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r»»ssMi /luer Tageblatt WW-Inz-igl-r für »as «rzs-birs-M NLNÄKSL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsbla«. "un» vü-s"d,?i«u!>n,""w'« Epttchstunö« -er N.üaklion mit Nu.nohm« -«» Sonntag« nachmittag» 4—s Uhr. — Telrgramm.flSrrss» r Tageblatt fiurrrzgrdirg». Zernsprrchrr sr. »!ao^io"nutz?»ö^« Zür uns,klangt oingrfonSt» Manutkriv» kann Srwühr nicht grlriUrt werörn. MnmifW?n'S».Äk 2^r. 133 Dienstag, den n. Juni ISIS 13. Jahrgang Vie MgMMe tler sironprinMakmee erreicht. D!e Gefangenenzahl auf IO OSO gestiegen. — 21 OOS Tonnen versenkt. — MilliardensSandal !n Amerika. Eins neue Vermögensabgabe ln Deutschland geplant. Ein amerikanischer Mlliaräenskanäal. Gewaltiges Aufsehen erregt in New York die Ent« HÄttung Les Skandals der amerikanischen Flugzeug- fabrlkation. Der Senat hat nach seiner Unter suchung unglaubliche Dinge zutage gefördert. Mit besonderem Interesse werden wir die Lnthül, kungen beachten Müssen, die erkennen lassen, daß Wil son jetzt im Senat immer mehr Gegner zu finden scheint. VS handelt sich dabei um die Feststellung, daß 900 Mil lionen Dollar ausgegeben wurden, die zum Bau von Flugzeugen verwandt sein sollen, während kein brauch bares Flugzeug an die Westfront aus Amerika abge gangen ist. Man hat durch Kommissionen festgestellt, daß eine Cliquenwirtschaft dafür sorgte, daß das Geld verschwand. Diese Clique besteht aus Freunden und Bevorzugten des diktatorischen Präsi denten. Wilson ist empört, daß der Senat «ine Kom mission etnsetzte, dies« mit vielen Rechten ausstattete und ihr den Auftrag gab, das KrtegSministerium und damit Wilsons Maßnahmen kontrollieren. Aber anders wußte man eben gegen die Willkür Wilsons nicht anzukämp fen und die Mißwirtschaft zu beseitigen, die 900 Mil lionen Dollar einfach verschwinden ließ. Um die von ihm allzu unabhängige Untersuchung des Senates zu behindern, hat Wilson selber eine Unter, fuchungskommission eingesetzt, mit deren Leitung er den Bildhauer Gutzow Borglum, seinen persönlichen Freund, einen auch politisch hochangesehenen Mann, be traute. Ter Bericht Borglums siel aber vernichtend aus und war selbst die größte Sensation. Tine Stelle seines Berichtes lautet zum Beispiel r „Nie noch in der Geschichte dieses Landes sind einer Gruppe von Männern so vollständig die Hilfs- mittel des Volkes und sein Vertrauen überantwortet worden, und nie noch ist ein solches Vertrauen in ähn. ltchcm Maße mißbraucht worden, wie bet den Lettern unserer Aeroplanerzeugung. Tt« Folge ihrer Tätig- kett'besteht darin, daß wir unS heute ohne einen ein zigen amerikanischen Aeroplan an der Front in Europa befinden, obwohl im Verlauf« von 11 Monaten mth«, zu eine Milliarde Dollar für die Herstellung von Aeroplane ausgegeben wurde." Präsident Wilson hat vergeblich versucht, den niederschmetternden Eindruck dieses Berichtes dadurch zu beseitigen, daß er nacheinander eine zweite und eine dritte (!) Kommission etnsetzte nnd Borg, lum in den Zeitungen verdäch tigen ließ, er sei von in ter- essiertrn Fabrikanten bestochen worden, ein solches Ur teil abzug-eben. SkLndal ist jetzt veröffentlicht und erreg'» Amerika aufs äußerste. Die Reutsrmeld urigen aus Amerika über die Maßnahmen des amerikanischen Senats hinsichtlich des geradezu phantastischen Aeroplan, skandals sind vollständig irreführend gewesen. Ter Se nat, den die unaufhörlichen Machtanmaßungen Präsident Wilsons schon längst aufs tiefste beunruhigt haben, hat sein Militärkvmitee vergrößert und ihm die Vollmachten erteilt, um die Schuldfrage im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch ve» Aervptauprozramms zu prüfen- Noch nie hat ein Senatskomitee der Per- IN heutige mW MgsberW (Amtlich.) Groß«!« Hauptquartier, 11. Juni- Westlich«« Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die tagsüber mäßige GesechtatStigkelt lebte nur beider- seit« der Somme auf. Nach starker Feuersteigerung griff der Feind am Abend zwischen Aner« und Somme an. vert- sicher Einbruch des Feinde» an der Straße Eorby—Braye wurde durch Gegenstoß zum Stehen gebracht. Bor der übrigen Front brach der Angriff blusig zu sammen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. In zwei Kampftagen hat der Angriff der Arme« de« General, von -utier zu dem beabsichtigten Erfolg geführt und uns in den Besitz des -öhengeliinde« südwestlich von Noyon gebracht. Der Stoß traf «inen auf unseren Angriff vorbereiteten tiefgegliederten Feind in stärkster Stellung. Di« französischen Divisionen konnten dank der ungestümen Angriftskraft unserer Truppen nicht widerstehen. Auch die zu einheitlichen Gegenangriffen herangrführteu Divisionen der französischen Leeresreserven wurden gestern in erbittertem Kampf zurückgeschlagen. Im rechten Angriffsflügel behaupteten die Truppen de» General- von vettnger die südlich von Assainvillers ge nommenen feindlichen Linien gegen heftigen Gegenangriff. Di« Truppen de« General, von Webern stehen im Kampf bei Lourcelle, und Mery. Beiderseit» der großen Straß« Roye—Sstree»—St. veny, eroberten sie den Höhen- rücken östlich von Meris, durchstießen die vierte feindlich« Stellung und warfen den Feind auf den Aronde zurück. Trotz zäher feindlicher Gegenwehr erkämpften sich die Truppen de» General» von Schoeler den Uebergaug Aber die Matz. Nach Erstürmung der Höhen von Marqueglis« und d«, Vlgnencout-Berg«, drangen sie ln unaufhaltsamem An- griff bi, Antheuil vor. Die Korp» des Generals Hofmann^'habrn in stetem Kampf das feindliche GtellungSgewirr auflden Höhen süd lich von ThieSeourt durchstoßen Auf dem'nach südlich zur vise abfallenden Hängen drangen wir VtS Ribeeourt vor. Di« Zahl der Gefangenen hat sich auf mehr al, 10000 erhöht. Damit steigt die Zahl der von der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz seit 24. Mai elngebrachten Gefangenen auf etwa 78000. Rn der Front von der vise bis Reims ist die Lag« unverändert. Erneute Angriffe des Feindes nordwestlich Vos Chateau Thierry brachen verlustreich zusammeu. Der Erste Generatquarttermrkstes «udendoxss. 26000 Tonnen versenkt. Berlin, 10. Juni. iAmtlich.) Im Mittelmeer ver- senkten unser« U-Boote 7 Dampfer von etwa 26 000 Brt. Unter diesen befanden sich die englischen bewaffneten Dampfer Camorlan Klng <S60l Brt.) mit Flugzeugen und der Dampfer Snowdon iS 189 Brt.) mit 4000 Tonnen Kohl« und 200 Tonnen Stückgut. Der Ehes de» Admiralstabe» der Marin«. , feindliche Artillerie antwortete nach unserer Feuervorberei tung nur schwach. Bon allen Seiten her treffen Meldungen ' ein, Stafetten und Auto» kommen und gehen, Flieger und^ i Brieftauben befördern die Meldungen. Bald treffen die ersten Kolonnen der Gefangenen ein, «S sind etwa bOO Mcmnder ISS. französischen Division, alle vom Regiment 1LS. Sie geben an, daß man den Angriff, erwartet habe, trotzdem sei fast ihr ganze» Regiment auf- gerieben oder gefangen. Allmählich hüllt dichter Staub und Rauch alles in einen undurchdringlichen Schleier, von rückwärts traben die Munitionskolonnen auf den Straßen in südlicher Richtung. Die gesamte erste feindliche Stellung ist in unserer Hand. Da von vielen Flußläufen und Tälern durchzogene Gelände ähnelt dem am Themin des DameS. Um 8 Uhr vormittags ist Biermont genommen. Um die Mittagszeit wird bereits reiche Beute, darunter Geschütze gemeldet. Ueber Mortemer und OrvillerS geht der Stoß Hinaul. Cuvtlly und Requebourg sind in unserer Hand. Auch östlich der Matz wurde die erste feindliche Stellung genommen und' die Höhen von Gury, Moreuil und ThieSeourt wurden erstürmt. Zunahme de» deutsche« Hemke» an der ganze» Wm»t. „Morntng Post" schreibt» Dl» bisherig» englisch« Front in Flandern und Frankreich ist so gut wie a»f, gehoben. Die Bestände der englischen, französische« und amerikanischen Truppen sind gegenwärtig derart in- einandergeschoben, daß jetzt tatsächlich die Einheit de» Front im Westen erreicht Ist, deren Nordhälfte dem ve- fehle des Marschall» Haig untersteht. Die „Morntng Post" meldet weiter von der Front» E» zeigt, sich fett Freitag eine neue Zunahm« de» feindlichen Drucke» an der ganzen Front. Di« Wiener „Mittags-ettung" meldet au» Rotter dam» In neutralen militärischen Kreisen herrscht di« Ueberzeugung vor, daß Deutschland seine bisherigen gro ßen Erfolge ausnutzen und neu« wichtige Aktio nen vornehmen wird, und daß. die Alliierten kaum in der Lag« sein werden, «in« «ruft» Gegenoffensive zu ergreifen. London« Privatmelidungen zufolge ist de» Versailler Kriegsrat selbst der Ansicht, daß die Deutschen über große, unangetastet« Reserven verfügen, und daß ein augenblicklicher Stillstand nur von kurzer Lauer sein dürfte. General Pershing soll nach Loudon, angeb lich zur Berichterstattung, sich begeben haben. Der Züricher „Tagesanseiger" schreibt zur militä rischen Lager Wir halt«« kS nicht für wahrscheinlich, daß die über da» Meer kommenden Amerikaner die eng lischen und französischen Verluste ausgleichen können. Der Verlaus de» Kriege» hat gezeigt, daß dis neu'ge- schaffen«« Heer« den atten Soldaten nkemar» ebenbürtig sein können, auch nicht die amerikanischen Millionenheere. Selbst wenn «» der Entente gelingt, der deutschen Gesamtoffenstve diese» Jahr standzu- hcklten. kann sie höchsten» den Krieg noch ein Hahr weiterschleppen, ohne die Aufgabe zu lösen, wie sie wie der zum Angriff übergehen sott. einigten Staaten Vollmachten besessen wie dieser neue Llköpsige Ausschuß. Er hat die Ausgabe, den Fortschritt der Aeroplanerzeugung zu überwachen und im Zusam menhang damit auch sonstige Arbeiten, di« mit der Kriegführung und der Tätigkeit de» KriegSmtutsterlum» zusammenhängen. Da» Komitee hat da» Recht erhalten, Zeugenaussagen zu erzwingen, ebenso wie die Vorlegung aller erforderlichen Akten au» hem KrtegSministerirm. Cs darf nicht nur in Washington, sondern auch ander», wo sonst in den Vereinigten Staaten sagen, wenn die» erforderlich sein sollte, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die gesetzgebenden Körperschaften versammelt sind oder nicht, Schließlich würde dem Komitee auch noch die Vollmacht erteilt, nach Gutdünken Menten zur Er langung von Informationen zu benutzen. In Wirklich keit ist also diese» neuorganisierte Mtlttärkomtte« de» Senat» nicht» andere» al» eine parlamentarisch« Ueverwachung-steH« der Kriegführung des Krieg »Ministerium». Bekanntlich! hat sich Prä sident Wilson monatelang gegen «tnvsolch« Kontcollorga- ntsqtion gesträubt, die nicht seinem Willen so restlos un terstellt ist, wie die Mitglied« de» sogenannten Kabi ¬ netts. Angesicht« der dem Präsidenten so loyalen Hal tung der öffentlichen Meinung hätte der Senat kann» den Mut gefunden, so offen gegen den Präsidenten auf» zutreten, wenn di« Untersuchungsergebnisse der letzten Monate nicht unzweifelhaft erwiesen hätten, daß dl« Ber einigten Staaten im Verlauf von «lf Monaten für ihr Aeroplanprogramm beinah« 900 Millionen Lollar aus gegeben haben, ühn« daß bi» -um 1. Mai d. I. auch nur ein einziger amerikanische« Kampfaeroplan in Er scheinung getreten wär«. Die Riesenschlacht im Westen. Der neue Sieg bei Noyon. Südwestlich von Noyon wurde der Feind am S. er neut angegriffen. Nach starker zusammengefaßter Artille rievorbereitung in der Nacht vom S. zum S. trat die In fanterie in den ganzen Linien zwischen Montdidter und Noyon zum Sturme an. Nach kurzem Kampf war Or- vUler- genommen und Mortemer erstürmt. Die Die ,^lleemovernste" V< ätsche KrteAfü-hrxag kn engttfchem Aekvkt. Repingtvn schreibt in der „Mvrning Post" von» 80. Mair Seit der zweiten Phase von Sambrat sehen wir Beispiele der allermvdernsten deutschen Kriegführung, in Ueberetnstimmung Mit den „Lehren de» Weltkrieg«»" von Frehtag-Vortnghoven. Der Feind schlägt sich 1« einer Weise, di« wir bewundern müsse«. An der AI»«« wiederholt sich genau da», wa» sich am 27. März abge spielt hat, mit gleichem Resultat. Dies« Art de» Krie gs» Ist männlich und- entschieden. Wir müssen un» be mühen, ihr etwa» Aehnltche» entgegenzustellen. wir müssen vor allem dafür sorgen, daß. auch nacht» di« Truppenbewegungen beobachtet werden. ErAurdungSvor- stütze genügen nicht mehr, wenn »vir unser« nächtlich« Rekognoszierungen nicht verbessern und systematisieren mit Hilft der Flieg»«, werden wir immer Ueberraschun- gen ausgesetzt sein. Im übrigen m»ß da» KriegSkabinett vafür sorgen, daß wir Verstärkungen bekommen, damit wir die Initiative wiedererlangen. Wir stab 1» Mer gefährlichen «Hase, wir müssen un« bk» aumerische