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»«Ich ««f«» 0ot«n fe,I In, »««« monatlich Pf,. »«I »ir ch,fchtM,fI,U« ad,«i>»it nianntttch <» v/,. »,I »,« p»fl bist««! «n» filtst ad,,« holt «Iietilttlhrllch 1.7»Mk.,monat« sich «Pf,, vuich den »kt,flrl>,„ in» hau, »I,rt,lf«hrllch r.ir Nil., monatlich 1.»4 Mk. «rschilnt «llallch In »,n Nachmltta,ist«n»,n mir nuona^m, von Sonn- und I,l,ria,«n. Uns«» Z,ltun,,auo- ud,«k und X»«,ad»fl«ll,n, f»n>>« «u« posla»flalt«n und -rleftrtlger 0,fI,Uunoen^n«aka«n. Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /wer Sonntagsblatt. SpnchstunS» -,r N,-aktlon mit -»«»nahm» -,r Sonntag« nachmittag» 4—- Uhr. — Lriigramm-flüriss,» Tageblatt ^urrrzgiblrg«. Z»rnspr»ch»r er. Ztir unverlangt «lngrsan-t« Manuskript« kann -«»ähr nicht gilrigrt wrrSrn. WLi'tW L «- kaum für Nnpl^n ««, kl«, «nti LWtzM SK-«Sr»MrS sprich,nd«, Nadatt. -n,,ia«n»»» nahm, dl» fpüt,»,n, <>/, Uhr »»»- mltlaa,. )ür k«hl,, IiN «atz Ian» »,w«hr nicht ,,l,ist,t »«rö»n» w,nn »I, »ufaad, «,» ftn,,l,, durch «,rnspr,ch,r,,I»t,t Manuskript nicht »«uttich t,»da, Ig, Nr. 234 Montag» äen 7. Oktober 1918 13. Jahrgang Nir enügiiliigen Sellingungen <Ie; bulgarischen Askkrnslilislanller. Der Reichskanzler an äen Großherzog von Baäen. Litt Telegramm -es Prinzen Max von Baven. Die „Karlsruher Zeitung" bringt folgendes Tele, gramin des neuen Reichskanzlers Prinzen Max von Raden an den Großherzvg von Baden: In diesem Augenblick, in dem Seine Majestät der Kaiser mit Deiner Zustimmung mW zum ^Kanzler des Deutschen Reiches ernannt hat, ist mein ganzes Denken und Fiihlen bei Dir und unserer geliebten Heimat. Wie Du es begriffen hast, daß in dtes'er Stunde der Not kein Opfer gescheut werden darf, das Kaiser und Reich.von uns fordert, so wird, ich bin des gewiss, auch das badische Land es verstehen, daß ich dem Rufe, der an mich ergangen ist, habe folgen müssen, in der Erkenntnis, daß nur ein Zusammenstehen aller, eine freiwillige Hingabe an das Gan ze, Deutschland zu besseren Tagen -u führen vermag. So bin ich gewillt, mein Bestes etnzusetzen für dies hohe Ziel, diene ich doch dadurch! auch Dir und denr badischen Lande und Volk, yn denen mein Herz in treuer Liebe hängt. (gez.) Max. Pri,t» Max au Graf Burla». Reichskanzler Prinz Max von Baden richtete an den Minister des Aeußeren Grafen Burtan in Wien folgende Depesche: In der verantwortungsvollen Stun de, in der ich das mir übertragene Amt als Reichs kanzler übernehme, drängt es mich, Eure Exzellenz in bundestreuer Gesinnung zu begrüßen. In unerschütter licher Waffenbrüderschaft haben durch vier Kriegsjahre die verbündeten Heere dem Ansturm unserer Feind« widerstanden. Die Ruhmestaten der Heere, der Vertet- digungswille der Völker, die treue Zusammenarbeit un serer Negierungen werden uns mit 'Gottes Hilfe zu einem ehrenvollen Frieden führen. 'In die sem Sinne darf ich Eure Exzellenz bitten, auch mir Ihre in ernster Zeit erprobte Mitarbeit sichern zu wollen. — Graf Burian antwortete: Für die freundlichen vom Geiste der großen und schweren Zeit getragenen Worte, mit welchen Eure Großherzvgttch« Hoheit mich anläßlich Ihre» Amtsantritte» zu begrüßen die Güte hatten, bitte ich meinen tiefempfundenen Dank entgegenzunehmen. Ich bitte Eure Großherzoglich« Hoheit, versichert zu sein, daß all mein Ginnen und Trachten darauf gerichtet sein wird, im bundestreucn Einvernehmen und in zielbewußter Zusammenarbeit mit der kaiserlichen deutschen Negierung unser« bewun derungswürdigen Heere und Völker so bald al» möglich der Segnungen eines ehrenvollen, g«. rechten Friedens teilhaftig werden zu lass«». Zu Deutschland Zrieäensangebot. Frie-enserwartUM in Amerika. Nach dem „Nteuwe Notterdamschen Courant" er fährt „Daily Telegraph" aus Neuyork, daß in der Hoffnung auf einen baldigen Ganzfrteden d i« Friedenspapter« steigen und die Kriegs- iverte raPid stnk« n. An der Neuyorter Börse wor den Wetten darüber abgeschlossen, daß der Krieg bvr Weihnachten zu End« sein wird. Der Washingtoner Korrespondent der „Newyvrk World" hält es für ratsam, einen Aufruf zu erlassen, in wel- chcin die Bevölkerung davor gewarnt wird, daß sie sich nicht auf ein rasches Ende des Krieges verlassen soll. Leutsichlan»» Angebot, «in groß«» Ereignis. „Het Vaterland" in Amsterdam schreibt t Deutsch land und Oesterreich-Ungarn nahmen Wilson» Pro gramm an und ersuchen um die Vermittlung des Prä- fidcnten der Vereinigten Staaten, um dem Kriege ein Ende zu machen. Das ist ein großes Lretgn,s, da» be- borstand, und da» als eine Ueberraschung kommt, ein« große Ueberraschung, deren Folgen noch nicht zu über« schen sind. Die Mittelmächte erkennen das Friedensziel i'Ines ihrer Gegner als richtig an. Dfe meinen, daß ts nicht unter dem Einfluß der kriegerischen Ereignisse ausgestellt wurde, sondern aus einer unerschütterlichen ileverzeugung abgeleitet war, und Prinz Max von Kade n hat, indem «r dieses Vertrauen in Wilson au»-> sprach, Anspruch aus dasselbe Vertrag» von selten der Alliierten. Er erklärt« feierlich st, daß die neue deutsche Regierung, die von der Mehrheit de* Volkes getragen wird, ebenso wenig gezögert haben würde, denselben Schritt zu tun, wenn in diesem Augen blick die Kriegsaussichten für die Mittelmächte günsti ger wären. Tie Auffassung in Dänemark. ' Die innerpolitischen Ereignisse in Deutschland neh men in Kopenhagen das ganze Interesse gefangen uqp drängen die Ereignisse an der Front vollkommen in d.m Hintergrund. Die dänische Presse spricht durch weg die Ansicht aus, daß das parlamentarische System nun in Deutschland in Wirklichkeit durchgefllhrt werd« und erhofst damit ein« günstige Rückwirkung auf einen baldigen Abschluß des Krieges. Die Ernennung des Prinzen Max von Baden zum Reichskanzler hat allgemein eine günstige Aufnahme gefunden. gur inneren Lage. Reichskanzler, aber nicht Mintsterpräsi-ent? Nach der amtlichen Bekanntmachung des „RetchSan- zeigers" ist Prinz Max von Baden „zum Reichskanzler, Staatssekretär und Minister der auswärtigen Angele genheiten" ernannt worden. Danach ist der neue Reichs kanzler nicht preußischer Ministerpräsident. Als Ministerpräsident in Preußen wird der Vizeprä sident des preußischen GtaatSministeriumS Dr. Fried berg in Reichstagskreisen genannt. Eine Trennung der Aemter des Reichskanzlers und deS preußischen Mi nisterpräsidenten ist bisher erst zwei Mal dagewesen, einmal 1873 unter Bismarck, einmal unter Cap rivi. Seitdem sind unter Hohenlohe, Bülow, Betht-, mann-Holweg, Michaelis und Hertling die Aemter des Reichskanzlers und des Preußischen Ministerpräsidenten in derselben Hanv geblieben. Wenn jetzt wieder ein besonderer Ministerpräsident neben dem Reichskanzler ernannt wird, so dürfte der Grund in der Abneigung des badischen Thronfolgers zu suchen sein, Ministerprä- sident in Preußen zu werden. Tie auMn-isfche Presse Uber den Prinzen Max. Reichskanzler Prinz Max von Baden findet fast überall im Ausland« «ine „gute Presse". BesbnderS die führenden italienischen Blätter rühmen die Vornehmheit seine» Wesen» und die Menschenfreundlich keit, di« der Prinz in der Fürforgetättgkett für die Kriegsgefangenen aller Länder bewiesen hab«. Eine Bizeprä siventc-nersatzwahl im Reichstag. Infolge der Ernennung de» sozialdemokratischen Abgeordneten Scheide mann zum Staatssekretär wird der Reichstag einen neuen Vizepräsidenten au» der sozialdemokratischen Partei zu wählen haben. In erster Linie dürfte der Abgeordnete Ebert dafür in Frage kommen. Tie BetetkiMno -er Nattoualltberalen an -er Regierung. Der Vorsitzende der nattonalltberalen Reichstags fraktion hat in deren Auftrag folgende« Schreiben an den Abgeordneten Fischbeck gerichtet: Sehr geehrter Herr Kollege! Ta» mir gestern von Ihnen überreichte, von den Mehrhettsparteien des Reichstage» entworfen« und von S. M. dem Kaiser und dem zukünftigen Reichskanzler gebilligte Programm hab« ich der nationalliberalen Netchötagsfraktton vorgelegt. Durchdrungen vop dem Wunsch, eine Einigkeit unsere» Volke» auf ezner möglichst breiten Grundlage zu sichern, und im Hinblick auf die gegenwärtige ernst« Lag« unsere» Vaterlandes hat die Fraktion einmütig beschlossen, sich auch ihrerseits auf den Boden diese» Program mes zu stellen. Wir sind daher bereit, gemein sam mit den Mehrhettsparteien an der Durch führung diese» Programms nützuarbetten und di« kom mende Retchölettung mit allen Kräften zu unterstützen. In kollegialer Hochachtung Ihr sehr ergebener (gez.) Dr. St res em an.n. Errichtung ein«» Reichsarbeitiimnte. """ Di« nächste Nummer de» Retchsgesetzblatte» wird folgenden kaiserlichen Erlaß enthalten: Auf Ihren Vortrag bestimme Ich, daß die sozial politischen Angelegenheiten de» Reiche», die bisher zum Geschäftskreis des Reich »Wirt sch aftSamtS ge hört haben, fortan von einer besonderen, dem Reichs kanzler unmittelbar unterstellten Zentralbehörde un ter dem Namen Reichs« rbeitSamt bearbeitet werden. Di« aü» diesem Anlaß erforderliche Ver teilung der Geschäft« und Beamten d<» Reichtloirt- schaftsamte» haben Sie vorzunehmen. . Große» Hauptquartier, den 4. Oktober 11)18. An den Reichskanzler Prinz Max von Baden. Die Riesenschlacht im Westen. Der gestrige Vben-berichE v«r Heeretteitvrg lautet» Teilkämpf« nördlich. St. Vuenti« und in der Champagne. Zwischen den Argonnen und der Maas wurden heftige Angriffe der Amerikaner abgewiesen. Siegreich gegen Sv fache Urbermacht! Ein bezeichnendes Beispiel für den heldenmüti- gen Widerstand, den di« Deutsch::: aus der ge samten Front den Massenangrtffen der Entente entge gensetzen, gibt di« Brieftaubenmeldung, die von d«r tapferen Besatzung de» ehemaligen Bauquoix abge sandt wurde. Sie lautet in klassischer Kürze: Der Feind ersteigt von allen Seiten au» dem Nebel dien Berg. ES wird erbittert gerungen, und sei e» bi» zum letzten Mann, es lebe der König! Die Helden von Bauquoix haben ihre Meldung wahr gemacht. Sie ran gen bi» zum letzten Mann gegen di« fünfzigfach« Ueber- macht. Cambrai in Flammen. Die Stadt Cambrai liegt unter dauerndem schwe ren englischen Feuer und brennt. Wach sende Ersvlge der TankbokSmpfung. Wenn die endgültige Niederkämpfung der Tankwasfe im wesentlichen eine Frage der Technik ist, so stellt sich doch die Taktik überraschend schnell auf die neue Form des Angriffe» ein. Gingen anfangs auch mitunter vor allem jungen Truppen vor dem anrollenden Tankwagen die Nerven durch, so haben sich doch! mit erstaun licher Schnelligkeit selbst Anfänger in der Tankbekämp fung die Ruhe angewöhnt, die die fauchenden Elefan ten der Westfront mit einem sicheren Herzschuß außer Gefecht setzt. Beeinflußt tzurch die stacken Verluste, traten die Tank» in den letzten Tagen mit »«verkenn^ barer Vorsicht auf. Dennoch mußten sie wwderholt vor der deutschen Infanterie, selbst ohne artilleristisch« Un terstützung kapitulieren. Die Gefangennahme der Be satzung läßt sich die Infanterie trotz Sperrfeuer und Geländeschwierigkeiten nicht nehmen. Minemverfer und Artillerie wetteifern untereinander, der Infanterie dm Kampf zu erleichtern. Oft genügen wenige Schüsse auf nahe Entfernung, um die Tank» zu erledigen. Daß die Rest« der zerstörten Geschwader mit Vollgas zurück jagen, könnt« oft genug al» ein Erfolg der kräftigen Abwehr gebucht werden. Die LusWmPft. In den letzten Tagen haben unsere Infanterieflie ger und Schlachtgeschwader sowohl vor Verdun wie in Flandern zahlreich« schöne Stege in der Luft er fochten und durch ihr Eingreifen in den Erdkampf dem Gegner schwer« Verlust« zugefügt. König fewinana vrwip: Snigerlrni Die WaffeusttUst«uV»Le-i«g»ugett. Au» Sofia wird gemeldet: Por der Unterzeich nung der Abdankungsurkunde hat der König die Parteiführer nach einander empfangen, die all« sei nen Entschluß, dem Throne zu entsaKn, billigten. König Ferdinand hat Bulgarien Freitag abend ver lassen. Die Thronbesteigung de» König- Bori», der sich bet Volk und Heer sehr großer Beliebtheit er freut, wird mit Hellem Jubel ausgenommen, der in frenetischen, dem neuen König bereiteten Ovationen fei nen Ausdruck fand. König Boris hat seinen ersten Ukas unterzeichnet, der die Demobilisierung der Armee anordnet. » Der offiziöse „Preporetz" veröffentlicht folgend« Bedingungen, unter penen der Waffen- stillstand abgeschlossen ist: Bulgarien räumt all« Gebiet«, welch« bis zum Krieg Serbien und Griechenland ge hört haben. In den Gebieten, welche, wie Gtrumttza, von Ententetruppen besetzt sind, wird die bulgarische Verwaltung wieder eingesetzt. Bulgarien demobilisiert 'seine tzanze Armee, mit Ausnahme von 8 Divisionen und 4 Ka vallerieregimentern, mit welchen es die Dobrubscha und die östliche Grenze schützen wird. .Waffen und Kriegs material der demobilisierten Armeetetl« werden von den bulgarischen Behörden etngezogen und unter be stimmte Kontrolle der Orientarme«, wie dl« Äntente- armee hetßt, gestellt. Di« Teile der bulgarischen.Arme«, welche sich im Moment der Unterzeichnung de» Waffenstillstand«» am SS. September westlich von Ue»M befanden und abge-