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llckl r Gng<l". n Volks« rer Heß.) die Wich« nd. VMft Du Buch. letu! k,is Müdvl suü Dir, I Uuler iwii, Du ft .rirast 1!Ukvr>« siy-u». u. k. Mliicn^c) wc t^iv-. Zs untor >Lel hi.b ui«« rn mpslofüt il I). IllA. Ken nk. S Inbr. ak. als icht I lauebl. NI, Stiche i vn» hi. «sucht nl> in r A. T. uU^NlntN i-cu Statt 13. Jahrgang Nr. 277 fluer Tageblatt Anzeiger für öas <krzgebirge LL.°Äk«?Z mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Murr Sonntagsblatt. LHvLvNA Vni n"s»Ä! SprechftunS» ü»r NeSakÜon mit -»»«nahm» -er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — Trlrgramm.flürrssr, Lagrbiott flurerzgrblrge. Z»rnsprrch»r SA. »!nn llÄÄ für unverlangt »ing.fan»«» Manuskript, kann Sewähr nicht g.Ieiftet wrrSen. Donnerstag» äen 2S. November 1918 Vie kritische Lage veutscklancls. Sine Darstellung cles Volksbeauktragten vartb in Vertin» vellManür kritische Lage, o I kkNüsti unqrvänkerstt. — Vie Zsriallsierung. — km blutiger ftonMkt in Lennep. — Oie Oberste fteererieltung. — Oer PMmInarfrietlen. Zn den Germaniasülen in Berlin wurkr neiler<> eine Tagung der Gros,-Berliner Arbetrerrüts eröffnet, die sich mit den wirtschaftlichen Fragen inner halb der Betriebe und der Stellung der Unternehmefr beschäftigte. Der Vvlksbeauftragte Emil Bartl leitete die Beratung mit einem ausführlichen Bericht rin, worin er mit rückhaltloser Offenheit und Deutlich keit sich Uber di« wirtschaftliche Lage aussprach. Wenn es so weiter geht, Wie «S in der letzten Woche' gegangen ist, sind wir mit unserem Latein zu Ende. Das KrtegSernährungSamt hat förm lich eine Bankerottpolittk betrieben. Noch schlim mer liegt es auf dem Geviete der Wirtschaft. Die Kohlenförderung ist in den letzten vier Wochen auf weniger als den vierten Teil des FrtedensstandeS heruntergrgangen, trotzdem wurde in Ob er sch lest en gestreikt. Ebenso schlimm ist es in der TranS- Port frage. Es müssen Transportmittel mit An spannung aller Kräfte hergestellt werden. .Heute fällt auch die Entscheidung für die Macken je n-Armee. Voranssichttich wird der grüßte Teil von ihr den Heim weg in Fußmärschen zurücklegen müssen. . 7 bis »Millionen Menschen kehren in den Produk tionsprozeß zurück. Neben dem Frieden müsjen wir Arbeit und Brot bringe», sonst lönnen wir uns nicht behaupten. Experiments einzelner Gruppen können nicht geduldet werden. Zur Durchführung der Sozialisierung gehört ein organischer und klar durch dachter Plan. Wenn fetzt einzelne Erwerbsgruppen ohne Rücksicht auf die anderen vorgehen, richtet sich der Kampf nicht nur gegen den Kapitalismus, sondern gegen Vle sozialistische Republik. Genau wie wir von per Arbeiterschaft ein organisches Einfchränken im Inter esse des GpztnltSmus verlangen, so verlangen wir aber auch ein restloses Etnschrünken der Unternehmer, ohne Rücksicht auf den eigenen Nutzen. Wenn uns Sa botage der Unternehmer nachgewiesen wird, so werden wir mit der Entziehung de» Eigentums ant. wort»». Wenn das Rohmaterial zweckmäßig per. wertet wird, können für die erforderlichen Transport mittel sofort Hunderttansende beschäftigt werden. Auf dein Lande müssen di« Rittergüter sozialisiert werden. Alke diese Probleme können nur durch Kohle, Nahrungsmittel und bei voller Disziplin der Arvötter. schäft verwirklicht werden. Wenn wir in den nächsten Monaten nicht die erforderlichen Nahrungsmittel bckommen, wird Deutschland bis zur nächsten Ernte durch Hungertyphus verödet sein. Deutsch land braucht Rohstoffe und kanu sie nur - chatten durch sofortigen Abschluß des Prälimtnarfrie- dens. Schon ist die Gegenseite am Werk, um der Revolution den Garanszu machen. Darum müs sen wir geschlossen und einträchtig handeln. Wir brau- chen auch noch Munition, wir sind nicht feige g«. nug, um ruhig mit anzusehen, »vi« rin General mit einer Prätortaueraarde di« Revolution nie der schlägt. (Lebhafter Beifall.) Um Remedur zu schaffen, haben wir im Kabinett sofort die Verle gung der obersten Heeresleitung nach Ber- ltn verlangt. Ferner müssen sofort alle Erlasse, die da» Tragen von roten Abzciche n verbie- ten, rückgängig gemacht und schließlich soll der General Eberhardt sofort zNr Disposition gestellt werden. Gestern ist es zwischen der Generalität zu Len nep (Westfalen) und dem A.- und S..Rot zu einem blutigen Zusammenstoß gekommen. "Man hat vie Mitglieder des dortigen Soldatenrat» verhaf- t c t. Noch ist die Schuldsrage nicht geklärt, aber das vin« ist sicher, wenn irgendein General, der da glaubt, sich auf sein« Truppen stützen zu können, es wagen sollte, an irgendeiner Eck« des Reiche« eine G-genrevo« intton anzuzetteln, w«nn er e» wagen sollt«, einem Mann der neuen Regierung au die Wand zu stelle^, werden wir ihn» Gletcho»mttGl«tch«m vergelten. Da» Kabinett Hat gestern abend der Obersten Hee- reSleitung den Befehl gegeben, sich, von Kas sel nach Berlin zu verfügen. G» Hat ferner di« sofortige Absetzung de» General» von Eber ¬ hardt verlangt. Noch! ist zur Stunde keine Antwort der Obersten Heeresleitung Angelaufen; doch hofft man, daß die militärischen Stellen, getreu,ihrer Zusicherung sich dem Willen der Negierung beugen werden. Darf nun in einer solchen Zett das P r v d u ktio nd- leben stillgelegt werden? Ast jetzt, die Frage, ob Lohn, oder Akkordarbeit, die Hauptfrage? Das wäre eine Kurzsichtigkeit. Nach einem Zabr wird von der Akkordarbeit überhaupt nicht mehr gesprochen werden Arbeit-entlassungen dürften erst dann erfolgen, wenn di« Arbeitszeit für die Allgemeinheit auf vier Stunden herabgesetzt wird. Die vierstündige Ar beitszeit wird für die Uebergangszeit die Normal arbeitszeit sein. Nur wenn die Arbeiter rücksichtslos bis zum äußersten gegen jeden Feind'zasammeiiswhen, kön nen wir die wahre, vollständig aüsgebaute foz'.alistijche Republik erreichen. (Stürmischer Beifall.) Otto Tost erklärte, daß der Zentralrat der Marine jede Negierung unterstützen werde, die ge willt sei, auf der Grundlage der sozialistischen Repu blik energisch zu arbeiten. Die Marine stellt sich der Neichsregierung und dem VollzugSrat 'geschlossen zur Verfügung. Li« Ostfront gegen den Berliner Voltzugsrat. In Berlin versammelt« Delegierte der großen Sol- datenrät« der 8. und 10. Armee, der Etappe Bug, des MilitärgouvernementS Litauen, sowie des ü. Re- servekorps, sämtlich au» dem Osten, in Vertretung von WO 000 Kameraden, haben dem VollzugSrat in Berlin folgende Resolution vorgelegt r Die einseitige Zu- sammensetzung des Berliner Vollzugsrates bietet uns Vertretern der Ostfront keine Gewähr, daß'die Interessen der Gesamtheit richtig vertreten werde». Wir fordern deshalb 1. den unverzügliche» Zusammen tritt des Reich skong re sses der Arbeiter- ,und Soldatenräte, 2. sofortige Zulassung der von den ge schlossenen Armeegruppen der Ost« und Westfront zu entsendenden Delegierten für die Entscheidung aller für das neue Deutschland grundsätzlichen und militäri schen Fragen. In der Nichterfüllung dieser Forderun gen erblicken wir die schwerste Gestihrdung der deut- schen Reichsetuheit. Wir erklären noch ausdrücklich, daß die Ostarmee geschlossen hinter der jetzigen Negierung steht. Tio A.» Wuv S.Ritte vvu Per Entente nicht anevtann't. Der Schweizer Preßtelegraph meldet« Minister Pi- chm» erklärte im Kamwvaueschusk daß mit den Be vollmächtigten des deutschen Arbeiter- und Soldaten rates auch Uber di« Verlängerung des Waffen- fttllstandes nicht verhandelt werden dürfe. Ter -ok»a«rnvat bei ve» Obersten Heeresleitung für Vie MeiMmgiemng. Der Soldatenrat der Obersten Heeresleitung hat gestern an den Gouverneur von Kiek, Reichstag-abgeord- neten Noske, folgenden Funkspruch gerichtet t „Wir begrüßen lebhaft die Kundgebung der Kameraden von der Marine und schließen uns der von ihnen ausge- drückten Entrüstnng gegenüber den Vorgängen in Berlin rückhaltlos an. Wir verurteilen mit ihnen auf das schärfste da» Treiben gewisser Minder heiten, rvei! wir darin die größte Gefahr für die Errungenschaften der Revolution und den Bestand des Reiches erblicken. Ebenso sind wir mit den Matrosen in Kiel eins in dem Wunsche nach einer National versammlung, die alsbald unter Mitwirkung aller noch unter den Waffen Stehenden einzubernfen ist. Bis dahin halten ^vir es für unsere Pflicht, die Le gierung Ebert-Haase mit allen Mitteln zu unterstützen. Tie vefetzWig TrittMant»». Der Londoner ,)TnM, Eyrouiele" sagt« „Irgend eine verantwortlich« Regierung oder ver antwortliche Regierungen müssen vom deutschen Volk eingesetzt werden, sonst können wir keine andere Wahl haben, al» Deutschland selbst zu besetzen, bl» die Schwierigkeiten behoben sind. Hu diesem Vorgehen würde man sich natürlich nur mit größtem Widerstre ben entschließen." «InMfl der MMVten tu Berlin? An dem Plan» eines demonstrativen Einzige» der alliierten Druppen durch da»vrand«nburger Dor in Berlin wird nicht nur von franzvstscher, sondern auch von englischer Seit» unverändert sestgchalten. „Kein Brchi süL dl« Bolschewisten.« Der Schweizer Preß-Telegraph berichtet au» New, York« Wie die Zeitungen melden, hat Pie amerika nische Regierung über die Ernährungsfrage in Deutschland verschiedene Informationen von Sachver ständigen «ingeholt, um sestzustellen, ob dis deutschen Angabe» über eine Hungersnot auf Tatsachen beruhen Nach dem Gutachten dieser Sachverständigen soll Deutschland bis April eventuell bi» Mai ge nügend Lebensmittel besitzen. Die Zeitungen schlagen vor, Lebensmittel nach Europa zu schicken, die aber vorläusig in den Deutschland angrenzenden Ländern auf- zustapeln sind, und vorerst abzuwarten, wie 'sich die Lage in Deutschland entwickle und ob die Ruh« aufrecht erhalte» werden könne. Man muß nach dem Grund sätze Verfahrenr Kein Brot für die Bolschrioisten. Tie Zahl der Teilnehmer! am Frftd/eu»konqreß. Nach Pariser Meldungen wird mit der Teilnahme von wenigstens 1 500 offiziellen Persönlich keiten am Friedenskongreß gerechnet. Die Zähl der Teilnehmer ohne direktes Mandat dürfte nach den Vor bereitungen, die in Parts zu ihrer Unterbringung ge troffen werden, wenigstens da» Dreifache betragen. * * * Erleichterungen im Verkehr mit Elsaß-Lothringe«. In der letzten Sitzung der Waffe nsttll st an dH kommis st on teilte der französische Vorsitzende «in Telegramm folgenden Inhalts mit« Auf Befehl Von Marschall Fach Verkehren die Züge in Elsaß-Lothrtn- geu entsprechend dem Vorschretten der französischen Truppen bis zu den Linien der Vorposten. Diese dür fen weder in der einen noch in der, anderen Nichäuvg überschritten werden. Ausgenommen sind Lebensmit tel- und Materialtransport«. Die Regelung de» Per sonenverkehrs erfolgt. Dringlich ist die Hcrbeischaffung der notwendigen Mittel für die Indu strte in Elsaß^ Lothringen. Dies gilt besonder» für Kok» au» der Nuhrgegend für Dtedenhofen, dessen Heranschofsung seit dem 19. November bereits zUgelajson ist. Der Telegraphen, und Telephonverkehr nach Lothringen ist bereits wieder zugelassen. E» darf da mit gerechnet werden, daß im Laufe der nächsten Tage wettere Erleichterungen im Verkehr Mit Elsaß« Lothringen zü erwarten sind. Räumung widerrechtlich besetzter Grviet». Das Oberkommando der Truppen in der Pfalzteilt mit: Nach Meldung der pfälzischen B«»tr'k»ämt«r räu- nwn dl4 Ententetruppen ole Ortschaften au der Süd grenze der Pfalz, die sie entgegen dem Wortlaut der Waffenstillstandsbedingungen vorzeitig besetzt hatten. Anscheinend erfolgte die Räumung auf Grund de» Mn- spruche» der Waffensttllstand»kommtsslon. Ti« AWAießerungsfvist fllo Mft>uHchitluitteA»r. Tas Reutersche Büro erfährt, daß 'Tolf erklärt habe, daß die Ausführung der WaffenjttllstandSbedtn- gungen hinsichtlich der Auslieferung der Lokomoti ven, Eisenbahnwagen ustv. sich immer schwieri ger gestaltet infolge de» schlechten Zustande» de» rol lenden Material«. S» wird der Wunsch ausgesprochen, daß die Frist fär die «uslieferm« bi» zum 1 Veh« ruar verlängert wird. Ter Mert ves auZM-ftrt-n Krim»mateRal». Der „Seeolo" meldet au» Pari»» Am Kammerauß- schuß wurde der Wert der von Deutschland auszulie fernden Sicherheiten an Kriegsschiffen und rollendem Material auf rund zwei Milliarden Franken beziffert. . Tie roten Abzeichen Die Franzosen besetzten auch auf badischer Seit« dis Nhetnbrttcken bei Weißwetl unb Sasbach und pflanzten die Trikolore auf. Die Franzose»« ber-, kündeten, daß auf jeden deutsche,« Soldaten geschos sen werden würde, der sich mit roter Schleif« oder Fahne bei den Brücken sehen ließe. T rutsche Einladung au Wilson. Wie der „Lok.-Am," hört, wird von einflußreichen Kreisen auf die Regierung dahin einsswirkt, daß von deutscher Seit« ein« Einladung an den Präsidenten Wilson gerichtet werden möge, auch Deutschland oder «inen dfutschen Haft» zu besuchen, fall» er DH Dur Friedenskonferenz nach Europa begeben sollte.