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uer Dienstag» äen r denken dabet an Bismarck, der einst al» beste» Mt^ tel, nm dt« politisch« Sterilität unserer Soztaldemokra, , M tte dem Bo!« vor Augen -u Mren, vorfchlug, st« W >W die Regierung aufzunehmen. La» .märe hamal». in den M Wer Jahren, ein« Gewaltkur gewesen am'dsutßhM? Volke. Immerhin konnte der Bedank» erwogen werden,. M j denn da» Reich lebt« tm Frieden, zehrte vom Ärln dM? -M-s R.ichSgründers. Ob der verstuh Leut« nachMWWzM Z >r« H Ich wiinschr, dnß das deutsche Volk wirksamer .... bisher an der Bestiini»»»» der Geschicke des Vaterlandes mitarbeitet. Es ist daher Mein Wille, daß Brr Erste ««uernlqnartiermelster Lud«n»»rsf. le Ankunft de» Lende- kstvetn» Zukunft. Seht da- Land In Trümmer, rethte-vlchmtt. Zeichne Kriegs» an leihe — Vu tust es für Dich. PreffMmmmr Mm, Rücktritt. Zum Rücktritt de» «etchst-nzrer» schreibt da» ,.B. T.", „Der Kaiser hat dl« Rücktrittsgesuch« de» «eich» Kanzln» und de» Staatssekretärs angenommen, dt« Bahn für dt« Bildung ttn«r neuen Regierung ist frei. Ueber dt» Nachfolger ist noch nckchw b»stumt, unb «s ist werden kann, darüber haben wir ur ausgesprochen. Im Znteresfe de» deu^ ten»trwünfchen, dich st» iyrvchdtei stättgt WA«».« ^er HM WsMe krWM. lAmtlich.) Große« Honpiqnortler, I. Oktober. Westlicher «rieg,schauplatz. -»»»««grupp» Kronprinz Rupprecht von Bayern Nah» de» Küste nahmen mir bei einem erfolgreichen Vorstoß einige hundert Belgier gefangen. Unsere neue Front in Flandern verläuft im Zuge der in der vorjährigen Flandernschlacht «»«gebauten rückwärtigen Stellung von dem Handcane-Abschnitt — westlich von Roefelare vorbei über vegem—Sheluvelt nach Werwlck und dann in d,r Ly»ni«d«rung nach unserer alten Stellung bei Rrmentier«. Der Feind griff gestern nachmittag zwischen Roefelare und Werwick an. Gr wurde von unseren Linien abgewlesen. Reben Belgiern und Engländern nahmen wir gestern auch Franzosen gefangen. Vorstöße de, Feinde» zwischen vleubai« und -ulluch und reilangrist« gegen di» Höhen von Frotnelle, und Ander» scheiterten. Veiderfeit» von LamLrai setzt, der Franzos« tagrüder sein» hestigen Angrist« sort. Am Nachmittag gelang «« einer ne« eingesetzten kanadischen Division, vorübergehend nördlich an Lamdrai vorbei auf Ramillier» »orzustotzen. Unter Führung de» Generalleutnant» ». Fritsch warf Vie in den Kämpfen »wischen Arra» und -ambrai besonder» be währt« «ürttembergisch« SS. Rieserve-Livision den Feind wieder auf Lilloy zurück. Auch südlich von Lamdrai haben wir unsere Stellungen gegen den mehrfachen Ansturm de» Feinde» restlo» gehalten. Heere,grupp» Generaloberst von voehn. Beidersett« von L« Shatelet nahm der Feind am Nachmittag sein« Angriff» zwischen vendhuill« und San, eourt wieder aus. Auch südlich van Ioneourt und südlich der Gamm» entwickelten sich am Abend heftige Kampf». Angriff» de» Feinde» wurden überall abgewi^sen. -rerebgruppe Deutscher Kronprinz. Gegen unser« Linien zwischen Alen« und veale und übe» di» veel» -wischen vreuii und Sancherg richtete der Franzose heftia« Angriff«. Trotz mehrmaligen Ansturm«» sind sie »«» «Ä einen rettersolg, der den Feind aus di» Höhen nördlich von vreuil führte, gescheitert. In der Champagne beschränkt« sich der Feind auf Dell- angrist« östlich der Guippe», gegen St. Mari« a Py, nördlich von Somme-Py und gegen unser« neuen Linien, di« wir in brr Nacht nördlich von Aure und Marvauz bezog««, hatten. B«i St. Mart, a Py nahm«« wir hierbei zwei französisch« Kompagnon gefangen. Mit starken Kräften griff der Amerikaner östlich der Argonnen an. Brennpunkt« des Kampfe» waren wiederum Apremont und der Wald von Montrebrau Wir schlugen den Feind überall zurück. Gr erlitt auch gestern «i«d«r be sonder» schwer« vrrlust«. Heer,»grupp« von Gallwltz. Aus dem Westufrr blirb dt« S«s«cht»tätigk<it auf Vtö- rungsseuer beschränkt. Infanterie, Ptontere und Artillerie haben an der Ver nichtung zahlreicher Panzerwagen gleichen Anteil. In den letzte« Känipsen taten sich besonder» hervor die Leutnants Schling nnd Burmeister vom Rrf..Ink.'Regl. SO, die Vize- itldwebel Jolkman« vom Gardr>Res.-Schittzen'Vatl. und Ran« aut- vom Rrs.'Jnf.-Rrat. 2ü, die Leutnant- Keibel vom Feld- -lrt.-Reat. 40, Gchreplcr vom Feld-Art.-Regt. 74. Ribbel vom Feld'Art.-Rrat. 108, Mäher und Bräuer vom Res.-Feld- Vlrt.-Negt. 841, Brrminghan» vom Nes.-Fcld'Art.-Ncgl. 63 und Unteroffizier Thrle vom Feld'Art.-Regt. 40. ,3. Jahrgang Die Krise in -er Reichsregierung. Der Reichskanzler zurückgelreten. Sin beäeullamer SrlaV ctes Kaisers. Rücktritt cier Staatssekretäre unci preukischen Minister bevorstebencl. Bulgarien unterzeicknet äen Älaffenstillstanä. Wclrttltt stes steichrkanrlm. ver kNaß üer stairerr. / Ter iinisei hat au de» Reichskanzler Giascn von Hmiiug dr« svlgeiiden Erlaß gerichtet: Euere Egclit", haben Mir vorgetragen, daß Sie sich nicht mehr tu der Lage glauben, an der Spitze der Regierung zu bikiben. Ich will Mich Ihren Gründen nicht verschließen und muß 'Nit schwere», Herzen Ihrer weiteren Mitarbr.t entsagen. Der Dank des Vaterlandes sitr das von Ihnen durch Uebernahmr de- Reichskanzleramtes , in ernster Zeit gebrachte Mpscr und die von Ihnen geleisteten Dienste bleibt Ihnen sicher. nlS b'i'sher an''der"BcstIui'iunng de t, Männer, die voüi Vertrauen de- Volkes getragen sind, in weticiu lliiisangk teilnehmen an den Rechten und Pflichten der R egieru n g. Ich bitte Sie, Ihr Werk damit abzu- chließen, daß Sie dir Geschäfte writerfiihreu und die von Mir gewallten Maßnahmen in dir Wege leiten, bis Ich den Nnchsolger fiir Sie gesunden habe. Ihren Vorschlägen hierfür sehe Ich entgegen. t Graßes Hauptquartier, 80. September 1V18. i Wiliu-lm I. 1^. Ggez.) Dr. Graf v. Hrrtling. fisnyer Wckrkltt. ff Nach Berliner Mcldunngen ist auch der Staatssekretär s des Auswärtigen Amte-, von Hintze, zuriirkgetreten. Aue HaiwpsauSßchiuk de4 RebchStase». Der Hauptnubschuß de- Reichstage» trat gestern nachmttrag vollzählig wieder zu einer Sitzung Husam- mm. Boc Eintritt tn di« Tagesordnung nahm der Prä sident de» Reichstages, Kehrend ach, Stellung zu einer Meldung des „Berliner Tageblattes", dahingehend, er hätte nur der Abreise de» Reichskanzler» diesem im «inftkage der Mehrheitspartai Unerfreu- lich es mitge teilt. Dies« Meldung berührt mein« Stellung als Präsident. Ich fungiere nicht al» Bertre- ter der Mhrhettspartei, sondern als solcher d«ck Reichstages und hab« an den Besprechungen, der MehchottspaiM mich nicht beteiligt, Entsprechend «tner ' Einladung do» Reichskanzler» hab« ich atesen dar sei- uor Slbrets« besucht. Das zur Klarstellung. Hieraus nahm der Stellvertreter do» Reichskanzler», von Payer, das Wort und «»klärte« Ach hab« hi«r- mit Kenntnis zu geben von «inen, Kaiserlich«« Erlaß an den Herrn Reichskanzler. Für diesen Gr- laß, durch don Seine Majestät der Kaiser dem ernst- tiUm Millen Ausdruck gibt, da st dem Wunsche de» nun schon stlt Jahren so Gewaltige» leistenden und ertragen den deutschen Bolte» nach einer verstärkten Mitwirkung bet der Leitung der Geschäfte de» Deutschen Reiche» tvvtt- grhend Rechnung getragen werde, gebührt thm un ser aufrichtiger Dank. Im Auftrage de» Herrn Reichskanzlers werden wir heut« noch in di«Zfirn- tung mtt den Führern der einzelnen Parteien über den besten Weg, zu dem Ziele zu gelangen, ein treten und haben di« sicher« Hoffnung, vast e» geling««, wird, in kürzester Frist diese füir bi« Zukunft unseres! Buterlande» höchst bedeutsam« Entwicklung tzu einer unsere Einigkeit und Kraft stärkenden Lösung »u f bringen.' (Die Verlesung des Kaiserlich«« Erlass«» wur de mtt Bravorufen ausgenommen.) T«r Vor sitzende des Ausschusses, Abg. Gb«rt, schlug vor, nach diesen Mitteilungen sich zu Vortagen. Dz« Abgeordne ten L«d«bour und Sohn von den unabhängig«» Sozialdemokraten widersprachen tziesem Vorschlag«. Schließlich machte der Borsttzend« unter Berufung auf die einschlägigen Bestimmungen der Geschäftsordnung den, Einreden der unabhängigen Sozialdemokraten da durch ein «nde, daß «r ihnen da« Wort nicht mehr er teilt«. Li« Sitzung wurde hierauf auf unbestimmt- AM .f""*'- l' GL.> - i diesmal sicher, daß nichts ohne Mitwirkung und Zu stimmung der Reichstag-Mehrheit beschlossen werden wird. Es scheint, vast man wirklich eine B o lks- regierung und den Eintritt der Sozialdemo kraten tn die Regierung ermöglichen y>fll. Gins solch« Volksregierung kann sich natürlich nur um ei,wn Mann scharen, der den Mehrhettsparteten als geeignete Per sönlichkeit erscheint. Neben den Namen der Kandidat««, die schon aufgezählt wurden, taucht jetzt der Name Ke» GeneralgouverneurS von Warschau, Generaloberst v. Beseler, aus. Der Erstürmer don Anttverpen und Modlin hat sich in Polen als «in gar nicht stürmischer, «in auf "die Empfindung de» Volke« eingehender Ver walter gezeigt, sein Charakter und seine geistigen Eigen schaften können mit Recht gerühmt werd««, äber e» IP ziemlich fraglich, ob ein Militär am ehesten zur Her beiführung des Friedens geeignet ist. Gin Reichstags gerücht bezeichnet Herrn v. Paher al» künftigen Staatssekretär. Diesem Gerüchte glauben wir nicht. Herr v. Paher hat in seinen Red«n die Ra.nd- staaten Politik al- »tn unantastbar«» Kleinod hin gestellt. Das steht nicht nur tm Wid«rspeuch zu den Anschauungen der Sozialdemokratie, soudern man kann wohl auch sagen, datz «» im Widerspruch zu den An schauungen noch Vieler anderer Leute unff vor allem tm Wtderspruch zu den Verhältnissen steht." Die „Dresd. Nachv." schreiben zum Rücktritt de» Kanzler», »Letzt beginnt «in neuer Kur» — tm Zet- chen dedParlamentariS mu »,t«Z eichende« Demokratie. Da» Volk soN tn weitergeh« «dem Matz« als bi»her an d«n „Rechten und Pflichten der Regierung" teilnehmen. Es Wird der Versuch gemacht, die politisch« Tragfähigkeit der Demokratie in schwerer Krisenzeit zu erproben. Dieser Versuch! ist schon einmal gemacht wor den tn der Geschichte, Hanntbgl ist an Ihm zu grunde gegangen, ebenso wie sich die alt«n Rh, mer nur durch! dt« Kraft einer starben Persönlichkeit, «tn« »ielbewutzten Manne», qu» schwer« Gefahr «ret tet haben. Da» römisch« Verfahren hab«« sich auch un ser* g«tnd« za «tg«n gemach». Al» tm Spätherbst ISIS Englands Ostpolitik durch dt« Niederlage Rumänien» Schiffbruch gelitten hatte, wurd« Lloyd Georg« Mi nisterpräsident und mtt einer souveränen Machtfttile au«, gestatret, wi« st, seit Cromwell kein Mann tn England wieder gehabt hat. Zn Frankv«ich kam Elemente-» an« Ruder, al» Rußland» Zusammenbruch offenbar wur de. Und auch Ll«m«noeau übt -eut« ein« Macht au», dt« sich nur vergleich«« läßt mit der de» ersten Konsul» au» der großen Revolution. Und di« vereinigten Staaten — dt« theoretisch reinst« Lemvkrätt« per W«lt? Da gibt «s «inen Mann, der 1« dem vielsprachi gen Land« -«fehlen kann, datz nur englisch gesprochen, ja auch nur englisch gebetet werden darf, vtl.so« übt heute eine diktatorisch« Macht au», wie sft nicht ein mal der russisch« Zar besah. Niemals -ar sich tn d«p Geschichte di« Wahrheit de» qlt«n Worte», dah «in« König sein und herrschen soll, deutlicher erwiesen, al» in diesem Krieg«, und nirgend» ist st« ziekbewuhrsr im- wirtticht worden, al» bet unftren Feinden. Durch seine« vielköpfigen Senat ist Karthago zugrunde gerHtst worden, der Regensburger Reichstag hat «inst Deutschland» Schicksal b«st«gelt, soll da» deutsche Ao» wt«d«r durch «inen Reichstag in Not und Elend gestürzt werden? Leider kann dies« Frag« heute aufgeworfen werden. Dt« bisherigen Leistungen de» Reichstag«» sind nicht derart, daß sie ohn« wettere» zurückgewtejen werden müht«, wird da» tn Zukunft ander» werden? wer den die Herr«» Ebert, Haußmann, Str«s«mann', Fahren bach eine b«ss«ve Politik zu machen wissen, al» sie st« den Grasen Hertltng, den Staatssekretär ». Hintze ma chen ließen? wir müssen da» bezweifeln «Utz>- MD Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r Fuer Sonntagsbla«. 5^". "und Spttchffun-, Sn N'SaMon ml, ku-nahme s.» Sonntag» nachmittag» 4-S Utz,. - r»l«gramm.sts»ff», Lag.dlatt ftu««m,dtrg». t»»nspr»ch«» »3. »ür unv»rlangt etng»sanSt» Manuskript» kann »»«äk» nickt a»l»tN»t «»r-»n. 2^r. 229