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Rusr TtiAkbltltt /lnzeiger für das Erzgebirge KLWÄM mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. <Ä«'°u'n» Spnchguno.0«r N.Sattion mitAusnahme s-r Sonn,----, nachmittag» 4-S Uhr. - L«i.gran>m-/iS,«ff», ttag,blatt 5u«rzg«birgr. z-rnspr.cher SS. vu« p»sK,ntt«tt«i» unk o,i«ttr«e" «llr unvirlanat lintirsanöt« Manuskripte katttt Gewähr nicht grleislrt werüen. nehm«» oestellun,,» ,»,»«»»» Nr. 2^)5.Mittwoch» äen 13. November 1918 13. Hahrgang Der SelagerungszustanS aufgehoben. Ueber 10'14 Milliarden auf -ie 9. Kriegsanleihe gezeichnet. Milderungen cler Aattenllillltanürbetliugungen D»'N deutschen Bcoollinächiigten ,im iranzdsischen Hnuplynartior ist e« erfreiüicheewcise gclungeu, rillige MliVorimgen der harten Waffenstillstandsbkdingllnqen durch- Kuschen. Ein vvn nnS schon gestern durch Svnderblatt guSgogebencb Telegramm meldet darüber »vaö svigt» Nach einem gestern vörnllitag gegebenen Fnnlsprnch der deiitichen Bevollmächltgten a»i die Oberste Hrkiesleit»rr»g sind in den WossenstMjiaiidsbedittgnnnen noch einig« Aendcrlmge»» vorgenoinmen worden. Unter anderem st'ii die auf dem rechten Nheinufer Vorbehalten« neutrale Zone sich btö KU einer Entfernung von 10 km statt 80 bis <U> km ooni s^lusi erstrecken. Die Zahl der auSzuliefernden Lastkrastnmgen loird ans 5000 statt ans 10000 festgesetzt. Bezüglich der ÜingSgefongeiiell ist vereinbart, das, die Heinyciidnng der deutschen Kriegsgefangene»», die in Holland und in der Schweiz interniert sind, wie bisher fortgesetzt wird. Die Heinisendling der deutschen Kriegsgefangenen wird bei Absthintz der Norsriedenouerhandlnngen geregelt. Die »iestlmmnng Ober die Il-Bvole lautet: Ansliefernng aller U-Boote, eiuschiiesiiich der U-Bvot-Krenzor und Minen« leger mit ihrer Bewaffnung und vollständigen Ausrüstung. Sie fahren nach den oon'den Alliierten bezeichneten Häfen. Solche, die nicht in See stechen können, werden abgerüstet, vom Personal verlassen und unter Bewachung gestellt. Die zu internierenden Schiffe müssen bereit sein, die deutschen Hilfen binnen 7 Tagen zu verlassen. Bezüglich der Blockade heisti es: Die Alliierten sind der Ansicht, dast die Fort- sotznng der Blockade die Lebensmittelversorgung Deutsch, laudo nach geschlossenem Wasseustillslaud nicht verhindern wird, in den: Miste, wie sie c» für nölig halten werde» Die Alliierten und die Bereinigten Staaten beschiisligten sich jedoch mit der Zrage der Lebensmittelversorgung Deuliihlandö während des Waffenstillstandes tu den: für uoti».iidlg e>achleteii Moste. Die Dauer de« Wasfenstill« sloudeS ivird aus !t5 Tage sestgesesst mtl der Möglichkeit der Bcrliingecuug uiid der Küiidignng, falls die Klausel»» nicht duichgesiihit lverden. Lur innere» tage. Var Programm Orr nrsen Negirrung. Ein Slufruf des Nate» der Vvlköbeaustragton iklln- .dtgt an, die Regierung seht sich zur Ausgabe,"da- so- gtalistischo Programm zu verwirklichen uild verkündet mit Gosetzoskrast» Aushebung de- Belag«, rungözu stand«», sowie aller Beschränkungen de» NereinH. und Versammlungsrechts auch slic Beamt« und Staatsarbetter, Aushebung der Zen- sur, freie Meinungsäusserung, Freiheit der Religion»« Übung, politische Amnestie, Aufhebung des Ge setz»» über den vaterländischen Hilfsdienst, Aushebung der Gcftndeordnung,1iow-te der Viuonahmrgesetzv gegen Landarbeiter und dis Wt«der«»nstthru,»g der Arbettrrschuhbestimnru ngen. späteste n» gn Neujahr Zoll dar achtstündige Maximalar« »»«ttstag in Kmst treten. Die Negierung kündigt ferner an» Färsovg« für ausreichend« ArbettSgclegen. hett, Unterstützung vvn Erwerbslosen, Erhöhung der üerstchstrrungspsltch« b«i der Krankenversicherung, Be« Ampsu»»g der Wohnungsnot, Sicherung geregelter Volk«, .rnährung, di» Aufrechterhaltung geordneter Produd. tton, Schutz de« Eigentum» gegen Eingriff -privater. AU« öffantltch«» Wahlen sollen n«tch dem Sketchen, geheimen, direkten pnd rNgemeinea stSaHUscht inuy dem Proportionalshstem fiir alle knlndestenS 20 Jahre alte»» männl ich« u und weiblichen Per- s o ! n erfolgen, auch ft., die konstttuiclN'i!-..--? L'B'stnnm, lung, Üb0k die nähere Bestimmung erfolgt. Vertin, 1L. November 1018. Elwrt. Haase. Gcheido»nann. Landciberg. Dtttmaun. Barch. Dis ArbeliDWertetluirg in der neue»» Regierung. Für die Beachtung ihrer DlenstgchM'ste hat die Retchsvegterung nachfvlge»»de Sirbettsverietlnug borge« sehe»»» Ebert Inneres und Militärisches, Haafo Aeusieves und Kolonien, Siche i voma n a Fluanze»», Dittmaun Deuiobllisle»'uaa, Verkehrswesen, PechtS« Pflege, Volksgesundheit, Lands berg Presse „nd Nach« richte »Wesen, Kunst und Literatur, Barry Sozial« Politik. Dtzroirvr nichts, Fürst Leopold IV. zu Lippe hat dem Dhron entsagt. Auch der Herzog von Anhalt hat aus den Thron verzichtet, ebenso der Gros» Herzog vv<n Oldenburg. Vom Reichstag. Li« fiir heut« Mittwoch angekündlgte Neichstyg». fitzung findet nicht statt. - — Ein« Vitt« au Vvanttua. Li» sozialdemokratischer Vlusschust 0» Berlin hat sich an den schwedisch^, Sozialtstenführer BraNtiug ge wendet, er »«öge bet der Internationale seinen Einslust für mastvolle Jrteden» beding» ngen Mr Deutschland geltend machen. Ein DemobiltsierMng-am 1. Zur Ueberführung de» deutschen Wirtschaftsleben» tn den Frieden ist eine ob er st« Reichs he höirdv unter der Bezeichnung „Neichsamt für die v'irtschaftltche Domvbtlmochnng (DemobilmachnngSamt) e» eichtet -vor« den. Mit der Leitung diese» Amte» ist der bisherige Oberstleutnant Kveth, Leiter der Kriegseohstosfobteiliing, beaustrngt »vorden. — Dec Berliner Arbeiter, und.Sol« datenrat teilt miti Das Demubismuchuiiasaittt ii» Ber« iin, Leiter Dr. Kveth, ist vom Arbeiter» nov Gvidaten- rat besetzt. Die Temvbilmachungskommisstne im Reich« arbeiten Vvn heut« an im Austrage nab .»uevosse des Arbeiter, und Soldatenrates. Die Arbeiter- und Svl- darenväte im Reich« habe» den Anweisungen der Kvm« mifsare Folge zu leistet». Die neue Staatöa»w«tt «nd die Presse. Schriftleiter der Dresdner Zeitungen und Vertreter grvst «r auswärtiger Blät ter, die sich berufsulästig »ntt Frage», der Politik be schäftigen, haben sich mit den durch die Revolution für ihre Tätigkeit geschaffenen Lage befasst. Sie haben den Vertretern der neuen <Staat><gev>aIj gegenüber er klärt, sie setzen voraus, dast die neue Staatsgewalt der Presse gegenüber mindestens im gleichen Maste Achtung titiv Entgegenkommen erweisen wird, wir es die bis cherige Staatsgewalt in» Interesse der Oessrntltchkett getan hat. Gis fordern u. a. ungehinderten Zutritt zu den Arbeitsränmen und Prossezimmern der beide,» Gtändvkammern, Zutritt zu den Verhandlun gen des Arbeiter- und Soldateneates und der sonstigen Vvn der neuen Regierungögewalt einge setzten beschlustfasseuden Kbrperschasieu. vollständi gen Wegfall der Zensur und der Ilebenvachung der Pressegespräche und Telegramm«, Sicherstellung der Presse vor Eingriffe»» in ihre Besitz, und Anslellungöi- verhäitniss« ungeachtet der Forderungen der Verleger. Dies« Forderungen wurden dem Soldaten« und Arbet- ierrat durch eine Abordnung überbracht. Der Vor sitzende de» Arbeiter- m»d SvldatcnrateS sagte di« loyalste Erfüllung der Forderungen zu. Nur zwei Elnschrttnkttugen behalt« er sich vor. Ersten»» di« Sitzungen de» Arbeiter- und Svldatenrare» sollen, sog lange orgauiscrtorisch« Fragen behandelt lverden, ge heim bleibens zu den spätere»» Beratungen jedoch, namentlich zu den gesetzgeberischen Angelegenheiten, ivürde die Presse Zutritt erhaltest. EtnvPressezen- sur soll zlvar nicht bestehen, jedoch »vürde di« neu« Regierung kein« Unterstützung einer gekvaltsamen ,G«genb«wegung durch di« Press» zulassens «in« sachliche Kritik ab« werd« tn kein«« Nets« ^hindert w«Lde«. x vin Soldatcnrat im KrtegSministeriNm^ Auch iin Krtegsininistertum tn Berlin Hat sich «in G-ckV--stenrat gebildet. ! ! i I M DilÄUttg von BÜ?Acm«»sMssM. Der Ha.'lsabuud veröffentlicht folgendes» Di« Er-.'.-ruugei» der letzten Zett beweisen, dast da» drutz» sch e Bürg e r t»»m als solche» der» schwerster» inneren Umwälzungen tatenlos gege nübersteht, gn dieser entscheidenden Stund« fordern wir da» deutsch« Bürgertum auf, zur sofortigen Bildung von Bürger» ausschüssen überall in Deutschland zu schreiten. Diese Bürge raus schlisse haben in Fühlung mit der Ütelchsleiinng und der» bestehenden Arbeiter- und Sol- datenräten iir erster Linie folgende Ausgaben zu lösent Wahrwng der Bürgerrechte und der vollen Gleich berechtignug de» Bürgertum» del StaafG> »nastnatznien. "Zur Bildung ein«» solchen Bürgerau«« schlisse- für Grostberlin haben wir bereit» die nötigen Schritte getan. Hansa-Bund« Dr. Riester. Da» StändehaN» Sitz v«» und S^Rate». Ter Vereinigte revolutionär« Arbeiter, und Dvl- dlitcncat hält seine Tagungen seit Montag im Stände haus tn Dresden ab. Ter Exekutiv« werden vutd schlisse ungegliedert, die die vorbereitend«« Arbeiten für Demobilmachung, Ernährungsfragen, WohnunglsüV« sorge, Santtätswesen und Kunstpfleg« zu leisten Hgvßn. Vrrsügnng über den, «isenbahudtenft. Tie Generaldtrektion der sächsischen Staatsetsen bahnen hat folgend« Verfügung er» lassen» Der EIs«nbahndt«nst Nstrd allenthaitzen gemäß drn bisherigen Vorschriften aufrechterhalt»«. Die Zuständigkeit der Tier»ststell«n bleibt unverändert, ebenso die Rechte und Pslichwn'ver einzeln««» Beamten, Arbeiter und sonstigen Bediensteten. Liess Verfügung ist durch Anschlag in den Diensh, und Aufenthalttzriäjup men bekanntzngeben. , Die Lag« in Leipzig. Nachdem das Gtadtverordnetenkvlleglum non» Arbeiter- und Svldat«nrat aufgelöst wurde, sollen in 14 Tilgen neue Wahle»» sta t tft»»de»». Daran könne», sich.alle männlichen und weiblichen P«rson«n, die da« 20. Jahr erfüllt haben, beteiligen. Gewählt wird nach dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht. La» Parlament »er neuen Regierung in Sachsen. Mitte nächster Woche sollen die Wahlen für «in vorläufiges Vorparlament der neuen Regt»» rniig stattsinden. Wahlkvrper werden lediglich di« Trup penteile, die Abgeordnete für den Soldatenrat. und grosle industrielle Betrieb«, die AbLaordnet« für d«U Arbeiteiwat wählen sollen. Die Gewählten ö«1b«» Wahlkvrper werden dann zu einem Vorparlament stimmberechtigt sein, da» di« Vorbereitung für di« Aus schreibung der Wahlen zu einer Nationalversammlung auf Grund dos allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für Männer und Frauen zu «v» ledigen hat. Das in den Truppenteilen und iy den Arbeitsstellen der Industrie nicht vertr»t«n«Bür- gertuin wird also vor» der neuen Regierung für di« zunächst geltend«»» gesetzgeberischen Körperschaften voll ständig ausgeschalt«t. Di« Lag« tn ivayrrn. Sine Proklamation de» abg«dankten Königs ivird In München erwartet. Sie dürfte di« Abdankung twr Dynastie, verkünden. Allerdings swhtder Aufent halt de» Königs nicht fest. Der früher« Minister präsident v. Dandl und der swllvertrettntz« früher« KrtegSrntnister, der General v. Speidl gibt mit S«n«ß- migung de» Minister» für militärisch« Angrwü«»-«- ten tn einem Erlast bekannt, dast d«r König zurzeit NWk ausfindbar l«t. r Heußeningr» cler kemimrlm kbett. LI« «lustige deutsch« Republik. Der Reichskanzler Ebert empfing vorgestern, wenig« Stunden, nachdem er sein Amt angetret«n hast«, «tn«n Ver treter dr« Hollandsch Niruw« Bureau«. Der Kanzle« fastt» den Sinn der Geschehnisse diese» Lag«, etwa wi« solgtzusamme» Di« Sache der Freiheit hat h«ut« in Leutschlanv »inen ihrer großen Si»g«»tag« erlebt. Da« deutsch« Volk