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Nr. 238 13. Jahrgang Ireitag, äen N. Oktober 1918 >> M lopa« 18 >cft 5Ze lodl wnil 'in>- >n:n, >e iden Men n«n ,lal» iortigem dauernd »litt«» traß, S. slQ pasleiib leu. INisie zesuciit. ^It^r u. in» 8oi«IIlk, MnM>' 18. ^in verk. stt tt, 1. !0tt«ul>tv tu!. cfi. >aill lh,N N!I1. 'N Ullcknn. IS. wkt. 1 Zoulner »teil, mllä cnommsn. insimks Io. ngekung , 6ue. bereS Wen ig gesucht. ,-r Togebl. en obimgrn At>U hin 8Inum»e. ?<> MigZivakI in sinnlantl. Prt«j Friedrich Karl vo« HW« MW K»ni» «MM. Aw» Helstngfor« wird do« Mittwoch aemel- detr Nach etne, «chaiam, Sitzung. die do» l Ws mittag« mit kurzer UntWboachung^N« N vho ckße«8 dauene, schritt dar Landtag auf Grund ße» ßSS den Die deutsche Antwort an Wilson unmittelbar bevorstehend Die Beratungen ln Berlin. — Zusammentritt des Reichstags. — Äücstritt der Vestsrreichischen Regierung ln Sicht. — Kein Abfall der Türkei. — Konigswahl in Finnland. — Begrüßung des DulgarenSönigs in Koburg. — Neue Kämpfe in Mazedonien. — 773 feindliche Flugzeugs im September abgefchoffen. bei der Entscheidung aller solcher Souveränttät-sragen die Interessen der betroffenen Bevölkerung ein eben solche- Gewicht haben müssen, wie die berechtigten An sprüche der Regierung, deren Rcchtstttel bestimmt wer den sollen." S» ist keine Frage, daß Deutschland bei Zugrundelegung diese- Programm- zum mindesten den Umfang seine» bisherigen Kolonialreich«» wieder herzustellen vermöchte, auch ohne daß ihm zu diesem Zweck Faustpfänder zur Verfügung stehen. Wenn dem so ist, und wenn man di« Wtlsonsch«n Programm punkte als Grundlage für di« kommend« Unterhaltung bezeichnen darf, so würde auch dieser schwersjwiegende Grund gegen »ine Räumung Wegfällen. was bleibt und laut Und vernehmlich t«gegen spricht sind Gefühle, berechtigte, perständlich«, wvH zu bei achtend« Gefühl«, di« aber in jedem Bat«rland-sreund-e schweigen müssen, wenn die Umstünde ander» ent. scheiden und wenn di« Regierung im Einvernehmen mit der Heere-leitung zu abivetchenden Entschlüssen kommt. Dies« Entschließung, di« in einer neuen Rot« der deutsch«» Regierung an Wilson niederzule- gen ivär«, kann nicht lang« auf sich warten lüsten. In zwischen gilt «», di« Kaltblütigkeit zu bewävftn, von der allein Wirkung erwartet werden kann, und di« d«m deutschen Reich« di« Kraft verleiht, ftt es den End kampf zu wagen od«r, wa» wahrscheinlicher ist, di« Arbeit zur Friede wsvorftirettung in voll«« Umfang« auszunehmen. furchtbaren Kriege steht sie voll unerschütterlichen ver trauens hinter unserem tapferen Heer«, fest entschlos sen. alles zu tun, was dessen Widerstandskraft stärken kann. Hierzu gehört, daß wir in der Heimat wei ter j.edes Opfer willig tragen, daß wir all«» zurückstellen, was uns daheim menschlich.sder Wirtschaft» lich trennen könnt«. Go schwer auch di« Bedenken gegenüber de» neuen Steuerung unserer innerpolitischen Lu» stände fein mögen, sie müssen zurücktreten, fd laich» «» gilt, da- da» deutsch« Volk wi« «la Mana tu» aut» scheidenden Kampfe zusammensteht. Nicht» andere» gibt «» j«tzt, al» den Kopf vd«n behalten, nicht kleinmütig werden, nicht Streife!» an unserer gewaltigen deutsch«» Kraft. IM heißt e», dem Helfer im Himmel Mrtrauen, Mr unser Volk auch in diesem Krieg« bischer stchtbarlich beschützt hat, und der, wie wir zuversichtlich hoffen, nicht zu lassen wird, daß di« unendlich«» Opfer für di« Wah rung unsere» Dasein» und unserer national«» Ehr« um sonst gebracht worden seien. Für dies« uns«« heiligen Güter wollen wir weiten- kämpfen, wenn «» sein mutz, bi» zum letzten Man». Gott schütz« Deutschland!" Sin hervorragender konservativer Historiker schreibt in per „Dägl. Rundschau"» „Niemals soll von uns gesagt werd«n, daß wir dl« Partei stb«r da» Vaterland ftellten. iva» Wort, in d«m Bis marck sein Wollen und wirken zusammengesatzt hat, sein „Im Dienste de« Vaterland«» r«tb« ich mich auf", soll auch für un» in Geltung bleiben. Go wollen auch wir im Leben und Sterben mit allen unseren Kräfte»! dem Vaterland« angehören. Um seinetwillen wol len wir denen, di« mitt«n im Sturme da» Rftde, d>M Staates ergriffen haben, nicht in den Weg treten; wir wollen ihnen vielmehr die ungeheure Last, der Verantwortung, die sie auf sich kehmen, tragen hetfen. Nicht» mehr von Klage oder An klage! Vi«l zu kostbar ist di« Zett. Wir all« sind Schicksalsgenossen, von d«r gleichen Not zusammenge- schmiedet wi« mit «isernen Ketten." Parlamentarier al» UnterstaatssekretSre. Di« halbamtlich« „Norddeutsch« Allgemein« Zei tung" schreibt» „Die Entsendung weiterer Parlamentarier al» Unterstaatssekretär« in di« Regierung, di« al» sicher angenommen werden darf, wird erst nach einig« Zeits erfolgen, da kein Grund vorliegt, dies«» weiteren Aus» bau der neuen Regierung und de» neuen System» tzu, übereilen. Daß der sozialdemokratisch» Abge ordnete Dr. David für da» Auswärtig« Amt und der fortschrittlich« Abgeordnete Konrad Hauß mann für di« Retchskan-let in Vu»stcht genom men ist, ist nach unserer Information richtig, doch können sich wohl bi» zur endgültigen Regelung «och Aenderungen ergeben. Der Rücktritt de- Chef» de» kaiserlichen'Zivil- i'abinetts, v. Berg, bestätigt sich." Der Staatssekretär de» Krieg»ernäh- rung-amt», b. waldow, hat, wie bereit« mitge teilt, sein Abschtedsgesuch eingereicht. Al» sein voraussichtlicher Nachfolger wird von einer Seite der nattonalltberal« Professor Dr. Leidig, von anderer Seit« der Generalsekretär der christlichen Gewerkschaf ten, Stegerwald, genannt. Wie wir hören, ent behren dies« Vermutungen der sachlichen Grundlage!, da die Möglichkeit besteht, daß Herr v. Waldow in seinem Amt« verbleibt. Go viel stehck jedenfalls fest, daß da» Abschiedsgesuch de» Gtaat»s«kretär» bis her nicht angenommen worden ist. * Rücktritt kqmmwndimauvW Generale. Im Zusammenhang mit d«r angrkündtgten Kabi nettsorder über den Belagerungszustand ver lautet, daß di« kommandierenden General« v. Bi«. tinghoff-Gche«! (Gtettin) und von Gap! (Mün- st«r) von ihre» Stellungen zurücktreten. , t»' etev - v—b N'abnk e 2. !n Koburg. — Neus Kämpfe Lu Msons Antwort. Unvermutet rasch und unvermutet eindeutig ist die vorläusig« Slntwortnow de» Präsidenten Wilsvn in Berlin ringetrossen. St« ist im Ton sachlich, sie ent- härt keinerlei Schulmeistereien und kein unmotivierte-, v!M vielen befürchtete» Vlch-Aufblähen als Sieger. Der neu« Geist, der aus unserer Anfrage sprach, und von einem neuen Deutschland zeugt«, ist auch von Wilson herausgehvrt worden. Er anerkennt «s und bringt nur sein« Zivetftl zum Ausdruck, ob dieser Geist nun auch der wirklich ausschlaggebende und an der Herrschaft bleibende in Deutschland sein werd«. Um ao«r so auf richtig und gradstnnlg anttvvrten zu können, wie «s sein Wunsch und Will« sei, bedürft er eine» Beweisei- vo» selten der Mittelmächte, der auch ihrsrfttts di« Aufrichtigkeit ihrer Stellung verbürg«, «he er den Vor schlag eine» Waffenstillstand» Pen mit ihm Verbündeten Mächten unterbreiten könne. Einen solchen Beivei» steht der Präsident in der Zustimmung der Mittelmächte, ihre Truppen überall au- den von ihnen b«,etzt«n feind lichen Gebieten zurückzuziehen. Da» heißt ' für Deutschland die Räumungvon Belgien und Nordfva nkreich. ' Man kann nicht sagen, daß dies« Forderung un vermutet gekommen sei. Wer Wilson» Botschaften und Reden kannte, und wer sich pfltchtmäßig mit den Aedankengängen vertraut gemachl.hatte, denen vier Präsident folgte, seit er sich offiziell der Sntent« an schloß, der mußte auf diese Bedingung gefaßt sein. Hi« bildete denn auch in politischen Kreisen seit unftreim Friedensangebot da- Tagesgespräch und wurde aus» leidenschaftlichst« bezüglich ihrer Möglichkeit oder Un möglichkeit diskutiert. Ganz gewiß sind diese Bedin gungen nicht leichten Herzens anzunehmen und 'ebenso gewiß werden mannigfach« Widerstände in unserer aller Gefühle dagegen auferstehen. Aber bet einem solch wett, tragenden Schritt, wie e» Annahme oder Ablehnung der Wtlsonschen Vorschläg« ist, darf man sich von allem letten lassen, nur nicht vom Gefühl. Hier steht mehr aus dem SPt«l al» Liebhaberei oder Presyge. Hier handelt es sich um die national« Tristen-, und um Krieg oder Frieden t Zu allererst sei daran erinnert, daß die Friedens note der neuen Negierung nicht nur unter wiederholt ausgesprochener Zustimmung der Obersten Heeres leitung tu die Welt gegangen ist, sondern daß daß/ Hauptquartier in hervorragendem Maß« an der Be stimmung des Zeitpunktes und der Begründung de» Schrittes überhaupt beteiligt gewesen ist. Bet den entscheidenden Stellen kann sich also keiner lei Meinungsverschiedenheit herausbtlden, sie werden lediglich darüber zu befinden haben, ob die Bedingung Wilsons, die, wie gesagt, nicht so ganz un erwartet kam, annehmbar sei oder nicht. Bet diese? Ueberlegung werden sie eines in allererster Linie zu berücksichtigen haben, daß nämlich dle Räumung nur solch« Gebiete betrifft, di« gang oder teilweise zu.be halte» niemals in der Absicht der deutschen Re- gterung gelegen hat. Wir würden also nicht-preis- g rr> e», was uns gehört oder was wir un» auetgnew möchten, sondern der Zustand würde, allerdings früher, als die meisten «» angenommen hatten, hergeflellt iver- don, der nach dem Frieden unserer Absicht nach be stimmt etntreten sollte. ES kann sich! also nur um mi litärische Erwägungen handeln, und die wiederum schei nen ihrerseits hinfällig, da ja in dem Augenblick, wo wir unsere Bereitwilligkeit zur Räumung erklären, der Wasftnstlllstand etntreten würde. Daran aber wird Wohl niemand zweifeln, daß nach einem Waffenstillstand ein« Wiederaufnahme des Kampfes auf beiden Setten un möglich ist. Den einzigen auf den ersten Anblick aller-' ding» sehr groß erscheinenden Nachteil, den wir also bet Räumung vor Friedensschluss, un» zuziehen, wäre der, daß wir danach kein« Faustpfänder mehr in der Hand hätten, di« wir gegen di« Rückgab« unftrer Ko lonien austauschen könnt«». Ebenso wie wir hat anch der Präsiden» Wilson sein« Botschaft an den Kongreß vom S. Januar al» Grundlage der Diskussion anerkannt, die nach dem Waffenstillstand einzusetzeu hält«. Punkt ö dieser Bot schaft nun lautet» „Es sollt« «ine stet«, weitherzig« und unbedingt unparteiisch« Schlichtung alle» kolo nialer Ansprüche herbeigeführt werde», di« auf einer strikten Beobachtung de« Grundsatz«» fußt, daß Die äeutsche Antwort sn Wilson. veraWngeu I« Berti». Obwohl bereit» am Mittwoch! mit der Beratung der Antwort an Wilson begonrien wurd«, wird es kaum vor heute möglich sein, sie zu formulieren. Der authentisch« Text der wilso.nschen Note hat Mitt woch abend bet den Beratungen der Regierung uoch nicht Vorgelegen. Er ist erst später etngetcofftn. ; Er deckt sich übrigen» mit d«m schon vorher au» Holland Übermittelten Text. Die eigentlich««, Beratun gen über di« Formulierung der Antwort an Wilson haben gestern vormittag begonnen und werden vermut, lich zwei Tage in Anspruch n«hm«n. D«e Reich», tag wird voraussichtlich erst nächst« Woche ein« Doll« sttznng abhaltsn. Lur inneren Lage. Eine EntMftßftng d«r konservative« Partei. De« weiter« Vorstand d«r Deutsch-Konservqttven Partei hielt am Mittwoch im Herrenhaus« zu Berlin eiiw au» allen deutschen Bundesstaaten und allen preußischen Provinzen besuchte Versammlung ab, die der Besprechung der politischen Lage gemidmer war. Es gelangte einstimmig die nachfolgend« Entschließung zur Annahme r Deutsche Männer und Frauen! Las Vaterland ist in Gefahr! Mtt uner hörter Wucht stürmt feindlich« U«bermacht gegen unser« Mauer im Westen. Was unseren Vätern und un» Heilig und teuer ge wesen ist, steht auf dem Spieler Preußen, der Staat Friedrich» d«S Großen, für den unser« Väter in den Befreiungskriegen geblutet haben, da- Werk der Hohrnzvllern, da- neue Deutschland Wilhelm» de» Ersten und Bismarck» mtt allen seinen Bundesstaaten. Da» alle» kann und darf nicht unter- gehen! „ Wenn Präsident Wilson für den Eintritt in Fried,nsverhandlungen oder bet ihn«« Bedingung«» stellt, deren Annahme Deutschland» Ehre urtd Unver sehrtheit, unser nationale» Dasein und die wirtschaft liche Zukunft aller volkskrets« vernichten würde, dann muß t>a» deutsch« Volk mtt Einsatz seiner äußersten Kraft den Kampf fortsetzen, di» «in ehrenvoller Fried« errungen ^etn wird. Di«s«m Ziel«, diesem einen Gedanken alles unter-»-« ordnen, ist unser« erste und dringendste Pflicht. )de»Bi halb wollen und müssen ivir, dem Aufrufe unsere» Kai ser» solg«nd, unser Veste» «tnseZen, ftoen Mus kel, jeden Nerv anspannen und in alle volkskrets» da» »Mtßtsün tra«n, da» eß jetzt u» unser dÄsts» Mt. Von Anbeginn an ist unftrr Gartet für dte stark, wehr de» Vaterlande» etngetreft».. Auch t» dtsfeta Mer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: -wer Sonntagsbla«. ,u/p.nangatten'un» Eprechstun», »er n,-aktl»n ml» Ausnahme Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — T«l»gramm.fiSr«ss», Tageblatt fiu,«rzg«dtrg». Zernspncher SS. Zür unverlangt »IngefanSt» Manuskript» kann Sewshr nicht geleistet wer-en. m«nufk"ptuM