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W IS. Jahrgang. Nr. d- in erlässls, 1668.-. Mk 116.80 Ml. ageblatt. 24000 Ml. 10«/. SO 000 Mr. 15 V. SS 000 Mr. 20 V. 40 000 M. LS«/. 45 000 Mk. SO«/. 50 000 Mk. SS «/. simvr» MW 22S Mk. an. MNlM « häuslich. sucht. Lehnert, Ltr. LS. tt. Das Wichtigste vom Tage. Dl« englischen Blätter heben den großen deut, wen Tieg in Oberschlesten hervor. Star be- ichnet daS Ergebnis der Abstimmung als einen sehr ^Nsten Schlag für Polen, sowie Mr die Polt- ik Frankreichs, Polen zu einer Bedrohung vutschkands zu machen. , In Bochum hat gestern eine Konferenz der Bergarbeiter stattgefunden, di« beschloß, die Ne si« rundum Einleitung neuer Per Hand lun- len in der Ueberschichten- und Lohnfrao« ersuchen. O Wegen d«S Sinkens der Preis« Pir den räg- chen Bedarf sind die Löhne der «nglis.chen tsenbahner ab 1. April um 6 Schilling wöchent- ck herabgesetzt worden. * TV? VevsAiller Vertrag soll dem ameri. »nischon Konareß in der nächsten Session erneut orgelest werden mit dem Vorbehalt deS Weg- ill- de» Völkerbunds-Abschnittes. Ehicago Tribun« zufolge glaubt man in fr an-Li sch e n politischen Kreisen, daß Bonar Laws N ück- : ttt damit zu begründen sei daß «r Llohd Geor - eS Zustim mun g zu der Haltung Frankreichs egen der weiteren Besetzung deutschen Ge istes nicht gebilligt hab«. «gung lang. K.H.968 fe.Köln. 24 000 u. SO 000 U. SöOOOu. 40 000 u. 45 000 u. 50 000 u. 120 000 Mk. 45«/. ter '.Ilg- kl anzwerk- -stfalen Ilten Pros. Dr. i dauernd. >lg,sondern I. DI,tr. srtv «ftra. blett.n, di. litt. SS.-, »«kt gratis. Der Umbau äer Einkommensteuer Ta» Zusammentreffen ist fast humorvoll. Aust in den Tagen, da die Finanzämter endlich di» Steuer. erklärungSformular» für 1920 hinauSschicken, da der geplagt« Staatsbürger sich daramnachk, die unerschvpf- liche Fragelust .diese» Druckwerkes nach bestem oder auch nach bekömmlichstem Gewissen zu befriedigen — 'just in den Tagen erreichte eine GesetzoSnovolle ihren Abschluß, die Ur den größten Teil der Bevölkerung Hie Abgabe einer Steuerklärung überhaupt überflüssig zu machen verspricht während Ur den Rest zum mindesten ein Teil der Fragen ander» wird lauten müssen. So ziem, lich die ganzen Mühen und Kosten, hie von Behörden und Zensiten Hier aufgewandt und verlangt werden, mutz man jetzt in den Rauch fang .schreiben. Tenn der Reich» tag hat am Sonnabend da» Abänderungsgesetz beschloß- sen, .das eine vollkommene Umwälzung der Deranla. gungSmethoden und ein« sehr weitgehende Abänderung der Tarife enthält? Tie Umwälzung der Veranlagung». Methoden betrifft die Festbesoldete» und führt den Li. tel Lohnsteuer. Sie besteht darin, daß der Steuer, abtzug Vom Löhn künftighin nicht mehr nur einen Teil, betrag der wirklichen Stsuerpflicht erfassen soll, so daß bet Jahresabschluß noch mehr oder minder erhebliche Nachzahlungen aus Grund regulärer Steuererklärungen erforderlich sind; sondern daß die gesamt« Steuerpfltcht an der Quelle erfaßt, also unmittelbar dom Löhn in Abzug gebracht wird, womit kein Bedarf mehr für eine eigentliche Steuererklärung bestöht. Dieser Teil der Neuordnung ist fast zwangsmäßig auS den Zeitverhält- nissen herausgewachsen. Die Teuerung .ist derart ge stiegen und läuft den durchschnittlichen BesoldungEtzrn dermaßen voraus, daß dem kleinen Mann kaum noch di« Kraft zuzutrauen ist, gu» seinem verhältnismäßig dürft, tigen Einkommen noch Beträge Ur Vie vierteljährlich zu entrichtende Steuer zu reservieren. Ein Mann mtü Frau und drei Kindern, per 20 000 Mark Jahresein kommen bezieht, hat nach den bisherigen Sätzen 2S2S Mark Steuer zu entrichten; davon werden Ihm aber nur 1650 Mark sofort abgezogen; er hätte also au» eigen« Initiative allvierteljährlich über 300 Mark Ur Steuer» zwecke bereitzustellen. Er wird das nur in den aller, seltensten Fällen tun, und di« Folge davon müßte bei bisheriger Methode sein,, daß die Steuerbehörde in einer Unsumme von Fällen zu Zwangsbettretbungen zu schrei- ten hätte, .Ur di« ein ganze» Heer von Beamten er- forderlich wäre und di« dennoch.sehr häufig erfolglos bleiben würden. ' Es ist zunächst ein« Erleichterung Ur die Behörden, tatsächlich aber auch eine Erleichterung für jeden Steuer- zahler, wenn durch die geplant« Lohnsteuer dies« Zah lungsschwierigkeiten, Mahnungen und Pfändungen ein für allemal aufhören. Ein« große Vereinfachung Er gibt sich aus dem neuen Schema für die steuerfreien Ab- züge, das in dem Gesetz vorgeschrieben ist. ES soll künftighin der eigentlich)« Steuerbetrag ganz einfach um monatlich 10 Mark ---- jährlich 120 Mark pro Haushalt». Person gekürzt werden,, unter Fortfall aller bisher üb lichen Abzugsvergünstigungen. Tie monatliche Rech- nung.für einen Festbesoldeten. dessen Familie au» fünf Köpfen besteht (Vater, Mutter und drei Kinder) und der 20 000 Mark Jahreseinkommen, gleich 1666 Mark monatlich bezieht, würde sich demnach folgendermaßen stellen: Monatseinkommen 10 o/s Lohnsteuer davon ab 5 X 10 Mk. also Steüsrbetraa vnick. ^v,,I,,,Ki»«»n,O» u. vikla„,»s«Um«ftm.»H. /»«»- «»>«,,amm » »«,<»>«« Mu,,»,, »„nspich - Mofchlui «r.«. bitt« Sie und Ihre Mitarbeiter, der steten Dankbar keit der Reich»regierung und des deutschen Volke- verslchert zu sein. Ebert, Reichspräsident. Ms -rutsche Volk! Der Reichspräsident' erließ.folgenden Aufruf.an da» deutsche Volk: Tie deutsche Sache in Oberschlesien hat einen «Ut- scheidenden Sieg «rrungen. Er ist dem ein mütigen Einste'hen des gesamten deut- s ch e n Volke» zu danken. Tie eingesessene Bevölke rung, di« ungeachtet aller gegnerischen Versuche, sie dem deutschen Gedanken zu entfremden..in ihrer über wiegenden Mehrheit treu zum Vaterland gehalten hat, die Stimmberechtigten Oberschlesiens aus dem Reich« und dem Ausland haben, er« Mllt von der Liebe zur Heimat, Entbehrungen und Mühe nicht gescheut. Sie sind allen Ein schüchterungsversuchen -um Trotz vollzählig nach Ober schlesien geeilt, um ihrer Pflicht gegen Heimat und Vaterland zu genügen. Mit größter Opferwilligkett haben all« Schichten der Bevölkerung durch Sammlungen der Grenzspende die Mittel beigesteuert, um auch.dem Aermften die Reise nach Oberschlekien zu ermöglichen.' Ti« Abstimmungsörganisattonen ha ben durch hingehende unermüdliche Arbeit und muster gültiges Zusammenwirken daS große Werk vollenden helfen. Ihnen allen ohne Ausnahme ist per bleibend« Tank de» deutschen Volkes gewiß.- Der Reichspräsident Ebert. Der Reichskanzler Fehrenbach. Der Reichstag flaggt! Dom ReichstagSgebäuüe wehten gestern bereits früher Morgenstunde vier schwarz-rot-golden« Fahnen, die der Hauptstadt nicht nur den Sieg in Oberschle sien verkündigten, .sondern auch daran erinnerten, daß gestern vor 50 Jahren zum ersten Mal ein Deutscher Reichstag zusammengetreten ist. Der Rücktransport. Aus Oppeln wird gemeldet: Ter Rücktransport der Oberschlesier beginnt am Mittwoch? Nach den nunmehr vorliegenden Abschlüssen der Eisenbahndirektion sind über Breslau 225 000 Oberschlesier in das Abstim mungsgebiet transportiert worden. Tie Opvelner Zei tungen melden, patz unter der: nach Oberschlesten ge reisten Abstimmungsberechtigten 34 Deutsche au» S'üd- oinerika und Uns aus Japan gekommen waren. * Polen forüert Teile Gberschlesierrs. De« Pariser Matin meldet au» Warschau: Die gering« Mehr heit von etwa über KV Prozent für Deutschland in Oderschlesien hat di« polnische Regierung zu dem Antrug an di« .Alliierten! bestimmt, diejenigen. Gebiete, deren Mehr heit kür Deutschland nur eine gtvinge ist, Polen zuzuiprechen. Vie Abstimmung km Kreise pleß ungültig! Aus dem Abstimmungsgebiet verlautet der Berl. Börs- Ztg. zufolge nichtamtlich, daß die Abstimmung im Kreise Pich von den Ztaliencrn sür ungllltig erklärt wixd, weil di« Abstimmungssreiheit durch den polnischen Terror zu start beeinträchtigt war. Der polnische Terror. AuS dem Abstimmungsgebiet wird gemeldet: Von zwei Gruben des Kreise» Nvbnik wurden '10 0 Ar beiter durch polnische Terroristen Vertrieben. Dl« Ortschaften des Kreises unterlagen unerhörtem Terror ohne militärischen Schutz. Am 18. März wurde in Godow das Automobil de» Plsbiszit- kommissarS durch ein Maschinengewehr beschossen. Ter Begleiter wurde getötet! dex Führer verletzt. An einigen Orten wurden die ankommenden AbstiMml er verprügelt. Schwerster Terror wird auch aus dem nördlichen Teil des Kreises Pleß gemeldet. In der Umgegend von Nikolai wurden Abstimmler und deren Gastgeber bedroht, beschimpft und teilweise verletzt. Die deutschen Mitglieder des WahlbÜW» in Rabzionkau tm Kreise Tarnowttz legten ihre Aemter nieder, weil ihnen ihr« Ermordung angedroht wurde. Achnliche terroristische Fälle werden aus den Kreisen Grotz-Strehlttz, Kattolvitz, Hindenburg und Gletwttz- Land gemeldet. ZahKetche Dörfer forderten mili tärischen Schutz an, La sonst Pi« Ausübung per Abstimmung unmöglich sei. Flaue Stimmung in Warschau. Di« Morntngpost meldet au» Warschau: Infolge Ein- spruchs der alliierten Vertreter wurden Sonntag früh die polnischen Truppen von der Grenze -urückgenom- men. In Warschau herrscht« am Sonntag lein« Tiie- piesstimmung. Amerika für «in einheitlich«, vdirschlesien. Ta» Echo de Part» meldet aus Newhork: Ter Sun gibt ein« Unterredung Mit dem neuen Staatssekretär wieder, Pie die oberschlesische Abstimmungsfrage be trifft und die amerikanisch« Stellungnahme dahin fest- legt, daß nach pem Versailler Vertrag keine Proteste gegen dw von der Entente kontrollierte Abstimmung zu- lässig seien, und Oberschles.ien demjenigen zu fallen müsse, .der die absolute Mehrheit de« abgegebenen Stimmen besitzt. m» „a.Ad.a.U.e, «u. j )er deutsche Msttmnmngssieg in Vberschlesien. lMchi tzNstrM in OLerschkefie» »eilenden Mitarbeiter.) Kattowich, 21. Mürz. WaÄ wir erwarten.durften, Hat sich erfüllt. Nah«. : .zwei Drittel der Bevölkerung in Oberschsesien hat >r der Welt dös Zeugnis abgelegt, daß «S sein Heil id seine Zukunft nur in Verbindung mit dem Teut- >en Reiche erblickt. Diese Erkenntnis hat in mehr als )0 000 Herzen und Hirnen gelebt und hat in der Ab- lbe des deutschen Stimmzettels seinen deutlichsten Aus- uck gefunden. Ein Abstimmungskamps liegt hinter berschlesten, der ohne Beispiel war, und wir können ! jetzt ja sagen, daß wir keinem dentschen Lande noch nmal einen solchen Kampf wünschen würden. Ter Ab- mmungSkampf ist von der Gegenseite mit Mitteln ge hrt worden, .die wir nicht anwenden konnten und die sr nicht aUwönden durst e.U, .selbst! wenn wir es ge- sllt hätten. Mit Hilfe der französischen Francs hat orfanth in Oberschlesien eine Korruption ge lassen, .dhe ihresgleichen sucht und nicht findet., Mit ilfe feiner verantwortungslosen Hetze hat er namen-- seS Elend Über viele deutsche Familien gebracht. Haß id- Zwietracht sind entstanden zwischen Bevölkerungs eisen, dis^früher in Eintracht miteinander! gelebt ha-/ n. DaS alle» aber muh nun zu Ende sein. Wir wol- n uns von ganzem Herzen des AbstimmUngSsiegeöl euen und Vergangenes vergessen und vergeben. Tis berschlesier sind angewiesen auf die Volkskreise. Pi« da ahnten, eine bessere Zukunft ist einem anderen Staat finden. Sie sind mit ihnen geeint durch den.gemetn- men Glauben, die gemeinsame Arbe,tt und die geinein- me Heimat? Sollt« da ein Zusammenleben so schwer llen? In dieser Stunde aber ist es an uns, daß wir nen, die deutsch gestimmt höben, den her-lich en ank abstatten, auf -en sie vollauf Anspruch haben, ir haben auch den Organisationen, die unter n schwierigsten Umständen in restloser Hingebung und ilichttreue für die deutsche Sache gewirkt haben, zu nken. Wir wollen und sollen uns jetzt des schönen eges freuen; wir dürfen aber nicht vergessen, daß die ntscheidung noch bet der Entente fällt. Sie nn nach .unserer Auffassung nicht zweifelhaft sein, nn die Willenskundgebung de» oberschlesischen Volkes rr zu eindeutig, als daß die Entente diesem Votum ndernisse entgegensetzen könnte? Oberschlesten hat ent- stden, und Oberschlesten hat sich für Deutschland t schieden. * ! präst-ent Ebert zum Mstkmmungssteg. Ter Reichspräsident hat nach Bekanntwerden -e» erschlesischen Abstimmungsergebnisse» au den deut- >«n Bevollmächtigten in Oppeln. Fürsten »tzfelvt, folgendes Telegramm gerichtet r Eurer Durchlaucht spreche ich tm Namen des gan zen deutschen Volke» unser alle,/ freudige Genugtu ung über da» Ergebnis der Abstimmung in Oberschle ien au». Ist auch nach den bisherigen Berichten der Lrfolg in einzelnen Kreisen durch recht »widrige lewaltsam« Beeinflussungen bseintrüch- igt worden, so bleibt die unumstößliche Tatsache be- tehen, daß sich da» overschlesjfche Volk in einer überwiegenden Mehrheit für dientfchlanVentschieden hat. Ein Hervorrapen- >e» Verdienst an diesem Ergebnis ist Ihnen und Ihrer MMarbettee auMfernde« LLttgKtit zu-usKveiben. Ich Utzll g gesucht. > 42, 1,l. MW irlmilj t. uer Tagebl. hen o t i n per «sucht. nn, Aue. e ältere erlauf en Artikel» uche« wird deitung d«» strebsam«, sertraurnr- Uann od. hohe B«> ,rch Gehalt gabep über , Antritt»- ;ten unt« als Moss«, M e «ost uer Tageblatt:::SSL «nf»k» o»t»> In, »»,»«11» * aa "eek' P»N d,a«llt »i»»«U«h,U» IZ.5» m„k, »»nattt» maek. «m» »»n e»,n. »n» e«i,kt»„n. uns«,» S''tun,-°u»tk«a», --na p»st»naatt,n unt ort«ft«a,»» n«»m«n o»n»uuna«n «nt»«e«n. - " Dienstag, -en 22. März 7921 166.60 Mk. -- 50.— Mk. 116.60 M5 also auszuzahlen 1549.40 Mk. Tocb beschränkt sich das Gesetz nicht auf Vies« Ver einfachung: e» gewährt auch eine fühlbare Steuer- Erleichterung. An unserem Beispiel sehen wir da» deut lich. Tie monatliche Steuerpflicht neuen Schemas be lief .sich hier auf 116.60 Mark, während sje nach den bisher gültigen Sähen 244 Mark ergeben hätte. Ta» rührt aus der tiefgehenden Veränderung per gesamten Tarife her, die einen ferneren Teil der neuen Novelle ausmacht. Bisher bestanden 51 Steuerklassen. Die Steuerpflicht begann bei 1500 Mark Jahreseinkommen, betrug sür Jahreseinkommen zwischen 1500 und 2500 Mark 10 Prozent und wuchs zunächst für jede folgenden 1000, dann sür jede folgenden 2000, 3000 usw. Mark um je 1 Prozent. ES war ein äußerst komplizierte» System, das schon auf.sehr niederen EtnkommenSstufen zu hohen Steuersätzen führte. An seiner Statt hat man jetzt 10 Klassen eingerichtet, .mit 10 Prozent von allen Einkommen bis zu 24 000 Mark beginnend, und» dann rasck bis zu 60 Prozent al» Höchstgrenze ansteigend. Ter genaue Tarif nimmt sich folgendermaßen au»; Bon Etnkvm. u. Mnkommenstetlen b. zu Von Etnkommenstetlen zw. Bon EtnkommenSteilen zw. Bon EtnEommsnSteilen -v». Bon EtnkommenSteilen zw. Bon EtnkommenSteilen zw. Bon EtnkommenSteilen zw. Bon EtnkommenSteilen zw. 120Ö0Ö u. 20Ö0ÖÖ M. 50°/, Bon EtnkommenSteilen -w. 200 000 u. 400 000 Mk. 55°-> Bon Einkommenstetlen über 400 000 Mk. SO«/, Da» bedeutet bet allen kleiner» Einkommen eine kräf- tigs Verminderung per btsherigm VLtzs, den -ro-