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13. Jahrgang Sonnabenä, äen 7. September ISIS en -ill, !l r» 1r»ö« dir. y. t»er Westen kommen, wenn «» Mch vielleicht noch einig« auch unser politische- Verhalten. Wir smd ibemüLt. Zett dauern wird. Es können nicht immer Rosen blühen, aufgetauchten Differenzen 1« friedliche« Gel der Krieg ist kein Nosengarten, in dem Man beizulegen uns glauben, daß dieses vesträte« , adencis enäl Iin, mungen rstokr. MluNG, y Ukr. kerlteüou. tMIa. sechtefühlung mit dem Feinde. Auf den Höhen nordöstlich oon ess« u. yrebig» üh 7 Uhr. chaltt srlagt nd Abendmahl. », den 1». «epi., e»«es-s».1>. . Abend 7 Uhr ,» Uh, «rte«. Maklrekorm uncl Monar6>ie. Ter kurzsichtige Widerstand des preußischen Kleinadels, die Hinneigung eines Teiles des Zen trums zu konservativen Anschauungen haben cs glück- tlch dahin gebracht, daß. dis Verhandlungen über das preußische Wahlrecht noch zu einem Zeitpunkte schweben, wo innere Geschlossenheit und Genugtuung über das Erreichte moralische Stürkemittsl von unschützbarem Werte wären. Als in der zweiten Lesung im Abgevrd- uetenhause der freikonservative Abgeordnete von Kar- dorsf darauf hiiüvies, daß.der Krieg noch nicht zu Ende sei, und sehr wohl Zeiten kommen könnten, wo das durchgeführte gleiche Wahlrecht von großem Werte auf die innere VvlkMmmung. sein könne, da erscholl wn einigen Abgeordneten höhnendes Gelächter. Heute Es gesagt werden, daß die Politik kurzsichtigen Ei-wn- antzcs, die das Treiklasseuhaus mit der Ablehnung "oeS gleichen Wahlrechts trieb, geradezu verwüstende Wir kungen gehabt 'hat. Gras Hertling hat es darum für seine Pflicht erachtet, dem Herrenhause zu Beginn der Ausschttßberatuiigen über die VersassungSvvrlagen ungeschminkt die Wahrheit zu sagen. Man darf ruhig annehmen, daß Graf Hertling.innerlich einem großen Teile der Aristokratie, di« iin Preußischen Herrenhaus« ausschlaggebend ist, geistes- und gesinnungsverwandt ist. Aus seiner Rede geht auch hervor, daß er ivenigcr. aus grundsätzlicher lleberzeugung wie aus taktischer Ein sicht die Durchsetzung des gleichen Wahlrechtes verficht. Er hofft, bei der Veranlagung der Herrenhausmttglie- ber am weitesten zu kommen, »venu er an ihre unbe dingte Kvnigstreue appelliert. 'Darum spricht er zu Ihnen vom Ernst der Stunde und davon, daß es sich in der Wahlrechtösrage um den Schlitz und die Erhal tung von Krone und Dynastie handelt. Jetzt haben die Preußischen Granden und nach ihnen das Haus der „Gemeinen" darüber zu entscheiden, ob ihnen das Interesse der Krone über dem Eigennutz steht. Graf Hertling hat sich auf diesen Appell beschränkt und kei nerlei Truck, und Drohmtttel in Aussicht gestellt, ob wohl der Preußischen Krone sehr Wohl noch Wege zur Versligung stehen, um die Einlösung ihres feierlichen Versprechens zu verbürgen. 'Graf Hertling hat auch verlangt, daß das königliche Wort dem Sinne nach erslillt werben soll. Entspricht es aber dem Ginne die ses Wortes, wenn setzt von Herrenhausmitglicdern, wie von dein Professor Neinke, zwetAltervst t M ine n in Vorschlag gebracht werden'? Wird das Wahlrecht nicht zu in Scheinrecht, wenn die Erste Kammer durch ihre Zusammensetzung in den Stand gesetzt wird, alle Be schlüsse der gewählten Kammer lahmzulegen'? Kann man von einer Mitbestimmung des Volkes an der Ge staltung seiner Geschicke reden, wenn grundlegende Fra- ge>l der Staats« Und Kulturpolitik nur mit einer Tret- vlertel-Mehrhett beschlossen werden dürfen und so nach nüe vor eine kleine Minderheit künftige Reformen ver hindern kann'? Ter Sinn des königlichen Wortes ist doch, wenn wir ihn recht verstehen, das Vertrauen zum Volke. Weder das gegenwärtige Abgeordneten haus noch das Herrenhaus stellen auch nur einen tvc- senllichen Bruchteil des Volkes dar, dem daS königliche Vertrauen bezeugt werden soll. Hindern sie die Durch führung einer gerechten Wahlreform, so muß die Krone zu anderen Mitteln greifen, ob eine Auflösung des Land tages ausreichend ist, wird der Gang der jetzigen Be ratungen zu erweisen haben. Eine beäeutlame Keäe cles Staatssekretärs v. Hintze. Wei« Bevhitltwi» MV Press«. — Ei» Kriegslage. Unsere positiven Aussicht«,». — Unser Bündnis mit! Oesterreich. Aus Wien wird vom Donnerstag gemeldet r Der Staatssekretär des Deutschen Auswärtigen Amtes, Ad miral von Hintze, empfing heute mittag in der deutschen Botschaft im Beisein des Kaiserlichen Bot schafters Graf Webel und des deutschen Bevollmäch tigten General- beim k. und k. A. O. K. General major v. Cramon Vertreter Wiener Blätfer, sowie den Präsidenten und den Vizepräsidenten de» Wiener Syndikat- der ungarischen Journalisten und machte dabei folgende Aeußerungent Bet meinem Aufenthalt in Wien bereitst «s mir «ine außerordentlich« Freud«, daß Sie mir Gelegenheit geben, Sie, mein« Herren, begrüben zu können als di« spazieren geht. Wenn man Rosen pflücken Will, WSH man auch! den Dornenstich gewärtigen. Ebenso braucht uns der SiegeSjuv-k unser«» Feinde nicht zu entmutigen. Sie wissen besser gl ich., daß die Presse unserer Feind« wett mehr in dSm Sinne entwickelt ist, daß ihr Ziel tst,,iHr« Tätigkeit de« Staate und der Politik unterzuordnen. Wir in. Deutsch» land und Oesterreich-Ungarn halten an einer freie» Presse, selbst unter dem Zwang« de» Kriege-, fest. Bei unseren Gegnern dagegen stehen di« Journalisten unter der Kontrolle des Staate». Gin Zeitungsschreiber, der nicht die Negierungsstimmen vertritt, wandert bet ihnen ins Zuchthaus. Das aber widerstrebt unserer Auf» fassung. Solche Maßnahmen sind für aybec« Länder, aber nicht für unS Deutsche. ES ist besser, daß Regie rung und Presse miteinander arbeiten. Wir vollen die öffentlich^ Meinung nicht^knechten, dennso um Wohlwollen zu erringen, sondern ep ist meine inne« sie lleberzeugung. Ein Zusammenarbeiten kann unge mein nützen, ein Gegenüberstehen ungemein schaden. Ueberall in Deutschland, und wv ich sonst gewesen bin, habe ich! Wert darauf gelegt, in engster und bester Lüh« lung mit der Presse zu bleiben. Es ist mir eine besonder« Mh-re gewesten, alter Tra dition gemäß Sr, Maj. dem Kaiser von pester- Oretch und Apostolischen König von Ungarn vorgestellt zu werden. Den gnädigen Empfang, der mir durch Se. Maj. zuteil wurde, empfind« ich tief und dankbar. Ebenso war es mir ein« Freude, mich mit den obersten Vertretern der österreichisch.ungarischen Be hörden bekannt zu machen. Ich hatte Gelegenheit, mit Sr. Majestät und den Behörden unser Bündnis , ein gehend zu besprechen. Alle diese Besprechungen waren beseelt vom Geist« de-Einvernehmen», daSdi« Verbündeten seit 4 Jahren immer fester und innige« verknüpft. Durch Opfer, Leiden und Triumph« urt- auslöschlich aneinandergekettet, wirb sich unser Schicksal gemeinsam erfüllen. Unsere Aus sichten sind positiv und sicher. Bei Erörte rung unserer gemeinsamen Interessen sand ich willigste- Entgegenkommen und weitLehende Uebereinstimmung. was ich besonders dankbar anerkenne. WaS unS noch trennt, und worüber noch! Zweifel 'herrschen, werden wir in freundschaftlichen Verhandlungen klären und au-, gleichen. Wenn ich mein« Eindrücke zusa.nmenfasse, so mutz ich sagen» Unser Bündnis ist ein wirkltch«- Bllndnis. CS ist ein Bündnis, durch! da» wir alle-, was die Zukunft' uns auferlegt, gemeinsam! und in be sten« Einvernehmen zusammen tragen. Ich! gebrauch« msdrückllch das Wort Bündnis ohne jeden Zusatz. Ir gend ein adjektivische» Beiwort würde den Begriff nur abschwächen können. Wenn dies« Auffassung «in Echo in der hiesigen Press« fände, so würde ich! Ihnen, mein« Herren, zu großem Tanke verbunden fein. * * * * Hintze» Aufgabe in Wie«. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Zu den Meldungen der Presse, wonach bei dem Besuch des Staatssekretär» von Hintze in Wien endgültige Entscheidungen in den zur Bera tung stehenden Fragen getroffen worden seien, möchten wir feststellen, daß der Besuch pe- Staatssekretärs nicht den Zweck verfolgt, definitive Beschlüsse.herbeizuführen. Tie Wiener Besprechungen dienen der Fortführung de« in den bisherigen Zusammenkünften .wettgeförderten Verhandlungen und der wetteren Klärung der aemet» samen Aufgaben. Kommentar«, die bereit» von be stimmten Lösungen zu berichten wissen, eilen den Lab» fachen Vorau». Hintze über Spanien. Die Wiener „Neue Freie Presse" veröffentlicht Aeußerungen, die Staatssekretär von Hintze zu dem Wiener Berichterstatter Madrider Blätter ' über di« deutsch-spanischen Beziehungen tat. Ter Staatssekretär erklärte: Es ist richtig, daß die Note Spanten» diesmal einige Härten enthält. Wir glauben je doch, darüber schon aus dem Grunde hinweggehen zu können, weil Spanien im Kriege sich! unserer Land-leute über See in wärmster Weis« angenommen hat und wir Spanien dafür dankbar find. Diese Dankbarkeit, bekannttich ein ^«cht d^tscher Thvrakterzug,^ Ibeeinflußt -«-en in friedlichem glauben, daß diese» Vrstvümr «pH Vertreter der Presse, in der ich einen so wichtigen Faktor des öffentlichen Lebens sehe. Eine meiner wichtigsten Ausgaben ist es, di« Bemühungen zu unter stützen, einen ehrenvolle:» und unsere Interessen sichern den Frieden zu st andezubrtngen. Hierbei spielt die Waffe des Geistes eine einflußreich« Rolle, die ebenso wichtig ist, wie die Waffe im Felde und der Diplomatie. Wir wissen, daß der Geist und sein« Träger „das Wort" .ebenso nachhaltig zu 'wirken im stande sind, wie die Gewalt der Waffe. Ich bin Ihnen sehr dankbar, meine Herren, daß Sie sich hierher be müht haben. Nicht zum ersten Male komme ich nach 'Wien. Immer wieder packt mich die Wucht der Vergangenheit der österreichisch-ungarischen Mon archie, ihre Glorie und Ruhm, die in den ehrwürdigen Bauten »»nd Denkmälern Wien- ihren Ausdruck findet. Ich habe mich an dein regen Wiener Gtraßenbtld erfreut und n:it besonderer Freude ersehen, daß es dein Optimis men des Wieners gelungen ist, diese vier schweren Kriegs- jähre so gut zu Überstehen. E» muß. ein starkes Qüantum an Vertrauen vorhanden sein, das der Erreichung un serer Ziele dient. Wenn sich zuweilen auch zwei felnde StiMinen dagegen erhoben hoben,^so habe ich mich durch eigenen Augenschein davon überzeugt, daß solchen Meinungen kein Gewicht betzulegen ist. Tie alle, meine Herren, sind als die Schreiber der täglichen Eindrücke dazu berufen und haben Ihre Pflicht erfüllt, das Zusammenschmelzen und dje Harmonie unserer Völ ker zu fördern, und auf die Stimmung de- Volkes, wie sie der Krieg geschaffen hat, Einfluß zu nehmen, sie ausrecht zu erhalten, um sie so bis zu einem ehrenvollen und unsere Interessen sichernden Frieden hinüber zu letten. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht, wenn die Nachrichten einmal keine Triumphe und Lor beeren melden. Wenn wir auch! manchmal auf diese verzichten müssen, au» strategischen Grürv den eine taktisch« Umverlegung der.Trup- pen vornehmen »Nüssen, so Wissen Sie au- der» Erfah rungen dieses Krieges, wie wenig solch« Wechselfälle > von Dauer gewesen sind, solche Fälle sind, wie' wir im Osten, in Galizien und Ostpreußen ge sehen haben, unvermeidlich. Daran sehen wir auch am besten, daß wir keinen Grund'haben, die Hoff nungen sinkenzulassen, sondern berechtigt sind, die Zuversicht hoch zu halten. Ebenso mt« im Osten der Frieden gekommen ist, so wird er auch im lknkolü. Sur, «,NI- v.geknkol irrus erucdstlicke Oebrtiuck«. reis lO KU». I. v. 7 VW. ürn«r. »cveic«. Slrrdm >«nk»re) w N,,r- rrpletr. bei von zurück. An den Schlachtfronten entwickelten sich heftig« Sn- fanteriegefechte im Vorgeländ« unserer Stellungen. Unsere Nachhuten zwangen den Feind an der Linie Fin«—Liere- mont—Longevesne» zur Entwicklung und z« verlustreichen» Angriffen. i Unser« Schlachtflieger griffen englische Kolonnen beim Uebergang über dl« Somme bei Brie und St. Christ mit ^spricht die Politik keinen Erfolg. Di«» sag« ich nicht, Erfolg an. An der Somme und an der Oise ist der Feind — - -- - . über Ham «nd Chauny gefolgt «nd stand am Abend im Kampfe mit unseren Nachhuten an der Linie Ambigny— Billequler—Aumont. Zwischen vis« und Al»ne lebhaft« Vorfeldkämpfe. Beider seits von Vausaillon wurden starke Angriff« de» Feinde» abgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Oestiich von Vailly stehen wir an der Alsn« in Ge- Firme» wiesen wir erneute Angriffe der Amerikaner ab. Der Erste Geueralquartiermeister Lndeuvorsf. 12000 Tonnen versenkt. Berlin, 7. September. An der englischen und nord französischen Küste versenkten unsere U-Boote 12ÜV0 Brt. Der Chef »es Avnitralstabcs »er Marine. Ztaattlekretär vsn siintze über unsere mlliläriscbe Lage uncl über <lar üünclnft mit Oesterreich : Unsere öeziehungen zu Spanten. Vke öeutsch-rujstschen Zusatzverträge. Schwedische Zrledeasvermkttlung. Sevorstehende Stürme in der französischen Kammer Der heutige mW ümgsberW. (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 7. September. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nordwestlich von Langemarck machten bayrisch« Truppen örtlichen» Vorstoß mehr als IVO Gefangene. Südlich Upern schlugen wir mehrfache Angriffe der Engländer An den Schlachtfronten entwickelten sich heftig« Sn- Mer Tageblatt Anzeiger für das Erzgebirge WL-M-U mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r /wer Sonntagsblaü. SprechstunS» -er Neüaktion mit -tuenahm» -er Gonntag» nachmittag« 4—- Uhr. — Telegramm-fl-ress«» Tageblatt -iueerzgebirg«. zernfprechee SS- Äeeü ^n'ala«". kör unverlangt »ingefanst» Manuskript» kann Gewähr nicht geleitet Wersen. Nr. 209