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fluer Tageblatt MMnMS°c Mr S°s r-zg-bi-g-DW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r /luer Sonntagsblatt. nü.gabSprechstunü« -»r NeSakttsn mit-tusnahm« »er Sonntag« nachmittag, 4—s Uhr. — Lelegramm-ftüress», Tagrblatt fiurrrzgrbirg«. Zrrnfpk«ch«k -3» »:?n!i."nuhad^Ä! N»!«Ä rar unverlangt «ing.fandt« Manuskript« kann S'wShr nicht geleistet weröen. MonusW^mK'LaM Nr. 135 Donnerstag» äen 13. Zum 1918 13. Jahrgang Neue Erfolge in -en Westkämpfen. Hisher über 210000 Gefangene. Zaft 7--- ütza-ratkklometer So-en erobert. Vas belagerte Paris. V!e Wucht -es -eutfchen vorsto-es. Graf Surian in Serlin, Graf Hertlkng in Men. Minlsterwechfel in Gesterreich. Sevorstehen-e gute Ernte kn Gesterrekch. Vir Pole» un- -ie Entente.^ Vie Wahlen in Rumänien. Ver Lall Eaillaux. Vie fiuswelfung -er „Unabhängigen" aus Sapern. Vke preußische Wahlrechtsreform. Die Mesenschlacht im Westen. Lcz grstrlge Abeudbericht der Herresleltung DrrKrHe Kümpfe auf dem Schlachtfelde südwestlich on Noyon und südlich der Aisne. Dis französischen Anstürme bei Noyon gescheitert. An der neuen Kampffront zwischen Montdidler und '"yon haben die Franzosen am 11. eine schwere blutige Nederlage erlitten. Sich der Wichtigkeit dcS verlorenen )öhengelündes voll bewußt, setzten sie stärkste Kräfte ein, im den Deutschen die errungenen großen Vorteile wieder n entreißen. Mit mehreren Divisionen in dichten Mossen riff der Feind an. Um 11 Uhr 3V Minuten voriintian-^ icgannen die Gegenangriffe gegen unsere Linien von Le iZloyron bis Untheuil. Der Hauptstoß deS Feindes rich- ste sich gegen unsere Stellungen von (Lvm eelleS bis Meny hier maskierte er seine Angriffstruppen und nnlcrsintzie Ke durch zahlreiche Tanks und Schlachtgeichwader. Bei kourcelleS jagte er allein über 30 Tanks vor Bei Meny ließ er gegen 80 Kampfwagen gegen unsere G äue» au sollen. Der deutschen Artillerie boten diese uusörnngcn igugen lohnende Ziele. Die Holste der srauzösnchen Tanks l.gi zertrümmert nuf dein Schmchtfetde. Der mit nick- ichtsloser Energie geführte Angriff brach unter uanz außer, lrdeuit'ch sätwercn Bcrlnsteu zusammen. An der Haupt lugriffSstellc CourcelleS—Merry traf den Fenid mit votier üluchi der deutsche Gegenanstoß und warf ihn zurück Am liachmittag um b Uhr setzte er zwischen Betloy nud Aut- lenil zu neuem Angriff an. Hier machte er die wütendsten versuche, unsere Linie zu durchbrechen. Sie blieben erfolglos rud scheiterten unter schwersten blutigen Verlusten. Weiter Mich brach der Angriff eines französischen Regimentes legen die Stellungen bei Cheviueourt ebenfalls verlustreich li sich zusammen. Trotz der bereits ungeheuerlichen Ver- Kiste gab der Feind auch jetzt noch nicht seine Hoffnung lus, einen entscheidenden Erfolg zu erringen. Abends 7 Uhr lurderhoUe er, abermals unter Einsatz von zahlreichen Lanks, seine Gegenangriffe in Gegend von Le Ployrou lud südöstlich Merry. Sie endeten wiederum mit der lutigeu Ergebnislosigkeit der morgendlichen Anstürme, l aSselbe Schicksal erlitt ein um Mitternacht längs der ptruße Bcklerv-sur.Couduu—Vitidelieourt angesetzter Vor» loß. Wetter östlich bis zur Oise erstickten heftige, au« ilwurolte heraus geführte Gegenangriffe in französischem mut. Die feindlichen rückwärtigen Verbindungen, auf denen er Franzose immer wieder neue Reserven heranführte, ogen unter unserem wirksamen schweren Feiler. Vom borgen bis in die tiefe Nacht hinein hielten di« Kümpfe n, Mein nutzlos hat dec Franzose auf der ganzen Front kine Massen geopfert. Sin französischer Armeebefehl. Die Erfolge der Armee Hutter erscheinen in einem be sonderen Lichte, wenn man in Betracht zieht, daß der Angriff cgcn einen vollkommen vorbereiteten Gegner zu führen war, ns die Franzosen selbst eingestehen. Ein am 1u. Juni er- «'Nrter Korpsbefehl de» General» Nudant, Kommandeur« 84. Armerkvrp«, vom 4. Juni 1918 lautet: bk kann sein, bah der Deutsch«, tm Lüden d«r Alen« aufg«. huiirn, sich nunmehr gegen uns wendet. <kr darf und rvtrd nicht durchkommcn. Auf alle Fitlle wird er un« nicht überraschen, denn nlle Vorslchkmnkregeln sind getroffen. Mit euren da» ganz« De- länd« beherrschenden Maschinengewehren werdet ihr di« Boche» niedermochen und ihre Verbände zerreiben. Schneidig« Scharfschützen, ihr dürft ieinen einzigen Boche durchlassen. Späht recht» und link», dinchschaut scharf jeden Winkel, jede» Gestrüpp, wo «r sich etnnisten küante, mäht ihn dahin. Auf, ihr Jungen, «» gilt Frankreich» Mettupg. Nudant. 2n diesem Befehl liegt ein Eingeständnis unserer Erfolg« n der Aisne und eine Anerkennung der glänzenden Waffen ilten der Armee Hutier, die nichts aufhalten konnte. >800 Quadratkilometer Geländegewinn, 208000 Gefangen«. Der Geländegewtnn seit dem 21. März beträgt i586 Quadratkilometer. In diese Zahl ist der Gelände- tzwinn des Angriffe» zwischen Montdtdier und Noyon licht inbegriffen. Die Entente konnte dagegen bei all ihren Kroßschlachten an der Somme, bet Arras und in Flandern cdiglich b61 Quadratkilometer in vielen monatelangen Rümpfen erobern. Die Gefangenenzahl seit dem 21. Mär st mit den letzten Erfolgen an der Matz auf 208000 gestiegen Di« aisinbahullnl« Varis-llhalon» unterbrochen. Der „Cviriere della Sera" bestätigt, daß die Anwesen des Feinde» an der Marne die Eisenbahnlinie Pari» Dkl WW mW.WBffW (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 13. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Heercsgruppe Kronprinz Rupprecht. Zeitweilig auflebender Artilleriekampf. Oertliche Jn- fanteriegefechte. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Südwestlich von Noyon führte der Franzose erneut starke Gegenangriffe beiderseits! der großen Straße Noye— Estrees—Dt. Denis, Unter schwersten Verlusten brach auch dieser Ansturm zusammen. Mehr als 6V Panzerwagen liegen zerschossen auf dem Kampffeld«. Die Eefangenenzahl ist auf über 1K000 gestiegen. Die Beute an Geschützen beträgt »ach bisheriger Feststellung mehr al» ISO. Bei Abwehr der feindlichen Gegenangriffe sielen einig« unserer bis in di« vordersten Jnfantertelinien hineittgesahrenen Geschütze in Feindesland. Nördlich der Aisne drangen Sturmabteilungen in die feindlichen Gräben. Südlich der Aisne griffen wir nach starker Artllleriewlrkung den Feind an und warfen ihn aus seine» Linien östlich von Lourty—Comlere» und über diese Ort« hinaus zurück. Nördlich von Lorcy wurde der Savi- eres-Grund vom Feind gesäubert. Wir machten mehr al» IKOO Gefangene. Mehrfach wiederholte feindliche Angriffe beiderseits »on Lhateau-Lhierry brachen verlustreich zusammen. In den letzten beiden Lagen wurden 38 feindliche Flugzeug« abgeschossen. Hauptmann Berthold und Leutnant Wenkhoff errangen ihren 33., Oberleutnant Schleich seinen 29. und 30., Leutnant veltjen» seinen 20. und 21. und Leutnant Reinhardt seinen 20 Luststeg. Der Erste Geuerulquartiermeisiser Ludendorsf. 22000 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, 12. Juni. Im Mittelmeer wurden diirch unsere U-Boote 8 Dampser von zusammen 22000 vrt. versenkt. Der Chef de» Admiralstabe» der Marin». —Chalvn» tatsächlich unterbreche und daß die Linie tm Bcretche schwerer deutscher Artillerie liege. Ein dichtes Eisenbahnnetz südlich dieser Linie gestattet eit, den immer hin fühlbaren Schaden einigermaßen zu vermindern. 700000 amerikanisch« Soldat«» in Frankreich. Reuter meldet aus Washington: Kriegsmtnister Baker erinnerte in einer Ansprache an die französischen Alpen jäger daran, daß mehr als 700000 amerikanische Soldaten nach Frankreich geschickt worden seien. Die Schläge verlausen planmäßig. Der Berichterstatter de- „Az Est" tm deutschen Haupt quartier hatte eine Unterredung mit dem Generalquartter- metster Ludendorsf. Der Heerführer sagte: Die neuen Schläge, die wir seit dem 27. Mat der französischen und englischen Armee versetzen, verlausen planmäßig und verursachen dem Feinde, wie in der ersten Schlacht bet Eambrat und ArmentttzreS, große Verluste an Menschen und Material. Vermehrung der Bertetdigungsmittel von Vari». Die „Daily Mail" meldet au» Part»: Die Vertetdi- gungSmtttel der französischen Hauptstadt wurden in den letzten Tagen bedeutend vermehrt. Auch amerikanische Truppen sind in größerer Anzahl zur Verteidigung der Hauptstadt in Part- etngerückt. llompibgn« unter deutschem Feuer. Von der Front wird gemeldet: Eompidgne liegt im deutschen Feuer, die deutsche Artillerie beschüttet die Stadt, auch die RückzugSstrußcn der Franzosen werden von den Deutschen -»gedeckt. Alle Straßen sind unpassierbar, alle Etsenbahnlmien in der Nähe der Front zerstört. Die se-lende Sisenbabn. Die französische Regierung hat allen Eisenbahnverkehr nach dem Mittelmeer eingestellt, da die Eisenbahnen für Truppentrat,Sporte gebraucht werden. Infolgedessen lft auch die Verbindung zwischen Part» und Genf unterbrochen. Vie Sage in Pari». Dem ,,Az Est" wird gemeldet: Pari» bietet schon jetzt da» Bild einer belagerten Stadt Diele Tausend, von Verwundeten wurden in Spitälern untergebracht und grsße Massen von Flüchtlingen, selbst au» der unmittelbaren Um gebung, überfluteten die GtaüL Wie die Engländer in Frankreich htts«. „Progr^s de Lyon" zufolge haben die englischen Militärbehörden in Arras folgenden Befehl anschlagen lassen: ES ist jedem Offizier, Unteroffizier und Soldaten verboten: 1. ein HauS zu betreten, welches nicht auf seinem Einqnartierungsschein bezeichnet ist; 2. Mobiliarstücke, die den Einwohnern oder der französischen Regierung gehören, zu beschädigen, zu zerstören oder fortzuschaffen,' 8. Keller, Türen und Möbel, die vernagelt, verschlossen oder versiegelt sind, zu öffnen; 4 Möbel, von einem Hau» in ein andere» Ul schaffen usiv. Der Befehl schließt: Es muß für jeden Soldaten unserer Armee eine Ehrenpflicht sein, da» Eigen- t u m der französischen Einwohner, unserer Alliierten, di« von Hause abwesend an der Seite der englischen Soldaten sür eme edle Sache kämpfen, zub«wachen und -u beschützen. Polen unä äie Entente. Polen bedankt ficht Au» Warschau wird gemeldet: Laut amtlich« Mel dung der Hava»-Aaentur vom 3. Juni wurde in der Zu sammenkunft der Ministerpräsidenten Frankreich», GrH« luitanniens und Italiens folgender Beschluß gefaßt: Di« Bildung eine» einheitlichen,vereinigten und unabhängigen polnischen Staates mit freiem Zutritt vom Meer aildet eine der Bedingungen eines dauerhaften und gerechten Frieden« und der Herrschaft des Recht» in Europa. Ohne auf eine Würdigung des Beschlusses an sich ein^ugehen, kann die polnische Regierung den Zeitpunkt sowie die Umstände seiner Entstehung nicht außer acht lassen. Allzu schmerzlich gemahnt er unS an den Augenblick, al» erst, nachdem die russischen Truppen da» Königreich Polen verlassen hatten, sich die zarische Negierung entschloß, an die Verwirklichung einiger jener Rechte heranzutreten, dt« wir ein Jahrhundert lang umsonst gefordert hatten. D«r Zeitpunkt der Beschlußfassung, nicht der Inhalt de» Resolution, verleiht ihr den eigentlichen Tharaktre. Dt« polnische Negierung weiß sich eins mit der ganzen Nation tu ihrem beharrlichen Streben nach Schaffung «Ine» un abhängigen, mit den grundlegenden Bedingungen «inei politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung»« Möglichkeit auSgcstatteten StaatSwesenS und wird sich durch die Versailler Resolution hierin nicht au» dem Gleichgewicht bringen lassen. Aller Hindernisse und Schwierigkeiten un geachtet, wird sie die Verwirklichung der grundsätzlichen Bedürfnisse der Nation unentwegt anstreben, welcher dieser tm Zusammenwirken mit den benachbarten Zentralmächten die Lösung der historischen Aufgaben ermöglichen, die ihrer im Osten Europas harr.n. Die» erfordert eine nüchterne Beurteilung unserer eigenen Interessen, die allein für un» maßgebend find. Japans Nolle tm Nrtege. Japan «nb Deutschland. Der Berichterstatter der „Daily Mail" in Tokio hatte ein« Unterrrdung mit dem früheren Minister de» Aeußerrn und jetzigen Führer der Opposition Kato, der sich über di« sibirische Frag« folgendermaßen äußerte: Ich bin nicht für ein« Intervention. Wenn «in« wirkliche Gefahr für Japan bestände, würde ich dafür etntreten, gleichgültig, ob die Alliierten zusttmmten oder nicht. Japan hat seine Roll« im Krieg« bereit» hervorragend gespielt. E» bestand für uns kein« Ursache zu Streitigkeit«« mit Deutsch land. Wir sind nur wegen unsere» Bündnisse», da» eine begrenzt« Teilnahme vorsah, in den Krieg gegangen. Trotzdem würde das japanische Publikum, wenn die Deutschen nach Oststbtrten und der Mandschurei kämen, sofortige Gegen maßregeln verlangen. Ts gibt kein« prodrutsch« Stimmung in Japan, abrr viel«, dt« in Deutschland rrzogen wurd«n, hegen «ine meiner Meinung nach übertrteben« Wertschätzung für Deutschland. Die Ursache des Vertrauen« auf d«n Steg der Alliierten ist, daß st« über überlegen« Hilfsquell««, Widerstandskraft und Hartnäckigk«it verfügen. Dt« für Japan richtig« Politik würde da« Fortbestehen de« Bündnisse» und dt« Pfl«g« d«» Bündnisse» mit d«n D«r«tntgten Staaten s«tn. Dann ist ein« Isolierung Japan» nicht möglich. Auf j«d«n Fall ist «in d,«tsch-jsp5Nischre MM;t» undenkbar.