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PI f»»I Donnerstag» äen 17. Oktober ISIS Nr. 243 IS» nkek, It. k mer, Aue ner esucht^ » <v ein wnfabrik. IM besann- Ist die im it de« küh- Fluge in Zander ab- tage, hatte » bi« Len» n wenigen lose Kunst, er am 10. er an die- rr stehende !., 10. und Ballone ist ic schwe- icl-ui'enden lerren, der t 20 der« e unserer ! > wlt! ln« ! i». sder all« led /luer Tageblatt MW Mzeiger für -as Erzgebirge ß s»WNKr?L mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. MWnWs Ä!« "unL nuÄ-d.^'.u!>n," f»Ä! Sprichst»»,»» -»» «»»aktion mit -»»«nahm» »»r Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — L»l»gramm'ASr«st», Lag,blatt Au»»rzg»birg». -»rnstnchw K. »'M» ra» uno*klangt «ingrsan»»« Manuskript» kann ».wahr nicht g.l.Ist.t w.rS.n. ligste Pflicht jedes Staatsbürgers sei e», derartig« Ver suche, Zwietracht im Lande zu säen, mit allen Mitteln zu bekämpfen. I" ' . ' ' ----- - sei Nicht zu befürchten, daß das monarchische Empfinden letzt, in der Stunde der Gefahr, wankend werde. Tie InnerPoMfchM Vorgänge. Sodann besprach der Ministerpräsident di« jüngsten innerpolitischen Vorgänge im Reiche, betonte di« nun mehr geschaffen« Neuordnung, die sich der ziel bewussten vertrauensvollen Mitarbeit der Bundesstaa ten versichert halten könne, unter der Voraussetzung, daß nichts geschieht, waS dazu dienen könnte, den b u n- ,'esstaatlichen Charakter des Reiches zu be- .inträchtigen. Erwarten müsse man aber auch, laß die aus dem Reichstag in die Regierung berufene! Vertretung des deutschen Volkes der im Stammesbe- wutztsein wurzelnden Auffassung Rechnung trage, die ein geschlossenes, kraftvolle» Auftreten nach außen unter zielbewußter Führung fordert, aber auch künftig die Berücksichtigung der Eigenart und Selbständigkeit der deutschen Stämme in inneren An gelegenheiten in dem durch die Reichsverfrssung und Bundesverträge gewährleisteten Umfange gewahrt wis sen will. Wir lassen nicht an den Grundsätzen rütteln des vom Schöpfer kunstvoll gefügten Ge bäudes, der bundesstaatlichen Verfassung, denn wir wollen und müssen daS Reich erhalten, »u dem die Bundesstaaten treu stehen. Wir sind «in ,Volk, einig wollen wir handeln! n, 'Mlier sucht tzchlN ö. Ter Reich Mag chnd di« Wilson-Not». Die Stellungnahme der ReichStagSparteten zur neuen Note Wilson» ist in ihren Grundzügen bereit» in den vorgestrigen FraktionSsitzungen festgelegt. In formationen lassen annehmen, daß die Mehrheit-Par teien entschlossen sind, den Weg zu er'ner Ver ständigung zwischen der scharfen Forderung Wilsons und den nationalen Lebensinteressen zu suchen. Die FrakttonSberatungen werden fortgesetzt werden. Es kann -jedoch als sicher angenommen werden, daß eine entgegenkommende An twort auch dt«su»al nach Washington geht.« «in BertraiwnSvqtum für von Reichskanzler. Für die nächste Reichstagssitzung ist «in Antrag eingegangen, der dem Reichskanzler da» Vertrauen aus spricht. Die BevtngMam für Vm Waffenstillstand. Der „Franks. Ztg." wird berichtet» Der Bericht erstatter de» „Meuwe Rotterdam. Tour." meldet au» London» Eine der Bedingungen der Alliierten für den Waffenstillstand werd« sein, daß di« Deutschen sich hinter den Rhein zurückziehon und die hauptsächlichsten Brückenköpfe de» Rhein» von den Alliierten besetzt werden. (U) Dio Wirkung der Wilsonnote im Reich. In Hamburg herrscht allgemeine Entrü stung über Wilson» Note. Die Presse ist einstimmig in der Zurückweisung der Zumutungen de» amerikani schen Präsidenten. La» Hamburger Fremden» blatt" schreibt» Auf Gnad« und Angnade Deutsch land dem Präsidenten zu unterwerfen, da» war nicht die Meinung de» deutschen Friedensangebot». Die ge, genwärttge militärisch«. Uebermacht der Feinde wird nicht bestritten. Im sozialdemokratischen „Hamburger Echo" heißt es» Wollen di« europäischen Westmächte di« Be endigung des ungeheuerlichen Blutvergießens abhängig machen von der militärischen Lag«, so tun st« da», was 'sie Deutschland vorwerfen. Ais setzen Macht vor Recht. Da» deutsch« Volk hat an seinem Teil getan, was an ihm war. Mögen nun di« Völker auf der Gegenseite auch da» Ihrige tun. Der Hamburgisch« Korrespondent schreibt u. a.r Wilson kommt mitt neuen Forderungen, da er un» seinen ersten Befehlen gegenüber gehorsam geselhen hat. Er will, daß wir den Kelch der Erniedri gung bi» zur Neige leeren sollen. Und nicht g«. nug mit der Aufhetzung der deutschen volksteile gegen- einander, veuhetßt der Schlußsatz der Lansing-Note «irre Sonderantwort an Oesterreich-Ungarn. Mit wel. ch«r and«r«n T«nd«nz kann und wird dies« Note er- füllt sein, al» mit d«r, L«n «rmatttnden Bundesgenossen von ünserer Nett« zu sprengen- Kundgebung V-S veußsch«» «rb-iter-Kougresse». Der Ausschuß de» deutschen Arbetter-KongresftS, Bei dem gesunden Geist de» VovW gezeichnet Pehrens, Stegerwald und Dechly, " ' " erräß einen Aufruf, in dem eS heißt» „In schicksalsschwerster Stunde wenden wir un» an unsere Anhänger und Freunde an der Front und in der Heimat. Unendlich viel hängt jetzt vpn Eurem Verhalten ab. Da» deutsch« Volk bekommt in mehr» facher Hinsicht einen anderen Frieden, al» «» sich ihn vorstellte. Der Augenblick ist aber nicht ge eignet, Schuldfragen aufzuwerfen, weil sie vi« verschiedenen Stände und DolkSklassen entzweien wür den. Die Stunde erfordert aber Lrößtmöglichtze Ge schlossenheit nach "innen und außen. Ihr Streiter an de« Front! Unser« Hoffnungen auf «inen guten Ausgang der etngeleiteten Friedensbemühungen grün den sich auf Euren Heldenmut. Wir gedenken Eurer beispiellosen Taten auf allen Schlachtfeldern. Tuch verdanken »vir, daß unser« Hetmatsecde von den Verheerungen de» Kriege» verschont geblieben ist. In diesem schicksalsschweren Augenblick gilt '«» Mehr denn je, die lebendige Mauer, die Ihr vier Jahre mit Euren Leibern gebildet habt, aufrecht zu er halten, damit nicht die Feind« den heiligen Boden de» Vaterlandes überfluten. Wir können nicht zulas sen, daß noch in letzter Stunde die furchtbare Schwer«' de» Kriege» über Heimat und Herd zermalmend hin- weggeh«. Ihr in d«r Heimat! Jahrelang habt Mr die größten Entbehrungen und' Opfer auf Euch ge nommen. Wohin immer di« Stund« der Not Euch ri«f, habt Ihr da» Letzt« auftzeboten, um für unsere Kämp fer an der Front durch Eur« Arbeit pj« stark« Stütz«' zu sein. Mehr al» je Alt «» jetzt, nicht zu «rlatz-- men, sondern bi» zur Erlangung «in«» ehrenvolle« Frieden» mit doppelter Kraft etnzustehen für Pflicht erfüllung und Hingabe bis zum A«nß«rsten!" PafiMW HofstMnseu. Nach' einem Londoner Reuterbertcht erklärt« der früher« serbische Ministerpräsident Pa ss tsch einem Vertreter der Reuter-Agentur, «r halte eines nahen Frieden nicht für wahrscheinlich. Immerhin sei «» möglich', daß «r vor Weihnach- t«n geschlossen werde. E» fei ganz sicher, daß Deutschland früher oder später die Bedingungen de» Feinde» annehmen müsse, und daß e« sich di« Schrecken «ine» neuen Winterfeldzuge» ersparen könn«, wenn «» sofort sein Ginverständni» mit allen Bedingungen Wilson» erkläre. Di« Dhnasti« d«r Habsburger Pf«1f« au» dem letzt«« Loch. AN« Völker des österreichischen Reich«» feien entschlossen, sich vom Joch« Oesterreichs zu hefteten. Während Deutschland Glfatz-Lothiringen und Po, l«n abtreten und sich in sein« ethnographischen Grenzen zurückziehen müsse, werd« Rumänien und Kroatien von der österreichischen Herrschaft befreit, um mit den Serben «inen großserblschen Staat zu bilden. Die Rumänen in Oesterreich-Ungarn wär, den sich' ihrem rumänischen Vaterland anschlteßen. Oesterreichisch-Pol«» wird zu Polen kom men. Die Tschechen werden «in unabhängige» Böh men besitzen, und «» werden der Dynastie der -ab», burger nur einig« deutsch« und deutschfreundliche Oester reicher verbleiben. idrxembmtz weu-«ß sich «m «Uso«. Die „Neue Basler Korrespondenz" meldet au» Lu xemburg» Die luxemburgische Abgeordnetenkammer und di« Regierung hab«n bei Wilson da» Ersuchen gestellt, zugunsten Luxemburgs «tnzuschreiten und di« Räumung seine» Gebiete» durch di« deutsch«« Truppen zu fordern. Li« öffentliche Meinung t« England und Amerika. Wie „Algem««n Handelsblad" au» London erfährt, kann bereit» jetzt gesagt werden, daß dis Antwort de» Präsidenten Wilson der allgemeinen Er wartung der englisch«« Press« entspricht und der Aus druck der vorherrschenden Meinung aller Ständ« in Großbritannien und Amerika ist. Friedenskundgebung«« in Güdftankretch. In Lyon, Marseille und anderen südsranzvssschen Städten fanden am letzten Sonntag Friedenskundgebun gen statt. In Lyon forderte der Präsident d«r Es- w«rkschasten zu einem zwölfftündigen Sympathiestreik Mr nächsten Sonnabend auf al» Lemvnstrarion für «tuen völkerfrieden. für iks. Der bayrische Mmillerpraliäenl gegen einen dnterwerkungskrieäen. M bedeOm Me ! hkZ WW MWMiWellteil. Vie Sinleitungeworte. In der flestrigen ElöffnungSsitzung der außerordent lichen Tagung der bayrischen Kammer gab Ministerprä-' sident v. Dandl längere Erklärungen Uber die äußere! und innere Lage ab. Er betonte dabei den Charakter des Kampfes al» Verteidigungskrieg, aus dem die Waffenehre des Heeres und des deutschen Volkes unbefleckt hervorgegangen sei, das Streben nach Frieden der Völker, nach Versöhnung im Geiste der Gerechtigkeit und nach' einem dauernden Frieden, der aber nur eintreten könne, wenn uns keine entehrenden, die nalionmen Lebensbedingungen verkümmernden Bedingungen zuge. mutet wUrden. Gr betonte ferner die Reichstreue Bayerns und das unverrückbare Festhalten an der bundesstaatlichen Verfassung des Reiches. Schließ lich kündigte der Ministerpräsident einen Gesetzentwurf Uber die Neugestaltung der ReichSratskammer NN und erklärte die Bereitwilligkeit der bayrischen Regie rung, mit den Kammern zu erörtern, in welcher Weise unter Berücksichtigung der bayrischen Verhältnisse die Mitglieder der Volksvertretung zu den Regie rungsgeschäften herangezogen werden können. Da» Friedensprogramm Wilson». Der Ministerpräsident führte weiter au», niemand werde verkennen, daß das Friedensprogramm Wilsons für weite Kreise den Verzicht auf Wünsche und Hoff nungen bedeute, aber der entscheidende Gedanke müsse bleiben, daß das deutsche Volk in diesem Existenzkampf fast gegen die ganze Welt den Kampf führe, wonach wir auch allein unsere KricgSztele bemessen dürfen. Diesen Verteidigungskampf aber habe Deutschland in Ehren be standen. Noch ist eS nicht entschieden, ob der von der Reichsleitung unternommene Schritt wirklich den Frieden bringen werde, der uns unser Leben läßt, denn nicht jeden Frieden werden wir annehmen. Gin Frieden, der uns als Volk zerstückeln wollte, der unserer Zusammengehörigkeit und unseren wirtschaftlichen Bedin gungen das Leben raube, wäre nicht zu ertragen, er müßte die letzten Kräfte zur Entscheidung wachrufen. Deutsch land hat sich nunmehr auf den Boden des Programm« WilsonS gestellt, aber in der Erwartung, daß die dort ans- gestellten Grundsätze nach allen Setten gerechte An wendung finde»» werden. Unwürdige, demütigende Zumutungen wären mit diesen Grundsätzen nicht ver einbar. Die weitgehenden Zugeständnisse Leutscylands find in der Erwartung gemacht, oaß der Friede «in Fried« der Dölkerversöbnung, getragen vom Geiste der Recht- lichkeit und etrr dauernder Friede sein werde. Würden UNS nun Bedingungen zugemutet, die in entehrender Weise unsere nationalen LebenSbedtngungen zu verkümmern irohcn, daun würde ein neuer Sturm der Entrüstung ich im ganzen Reiche erheben. Das deutsche Heer und raS deutsche Volk seien nicht so zermürbt, daß sie sich gegen eine Vergewaltigung nicht mehr zu wehren vermöchten Die ganze Nation würde einig sein in dem Willen, da- Vaterland vor Schande und vor Untergang bi» zum äußersten zu verteidigen. . Payern Mrd vq» Reichl. Der Ministerpräsident kam dann auf da» Verhält nis Bayerns -um Reich« zu sprech«» und betonte, daß Bayern mit voller Ueberzeugung dem Reiche angehvre. Manch« unleugbar«» Mißstände müß ten verschwind« n vor der Größe des geschichtlichen Augenblick«. Der Nus an uns«r« Reichs freudig kett hat in Batzen» immer Verständnis gefunden, -va» aber nicht hindern kann, die Auswüchse zu bekämpfen. Bezüglich der Zentralisierung in Berlin seien, soweit möglich, wieder normal« Wtrtschastsverhältnisse herzustellen und die bundesstaatlich« Selbständigkeit auf allen Verwaltungsgebietsn zurückzuerwerb«n. Aber bet der Behandlung dieser Fragen sei Einigkeit uüd zielbewußt« Besonnenheit da» Gebot der Stunde Der Ministerpräsident wandte sich dann gegen di« Ma chen s ch a s t e n, di« Zweifel und Mißstimmung Irtt Volke erregen, die üsfentltch« Meinung vergift«»» und da» monarchisch« Gefühl zu untergrab««.suchen- Solche Machenschaften könnten nur dazu führ«»», Land und Bott in» verderben zu stürzen. Ernste und heiq 13. Jahrgang