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l »fUlMver- cicsuche mit Dez. 1018. st Stadt, en «. Dez. 11585 auf lefklsclikarie. >r Stadt. »hon >1. t tk Rins. ihren Mi, r^nianite, larlenstf.81. Hal Sa. Ntt, zs-b, saueradkk 1»i giften, U. Nkp. Ml, !)cit, vott cht. >a» Atter w»»«i», »*S HWt beclenklicher 2HM unserer kriMrungMiWlnisse /luer Tageblatt ^MnZeiser für -as Brzgebirge WU NLLMrMs mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Vmi a" G»e»<htt»o0» ße» »etattt«» «eil Musaahm» «»» V»»«*,» 4—« Uhr. — ckeiegramm-fllressL, r«-e»latt Nuerrzgetirg». Zernsprecher SS. p!«n,!i»"L»e,,»« "« n«,«N 'LLN «»- »»,,«<»,1 »»»„.!,«...»«»->>» -»> »„.«. SLWAKüLkUL!« Nr. 284 Freitag, cken S. Dezember ISIS 13. Jahrgang vkrlplinl l Die Sirk««ntnts mutz sich endlich bei alle« Vertretern von Handel, Gewerbe und Industrie durchringen, datz die eigenen Interessen am wirksamsten geschützt werden, indem man st« hinter di« gemein samen zurücktretrn läßt. Der einzeln« ist machtlos — di« Gesamtheit ist stark. Die Zeit ist nicht angetan, um an augenblickliche« Gewinn, an die Sicherung früherer Gewinne, an die Aufrechterhaltung alter Beziehungen in erster Linie -« denken. — Es heißt jetzt vor allem Gemein sinn zu beweisen und sich gegenseitig zu schützen. Jeder Handel- oder Gewerbetreibende und Industrielle weiß aus langer Erfahrung, daß Handel, Gewerbe und Industrie auf einander angewiesen sind auf Gedeih und Berber». Aber bisher hat jeder Kaufmann im andern, jeder Industriell« im anderen und jeder Gewerbe treibende Im anderen nur den Konkurrenten gesehen, den er beim Käufer oder Verkäufer durch Unter- «der Ueber- bietung au szustech«n strebt«. Di« Zetten d«r »ugebundenen Wirtschaft sind aber, mindestens für di» Zeit der Staatlosigkeit, vorbei. Jetzt hat jeder im anderen nur den Mitst reden den -a sehen und auf ihn Rücksicht -u nehmen. Rur sa kann der Zusammenbruch der weniger Leistungsfähigen, der unaufhaltsam zur Lawine anwachsen würde, vermieden, nur so können Handel, Gewerbe und Industrie »or den Eingriffen de» R olschewisten bewahrt werden zum Wohle des ganzen Volkes. Nun hat aber der einzeln« in diesen Tagen, w» die Sorgen auf ihn einstürmen, bi« Verantwortung drückt, wie Vie zmeor, garnlcht die Möglichkeit, alles zu erwägen, »as unterlassen werden matz. — Aus dieser Erkenntnis heraus ist bl« volkswirt schaftliche Bereinigung des Erzgebirges für Industrie, Handel und Gewerbe ins Leben ge rufen worden, sie soll zusammenschlietzen, organisieren und raten an sie haben sich all« einzelnen anzuschltetzen, an ste sind all« Anfragen zu richten. — Den Beschlüssen und Anordnungen dieser Vereinigung mutz aber auch unbedingt Folg« geleistet werden. Dis ziplin, Selbstzucht, nicht Selbstsucht Ist da» erste Erfordernis. Schon längst haben Produzentenverbände bestanden, aber viel« glaubten sich berechtigt, ihre Beschlüsse zu um gehen, — das mutz anders werden! 0n ruhigen Zetten mag es jedem unbenommen sein, seinen Betrieb sogar zur „Sozialisierung" selbst auozubieten, jetzt zeugt solch «in Verhalten von einer argen Verkennung der Lag«. Es steht jetzt keinem frei, über sein« Ange legenheiten zu verfügen, ohne auf seine Erwerbsgenossen, ohne auf di« Interessen der Gesamtheit Rücksicht zu nehmen. Oder er beschwürt den allgemeinen Zusammenbruch herauf, aus dem auch kein Einzeln« sich retten kann. Bachangrenzer vergessen bet Hochwasser allen Koukurenz- neid, um erst da« Hochwasser zu bannen. Ist da« gelungen, dann läßt sich mit gemeinsamen Kräften ost eine Regulie rung durchführen, die künftige Gefahren bannt, die Wasser- kräfte besser ausntttzt und auch die alten Prozesse zum Ber- gie!ch führt. Auch Handel, Gewerbe und Industrie sind solch« Bach, angrenzer, sie beziehen ihr« Kraft au« der gleichen Quellt! aus der persönlichen Initiative, persönlichem Wagemut, per sönlicher Erwerb«lust. Und nachdem die Hochflut sie alle zusammen bedroht, soll auch hier ein« Stelle geschaffen werden, die alle zur Selbsterhaltung verbindet. Nach überwundener Gefahr soll sie dann durch recht zeitig« Wink« di« Produktion auf Grund freiwilliger Ueber- Einkunft regeln, Angebot und Nachfrage prüfen und Krisen htntanhaltrn. — Doch da» ist Zukunftsmusik. Erst hettzt ««, di« deutsch« Wirtschaft hivübtrzu- r«tten in den neuen Staat. Und da ist da« erste Erfordernis, Zusammenschluß, Selbstzucht und Disziplin! veuWana im wlegr. kmbiiiNmgen Orr ihonprlnren. Nach einer Reutermelduna au« Newyork hatte ein Vertreter der „Associated Preß" eine Unterredung mit dem früheren deutschen Kronprinzen auf der Insel Wie- ringen, in der der Kronprinz u. a. sagte, er habe auf nicht» verzichtet und kein Dokument unter zeichnet, aber wenn die deutsche Regierung eine Repu. blik nach amerikanischem oder französischem Muster be schließen «oll», so würde er sich mit der Stellung eine» einfachen deutschen Bürger« vollständig zufrieden geben und bereit sein, im Interesse seines Landes alle-zu tun. Auf die Frage, wa« er für den Wen de punkt im Kriege betrachte, sagte der Kronprinz, seine Ueberzeugung sei, daß Deutschland den Krieg Anfang Oktober 1914 verloren habe. Lr habe die Lage Deutschland« nach der Schlacht an der Marne, die Deutschland nicht verloren haben würde, wenn die Generalstaschefs nicht nervös gewesen wären, für hoffnungslos gehalten. Er hübe damals verbuch!, den General st ab dazu zu bringen, Friedensvorschlage au machen, selbst auf Kosten großer Opfer, wobei ec selbst habe so weit gehen wollen, Gl faß-Lo thrtuge n aufzugeben. Er habe aber Äntweit schelten, da- »r sich mit seinen eigenen »ngtlkgtnheiteu beschäftigen und sich auf den Befehl uüec sein« Arme« beschränken solle. Ueber den Beginn des Kriege« sagt« »er Kronprinz weiter, gegenüber allen bisher im Ausland veröffentlichten Berichten erkläre «, daß er den Krieg niemals gewünscht habe und den Augenblick für sehr ungeeignet gehalten hade. Von An sang an sei er sicher gewesen, daß England an dem Kampfe teilnehmen werde, aber dies« Ansicht sei vom Prinzen Heinrich und den anderen Mitgliedern der Familie Hrhenzsllvrn nicht geteilt worden. Der Kronprinz sprach mü Echltterung über die Arbeit der General- tttSler, die, »iv er sagt», für eine Anzahl von Irr- lümeru verantwortlich sei, darunter für die große März es feilst»« diese« Jahre«, an der er im Widerspruch zu meiner eigenen Ansicht habe teilnehmen müssen. Er erklärte söcner, daß Ludend»rfs die Haupttriebfeder der »rutschen Kriegspolitik gewesen, wahrend Hindenburg nur dem Namen nach der Letter gewesen sei. Ludendorff und sein Stad habe die feindliche Truppenmacht fort während unterschätzt. Sie hätten nie geglaubt, daß Amerika so viele Soldaten senden würde, wie e» tat- sächlich tat. Zum Schluß erklärte der Kronprinz, daß er Wilson bewundere, der, dessen sei er sicher, dem deutschen Volke einen gerechten Frieden bringen werde. Zu, Kundgebung be» Prinzen Heinrich von Preußen di» wir gestern veröffentlichten, schreibt der „Vorwärts" r Der Bruder Wilhelms redet von einem König von Preußen, al» ob es einen solchen noch gäbe, ohne im mindestkns zu berücksichtigen, daß Preußen inzwischen Republik geworden ist. Jeder kann zwar sagen, waS er «uf dem Herzen hat. Aber monarchistische Um triebe können auf keinen Fall geduldet werden. Die Mitglied« der ehedem regierenden Häuser, heißt eS weiter, sind von der deutschen Revolution so gut behandelt worden, wie das in der Geschichte noch keiner Revolution vorge kommen ist. Selbst der ehemalige Kaiser und Kron prinz hätten «- wahrscheinlich nicht nötig gehabt, davon- zulausen, wenn sie sich im Lande nur einigermaßen verständig auszuführen beabsichtigen. Der Bruder de« früheren Kaisers wohnt gänzlich unbehelligt in seinem Schlosse. Um so. mehr wäre es ihm zu empfehlen, von seiner Person und seiner 'Familie so wenig Aufhebens wie möglich zu machen und von dem Erlasse weiterer Kundgebungen abzusehen. Vie Schuldfrag«. Die „Franks. Zta." meldet au« München: Minister» prästdent Ei-ner teilt« in einer Volksversammlung in Bad Etmlingen mit, datz die Akten de- Berliner Aus wärtigen Amte«, soweit sie sich auf den Ausbruch des Krieges beziehen, in den nächsten Tagen veröffentlicht würden. Die Randbemerkungen von der Hand Kaiser Wilhelm« H., mit denen die Akten versehen seien, würden den S chuldanteil de» ehemaligen Kaiser« klar offenbaren. <??) Wilson und di« London«» Konf«r,nz. Da» Neuter-Bureau meldet: Man kann annehmen, daß die auf der Londoner Konferenz vorgebrachten An sichten vom Präsidenten Wilson vollinhaltlich geteilt würden und daß diese Mitteilungen ihn noch vor seiner Abreise nach Europa erreichten. ES bestehe auch Ursache, anzunehmen, baß die Ansichten der Alliierten über die Stellung de« früheren deutschen Kaisers mit denen Wilsons übereinsttmmen. In verantwortlichen Kreisen herrscht die Meinung vor, daß der Kaiser und die anderen Personen, bi« während de» Kriege« da« Völkerretcht ver letzten, vor einen Gertcht« hofder assoziierten Regierungen gebracht werden sollten, in dem auch Vertrete« der Länder, die am meisten gelitten haben, einen Sitz haben würden. -W äem Arge rum skieüen. »le «nterzieGnßtn» des PMWtti»»rfrievae». Wie die „Agenzia Volta" meldet, dürste di« Un terzeichnung des Präliminarfrieden» .in der zweite« Hülst« des Dezember erfolgen, ba Wilson zwei fellos den Vereinbarungen der Alliierten zustimmen wird. Dem Feinde werd« «in« ^Diskussion Üb« die Hauptbedingungen des Prälimtnarfrteden-vertrage» nicht z »gestand en werden, höchstens die Berichti gung etwaiger unwesentlicher Einzelheiten. Da» sei erklärlich, da die Prinzipien des Frieden», den dit* Verbündeten diktieren werden, ihren be kannten Grundsätzen der Gerechtigkeit entspra chen. (!!) KeaakveW pst« da« liM «yeiiwstrl Der Pariser Berichterstatter von „Stockholm! Vag» bladet", der während de» ganzen Kriege» ein Sprach»» rohr für den französischen Vhauvin »mu» war, sandte am 9. Dezember ein sehr charakteristische» Tele gramm. Er stellte zunächst fest, datz die fra nzöst- scheu Truppen in SlsaK.Lothr ngen mit Begeisterung empfangen worden seien, doch- scheine auch di« Bevölkerung am linken Rhetnufec starte New gung zu haben, sich der französischen Republik anzu schließen. (?) Die Meinung der französischen politischen Kreise über diese Angelegenheit sei folgender Niemand denke daran, da» link« R hei nufer zu annektieren. HranG» reich werde diese Gebiete Nur «tnverletben, wann deren Bewohner e» selbst verlangen soll ten und «» Vorzieher:, dem mächtigen, reichen Frank reich anzugehöven, anstatt in dem ruinierte« Deutsch land durch g r« tz« Stensrn aa-g«sagen g« werde«. Gegenwärtig hanp«7e e» fik .nür um eine Buchung der Rheinprovinz und der Pfaio, durch, die sich M« SkntkLw die vollständige ISezahlurr der Kriegsentschädi gungen sichern wolle. Sie werd« nur einige oder vielleicht zehn Jahre dauern. Jevensalld würde Deutschland aus dem linken Rhetnufer niemaW mehr Armeen halten, das sei absolute.Bedingung für Frankreichs Sicherheit und dauerhaften Frieden. Eintressrn der EntentekommissiM in DNlhtelmVhavM. Wie aus Wilhelmshaven gemeldet Wird, ist da» englische Linienschiff „Herkules" mit der Äntenta- kommisston nebst fünf englischen Torpedobooten gestern mittag aus der Jade «tn-elausto. Seit der Kriegserklärung gingen nach amtlich«» Angaben infolge von Unterseeboot,Mngbtff«« 14s amerikanisch« Passagier, Mp 776 ander» Handel»» Wsf« verloren. Keilt« BieWgW Helgoland». In einer in Dundee gehaltenen Rede sagte Thu»« Hill, e» besteh« nicht die Absicht, die Rückgabe von Helgoland zu verlangen. Di« Admiralität Halt« da» nicht für notwendig. Beweis« für die Hungersnot. „Westminster Gazette" schreibt) Die ersten ML düngen der Berichterstatter bei Pen in Deutschland ein zieh enden Truppen lassen sicherlich! nicht ver muten, datz da» Land dem Verhungern naHa wäre. Sie finden, datz die Bevölkerung de» Rhein lands» unter Verhältnissen lebt, wie sie Belgien und da- besetzt« Frankreich! seit Jahren nicht gekannt Haiti. Nicht» läßt vermuten, daß di« Bevölkerung Entbehrun gen durchgemacht hat. Wir können nicht ganz Deutsch» land nach den Verhältnissen im Rheinlands beurteilen, aber die Verbündeten werden stärkere Beweis« al» die bisherigen für «in« Hungersnot verlangen, bevp« st« ihre Lebensmittel Deutschland opfern. «WM keine Fnkerukwnng de* Armee Mackensen» Die deutsch« waffenstiHstand-tommlf- sion Kat darchgesttzt, datz von einer Internierung der Armee Mackensen en dg ü ltig Abstand genommen wird. Di« Zurllckführung der Truppen in di« Hei mat wird per Bahn und eu Fuß fortgesetzt, «ine größer« Anzahl von Formationen hat die deutsche Gren ze bereits überschritten. Angriffe auf Hlnckenburg. «dl Der bayerische Ministerpräsident Kurt StßN»r hat kürzlich einen heftigen Angriff auf Hindenburg gerichtet, den er kur- darauf al» unbegründet zurücknehmrn mutzt«.