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13. Jahrgang Nr. 17S Dienstag» äen 30. Juli 1918 An der Kampffront griff der Feind unser« neuen Linien seine Muston nur erlichen, we^ lick de« Ourca und unser« Stellunaen auf den Wald- "er Völkerfamilie da» wahrhaft gemeinsame Vaterland nördlich de« Ourcq und unsere Stellungen aus den Wald höhen südwestlich von Reim« mit starken Kräften an. Fran zosen, Engländer und Amerikaner wurden unter schwersten Verlusten für den Feind aus ihre« ganzen Angriss«sront zu- rückgeworsen. - Der Schwerpunkt de« feindlichen Angriffe« war gegen die Front Hardennei-Fere-en-Iardenoi« gerichtet. Hier stürmten dichte Angriffswellen de« Gegner« am vor- und Nachmittag immer wieder von neuem an. vor und an unseren Linien, teilweise in unserem Legenstvtz brach ihr Ansturm zusammen. Am Nachmittag dehnte der Feind sein« Angriffes über Fere-en-Iardenoi» nach Osten bl« zum Walde von Menniere« au«. Sie hatten ebensowenig Ersolg, wie Leilangriffe, die er am Morgen im Wald« von Menniere« in den Abendstunden in breiter Front westlich von Villers-en-Lardenoi» sührte. Süd westlich von Reim« wiederholt« der Feind zwischen Chambre«) und vrlgny an einzelnen Stellen bl« zu L Malen seine Angriffe und setzt« sie bl» zum späten Abend in heftigen Lellangrissen sort. Er wurde überall blutig abgewiesen. In der Champagne vertrieben wir südlich vom Fichtes berg« den Feind aus Gräben, die er seit seinem Vorstoss am 27. Juli noch immer besetzt hielt und nahmen feindliche Stützpunkt« nordöstlich von Perth««. Leutnant Löwenhardt errang seinen 46. Luftsleg. Der Erst« Generakquartiermeiffe. Luvenvorff. llllllllNIIIIIIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Größere feindliche Angriffe unter schwersten blutigen Verlusten abgewiefen Der österreichische Ministerpraflöent für energische KriegsfÜhmng. Ein -eutsche- Kriegsschiff in -en amerikanischen Gewässern. 1S00§ Tonnen versenkt. ist. Aber zu diesem Ziele wird e» nur gelangen, ftwnn e» sich stet» bewußt bleibt, Laß im deutschen Volk*, werte die Urquell« 'seiner Kulturmacht liegt. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen, der Mi nisterpräsident wird beglückwünscht.) La» Hau» begann darauf die Verhandlung de» Budgetprovisorium». Leutsch-ianv» Kuaft W «werschWerk In der „Jdea Stazionale" (Rom) schreibt yorg-etti in einem Artikel über di« militärisch« Lager Deutsch land ist seit Krtegsbegtnn immer ein großartige» Bei spiel staatlicher Organisation, besonder» in militärisch«« Hinsicht, ein einziger Cnergie.Brennpunkt, von «in«m einzigen Willen beherrscht, und au» dieser eisernen Ein heit hat e» den Schwung herg«lett«t, der leit vier Jah ren seine Heere immer zum Stege führte. Dieser war nur die logische Wirkung des. zwischen der moralischen und kriegerischen Vorbereitung Bestehenden Zusammen hanges. Kein ernstliche» Zeichen tut «a» bi» setzt dar, daß dieser Zusammenhang bedroht sei. Deutschland ist fest und machtvoll geblieben, wt« e» war. vor Sem vvleaelbegiun Ser Maischen üNenßver Der „Secolo" meldet aus Part»« Information«» au» dem Hauptquartier bestätigen, daß man unmittel bar vor dem zweiten Teile der gochsche« Offensive strht. Di« blutige« Verluste de« verband«». Der „Corriere" meldet au« Pari»» Die Regierung befahl die beschleunigt« Einziehung von 450 000 Reklamierten der französischen Industrie für die Zeit vom 1. bi» 10. August. Die „Korrespondenz-Post" meldet Nu» Newvork daß die amerikanischen Verlustlisten für die Zett vom 18. bis 26. Juli 32 760 Namen enthalten. Tie „Züricher Morgenzeitung" «Mhrt, daß di« Menschenverlust« der Alliierten nach gan- vorsichtigen Schätzungen diejenigen der Deutschen um das Vielfache übersteigen. Wenn man in Be tracht ziehe, daß der deutsch« Kriegsplan al» erste» Ziel die Zertrümmerns der feindlichen Heer»L- kräfte zu erreichen such«, so müsse man anerkennen, daß er diese» Ziel, trotzdem die Deutschen Gelände pretsgegeben, in hohem Maße erreicht . Habe. Amerika« „schwarze" Hilf». Tie in Frankreich in letzter Zeit «tngetroffenen am«- rikantschen Truppen bestehen zur Hälft« au» ameri- kantschenNegern. Da» Auftauchen dieser schwarzen Truppen hat in Frankreich ein« allgemeine Ent täuschung hervorgerusen. Ti« französisch« Propa ganda sucht bereit», wie au» zahlreichen Presseäutze- rungen hervorgeht, das Auftreten der Schwarzen in einem günstigen militärischem Licht« darzustellen. Iorv LanMowwo mahnt. „Daily New»" veröffentlichen neu« Aeußerungen Lord Lansoowne», in denen di« durch di« Fochsche Offen- stve erzielten Erfolg« al» nicht «ntschctlwnd für di« »«- endigung d«» Krieg«» beurteilt uud vb«r-au» und stn- terhau» auf ihr« paMmentartsche Pflicht htngewiefe« ,b*m völt«rmorda» durch «in« PerstLadigungD- aktton ein End« zu Mchen. ' Cm Prophet uritt Warner. Ter russische Staatsmann Durnowa, Führer der Rechten im einstigen Neichsrat, überreichte im Frühjahr 1914 dem Zaren Nikolaus eine persönlich für den Monarchen bestimmte vertrauliche Denkschrift über die internationale Lage. Diese Denkschrift ist unter den Wirren der russischen Revolution zur Kennt nis gewisser Kreise der russischen Gesellschaft gelangt. Sie ist es wert, al» interessantes historisches Doku» ment in Deutschland bekannt zu werden. Der Inhalt der Darlegungen Durnowo» gipfelt in der an den Zaren gerichteten Mahnung, das russische Staatsschtsf nicht auf Kosten der guten Beziehungen zu Deutschland zu sehr in das Fahrwasser der Entente zu lenken. Tie Ausführungen Durnowo» über den mur, matzlichen Verlaus de» drohenden Weltkriege» sind stel lenweise mit geradezu prophetischer Feder geschrieben. Sie enthalten n der Hauptsache folgende Gesichtspunkte: Für den die gegebenen Verhältnisse nüchtern ein schätzenden russischen Staatsmann besteht kein Zweifel, daß der drohende Weltkrieg im Kern durch den deutsch englischen Gegensatz bedingt werde. Tie derzeitige Grup pierung der Mächte erwecke zwar den Anschein, für die Entente günstig zu sein, um so mehr, als Deutschland sich nicht auf Italiens BündntStreue verlassen könne. Italien werde mindestens neutral bleiben, vielleicht so- gar sich kämpfend auf die Sette der Entente steilen Dennoch fei nicht zu bezweifeln, daß den Bundesgenossen England» bet diesem Ringen, je länger oesto mehr, die Rolle von Trabanten de» insularen Königreichs zufäl len werd«. Für Rußland bestünde hierbei um fo we niger die Notwendigkeit, gegen Deutschland das Schwert zu ziehen, als zwischen beiden Nachbarreichen tatsäch lich keinerlei Gegensätze der Lebensinteressen vorhanden seien. Ostpreußen sei kein Objekt, um al» etwaiger russischer Siegesprei» da» «norme Wagnis eine» Feld zuge» gegen Deutschland zu rechtfertigen. Rußland ha be schon genug mit „Fremdstämmtgen" in feinem eige nen Gebier zu tun. Ueberdie» sei der Sieg Rußland», selbst unter der Voraussetzung der englisch.sranzösischen Bundesgenofsenschaft, keineswegs sicher. Wenn Mion alle», wa» über Deutschlands gewaltige Kriegsbereit schaft bekannt sei, genüg«, um den Krieg gegen die» Reich al» schweres Risiko anzusehen —, wieviel mehr fei da» der Fall, wenn man erwägt, daß di« Vervollkommnung und Erfindung mancher »reuen Kampfmittel zweifellos geheimgehalten werde. Daher sei auch die Möglichkeit «ine» für Rußland unbefriedigenden und ungünstigen Kriegsverlaufes in Betracht zu ziehen. Ein solcher würde, wie Durnowo warnend andeutet, für die russi sche Monarchie unübersehbare katastrophale Folgen nach sich ziehen. Tie Stärke Deutschland» werde anderer seits auch England und Frankreich mindesten» sehr harr zusetzen. Eine deutsche Landung in England'sei zwar, solange de» letzteren Flotte kampffähig sei, nicht anzu nehmen, umgekehrt würde Deutschland aber, nach Dur- nowo» Ansicht, einer etwaigen Kontinentalsperre seitens England» sehr wohl standzühalten in der Lage sein. Parallel hiermit könnte Deutschland seinerseits, dank seiner hochstehenden Schiffbautechnik, im N-Bootkrteg England in schwere Ungelegenheiten bringen. Bestände also zwischen dem Deutschen Reich und Rußland kein Gegensatz in den Lebensinteressen, so lasse sich anderer seits durchaus nicht ohne wettere» dasselbe, von Ruß land und England sagen. Der Rußland nötige frei« Zugang zu den Südmeeren — Persischer Golf — stell« «in Problem dar, dessen Lösung England sicher ernsten Widerstand entgegensetzen werd«. Au» diesen kurzen Andeutungen über den Anhalt der Denkschrift erhellt, wt« richtig Durnowo, der kei neswegs ein sogenannter Deutschenfreund war, die tat sächlichen Kräfte, und Jnteressenverhältnisss der Wisch te erfaßte. Wenn di« objektiv« Geschtchtsforschüng sich «inst der Frage nach den schuldigen Urh«brrn der blu tigen Weltkatastrophe -uwendet, wird sie an der Tat sache nicht vorübergehen können, daß Nikolaus II. recht zeitig vor dem Bruch mit Deutschland gewarnt worden war. Hussarek über Zrieäensbereitschafl unä energische Ariegsührung. Im Herrenhaus gab Ministerpräsident Freiherr pvn Hussarek bet Vorstellung des neuen Kabinett» eine Erklärung ab, in welcher er die Gesichtspunkte kenn zeichnete, von denen sich die Negierung bet ihrer Tä- i tigkett letten lassen wolle. Der Ministerpräsident be tonte zunächst, daß der Krieg für unsere Mächtegruppe von allem Anfang an ein Verteidigungskrieg war, darüber besteht für niemand, der seine Borgesckichte kennt, ein Zweifel, er hat aber diesen Charakter für die Mittemächte auch stets behalten. Sie stn') irder- zeit bereit, daraus die Kons > qu - nzen zu ziehen und einen ehrenvollen Frieden zu schließen, sobald die Gegner ihr« feindlichen, auf unsere Vernichtung oder Zurückdrängung gerichtetm Ao- sichten ausgebe». Neben unserer FrtedenSberettschrfl liegt für uns da» einzige Mittel, den Krieg abzukürzen, in der Nachdrücklichkeit der Kriegführung. (Lebhafter Beifall.) Wir werden einen guten, ehrenvollen Frieden erreichen (Beifall),! und so, wie im Kriege, werden wir auch im Frieden nicht allein stehen. Da» Bündnis mit dem Deutschen Reiche, von der Einsicht erleuchteter Herrscher und Staatsmänner geschaffen, ein« wahre Herzenssache für beide Teile und in: Weltkriege bewährt, wird eine Ver tiefung im Sinne einer dauernden Friedensgemetnschaft erfahren. (Lebhafter Beifall.) Aber auch di« Innigen Beziehungen zu den übrigen ruhmvollen Wajfengefahr« ten wollen wir tn schöner« Zeiten hinübernehmen und liebevoll Wetterpflegen. (Beifall.) Tarin liegt nicht» bedrohliche« für ander« Staaten. Der kriegerische In halt unserer Bündnisse Wird ihnen nur von den Geg nern ausgezwungen und hört auf, sobald st« dte Hand zum Frieden bieten. Unser« Bündnisse sind 1hr«m We- ßett nach geeignet Md bestimmt, sich in «in« Friedens» Muer Tageblatt AnMEkAk Wr Aas EkMtbEkM mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Fuer Sonntagsblatt. LHDZÄF NI«« und Nu»iad»^»u«n"f»n>'I Sprechgunü« Ser NeSaktlon mit Ausnahme Ser Sonntag» nachmittag« 4—s Uhr. — Trlrgramm-st-reffrr Tageblatt stu»rrzg«birg». z»rnspr»ch»r SS« »!«i»a« Zür unverlangt rlngelanSt» Manuskripte kann »ewShr nicht grlelget werden. ll or-gaMEon auer nuuuroouer I!!!!!>!:!äIllii'.iI!lii!>llii!<öl!iI!!!lll»!il!!!!'!iiI!>Ili>l!llIi>!-I!ll!:!!iI!ll!IlI>llIIIliI>l!'lliiIt!II!Ii>i!iitt!f TX'r Ministerpräsident hob Wetter bi« Be- T. /r- stdeuMng vü» Finanzproblem» hrrvvr. Heber di« Be- Der heutige MW MwM.> Westlicher Kriegsschauplatz. ! slcherzustellen. Dieses Ziel ist ohne Vereinigung der- Heeresgruppe Kranprinz Rupprecht. schiedener innerpolitischer Grundlagen nicht erreichbar. Rege nächtliche ErknndungElqkelt. Lellangriffe der! Es handelt sich im wesentlichen um Angelegenheiten der Engländer in Gegend Merris (nördlich der Ly») und west, k Gesetzgebung. Bei allen einschlägigen Arbeiten und Be lsch von Zyett« (südlich von Arras» wurden abgewiefen. ! mühungen werde sich die Regierung von vollster Ge- Heereöaruppe Tlentschcr Kronprinz. » rechtigkeit gegen alle führen lassen. Oesterreich wird