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MW Anzeiger für das Erzgebirge »> ,!> bl.rt.IIährllch ,.ii PLLWLNF mit -er wöchentlichen Unterhaltvnssbeklager M«r Sonntagsblatt. u'n» Nu"'e'b«^'u«n,*s?w'! Spnchflun»« -er »»üakllon mit -»»»nahm, Sr» Sonntag» nachmittag« 4—s Uhr. — r»l»gramm-ft»r»ff», Lag»blatt stu»»rzg»blrg«. -»»»sprech«» «, »'»» tu n« Äi^uuna" n *rWW ra» mwerlangt «Ing,fan»t» Manuskript, kann ch»»ahr nicht g»l*«ft»t wrröru. » Nr» 22S Donnerstag» äen 2S. September ;9l8 13. Zahrgano ^er HMige MW MMW und Ufl- ^er Taler spricht: » Bin ich ein Wicht, Des Mühms und Scharrens Und Wahrens nicht werk ii Wer schmiedet aus mir Das deutsche Schweres Da hat ihn die „Neunte" Schweigend genommen: » Er Ist In die rechts Schmiede gekommen, 2S000 Tonnen versenkt. vrrlln, LS. L«pt. Im Sperrgebiet um. England lm Atlant» versenkten unser« U-Boot« 26000 vrt. Sier Lhef de- «dmiralsta-es »er Marine. lAmtlich.) Große, Hauptquartier, 28. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heereigrupp« Kronprinz Rupprecht von Bayern. VorseldkLmps« an der Lyeniederung, nördlich vom La Bassee-Kanal und bei Moeuvr«». Heeresgruppe Generaloberst von Boehn. -estigem Feuer d«, Feinde» südöstlich von Speh- und bei Delincourt folgten nur Leilvorstöße, di« abgemiesen wurden. Zwischen dem vmignon«Bach und der Somme setzt« der Feind sein« Angriff« fort. Der erst« Ansturm brach in dem zusammengefahten Feuer unserer Artillerie und Infanterie zusammen. Da« Schwergewicht der am vormittag mehrfach wiederholten Angriffe richtet« sich g«g«n di« Höh« »wisch«» Pontrnrt und Grieourt. vorübrrgehrnd faßt« der Feind auf ihr Fuß. Sm Gegenstoß nahmen wir sie wieder. Am Nachmittag setzt« der Franzos« zwlsch«n Francilly und d«r V»» »I. »«.'»« Wir macht«» hi«r in Heere«aruppe Deutscher 'Kronprinz. Bei örtlich«» Angriffsunternehmnng«» nördlich von All«- j mand lzwischen Ail«tte und Ai»n«) machten wir Gefangene. ! Nördlich von Saill- schlugen wir Deilangriff« de» Gegner« ab. Heeresgruppe Herzog Albrecht. vestlich der Mosel wurde «in Dellangriff de» Feinde« abgewiesen. Di« dort kämpfenden Truppen der 81. Land« wehr-Brigad« nahmen im Gegenstotz SO Franzosen und Amerikaner gefangen. Au» feindlichen Geschwadern, di« Frankfurt am Main und kais«r«laut,rn angriffen, wurden sieben Flugzeuge ab« geschossen. Ger Erste »eueralquartiermeister Luvend« rsf. gterung vor. So kritisiert« er scharf eine Anord nung des KrtegSmintster» v. Stein. Darin war der Zentralstelle für Völkerrecht die Veranstaltung von Versammlungen verboten worden, in denen die yrtedensresolutlön de« Reichstages zur Erörterung kommen sollte. Al» skandalös -»zeich net« der Abgeordnete Gröber e» ferner, daß e» Mit gliedern de» Litauischen LandeSratS unmöglich gemacht worden sei, mit den Zentrum-abgeordneten in Berlin in Verbindung zu treten. Gröber meinte, wir befän den uns in der letzten Stunde des Kriege», und da sei ein« kraftvoll« Regierung am Platz«, di« sich di« Zügel nicht au» der Hand nehmen lass«. Man müsse nicht nur Krieg »ziel« proklamieren, sondern st« auch durchführen. Kur-, die Red« deSZentrum-sÜhrer» ent« hielt eine Reih« von Anklagen, neben dsnen er aller dings auch wiederholt anerrennend« Wort« für den Reichskanzler fand. An linksstehenden Kreisen sieht man in der R«d« Groebers wenn auch! nicht eine völlige Absage an den Reichskanzler, so doch sm« Politik di« nicht mehr mit allen Maßnahmen der Re gierung einverstanden ist. vor allem siel sein scharfer Vorstoß gegen den Krtegsmtntswr v. Stein auf. Rach Gweber sprach der sozialdemokratische^ Abgeordnete Schetdemann. Er beschäftigte stchj vom U'öoot'kriege. dl» U-0o-1beute im August. 42000- Tonnen! verlin, 84. Sept. lAmtlich.) Sm Monat August habest' dl« Mittimacht« rund 480000 vrt. d«, fü, «ns«r« F«ind« nutzbar«» Handewschiff,raume» vernichtet. D«r dem Feind« zur Verfügung steh«nd« Handelischlff». raum ist somit allein durch kriegerisch« Maßnahmen d«r Mittemächt« s«it Kri«g«beginn um rund 10 880000 vrt. virrlngert worden s hiervon sind etwa 11980 000 vrt. Verlust« d«r englischen Handel«slotte. Rach inzwischen gemachten Feststellungen sind, soweit bi»h«r bekannt, im Monat Suli außer den seinerzeit schon bekanntgegeben«« Verlusten de» feindlichen oder i« Lienste unserer Gegner fahrenden Handeleschiff« noch «eitere Schiff« von zusammen etwa 40000 vrt. durch kriegerische Maßnah« men schwer »eschLoiqt m feindlich« Häsen «ingebracht worden. Kur xi7f -«s AdnrtraGaboS do« «artue. MS AhrMMvkommHN mit Rußland. Üinnlamd, Polen «pW Rumänien. Im Wetteren Verlaufe seiner.schon gestern ^nitge- teilten Rede vor dem Hauptausschuß des Reichstage» führte der Staatssekretär des Auswärtigen, v. Hintze, noch au»i Das Finanzabkommen bezweckte einen Aus- gleich der zwischen Rußland und Deutschland schweben den Forderungen. Die von Deutschland aufgestellte und von Rußland nachgeprüfte Rechnung ergab ein Plus von 6 Milliarden zugunsten Deutschlands. Wir be l-sichtigen, aus diesen 6 Milliarden, die in Raten ge zahlt werden sollen, und von denen die erste Rate be reits gezahlt ist, während die zweit« am 30. d. M. fällig wird, die deutschen Forderungen, auch die pri vaten, zu befriedigen. Finnlandtat die ersten Schritt«, um sich politisch I Somme erneut zu starken Angriffen an, die bi» auf klein« zu konsolidieren. Schon im Mai dieses Jahres hat G e- Linbruchestellen abgewiesen wurden. ! neral Manner heim in HelstngforS erklärt, daß fden beiden letzten Lagen mehr al« 2.00 Gefangene. Finnland zur Grundlage seines Bestehens die Monar ch i e Herstellen müsse. Die finnländtsche Negierung hat sich- an Deutschland gewandt mit der Bitte um einen Prinzen des königlichen Hauses, eines Sohne» des Kaiser» als Monarchen. Seine Majestät der Kai- sek hat sich aus verschiedenen Gründen nicht bewo gen gefühlt, diesem Ersuchen Folge zu geben. ES ist der finnischen Negierung gesagt worden» Die Frag« der Staatsform ist eigene Angelegenheit der finnischen Negierung. Wir haben aus Wunsch der finnischen Re gierung durch unseren Gesandten halbamtlich erklären lassen, daß jede Einmischung in die Verfassungsfrage für uns ausgeschlossen ist, daß aber in Deutschland di« Beibehaltung der konstitutionellen monarchischen Ver fassung mit Sympathie begrüßt werden würde. Einer der interessantesten Staaten in dem ganzefi Ostproblem ist Polen. , Di« Grundlage unserer Poli tik hinsichtlich Polens ist die Zweikaiserproklamatipy vom 6. November 1916. Ueber die Modalitäten für di« Durchführung dieser Proklamation sind sttr und Oester reich-Ungarn als Interessenten gewillt, uns zu ver sündigen unter An hvrung der Wünsche der Polen. Zn dieser Woche noch werden von unserer und österreichischer Seit« Kommissare zu Verhandlungen f'.srüber in Berlin zusammentreten. Ich, bemerk« noch mals, daß dies« kommissarischen Verhandlungen di« Wünsch« und di« Sttmnwn der Polen anhören sollen und wollen. Wa» wir für uns zu erreich«» hoffen, ist eine wirtschaftliche Gleichstellung der Mist telm ächte aus dem polnischen Markt« nfit den Polen, lfir sind dafür bereit, Polen aufzunehmen in da künftige mitteleuropäisch« Wirtschaft», bündnis. Solang« diese» Wirtschaft-bündni» noch »richt besteht, sind wir gewillt, mit Polen einen vor läufigen Handelsvertrag -u schließen auf der Grundlage der Meistbegünstigung. Wir wollen ferner die Schiff fahrt auf der We chsel und den zugehörigen Wasserstra ßen für frei erklären für uns und für Polen. Was Rumänien anbetrifft, .so machten f r« gegenseitigen Beziehungen nach Unterz«tchuung de» Frieden» gut« Fortschritte. In diesem erfreulichen Zu stand ist im Laufe d«s Spätsommer» aber eine Ver schlechterung e'ingetreten. Unter den Etnfttst sterungen der Entente hüt Rumänien, wie e» scheint, Verzögerungen in der Ausführung der ihm ob liegenden Bertragspflichten für möglich gehalten. Wir sind dabei, diesen Verzögerungen durch freundschaftlich« Vorstellungen bet der rumänischen Regierung entgegen- zutreten. Da» Ergebnis unserer bisherigen Bemühungen berechtigt uns zu der Annahme, daß wir damit Erfolg haben. Zm übrigen streben wir ein« Ge sundung Rumäniens und «ine Sicherung de» Friedens werke» von Bukarest an. «s «Wfprachft. * Gestern vormittag wurde di« Aussprache über di« Regierungserklärungen im HaltptauSschutz eröffnet. Die Regierung war außerordentlich stark vertreten. Auch die Reichstagsabgeordneten sind Luherordentltch zahl reich erschienen. Ms erster Redner -»Hielt der Z«n» trumsabgeordnete Groeber da» Wort. An seiner «inständig«» Md« bracht« er «in« große Anzahl don Beschwerden und Anklagen gegen die R». Die Aussprache der Parteiführer im Reichstagshauptausschuß. Der Aentrumsführer gegen -en Kriegsminister. Scharfe Kritik aller Führung an -er Hanühabung -es Selagerungszostan-sgesetzes. Vie Entschei-ung über -ke lauere Lage noch offen. Staatssekretär Hintze über Polen, Pnnlan- an- Rumänien. Selt krlegsbegkua 1-220-0- Toanen versenkt. Rußland will -er Entente Sen Krieg erklären. der bulgarische Generalstabschef über -en Krieg la Maze-onlen. Heftige Kämpfe zwischen Gmlgnonbach un- Somme. Neue fein-liche Luftangriffe auf Zrankfurt am Mala. runter anderem mit den Auslassungen de» VwichDkauzp j lers über die belgisch« Frag«, insbesondere mit de» Mitteilungen au» belgischen Archive», wonach di« Fran zosen in Belgien eingerückt wären, wenn wir ihnen! nicht zuvorgekommen wären. Diese Äußerungen de» ' Reichskanzlers sucht« der Abgeordnete Scheidemann durch« das verlesen einer Reihe von Stellen au» dem soeben erschienenen Werk des Zentrumsabgeordneten Erzberger über den „Völkerbund" zu widerlegen, und er warf die Frage auf, wer nun recht Hab«, dev Reichskanzler oder der Abgeordnete Erzberger. Scheide mann beschäftigt« sich dann mit den verschiedenen Be» sammlungsverboten und wandt« sich! mit scharfen Wor ten gegen den Frieden von Brest-LitowSk und die^Zuf satzverträge. Sämtliche Truppe» müßte» au» Rutz' land herausgezogen und an der Westfront verwendet werden. Wenn da» militärisch nicht möglich sei, so müsse man wenigsten» politisch reinen Tisch »rache». Scharfe Kritik übte Schetdemann an der gestrigen Rede des Vizekanzler» d. Payer. SKeidemann schloß mit den Worten: ,F«in« Konzesstvnchen, Vein» Resörmchen! Was un» nottut, ist ein Ghstemwechstl, Einkehr und Umkehr." Nach dem Abgeordneten Scheidemann nahm de» Vertreter der Fortschrittlichen Volkspartet, Abgeordne ter Fischbeck, da» Wort. Auch er ließ e» nicht an deutlicher Kritik gegen die Regierung fehlen. Au» den Darlegungen de» folgenden Redner», de» national«he- ralen Abgeordneten Stresemann klang der Wunsch heraus, sich' den Mehrheitsparteien anzuschltsßsn^ Alsdann wurden di« Verhandlungen abgebrochen und auf Donnerstag vormittag 10 Uh« vertagt. All« Redner kritisierten schärfsten» ha» Vorgehen der Stellv. Generalkommando» in Bezug auf po litisch« Verordnungen. ZU» gestrigen SihUUU WtU HnupAmSschnfstO wird dem „Lok.-Anz." au» parlamentarischen Kreist» folgende» geschrieben» Die Rede de» Zentrum»füh» rer» Gröber brachte eine Ueberraschung und wurde allgemein als Zeichen einer Wendung in der Hast tung de» Zentrum» aufgefaßt. Wenn auch Herr Gröber für den Kanzler eintrat, fo hatte man doch in steilen Kreisen feiner Zuhörer di« Empfindung, daß sein» Wort» nur die Form wahren sollten und -atz in der Sach» da» Zentrum vor einer Reuorientierung steht, die ein« Einigung mit den beiden anderen Fraktionen der Mehr» hettsparteien den Boden ebne» soll. Di« Führer d« Fortschrittler und der Sozialdemokraten, Herr Fisch beck und Herr Schetdemann, sprachen seh» »n«, schieden, blieben aber maßvoll in der Form. Zum sAchluß ergriff für die Nattonalltberalen Dr. Stresemann da« Wort. Au» seine« Red« glaubt» man in den Krei sen der Mehrheit-Parteien die prinzipielle Vereitwist ltgkrtt heraüshören zu können, sich mit ihäen in ge meinsamer Arbeit -» vereinen. Di« gestrig« Besprechung, di« Staat»s«kretär von Hintze mit den Mitgliedern de» Hauptausfchussttl de» Reichstage» Hatte, soll, wie „V. T.^ört, im Anschluß an die Wiener Frieden»notb»d die stisistraust genommenen deutschMerreichisch-ungartschen Verhand lungen über Polen in dev Hauptsache der Erörterung des Bund«»verhältn1sf«S zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn gedient Haben.