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Send (»1. Aug.) 13. Jahrgang Sonnsbenck, den 24. August ISIS Nr. isr Oeutlcke ^reikeil uncl !M SÄM MlWk »nknlaer «rln» Mar Hut dir Amtlich.) Grob-, Hauptquartier, 24. August. ue. dnungvn vi-kskr. !e»d!enst: Pastor n. 2 Uhr: Tauf- Ihr: Pfadfinder. , den 28. August, z» 1». Dietz«. «bond» abend Uhr Inhalt t erlag r b. H. «. » Uhri Haupt. Ariegebetsiundr, st, » Uhr: Vov Uli er, >>« » »he -«tz i. Uhr Atnd<r«ott,» « »/,> Uhr Sun». > vltttwoch, de» sttetzender Beicht« dm I,. August, trosen ist verwundet worden, und zu verschiedenen Ma len wurden Schiffbrüchige, in großer Entfernung von der Küste aus sich selbst angewiesen, im Stich, gelafsvn. Ferner wurden von der Regierung requirierte Schiffe, die in Wahrheit ausschließlich! nur zur Deckung des spanischen Konsum» bestimmt Waren, die wir dringend notwendig hatten, torpediert. Auf diese Weise wurde ein für die spanischen Interessen unheilvolle Lage ge- schasfen, die durchaus nicht mit der Achtung de» Recht» vereinbar ist, die Spanten an den Tag gelegt hat, ebenso wenig mit der freundschaftlichen und ritterliche» Haltung, mit der Spanien seine Pflichten al- neutrale Macht erfüllt. Di« Regierung glaubte demnach, künftig hin nicht ohne Hintansetzung ihrer wesentlichsten Ver pflichtungen Maßnahmen au»üb«n zu können, die wirk sam waren, um di« Aufrechterhaltung de» spanischen Seeverkehr» zu gewährleisten und ha» Leben per spa- Ter badisch« Thronfolger Prinz Ai ar bat vic Feier des hundertjährigen Bestehen» dör badische» Per- sasfung zu einer Rede benutzt, die auch auf da« Ge biet der höheren Politik htnübergreift. Mur kann meh rere ihrer Teile Wohl als Fortsetzung der rednerischen Offensive unserer politischen Führer betrachten, die mir der Rede Dr. Solf» so glücklich.begann. Das Aus.aiw har so unendlich viel Törichtes über die Zustünde der Unfreiheit verbreitet, die angeblich in Deutschland be stehen sollen. In den Ländern, wo die wilde n M ä ri tt e r Clemeneeau und ^L lo h d George Hausen, >vo mau Exminister verbannt oder etnspcrrt, wo ein lähmender Druck und «tue ständige Verfolgung auf den Frtedenssreuttden lastet, kurz tu den Mtusterländern der Diktatur, finden sich gleichwohl feile Organe, die über die Gewaltherrschaft des preußischen Militarismus täglich pflichtgemäß ihre Spalten füllen. Ihre künst lichen Nebel teilen solche Reden, wie sre jetzt in Karls ruhe gehalten worden sind. Gerade Baden, da» „Musterländie", ist der Ausgangspunkt der deut schen Freiheit gewesen. Freilich nicht die Freiheit, di« unsere Jelnde meinen. Den deutschen Frei hei töbegrlff hat einmal Anastasius Grün in dem schönen Worte ausgedrückt r Freiheit ist nicht Genuß, sondern die Bin- düng an einen Grundsatz. Diese höher« Freiheit, die sich glcichAettig der Verpflichtung gegen Recht und Staat bewußt bleibt, ist «s, die in Verbindung mit fester Ord nung deutsche Eigenart darstellt. Eine Weltanschauung dieser Art kann auch der suggestiven Mittel der Völker verhetzung entbehren. Prinz Max fühlt sich tin Sinne Platos al» Wächter und Arzt per Volksseele, und schon aus diesem Grund« lehnt er für Deutschland «» nach drücklich ab, gleich unseren Feinden das neue Heiden tum, da» heißt die Gesinnung des Hasse» und der Rachsucht anzunehmen, di« Clemeneeau uni» Llohd George aus egoistischen Gründen in den Frieden hin- überretten möchten und durch, Abmachungen über den Wirtschaftskrieg jetzt schon zu verankern suchen. Aber Prinz Max erklärt es auch für unsere Psltchf. gerecht M urteilen und nicht zu überhören, »venu g"gen Aeuße- rungen niedriger und roher Gesinnung bet unseren Fein den ans der Tiefe ihrer Völker selbst zornige Abwehr aussteigt. Diese Freiheit «ine» gerechten Urteil» hat Deutschland erworben nach der Ueberwindung de» jahr hundertelangen Bruderzwiste», und weil wir im eige nen Lande durch bi« Schlichtung der Inneren staatlichen und religiösen Gegensätze gelernt haben, gerecht zu den ken, darum sind wir auch geistig vorbereitet, für «in« Zusammenarbeit der Völker. Prinz Max von Baden hat ein klare» und entschiedenes Bekenntnis zu dem Ge- danken de» Völkerbundes abgelegt. Er vergleicht ihn dem Ideal der deutschen Einigung, dä» auch in den ganz verdüsterten Zetten deutscher Geschichte niemals erloschen war. Wie die Besten unseres Volkes «inst den Glauben an die deutsche Einigung im Herzen trugen, so müssen jetzt di« Besten aller Völker nicht den Glau ben an ihr« große Hoffnung verlieren. Freilich ist der Gedanke de» Völkerbünde» gerade durch die Gesinnun gen und Auslegungen so manche- unserer Feind« ent. weiht und entwertet worden. Auch hier sind die Ver- antwortungsbewußten der ganzen Erde berufen, den, großen Gedanken würdigen Inhalt zu geben. Jedenfalls zeigt die Rede des Prinzen Max der ganzen Welt, daß bei un» für die hohen Ideale der kommenden Völ kergemeinschaft ver Boden bereitet ist. Eine spanische Note gegen Deutschland Wie die „Neue Korrespondenz" ans Madrid meldet, hat.der Unterstaatsfekretür des Innern der Presse fol- gende offizielle Not« über die letzten Sitzungen des Mintjterrni» zugestellt, die in San Sebastian statt fanden. Im Verlaufe der jüngsten Ministerratssttzung hat die spanische Negierung die internationale Lage beraten. Infolge de» U-Bo o tkriege» ist «ine gewisse Zahl von spanischen Schiffen, di« «inen beträchtlichen Ton- nengehalt der spanischen Marine darstellen, versenkt wor den und mehr al» 100 spanisch« Seeleute haben dabei den Tod gesund«». Sin» beträchtliche Zahl do» Ma ¬ nischen Mannschaften Md Reifend« za tzchützen, MAG« nahmen, die nicht -a etnepr Aufgeber» Neutralität führen. Angesichts de» Umstand«», daß verschieden« Proteste unwirksam blieben, beschloß di« Regierung in freund schaftlicher Weis«, wie früher schon, sich an die kaiser liche Negierung zu wenden, und sie darauf aufmerü. sam zu machen, daß eine Reduzierung unserer Ton nage auf die äußerste Grenz« unserer dringendsten Be dürfnisse, daß die Sorg« unserer Handelsmarine^ sich nengehalt durch! einen gleich, großen zu ersetzen, dadurch, einer neuen Versenkung den verlorengegangenen Ton- Mittel und Wege zum Schutze ihrer Flagge zu ver schaffen, und daß die Zentralisation de» Seehandel» unter Mitwirkung der Regierung dies« nötigt«, im Fall« daß di« 1» spanischen Häsen liegende« deutschen Mchtffe zum Ersatz hepangezogen würden. Dies« Maßnahme, die von der Notwendigkeit diktiert ist, kommt keiner definitiven veschalgnaKme dieser Schisse gleich. S» handelt sich einzig um eine vorübergehende Lä- sung, die im Augenblick der Friedensbesprechungen beigelegt würde, wenn auch di« zahlreichen anderen schwebenden spanischen Reklamationen.zur Erledigung gelangen. Unser« Berliner Gesandtschaft hat Weisung erhal ten, diese Beschlüsse zur Kenntnt» der Kaiserlich-Deut- schen Negierung zu bringen. Tie spanisch« Regierung zweifelt nicht daran, daß Deutschland alle Umstände, die zu diesem Entschluß geführt haben, richtig würdigt, und daß e» erkennen wird, daß dieser Beschluß verein bart ist Mit der Neutralität, die wir.seit Kr^cg»b«ginn durchgeführt haben. Di« Regierung steht sich genötigt, die vitalsten Interessen Spanien» zu verteidigen, immer hin hat sie, solange es möglich, war, und ohne daß die Würde Spanien» und da» nationale Leben ange tastet wurden, zahlreich« berechtigt« Rücksichten geopfert. Der Entschluß der Regierung, der Nation für ihre Exi stenz die notwendigst« Tonnage zu sichern, wird den festen Entschluß, di« strikteste NeMtvatttät i« Spante« aufrecht za evlmlten, in nicht» verändern. Der Kaiser lichen Regierung uttd Deutschland gegenüber wird st« die schuldige Achtung bewahren, in der Hoffnung, daß jene Spanien gegenüber di« freundschaftliche Behänd, lung, die es verdient, zur Anwendung bringen, werde. Eine Note Spaniens an Deutschland Riesenhaste finsirenguogeu -er Zeka-e ka -er Schlacht lm Vestea. — stas-ehmmg -er englischen Offensive. — vorsioß leichter Seesirektkräsie aas -le Ree-e von Vüuklrche«. feincUicde uncl neutrale prelle- äuverungen zur Sollrecle. Der „Manchester Guardian" bringt zur Rede von Golf «inen Leitartikel, in dem er, wie der ,M«uwch Rotterdamsche Courant" meldet, sagt, die Rede von Sols sei wahrscheinlich «in Teil de» Propagandafeldzug», den di« deutsch« Press« gefordert hab«. Di« Red« fei besser als manche andere deutsch« Rede, sie sei aber nicht aufrichtig. So behaupte Golf, Balfour hab« er klärt, England wolle di« deutschen Kolonien annektieren, Balfour habe aber lediglich -«sagt, die deutschen Kolonien sollen v«m Deutschen Reich«, wie d» jetzt sei, nicht zurückgegeben werden, Wohl aber einem anderen Deutschland, da» bereit sei, an Ken friedlichen Arbeiten der Zivilisation tetlzunehmen. Run erklär« Solf, daß bereit» dies«» ander» Deutschland g«, schaffen sei. Auch, da» sei ein wunderlicher Mangel an Aufrichtigkeit. Sols verteidig« die Verträge von Brest- Litowsk und Bukarest. Wa» er darüb«« sage, sei selbst für Deutschland etwa» lächerlich, denn attch in Deutsch, land dringe die Ueberzeuguilg durch, daß Kies« Verträge «in Verbrechen gewesen seien. De« Leitartikel schließt« „Wir wollen an den guten Absichten Sols» nicht zwei feln, aber dl« neue Wett muß mit der Wahrheit be ginnen. Einen anderen Weg gibt «» nicht." * Da» „Hamburger Fremdenblatt" meldet au» dem Haag» Herrn Solf» große Rede hat hier eilten vor- zü glichen Eindruck gemacht. Der „Nieuwe Eou- rant" gibt nur die allgemeine Auffassung auch der leitenden Kreise weiter, wenn er schreibt, e» sei nicht schwer gefallen, Balfour der zweidetuigett Politik zu überführen, und hinzusetztr Käme nur einmal «in solcher Klang, so deutlich! und klar von dem Ver antwortlichen Reichskanzler. Möge die deutsch« Regierung einmal ebenso wr« Solf d«utltch-sag«n, wa» st« will, da» käm» dar gantzen w«!t zvgut». Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht n. Generaloberst v. Voehn. Der Engländer hat seine Angrlsso nach Norden bl« süd östlich von Arras, nach Süden über di« Somme hinaus bi» Lhaulnes ausgedehnt. Die Armee der Generale von Below und von der Marwitz brache« den Ansturm de» an Zahl überlegenen Feindes. Stärkster Artilleriekamps von Arras bis Lhaulne» leitete mit Tagesanbruch di» Schlacht «in. Dem beiderseits von Boyelle» vorbrechenden Gegner wichen unser« Vortruppen befehlsgemäß auf Crolsilles — St. Leger kämpfend aus. Nordwestlich von Bapaum« nahmen wir den Kampf in der Linie St. Leger — Achiet — L« Grand — Miraumunt an. An ihr brachen di« Frühangriff« des Feinde» zusammen. Am Nachmittag erneuter Ansturm gewann in Richtung Mory Boden. Preußische Regimenter, au» nordöstlicher Richtung zum Gegenangriff angesetzt, warfen den über Mory vor gedrungenen Feind wieder zurück. Di« in Richtung Bapaum« geführten feindlichen Angriff« drängten unsere Linien auf Behagniel-Py« zurück; hier brachten örtliche Reserven den Feind zum Stehen und schlugen am Abend noch mehrfach wiederholt« starke feindliche Angriff« ad. Beiderseits von Miraumont zerschellte viermal wiederholter Ansturm vor unseren! Linien. Vizewachtmeister Bauermeister der 2. Batterie des Feldartiilerie-Regimentes Nr. 31 vernichtet« hier mit einem Geschütz allein sechs Panzerwagen de» Gegner». Oestlich von Hamel faßte der Feind aus dem östlichen Nnere-Ufer Fuß. Seine Angriffe au» Albert heran» brachen östlich der Stadt zusammen. Znr Gewinnung de» Anschlusses bet PyS setzten wir unsere Linien von Miraumont südöstlich Albert von der Anere"sab. Südlich der Somme schlugen preußische Truppen, die schon am S. August dort den eng lischen Durchbruch verhinderten, auch gestern die gegen Cappy—Foneaneonrt—Dermandoviller» gerichtet«« englischen Angriffe westlich dieser Linie zurück. Beiderseits der Avre, an der Oise und bei Ailett« kleinere Anfanteriegefecht«. Zwischen Ailette und Alsne setzt« der Franzos« seine Angriff« fort. Am vormittag wurden Teil, angrisse obgewiesen. Am vbend brach der Feind nach stärk stem Lrommeisener ,« großem, einheitlichen Angriff vor. Er ist völlig gescheitert. Am Gegenangriff warfen wir den vorübergehend auf Lr«ky-au-Mont bei Luvigny und llhavigny vorgedrungenen Feind auf sein« Ausgangsstellungen zurück. Bereitstellungen und Kolonnen de» Gegner» wurden in den Schluchten von vezaponin mit besonderem Erfolgs von un seren Schlachtstasseln angegriffen. * * * Leutnant Udet errang seinen öS. und SO. Lnftsieg. Sn den letzten Lagen errangen Leutnant Laumann seinen 25. und 26., vizefeldwebel Dörr seinen 22. u. 23., Oberleutnant Ausfahrt seinen 21., Oberleutnant Lrelm und Leutnant Büchner ihren 20. Lustsieg. Der Erste »eneralquarttermetstev Ludendsrss. isooo Donnen versenkt. Berlin. 24. August. An der Vstktiste Englands versenk- Im unsere U-Boote außer mehrerm kleinen Fahrzeugen vier Dampscr, zum Teil au» Geleitziigeu heraus, insgesamt 15V00 Brt. Der Ches des Admiralstabe«. Mer Tageblatt für Sas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Zuer Sonntagsblatt. U« °M nuAdAU SprechgunS» »er NeSaktton mit Ausnahme »er Sonntag«nachmittag» 4—s Uhr. — Lelegramm-Aoreffer Lageblatt Aueerzgeblrge. tzentspreche» «, »«A j )ür unverlangt »ingesanüte Manuskript» kann «»währ nicht geleistet werörn. '