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>II!IIIN»»II«i! IS. Jahrgang Mittwoch, -en 12. Mat 1-2- « r I HW Äer: - s tz' arten". des r oi! '71 d eH san- o. nstraße, Das Neueste vom Tage. Nach einer MelkMna de» Temps erbAdt Frank. e«*1ch »nfolg« der v«rtrap-svidrtL«n Belassunl» der d««1sA«n Heere-stärke aus ihrem nicht x,«. vehmiaten Bestand am 15. Mai seine Besatzung», arme« ftm wettere 21 ooo Mann. * Wer deutschen Delegation in Paris ist ein« neue Not« über die sogenannten Kriegs, Missetäter überreicht worden. * Der Deutschen Allgemeinen Zeitung zufolge trat i n Vari» das französisch-deutsche Schiedsge richt zusammen, das Krieges,ch äden non Pri vatpersonen beider Staaten feststellen soll. * Mafsentündigungen von Kernsprechan. schlossen infolge der neuen Fernsprechgebüh ren und der Telephon-ZwangSanleihe wer ben aus verschiedenen Städten angekündigt. « Mi« der Schutzbund für die Grenz- .und XsuRlandSdeutschen nach Essen mitreilte, findet laut Benachrichtigung, die er erhalten, die Vo^ksab-t sttmwUNg im Osten am 12. Juli statt. * Zwischen S o w j etrustland und den türkischen Nationalisten ist ein Mi li t ä r v e r t r rg sür 2b Jahre abgeschlossen worden. auf.vier Arbeiterparteien in unserem Lands pebracht haben, bietet keine Gewähr dafür, datz von dieser Seite aUS in Zukunft eine einheitliche Richtung eingeschlagen werden kann, selbst wenn diese Parteien nach den Wah len di« Mehrheit der Mandat« besitzen sollten. Siq könnten ihrer Einseitigkeit wegen keine tragfähig« Ne gierung FuS sich heraus bilden, dtizu bedarf Fs der freudigen Mitarbeit der bürgerlichen Parteien, die sich Men und frei auf den Boden der Verfassung von Weimar stellen. Aber ebensowenig ist daran zu denken, daß die Rechtsparteien imstande sein würden zu regieren, weil sie keine Garantie für die Aufrechterhaltung der» Verfassung bieten, und die breiten Massen de» Volkes» sich.einer solchen Regierung widersetzen würden. Wir werden deshalb auch in der kommenden Zeit ohne eines Koalitionsregierung jm Sinn« der heutigen Mehrheit kaum auskommen können, und deshalb erscheint die Mah nung an die Arbeiterschaft wichtig genug, -atz.auch sie dafür Sorge tragen mutz, durch Abgabe der' Stimmzettel eine Mehrheit zu schaffen, die da» Realeren überhaupt ermöglicht, daS Negieren auf streng verfassungsmäßiger, demokratischer Grund lage. Nur wenn Arbeiter und Bürger sich zusammen finden, wird es möglich sein, die .neue Regierung so zu gestalten, daß sie leistungsfähig ist und die ruhige Ent- wicklung.als Voraussetzung des Wiederaufbaues gewähr leisten kann. Ebensowenig wie eine reine Arbeiter regierung brauchbar erscheint, ebensowenig .kann eine Negierung der Rechten für sich.allein Deutschland zur Gesunduna verhelfen. Alle die.Kräfte, die es mit der Durchführung per Verfassung ehrlich und aufrichtig meinen, müssen zusammen bemüht sein, den nun einmal im Sumps liegenden Karren wieder in Fahrt zu "brin gen. Tie deutsche Arbeiterschaft nützt sich selbst am besten, wenn sie mit der festen Absicht an die Wahl urne herantritt, für die Stärkung der Koali-i tion zu wirken. . ' l.r Leilna^s 'M- irn MgMM Zsii^r, der. s v a Der Frreäe für äie Türkei. Zuriüchdränanna biÄ zur T schada lt scha-L i n le. Journal veröffentlicht die Hauptbedingungen türkischen Friedensvertrages, der am 11. Mai der tür kischen Delegation überreicht werden soll. Danach wird das türkische Gebiet in Europa bis auf.den äußersten Punkt der Halbinsel, .auf der Konstanttnovsl liegt, be schränkt. Tie Grenze folgt der D schadaltschalinie mit einem kleinen Umweg /-ach Norden, so. daß der Jaler-See noch darein fttllt. Dieser See ist Mr die Wasserversorgung Konstantinopel» notwendig. In Asien geht vi« Grenzlinie zwischen dem eigentlich !tür'' tischen Distrikt und dem arabischen Gebiet Lurch eine Tl narkationSlini«. Dies« Linie beginnt bei der Mün dung de» Seihun nordöstlich de» Golfes von Alexandria St« folgt diesem Fluß Wetter und geht quer durch Ztli, zien zwischen Marasch und AitaV und läuft dann tvet- t«r parallel an d<« Bagdad-StsenhaLn 50 Kilometer ft ü '«»! KNÜ (tzuelle? ik u»w.) Uungen virSeäiiiLlingServ-MslkeninMslmeav Tie neuesten Nachrichten aus dem Kreise Maimedy geben ein erschütterndes Bild von den Leiden und der' wirtschaftlichen Knechtung der Deutschen durch die Bel gier Zahlreiche Verhaftungen von Männern und Frauen erfolgen fortgesetzt aus.den bloßen Verdacht hin, daß dis Beschuldigten in Privaten Um lauf» listen ihren Willen, deutsch zu bleiben, bekundet hätten In vielen Fällen sind die Verhafteten groben Mitzhand-/ langen ausgesetzt gewesen. In Nocherath ist eine Leh rerin aus der Unterrichtsstunde heraus in Hast abge führt worden. i Gewaltige Erregung .hat die soeben bekanntgcwvr- dsne Absicht der Belgier heroorgerufen, die außerordent lich reicheri Waldungen, den größten Schatz des Kreises abzuholzen. Ter Holzvestand der Malmedyer Wälder, von denen all« über 45 Jahre alten Bäume ausnatzms»- los niedergelegt werden sollen, stellt Werte von Hun derten von Millionen dar. Viele Gemeinden ves Krei ses haben infolge ihres Holzreichtums bisher auf! jede Steuererhebung verzichten können. Tie rücksichtslose Ausschlachtung der Wälder steht unter den wirtschaft lichen Ausbeutungszielen der Belgier offenbar an erster Stelle Tie Landwirte des Kreises, die ausschließlich Viehzucht treiben, .sehen sich dem Nuin gegenüber. Jede Ausfuhr des Viehes nach Deutschland ist.verboten. Ter Landwirt, der verkaufen mutz, ist daher der Willkür der belgischen Händler bedingungslos ausgeliefert, die seine Notlage in schamlosester Weise ausnützen und das Vieh zu lächerlich geringen Preisen Aufkäufen Unberechtigte Ausweisungen. Nach dem Aachener Volksfreund verfügten die bel gischen Behörden in Eupen umfangreiche Auswei sungen. Alle Einwohner des Kreises Eupen, di« nach Kriegsausbruch .dorthin gezogen sind, wurden aufge fordert, sich bei den belgischen Behörden anzumelden, worauf die Mehrzahl Ausweisungsbefehls erhielt. Ins gesamt sollen 2600 Personen davon betroffen werden, dir innerhalb einer Woche Eupen verlassen müssen. Die deutsche Regierung unternahm Schritte bei der belgi schen unter Hinweis darauf, daß Belgien durch den Friedenskertrag zu Diesen Ausweisungen nicht berechtigt sei. Hrdeiters»skl uns sielcbstsgwablen. Von Gustav Hartmann, . Mitglied der Nationalversammlung. Aoch niemals hat das deutsche Volk bei den Wahlen zu öffentlichen Körperschaften eine so große Verant wortung zu tragen gehabt, wie das bei den kommenden Neichstagswahlen der Fall sein wird. Von dem Ergeb nis Lieser Wählen hängt das Geschick unseres Landes Und unseres Volkes ab. Tie Parteien, die ihrer Man- datszisfer nach die stärkeren sein werden, sind infolge des nun bestehenden parlamentarischen Systems dazu be rufen, einen entscheidenden Einfluß auf die Bildung der Regierung auszuüben, und sie werden von die ser Befugnis auch entsprechenden Gebrauch machen. Tas drutsche Volk hat «S nunmehr durch die Abgabe der Stimmzettel am 6. Juni m der Hand, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen, welche Parteien an der Regierungsbildung beteiligt seift sollen. Ter Stimm zettel ist der Wegweiser dazu, aus welchen Parteigrup pierungen di« zukünftigen Minister hervorgehen werden. ÄS kann keinem Zweifel unterliegen, daß die deutsche Arbeiterschaft ihrem Stärkeverhältnis entsprechend, .da bei «in gewichtiges Wort mitzureden hat. Sie ist unter den neu erstandenen Verhältnissen zu einem Macht-' faktor geworden, der sich durch Vichts» Hinwegreden und hinwegschreibsn läßt, und all« Anzeichen deuten darauf hin, .daß nun der Kampf um die Stimme des Arbeiters in besonders kräftiger Art auch von den Parteirichtun gen geführt werden wird, .di« vor der großen Um wälzung «ins Gleichberechtigung der Arbeiter nicht an erkennen wollten, die sich früher bemühten, die 'bestehen den .Machtverhältnisse privilegierter Klassen aufrecht zu. erhalten und jeder Aenderung dieser Zustände im Sinn eines zeitgemäßen Fortschrittes abhold waren. Nach dem großen Reinemachen, das noch in der Entwicklung ge griffen ist, hat das' Volk zum ersten Male entschieden, wie eS regiert zu sein wünscht, als es die Wahlen zur Nationalversammlung Vollzog. Keine Partei erhielt di« absolute Mehrheit, und auch .die beiden soztaldemo-' kratischen Parteien blieben miteinander gegenüber den anderen.Gruppen in der Nationalversammlung in der Minderheit. Tie Folge davon war, datz Sozialdemo-' krati«, .Zentrum und Deutsche Demokratische Partei ge meinsam an der Regierung teilnahmen und di« Koali tion bildeten, di« es überhaupt erst ermöglichte, an den Wiederaufbau heranzugehen. Man mag über die Er folgs dieser Politik denken wie man will, das eine steht zweifellos fest, datz es ohne eine solche Koalition nicht möglich gewesen wäre, mit Aussicht auf .Erfolg das Aufräumen des großen Trümmerhaufens,, den uns der unglückliche Krieg hinterlassen hat, zu beginnen. Die Parteien, die sich restlos auf -en Boden der neuen Tat sachen gepellt haben, mußten miteinander arbeiten,, ftm »zu retten, was überhaupt zu retten möglich war, «in anderer Weg war nicht gegeben. Tie kommenden Reichstagswahlen werden darüber entscheiden, ob «S bei dieser Koalition bleiben soll oder nicht. Diese Entscheidung liegt auch ganz wesentlich in der Hand der Arbeiterschaft, die durch ihre große, Z<M eine hohe Bedeutung für die kommenden Tinge besitzt. Jetzt darf es aber nicht mehr darauf ankommen, datz diese Arbeiterschaft negative Kritik treibt, .wo'zu sie unter dein alten System vielfach gezwungen war. .son dern nun trägt sie in besonderem Matze mit an der Bevantwortung, di« dem ganzen Volk auisrlegt ist. Dieser Verantwortung mutz sie sich bewußt sein, und «A hat gar keinen Sinn, aus Prinzip oder aus sonstigen Gründen überradtkalen Phantomen nachzujagen, dft '..»iS von der Wirklichkeit entfernen und unsere Lo^ nur ver schlechten» steti bessern würden. Die Z:r-issenhett in -er f.i« «ui r«At kratz in die Erschet- AUN- tritt, unchdem wir e» unglückltcherweik« bereit- nördlich -er Linie. Der Sultan erhält Klei na fiel», mutz aber zwei Teile -avon abgeben. Auf -er Seite de» Aegäischen Meere» hat man den Griechen die Gegend von Smyrna gegeben, dir ft« im Frühjahr ISIS be setzten. Dem Namen nach .wird aber da» Gebiet von Smyrna unter türkischer Souveränität bleiben. Nach 5 Jahren soll hier eine Volksabstimmung ftattkinben. Ar-m « nien erhält inBa 1Um einen Ausweg nach dem, Meer. Di« Regelung der armenischen Grenze steht noch nicht in den Einzelheiten seft^vber auf jeden Fall ver- liert die Türket einen großen Dell de» armenischen Ge bietes. > Dis militärischen Bedingungen lauten: > Die Festungen an den Dardanellen und am Bosporus werden geschleift. Eine internationale Zivilkommisston , «ine international« Mtlttärkommisston und «ine inter nationale ständige Garnison werden die Meereng« überwachen. Tie Türken werden eine Armee von 5 0 0 00 Mann, bestehend au» Freiwilligen mit lang jähriger Dienstzeit, behalten dürfen, jedoch kein« Flott«.' Die finanziellen Bestimmt^naen be sagen, daß die Gebiete, die der Türket verbleiben^wet Drittel der Kriegsschuld tragen müssen. Lite Höhe der Wiedergutmachungssumme ist noch Nicht festge setzt. Eine international« Jinanzkommission wird «in- gesetzt um die oitomanischen Schulden bis 1922 auf-' rechtzuerhalten. Was die Eisenbahn anbetrifst. fö wird der Teil der Bagdadbahn, der innerhalb der Gren ze der Türkei sich befindet, unter ein besonderes Regime» von Frankreich, England und Italien gestellt werden. Der Teil der rein türkischen Elsenbahnen wird von einer! alliierten Gesellschaft verwaltet werden. Alarung in Mexiko. Endlich beginnt sich die Lage in Mexiko zu korffo- , lidieren. Carranza hat endgültig abgedankt, und da-! mit sind die Wünsche der Revolutionär« erfüllt. Datz die ganz« Bewegung in Mexiko, die zur Abdankung de» Präsidenten führte, von Amerika aus geschürt wurde,, bedarf keiner weiteren Erklärung. In Was.hingxon! ist man jedoch trotz des Erfolges seiner Schützlinge..näm- > lich der Revolutionäre, über den leichten Sieg der auf rührerischen Elemente enttäuscht. Nordamerika woll te sich nicht nur mit diplomatischen Künsten bet der Neugestaltung der mexikanischen Regierungsoerhäl.tntss« beteiligen. Die Amerikaner wollten mehr.« Sie beab sichtigten den Revolutionären im geeigneten Augenblick zu Hilfe zu kommen, wenn die mexikanischen Regierung», truppen Carranzas einige Siege über die Rebellen da vongetragen hätten. Wären aber einmal amerikanische! Soldaten auf mexikanischem Boden gewesen, .dann hätte sie so leicht niemand wieder von dort vertreiben kön nen. Sämtliche republikanische Senatoren der Vereinig ten Staaten hatten in ihrem jüngsten Beschluß, der.sich gegen den Völkerbund aussprach, zum Ausdrück gebrächt, daß pon nun ab dis Monroedoktrin wieder zu Ehren kommen solle. Statt also sich um Armenien und Hindo stan zu kümmern, wollen die Bürger der amerikanischen Union die Ausbreitung der amerikanischen Machtsphäre über Mexiko weiter gen Süden, womöglich bi» Feuer land. Tie eigenartige Wendung des Kriegsglückes Haö nun in Mexiko zu einer Klärung -er Lage geführt, .die der Monroedoktrin äußerst hinderlich in den Weg tritt. Tie Regierung, -ie fetzt ans Ruder gelangt, wird Zwar alle» daran setzen, um mit Washington in Frieden und Freundschaft zu leben. Sie wird aber auch.streng Dar auf .bedacht sein, dis mexikanische Integrität gegenübereiner amerikanischen Annexions politik wirksam zu verteidigen. So schafft also Li« Konsolidierung Und Klärung der chaotischen Verhält nisse in Mittelamerika eigentlich die Grundlage für kommende Konflikte .. . Kleine politische Meldungen. Eine neue Liste der Schuldigen. In verfolgter Zusicherung in ihrer Note vom 16. Februar eingehend und im einzelnen die Straftaten eines jeden, der eines Kriegsverbrechens verdächtigt wird, zu sammeln, zu veröffentlichen und der deutschen Regierung mitzuhelfen, haben die Alliierten der Reichsregterung gestern mit einer Note die erste Namensliste übersandt, Die List« wird sofort dem Oberreichsanwalt übergeben werden und wird sobald die einzelnen öfters und genau wiedergegebenen Namen identifiziert sind, veröffentlicht werden. Hindenburg und Ludendorff nicht auf der List«. Me da« Berliner Tageblatt erfahren haben will, befinden sich auf der neuen Liste der Entente die Namen von 48 Personen mit genaue ren Angaben der angeblichen Kriegsverbrechen. Unter ihnen be finden sich weder Hindenburg nochder Kvonprtni, nochüudendorff. Es seien in der Mehrzahl Offiziere, darun ter eine Reihe von England geforderter U-Boot-Kommandanten. Vorbereitungen in Spa. Obwohl von verschiedenen Setten gemeldet wird, daß die Konferenz in Spa verschoben werden soll, fährt die belgische Regierung fort, M a ß n ah m e n für den Emp fang der ausländischen Delegierten in Spa zu treffen, die sie dort am 25. Mat erwartet. Jede Delegation soll ihre eigene Billa er halten. Deutschland« passiv« Roll« in Spa. Echo de Pari, veröffentlicht eine Unterredung mit Millerand, in der der französische Mtnt- stervräsident seine Auffassung zu der Konferenz in Spa dahin au,- spräch, daß er den Deutschen keineRechte zugestehen könne, an der Interpretation der im Versailler Vertrag ihnen auf erlegten Verpflichtungen mitzuwirren. Abzug der Belgier au, Frankfurt? Die Voss. Ztg. meldet au, Mainz: vm Dien,tag verlautet« hi», mit -i»mlich»r ve» sttmmtheit, di« belgischen Besatzungttruppen in Frankfurt wür- d«n am Sonnabend, den 1ü. Mat, Frankfurt verlassen. Man -Kirchs. sdung Prokyeki Do,-; i. Vgtlo unö für Las Erzaebirae. LksKL e! a! n l" n »as Erzgebirge ", Mk. „rltch 1,.semk.,<n»n„i,chiük. erscheint tiiglich n »« N°ck,nM-a-Nun».,> 'n» 5m>« oi.rlri. Nr. I--