus London telephonisch Instruktionen für die französische Mobilmachung nach Paris ab gegangen sind. In einigen Orten Ob er fehle si ens hat ein pol nischer Jnsurgenteneinfall stattgesunden. » Zwischen der T sch ech o-S low a ke i und Rumä nien ist eine Militärkonvention abgeschlos sen worden. * Tie Cowjetw ahle n sind beendigt. Gewählt wur den 1'860 Sowsetabgeordnete, darunter 1400 K o mmunisteN , 3 6 3 A n t i kom n, u n i ste n , 39 An gehörige verschiedener Parteien. Lonäoner Einigung über äen Zahlungsplan. Zehn bks zwölf Tage §rlft an deutfchlanS. In einer Meldung der Aaence Havas aus London heißt es: Tie Sitzung des Redaktionsaus schuf- ses, der aus Briand, Lord Curzon, Graf Sforza und Jaspar gebildet ist, war um 12 Uhr 50 Minuten gestern mittag beendigt. Es kam eine V e r stä n d t g ung über einen einzigen Wortlaut zustande, der dem Obersten Rat unterbreitet werden wird und dessen Annahme wohl nicht zweifelhaft ist. Dieser Entwurf wird es Frankreich ermöglichen, unverzüglich die militärischen Maßnahmen einzuleiten, die für die vorgesehene Besetzung notwendig sind, in erster Linie also die Einberufung der JähreSklasse 1919. Während der nötigen V orbereitstngs^eit wird die Repa ration S ko m Mission an Deutschland eine Zustellung über hie Zahlungsweise und die Sicherheiten für die Zahlungen zur Begleichung seiner Schuld ergehen lassen. Wenn Deutschland bis zum Ablauf dieser Frist seine Zustimmung nicht gegeben hat, so wird die Besetzung des Ruhr gebietes unverzüglich wirksam werden. Was die Zah lungsbedingungen anbetrifst, so wird Deutschland 3 6 Jahresraten in Höhe von 5 Prozent seiner Schuld leisten müssen. Bis 1926 ist ein Zinsfuß von 2V- Prozent vorgesehen, der in der Folge auf S Prozent einschließlich der Tilgung erhöht wird.. Tie Reparationskommission wird drei Folgen von Bons auSstellen, eine erste Rate von 12 Milliarden Goldmark, die innerhalb eines Jahres zahlbar ist, eine zweite Rate von 38 Milliarden Goldmark, die am 1. November ausgegeben wird, und «in« dritte Rat« von 80 Milliarden Goldmark, die je nach der Auf nahmefähigkeit des internationalen Geld marktes und der Zahlungsfähigkeit Deutschlands aus gegeben werden wird. Ter Oberste Rat begann um 1 Uhr nachmittag und war um 2 Uhr beendigt.' Der Entwurf des Redaktions ausschusses wurde in seinen großen Zügen gut g«? heißen. Tie Finanzsachverständigen sollten nochmals um 3 Uhr zusammenkommen, um die Zahlunpsbe- dtngungen und Sicherheiten endgültig festzu stellen, die dazu bestimmt sind, ast die Stelle des territorialen Unterpfandes zu treten. Tie Besetzung würde nämlich nicht stattfinden, falls Deutsch land die ihm von der ReparationSkommission aufge gebenen Bedingungen anneymen sollte. Die Zustel lung wird innerhalb einer Fwist von 4 Tagen er folgen. Tie deutsche Regierung wird innerhalb einer Frist von 5 bis 6 Tagen antworten müssen. Auf diese Weise werden di« Perbandsregierungen über die endgültigen Absichten Deutschlands bis zum Augen blick der Beendigung der Vorbereitungen zur Besetzung genau unterrichtet sein. Infolgedessen wird da» milü tärische Vorgehen in dem wahrscheinlichen Falle einer Weigerung Deutschlands kein« Ver zögerung erleiden. Ter Oberste Rat wollt« g«. stern um 5 Uhr nochmals zusammen treten und glaubte, zweifellos dann in der Lage zu sein, «inen endgül tigen Beschluß zu fassen, trotz der Meinungs verschiedenheiten« welche zutage getreten waren. Ties« Lösung soll die Fortdauer der Solidarität zwi schen den VerbandSregierv" 7 " l.crn, und «S ist gar nicht ausgeschlossen, daß «ngliche Flotr« an der Durchführung der Zwang»maß.nahmen teilnehmen wird, es müßt« denn gerade sein, daß die» infolge de» BergarbeitrrstveikS unmöglich' würde. » Vas französisch» Truppenausgebot. Gon der Einberufung in Frankreich, die sich vor läufig auf den Jahrgang 1919 erstreckt, sind Studenten und Bewohner der zerstörten Gebiete ausgenommen. Man glaubt aber trotzdem, eine Armee von 150000 Mann zu erhalten. Aus verschiedenen Garnisonen trafen Nachrichten ein, daß .sich die dortigen Truppen für gestern abmarschbereit halten mußten. Si« sollen zur Verstärkung in die Rheinland« gehen. Die Stärke der Luippen auf das Rührgebiet gibt Mar schall Fach Mt folgenden Zahlen an: 10 Divisionen Infanterie, 2 Kavallerie-Korps, 10 Tanksektionen, Ar tillerie, Panzerwagen und Luftgeschwader. Er begrün det dieses Aufgebot damit, daß eine geringe Truppen anzahl einen schlechten Eindruck (!) auf die Bevölke rung mache und schwere Provokationen Hervorrufen müßten. Nach dem Petit Paristen bestehen die von der französischen Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen zstr See nicht in einer Blockade der deutschen Häfen, sondern in einer Beschlagnahme gewis.ser Zölle in Bremen und Hamburg. >. Der Vormarsch soll am v. oder 1V. Mal beginnen. Ter Antwerpener Courant läßt sich von seinem gut unterrichteten militärischen Mitarbeiter melden, daß der Vormarsch der alliierten Truppen ins Ruhrgebiet in der Nacht vom 9. zum 10. Mai erfolgen wird. An diesem Einmarsch wird sich sowohl Frankreich, Eng land wie Belgien beteiligen in der Stärke von 48'000 Mann. Die Ententebeteiligung an der deutschen Industrie. Ter TempS meldet aus London: Tie in London versammelten alliierten Sachverständigen haben eine Be teiligung der Alliierten an der deutschen Industrie in Höhe von einem Drittel des Kapitalbestandes der deut schen Aktiengesellschaften für wünschenswer t erklärt. Llopö Georges wlüersian-. Wie aus London berichtet wird, scheint sich der Widerstand Llohd Georges gegen militärische Sanktionen, weil sie im Versailler Vertrag überhaupt nicht dorausgesehen sind, eher zu Verstärken als ab zuschwächen. Tie englischen Staatsmänner versuchen, abzuwarten, ob nicht Amerika, das Auw den Frieden mit Deutschland geschlossen haw seinen Einfluß geltend macht und in letzter Stunde noch! seist eigenes Interesse in der Erhaltung der deutschen Existenzfähigkeit Frank reich gegenüber betont.' Englische politische Kreise be trachten die vollzogen« Annahme der Resolution Knox als eine Wendung zugunsten Deutschlands. Der belgisch« Justizminister gegen weitere Sanktionen. Wie dem Jntransigeant aus Brüssel gemeldet wird, hat der Generalrat der sozialistischen Partei in einest besonderen Sitzung die Frage der Sanktionen er örtert. Ter JustiAmtnister Vandervelde erklärte, man müsse der Politik der Alliierten die Politik der Sozialdemokraten, die in Amsterdam festgesetzt wurde, entgegenstellen. Er sei entschlossen, mit seinen sozial listischen Kollegen das Ministerium zu verlassen, wenn Belgien sich den Beschlüssen anschließe, welche die fran zösische Regierung zur Durchführung bringen wolle. Die versöhnliche Haltung des Grafen Sforza. Dem Daily Telegraph zufolge erklärte Graf Sforza bei den Beratungen im Obersten Rat: Europa brauche vor allem Frieden oder wenigstens den Geist des Friedens. Daher müsse, bevor neue Zwangsmaß nahmen in Kraft treten, ein letzter Versuch zur Ver söhnung.gemacht werden, ohne daß Deutschland dabei irgendein« Gelegenheit zu einem dilatorischen Verfah ren gegeben werde. Amerikanischer Einspruch gegen Veutschlan-s wirtschaftliche Vernichtung. Aus Washington wird gemeldet, daß die Vereinig, ten Staaten einen energischen Einspruch gegen die wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands eingebracht ha ben. Tiefer Einspruch wird durch' die alliierten Bot schafter an ihre Regierungen weitergeleitet. Amerika mißbilligt besonders das Ruhr-Abenteuer. Ter amerikanische Staatssekretär für AeußereS hat jede Erörterung dieser Frage abgelehnt. Dieser Protest sei von den alliierten Botschaftern dem Obersten Rat in London zugesandt worden. Drohenäer polnischer Einbruch, Korsanty wird» am Werk. Au» Oberschlesten kommen außerordentlich beunruhigende Nachrichten. Hn einer Anzahl Gruben sind gestern vormittag di« Belegschaften in einen Streik getreten, als Protest gegen di« von der Entente geplant« AStr«nnung einzelner Indu striegebiet«. Gleichzeitig entfaltet Korsanty eine n^ue gewaltsam« Agitation; um Unruhen vor- zubeugen, droht Korfanth mit der Verhängung des Be lagerungszustandes über Oberschlesien. Zugleich treffen Nachrichten ein von militärischen Bewegungen der Polen; in To»nowiee steht die polnisch« Garni son seit Mittwoch abend in Alarmbereitschaft und au» verschiedenen Grenzorten werden polnisch« Trup ¬ pen »um Anmarsch gegen dl« deutsch« Gren- ze gemeldet., viel« französisch» Offiziere im besetzten Gebiet haben plötzlich ihr Gepäck abgesandt. E» gewinnt den Anschein, al» steh« Oberschlesien Vor einem gewaltsamen polnischen Ein- marsch. Ver Streik kn Gberschlesien. Protest gegen den Anfall an Polen. Nach' Darstellung der Berliner Blätter ist der Streik aus einem Teil der oberschlesWhen Kohlengruben im Anschluß an einen maßlos verhetzenden Auf. ruf KorfanthS auSgebrochen. Nach der Meinung der Blätter handelt es sich' angeblich' um «in« letzt« Ver zweiflungstat KorfanthS lediglich' zu dem Zwecke der Aufputschung der polnischen Bevölkerung, um am 3. Mai, dem Polnischen Nationalfeiertag, neue Tumult« hervorzurufen. Laut Voss. Zeitung beschränkt sich der Streik bisher im wesentlichen auf daS Rhbniker Ge biet. Insgesamt sollen 35. Gruben feiern. Nach einer weiteren Meldung des Blattes sind die Gruben teil weise von Truppen besetzt worden. Im Hüttenbetrieb ist der Streik nur teilweise durchgeführt. Die Telefon verbindung im Zentralrevier ist an einzelnen Stellen unterbrochen. Im Gegensatz zu dieser Darstellung glau ben einige Blätter, so der Lokalanzetger und der Vor wärts, daß es sich um einen Pstotest streik g.egen die Abtrennung der Kreise Rhbnik und Pleß von Deutschland und ihre Zuteilung an Polen handelt, wie dies nach' der Oberschlesischen Grenzzeitung angeblich der Beschluß der interalliierten Kommission vorsieht. Tie Bergleute hätten nur für Polen gestimmt in der Annahme, daß ganz Ober schle sie n an Po len falle.- Tie Bewohner der zur Abtretung bestimm ten Kreise hätten erklärt, baß. wenn sie erneut absttm- meu dürften, sich eine protze Mehrheitfür Deutsch land ergeben würde. Vor ver Entscheidung. Tie Neue Zürcher Zeitung meldet aus Pari»: Bstiand hat den Bericht der Interalliierten Kommis, sion aus Oppeln über die Abstimmung mit nach Lon don genommen. Tie Pariser Presse bereitet auf einen nähen Beschluß des Alliiertenrates über Oberschlesien vor. Endgültige Abreise Lerond» au, Oberschlesten. , Tie interalliierte Kommission teilt amtlich' mit: Ter Vorsitzende der interalliierten Kommission, General Lerond, hat Oberschlesien am 30. April ver- lassen, um sich nach Frankreich zu begeben. Der Vorsitz in der interalliierten Kommission ist aus Ge neral du Marins übergegangen. Die Vertretung Frankreichs übernahm Generalkonsul Ponfod- Lilaina pstttifehe Mel-»r«iseir. Die Fraktionen zur Regierungskrise. Die Fraktionen de» Reichstages hielten am Sonnabend Sitzungen ab, die sich auch mit der Krise in der Reichsregterung, befaßten. Alle Fraktionen, einschließlich der Mehrheitssozialisten, sprach rn sich dahin aus, daß vor Beilegung der Verständigungsaktton mit Harding die Regierungskrise nicht akut werdrn dürfe. Keine Einwohnerwehren in Preußen. Die von vielen Zei tunigen gebrachte Meldung, daß die Einwohnerwehren in Preu ßen dem preußischen Staatsministertum Mitteilung davon ge- macht haben, daß ihre Neukonstituierung im Mai er- folgen werde, ist unzutreffend. Der preußischen Staatsregierung ist ein solches Schreiben nicht zugegangen, schon deshalb nicht, weil die Einwohnerwehren in Preußen bereits seit Lahresfrist aufgelöst sind. Das Programm des Bayerischen Bauernbundes. Der Vor stand dqs Bayerischen Bauernbundes hat folgende programmati. schen Beschlüsse gefaßt: 1. Der Bayerische Bauernbund hält unent. wrgt an der Reichseinheit fest. 2. Er steht auf dem Bjvden der demokratischen Republik und lehnt jede Dis kussion des politischen Rätegedankens ab. 8. Er verkennt nicht die Auswüchse der Einwohnerwehren, hält aber an dem Grundgedanken des organisierten Selbstschutzes fest. Ein« Denkschrift Koch». In der Deutschen Iuristenztg. ver- Lfentlicht Reichsminister des Innern Koch eine eingehende Denk, schrift über die Vereinheitlichung und Vereinfachung der Reichs- verwaltunK, in der er eine Verringerung der Ministe rien vorschlägt, die Reorganisation der Eeschäftsleitung des Ka binetts befürwortet, auf das Verhältnis zur preußischen Regio- rung eingeht und eine Beschränkung in den staatlichen Angaben vrrlangt. Unerhörte russische Uebergrtsf«. Berichte von der neutralen Seit« bestätigen, daß in Moskau vom Rate der Volksbeauftrag ten zahlreiche deutsche Staatsbürger verhaftet wor den sind, als Repressalien gegen die Festnahme und Verurtei lung deutscher Kommunisten durch die deutschen Be richte . Eine Note der Reichsregierung nach Moskau ist, wie wir erfahren, in Vorbereitung durch das Kabinett. Eröffnung der Frankfurter Akademie der Arbeit. In Gegen wart dep preußisch. Kultusminister» Becker und einer groß« Zahl geladener Gäste wurde gestern mittag in den Räumen der Frank furter Universität die Akademie derArbeit mit mehr als 100 Teilnehmern eröffnet. Die Akademie 'der Arbeit, das erste derartige Institut in Deutschland, steht ihre Aufgabe darin, den emporstrebenden Arbeitern die wissenschaftlich« Grundlage zu geben, um über Partei und Politik hinweg di« Erkenntnis zu fördern. Gegen äie Abänäerungsvorschlage äes sächsischen Ärbeitsministers über di« Etlllegnng,Verordnung. Nach Prefsemitteilungen hat der sächsische Arbeit* Minister beim Steich»avbeit»mtntst«rtumi «ine Anzahl von Abänderungsanträgen zu der Verordnung vom 8. No-