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1 IS. -ahr-MF Donnerstag, öeu 7. Oktober 1-r- Nr. »LS «dank «süftlb «e «« in den immer wieder < vflGNkWlHD VON __ wolle. Vie «In* Md die Stwwr« darfman garuicht dsnhm. HM ist H»sE arotz» ««a0W -«^erichE worden. M^kre MWMW» ntt funftiontert nicht.^gn rtUer Zett, da der »«WM velonders viel »Ar geben jpcke, H «an da««?«!! Das Neueste vom Vage. Nach Miner wwldMg des llniwd,T«l«graph ist am Dienstag in Mga der Borfrieden zwischen »«Aland and Molen uuksszeichuet worden. * Nach etnsr BküdwnE der DaNP Mail au» Lome ist die Huwptstadt von Togo am so. v. m. Srank- rskch fsierllch üd»rg^v,a wardm. An dar Sitzung der Friedenskonferenz am Dienstag tu Dpppak wurde der Friedensvertrag zwi- fchen Finnland und Rußland definitiv an genommen. Das Abkommen wird in einer Woche «uter-eichnet werden. Wisset über ckle Wirtschastalag«. Auf dem Betriebsräte kongreß in Berlin referierte Rudolf Vissel über die isßrtlchaftlich» Lag« Deutsch landb. «r schilderte^en mndwirtfchafMchen Raubbau, der di« Verminderung unserer Ernt« zur Folge hat, wie» auf die Verlust» unserer Grenzgebttte durch den Friedensverttag und aus die ungeheure Etat, gerung unft er Einfuhr nach Kriegsende -in, und warf ! di« yrag« auf, ob unser« Wirtschaftsform so berbehalten werden könne, wenn wir au» d«^ gegenwärtigen miß. lichen Lage herauskommen wollten.' Unter andrem Mr« te er aus: Vor allem braucht die Textil, und Eisen- industri« da» Rückgrat unserer Wirtschaft r Rohpro- dttkte au» dem Ausland«.. Am Frieden hat Deutschland 46 Millionen Tonnen Eisenerz« verhüttet, von denen 10 Millionen Tonnen au» dem Ausland« kamen, von den restlichen öS Millionen Tonnen Erzen, aus denen wir Visen gewannen, bezogen wir 28 MUi-i onen Tonnen au» Elsaß.Lothringen und Lu xemburg. Diese Gebiete find heute Ausland für uns. Außer den obengenannten Mengen Eisen erzeugten wirs im Frieden 19 V, Millionen Tonnen Eisen. Wir dürfen außerordentlich zufrieden sein, wenn es uns im kommen den Jahr« gelingt, die Eisenoroduktion um 60 v. H.. zu steigern. Wenn wir wenigsten» 12 Millionen Tonnen Eisenerze au» dem Auslande beziehen, so vermögen wir den vierten Teil unserer Friedensproduktion. etwa 41/9 Mllionen Tonnen Eisen, zu gewinnen. Im letzten Jahre hat Deutschland 6V» Millionen Lvmien Roheisen ver arbeitet. Ader da standen uns noch 2V» Millionen Ton nen Eisen in Form von Granaten und Vchraovnells zur Verfügung.' Es war ein sehr teures Rohmaterial, aber wir halten es doch wenigsten». Bet der allgemeinen Steigerung der Preise müssen wir heute, wenn di« Elnfuhrbedürf.nisse von 191.1 zugrunde gelegt werden, .22 Milliarden Geldmark ein führen, in Papiergeld umgerechnet, bedeutet das ein Stnfuhrbedürfnis in Höh« von 200 Milliarden jährlich. Niemand ist so optimistisch, zu glauben, daß wir soviel Waren für die Ausfuhr erzeugen könnten, um auch nur die Hälfte der Einfuhr damit begleichen zu können. Di« Besserung der Einfuhr, so erklärt« Wissel weiter, hat uns eine Füsle unnötiger Waren gebracht und gleichzeitig zu einem weiteren Sinken der deutschen Mark betgetxa- gen. Die Wirtschaft ist zu! einem Spiel- und Tummelplatz de« rücksichtslosen Spekulan ten tum» geworden. Leider gibt es noch viel« Be triebsräte, di« in da» Horn des Unternehmertum» stoßen. E» kann einem leid tun ob diese» Mangelsan volks wirtschaftlichem wissen unserer Arbeiter. Mit diesem ewigen Gegeneinander in der Wirtschaft geht «» nicht weiter... Unseren Betriebsräten erwachst die Aiifgav«, auf «ine möglickst sparsame Wirt schaft hinzuarbeiten. Ties« Sparsamkeit kann durch ein« weitgeh«nd« Anwendung einheimischer Rohstoffe erzielt werden, ferner durch eine rationelle wärmewtrt- schäft, durch zeitgemäß« Organisation der Betrieb« zur Erzielung des Höchsten Wirkungsgrade», durch die Thpi- sierung und Normung, sowie durch «ine planmäßig« FachaUsführung der Arbeit Zn der Mittwoch.Sitzung des Vetriebsrätekongresse» beantragte di« linke radikale Opposition, wegen der Aus führungen des gestern nachmittag amtierenden Vorsit zenden Aufhäuser gegen di« Begrüßungsansprache de» russischen Delegierten Losowski..Aushäuser und den zwei ten Vorsitzenden Gratzmann, welch letzterer sich.auf di« Seite Aufhäuser» gestellt hatte, abzusetzew. Dieser An trag wurde schließlich abgelehnt. Im Wetteren Ver lauf« der Sitzung erschien ein« A^rbeitslosendele- gcktton im Saal«, welche angeblich den MeichSarbetts- losenrat vertritt. Namen« des Reichsarbeitslosenrat«» verlangte Schmidt-Berlin, daß die Erwerbslosen auf diesem Kongreß Sitz und Stimm» bekämen, und da- der Kongreß Endgültige» für die Arbeitslosen schaff«. Der Kongreß beschloß, daß die Arbeitslosenproblem« im Rah- men der übrigen Debatte zu behandeln seien. Die Maw- j datprüfungskommission stellte fest, daß FöS Delegierte j oinwesend sind, und zwar von 68 Organisationen, unter denen die der Landarbeiter di« stärkste ist. Darauf ging dar Kongreß zur Diskussion Über die vorgestrigen Re ferate von Wissel und Dr. Hilferding über. Mer Tageblatt Die polnisch-französische Freundschaft. Die Abstimmung in vberschlesten rückt näher und näher. Infolgedessen werden von den Po len all« möglichen versuche gemacht, uM das Abstimt. nmngsergebniö für sich glktstip zu gestalten. Tabei ver schmäht Polen kein Mittel, und insbesondere verläßt man sich ^etzt wieder auf Pi« Freundschaft der franzü- fischen Bundesgenossen.' So sind «in« Reihe von Son derkorrespondenten der großen französischen Blätter in Ober sch l« sie n tätig, um durch ihr« Berichte in Pari» die nötige Stimmung zu machen. Daß diese Stimmung sich gegen Deutschland richtet, !>st nur selbstver ständlich. Es ist aber interessant, feyzustellen, daß die Franzosen, die so sehr den Versailler yrtedensvertrag al» die Grundlage ihrer ganzen Politik betrachtet wissen wollen, jetzt daran gehen, eine Verletzung He» Ver sailler yrtedensvertrag«» Vorzubevetten, und zwar handelt es sich darum, einem großen Teil der Ab- stimmung-berechtigten da» Stimmrecht zu ent. ziehen. Zuerst haben nur einig« polnisch« Blätter Oberfchlesien» den versuch gemocht, der von vornherein scheitern Mutzte.' Jetzt aber hat sich di« Angelegenheit SU einer größeren Aktion ausgewachsen, da di« ftonzü- fischen Korrespondenten sich den ganz unhaltbaren Pol- wischen Argumenten angeschlössen haben und nun in Varis für ein* Umstellung der klaren Bestimmungen de» Versailler Vertrag» plädieren. B» handelt sich.um den Artikel 88 de» Friedensvertrag», und die Polen ver suchen nunmehr au» diesem Artikel herauszulesen, daß nur die tatsächlichen Einwohner vberschlesten» abstimmungsberechtigt seien, daß aber nicht all« diejeni gen, so wie e» ganz klar nach dem Wortlaut des Fr»e- denSvertrage» heißt, Berechtigung zur Abstimmung ha ben, die iU Obers.chlesien geboren sind. An sich brauchte man sich mit dieser Rechtsfrage, die aar keine Rechtsfrage ist, gar nicht zu befassen, aber da den Po- len im Verein mit den Franzosen'kein versuch unmüg» lich erscheint, wenn er sich g«gen Deutschland richtet, so, muß rechtzeitig auf da» aufmerksam gemacht werden, wo« hier im Entstehen ist. und rechtzeitig mutz daher auf da» völlig klar« Recht hingewiesen werden, da» di« deutschen Abstimmungsberechtigten, di« im .Deutschen Reiche selbst wohnen, haben, Und da« sie sich unter keinen Umständen rauben lassen werden. Daß di« fran zösischen Korrespondenten natürlich auch mehr oder we niger toll« Lügen aufttschen, ist leider «benfall» Tab fache. So wird u. a. behauptet, datz von 1898 Li» 1910 888'884 Pole» gezwungen worden seien, auszuwandern. Dafür seien aber 886 808 Deutsch« ins Land gekommen. DiHe genauen Zahl««, di« hier angegeben sind, find natürlich nicht» al» Bluff, nicht» al» plumpe Lüge, aber gerade die präzis« Angabe soll dazu dienen, den Pa risern und der Entente überhaupt Sand in di« Augen zu streuen. Der versuch, der jetzt unternommen wird, wird scheitern, denn da» eine kann gesagt werden, datz Deutschland bis zum Letzten auf -1« Bestimmungen -es Versailler Vertrag», die sich auf di« Abstimmung in Oberschlesien beziehen, besteh«« und sich kein Titel- chen von seinem Recht Nehmen lassen wird. » GMWMM tzW A,Ww-ueMU W jvbsrschlsstsu? Der preußisch« Minister de» Innern Severing hat sich einem vertr«t«r de» Petit Parisien gegenüber üb« vberschlssien geäußert und u. a. gefagt r Um be sonderen wünschen oberschlesiicher Kreise Rechnung zu tragen, hat sich die ReichSregttrung im Einvernehmen mit der preußisch«» Regierung du dm Erklärung ver standen, datz, wenn die Abstimmung in Ob«rschl«sten dessen verbleib«» bei Deutschland ergibt, die bundes staatliche Autonomie gewährt wird, sobald die ser Wunsch in «in«m volk»b«g«hr -um Ausdruck gebracht werde« sollte. Auf «in« Frag«, ob man zu einem er träglichen Verhältnis mit Polen kommen könnte, ent gegnet« der Minister t was wich betrifft, so werde ich bemüht sein, erträgliche Verhältnisse mit Polen der- zustellen. Ich glaube, datz auch die deutsche Außen politik diese» Zill im Auge hat, aber -um Vertragen gehören -wei. klärt« ferner Staatssekretär Dr. Vkspsr in einer iS Fulnek abgehaltenen Versammlung bezüglich der Wz» schlutzfrag«, daß der Anschluß doch endlich in irgendeiner Weise ob politisch odsr wirtschaftlich -ustmche komman müsse.' Der Eintritt Oesterreich» in «ins Donau föderation sei «in Unding, und er glaub«, daß such Sie Entente diesen Plan bereit» sallengelassen habe. Di« Pariser Blätter beschäftigen sich wetterhtn mit der Anschlutzfrage Deutschbsterretchs und geben die Schuld an dem Beschluß der 'österreichischen National versammlung, dem Friedensvertrag, der Oesterreich» Existenz unmöglich mach«. Action franoaise meint, die Ursache des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Oesterreichs sei der Friedensvertrag, der bewirk«, daß 7 Millionen Menschen, armselige Ueberreste eine» zerstückelten Staa tes, der Anziehungskraft de» anderen Reiches unter liegen. Wenn Deutschland all« deutschen Elemente an sich gerissen haben werde, würde die Reih« an die Tschechoslowakei und Polen kommen. Mittel europa werde dann d«uti.ch«m Einflutz ausgeliefert warben. Wenn die französische Polttik dies« zutage lie- Lenden Gefahren außer acht lasse und die begangenen Fehler überseh«, so sei sie verurteilt, in die Irrtümer eines Tardieu und Napoleon Hl. zurückzufallen. Der Diplomat Crzberger. Der Führer der Me hrheitssozialisten Scheide- l m a n n hatte sich im Vorwärts unwillig darüber ge äußert, daß dem volk-parteilichen Vizekanzler .Dr. Heinze vor kurzem der Gesandtenposten in Bukarest angeboten worden sei. Tie deutsche Republik könne im Ausland« nkr von einem Republikaner vertre ten werden, Md es wär« «in Passenspiel, 1» angesichts unserer Lag« geradezu «in verbrechen, Dr. Hein-« al» Bevollmächtigten d«» neUen Deutschlands in» Ausland zu schicken. Run führt in der Kreuzztg.i.der frühere deutsch« Botschafter in Wien Graf Medel in «in« Auseinandersetzung über die deutsch« Politik «genüb« Italien U- a. au», daß noch in diesem Sommer Her^ von Stockhammern auf der spanischen Botschaft in Ber lin vorstellig geworden sei, Um EVzberger für den Madrider Botschafterposten warm -u emp fehlen. Er habe sich dabet auf «In führende» Mit- glied des Zentriün» berufen. Die Demarche sch so ernst gewesen, daß die Botschaft nach Madrid zu berichten der. sprachen habe. Eine Antwort ist, soweit Graf Med«! unterrichtet ist, nicht erfolgt. Man schein« sich in Mad? rtd für hie Kandidatur de» Buddenhäusers nicht er wärmt zu haben. Der Berl. Lokalanz. bemerkt zu der Dchetdemannschen Aeutzerung r Herrn Erzberger dagegen al» Vertreter de» Deutschen Reiche» nach Madrid zu schicken — da» wäre wohl nach Ansicht de» Herrn Schel demann ein Verdienst um Volk und Vaterland. UUD will scheinen, datz da» Stillschweigen der spanischen Regierung Mf Hie Empfehlung de» Herrn v. Stockham- m«rn die beste Antwort auf diese» Ansinnen darstellt, dis sich denke« läßt. In einem Artikel der Hamb. Nachr., gegen den sich di« Polemik de» Grafen Wedel richtet, war behauptet worden, Erzberger sei seinerzeit von der Regierung nach Rom gesandt worden und e» war angedeutet worden, daß er den Fürsten Bülow dort gestört hab«. Demgegen über teilte Graf Wedel mit, daß Epzberger s,ich di« römisch« Mission selbst zurecht gemacht habe. Fürst Bülow hab« Arzberger stark yerang«zog«n. Auch war Erzberger ein täglicher Gay in seinem Hause. Al» di« Situation in Rom kritisch wurde, hab« der Fürst, um Arzberger weitere» Verbleiben zu ermöglichen, ihn der italienischen Regierung offiziell al» Attache« d«r Botschaft angemeldet und das Auswärtige Amt ttlegra- - phisch von dem geschehenen Schritt« benachrichtigt Erz berg«, -ab« da» ihm bewiesene Wohlwollen des Fürsten stet» dankbar anerkannt und sich später in Berlin Mv di« Gastfreundschaft revanchiert, sich auch lebhaft kür die Kanzlerkandidat»« del» Fürsten interessiert. Der damalig« Abgeordnete Arzberger, schreibt Graf Wedel, der sich mit Eifer in den Dienst M Vaterlandes stritte und auch fsir sine starte PoNM und Kriegsfü-rung ein- trat, darf mit dem späteren Staatssekret« Md Reichs- ftnanzmtnister Arzberger nicht verwechselt werden. Der damalige Abgeordnete war nicht nur beim Fürste« Bü low, sondern eb«nso beim Reichskanzler, beim Reichs- marineamt, beim Krieg-Ministerium lang» Leis wtchl- gelttten. Seine trübe «olle begana arg Uit7. M äen Anschluß Deutsch österreichs an Veutschlanä. Der Präsident der Deutschösterreichischen Republik Karl Seitz erklärt» -u d«r bevorstehend«» Abstimmung üb« den Anschluß an Deutschland, daß dies» Abstim mung nicht vorgenommen werde, weil irgendwie Zwei- fel über die wünsch« de» Volke» bestünden, sondern weil der Wiste Deutschösterretchs ft» derjenigen Form Ausdruck finden sollte, dek heut,, di»,größt« intern» tionale vedeUtung -Momme Md de» keine Ration Aw erkennung verweigern könne. Deutschvsterretch geb« di« Hoffnung nicht auf, daß »in Völkerrechtlicher Weg zu dieser Einigung gefunden werde. An d«r glei chen Art sprach sich der deutschüsterretchisch» Gesandte in Berlin Prof. Hartmannvus, d« betonte, daß mit der Abstimmung der erste Schritt -ur verwirkltchung Deutschösterreich« km W getan werden soll. wierigbett bereite der Verwirklichung des »ns die trregeleftete öffentlich« Mainuna « des Westms.', »ort versuch« mau sich eftvmed«, daß Hn großer Peil Deutsch- «Muß an V» Lutsch, Reich nttht ine ZettungsKorresPonden- meldet, «r- Die gwangsantelhe. ßunüt wird im Hinblick ans bi« RUmmbigftsL ett« ßftmch- »asan «lniguma-tn in Orbnuna >u b«ng»n, bi« grag« ünu der v»utsch«n vnbupri», bl« vom vnbuskl« >r-u,^«b«n»I^Uss Ssn«10«k in bimeknnimniin »INbU «NtNlhM!