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/luer Tageblatt AW Anzeiger für -as ErZgebirse mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. U"«r fw"/,"b^«ü.n,'f»«'! Sprechgunö» -»» NeüatNou ml:ftuenahm» »er Sonntag» nachmittag« 4—- Uhr. — L»l»gramm.-tör»ff», Lag-dlatt fiu»»rzg»dlrg». Zernstrecher SS, lV«n^°Äa«üuna»"!nto»?«n' für unverlangt «lngefanüt» Manuskript« kann Vrwtlhr nicht grillst,t «,rS«n. Nr. l30 Ireitsg, äen r. Zum ISIS 13. Jahrgang Oeutfthe U-Soote an Amerikas Küsten. Dlshsv 15 Schiffs versenkt. Große PanlK !n Washington und New-JorK. Dis amerikanischen HSfen geschloffen. Angeblich auch Luftangriffs auf amerikanische Städte. — Frankreichs Dlutopfev für England. Beschießung von Doulogns und Calais. Angebliche Wiedsroerufung ^offres. — Die Ententesympathien für Dolen, Tschechen und Slawen. — Bulgariens Ansprüche auf griechisches Gebiet. — Mobilisierung in Großrußland. Hungersnot in Petersburg. — Hapau greift wieder einmal ein. — Sensurdebatten lm Äeichstag. Die französische Zoller. Molschen Deutschland und Frankreich Md vor kur- Sm in Bern Vereinbarungen über Gesänge, ^enbe Handlung getroffen worden, die u. a. auch die Erpressung von militärischen Aussagen verbieten. Hiermit wird Hoffentlich ein schlimmer Mißbrauch abgesteltt, Lessen sich besonders der fran zösische Nachrichtendienst schuldig gemacht hatte und der allmählich zu schändlichen. Grausam kei len, zu einer organisierten Folter wehrloser Gefangener, ausgeartet war. Die Offiziere vom Nach richtendienst wandten in letzter Zett jedes Mittel an, um die in ihre Hände geratenen deutschen Soldaten zum Verrat -n veranlassen. Es blieb nicht bei gleißenden Ueberredungen, nicht bet Versprechungen und Drohun gen r in vielen Fällen ist unverblümter, oft teuf lischer Zwang ausgeübt worden. Wa» e» besagen will, wenn auf einen armen verlassenen Menschen, der vollkommen in der Gewalt seiner Peiniger ist, unablässig mit Fragen und Lockungen, mit Schimpfreden und Tät lichkeiten eingewirkt wird. hedarf keiner umständlichen Auseinandersetzung. ES liegt in der Macht de- vtach- richtenoffiziers, dem Gefangenen jede Erleichterung sei nes schweren Loses zu verweigern, wie «r ihm anderer seits, wenn er willfährig ist, hundert Annehmlichkeiten verschaffen kann. Dem Widerspenstigen wird zuerst da- Siecht zum Besuch! der Kantine, zu Spaziergängen im Lager entzogen, dann verhängt man die Briefsperr« über ihn und schließlich! kommt er auf die Strafstation. Er ist dauernd von Spitzeln umgeben, wie es überhaupt zu den französischen Einrichtungen zählt, auf jede- Gefan genenlager Kundschafter loszulassen, die sich! in deutscher Uniform unter die übrigen Insassen mischen und sie aus zuhorchen versuchen. Die Schlafzimmer -er Verdächti gen, von Lenen man wichtige Nachrichten zu erlangen hofft, sind mit Mikrophonen, Redefängern, elektrischen Ohren versehen; jede» Gespräch bei Tag und Nacht wird übgehorcht. Wie leicht ist e» da, einen Uitglücklichen zum Verräter zu machen. Wohl finden sich nur we nige Schwächlinge und Schufts, di« ihnen bekannte Ge heimnisse dem Feind« freiwillig pretsgeben und dadurch Tod und Verderben über Hunderte und Tausende von Kameraden bringen. Aber den körperlichen und seeli schen Foltern der Nachrtchtentnquifttton find nur starke Geister gewachsen. Auf dem Schlachtfeld« tapfer und treu seinen Mann zu stehen zeugt gewiß von hohem Helden sinn, aber in der Gefangenschaft standhaft und schweigend jeder Versuchung zu trotzen, ist wahrlich! nicht weniqer verdienstvoll. Zwischen Vorzugslager und Straflager wechseln die unermüdlichen Henkersknechte geschickt ab, wenn sie ein Opfer kirren wollen. So mancher, der sich! durch bessere» Essen und Trinken oder sonstige Annehmlichkeiten nicht zum Schurken erniedrigen Aßt, wird durch mitleidlos« Brutalität, durch unbarmherzige körperlich« und seelisch« Mißhandlungen gebrochen. Man behauptet Einfach, er hege feindliche Absichten, wolle spionieren und sabotieren - und schon befindet er sich auf dem Weg« zu irgend einem berüchtigten Straflager, wo insgeheim „afrika nische Methoden" zur Bändigung widerhaariger, ehr licher deutscher Männer angewendet werden. Und wehe, wenn solch gequälter Einsamer sich dazu verleiten läßt, einem unbekannten, doch vertrauenswürdigen Mitgefan genen sein Herz zu erschließen r Einen Menschen, mit dem man «in offene- Wort sprechen kann, braucht doch jeder, besonders im Unglück d«r Verlassenheit. Und dieser ein« ist dann meist «in schkm gedrillter Spion de» Nachrichtendienste». Deutschland kann stolz darauf sein, daß unge achtet all dieser scheußlichen und de» Jahrhundert» un würdigen Martermtttel seine Söhne den französischen Schergen di« Aussage zumeist verweigert ha ben. An der Verruchtheit der Einrichtung, deren sich selbst das finstere Mittelalter geschämt hatte, ändert diese erfreuliche Tatsache nicht» und ebensowenig an un serer ernsten Verpflichtung, jede Wiederholung der Ab scheulichkeiten in Zukunft unmöglich zu machen. Deutschland hat Machtmittel genug, um den mit Daww- schrauben arbeitenden „Zivilisationsvorkämpftrn" drü ben da« traurige Handwerk zu verleiden. Bezeugen noch einmal AuLtauschgefangsn« und Hetmgekchrw, daß di ¬ westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kranprinz Rupprecht. Zeitweilig auflebender Artlllerlekampf und reg« Srkun- dungstätigkeit. Bei eigenen Vorstößen in die französischen Linien westlich vom Kemmel nahmen wir 2 Offizier« «nd 50 Mann gefangen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Ans dem Schlachtfeld blieb die Eesechtstätigkeit ans örtlich« Kampfhandlungen beschrankt. Nördlich der vifne und nordwestlich von Chateau Thierry wurden Leilangriffe des Feindes abgewiesen. Südwestlich von Sarzy nahmen wir nach starker Artillerievorbereitung die feindlichen Linien i beiderseits der Ardrs und «achten 80V Gefangene- Der Gest» LenerakqunrttermrlR-«! Lndenderff. Ueber 20000 Tonnen versenkt. (Amtlich.) Berlin, S. Sunt. Sn, Mitteln»««, versenkten! deutsch, «nd österreichisch-ungarisch« U-Boot« fünf Dampfer «nd sechs Segler von zusammen über 20 000 vrt. Li« Dampfer wurden aus stark gesicherten Geleitzügen herausge- schossen, einer von ihnen war ein Kriegematerialtraneporter, z Der SHef de» Admtralstabe» der Mari««» H Marterungen ihren Fortgang nehmen, Dann find messerscharfe BergeltungSmatzregeln am Platze. Gerade unsere neuen herrlichen Stege Im Westen ermöglichen e» uns, Li« Folter, die der Alte Fritz für Preußen gleich bet seinem Regierungsantritte beseitigte, auch im angeblich! so hoch kultivierten Frank reich abzuschaffen. —, Die Niesenschlacht im Westen. Der Mrige Abendbericht des Heeresleitung kautet» An d«r Lchlachtfront örtliche Kämpfe nordwestlich .CHateau-Tht-rry und an de« Artzre. Frankreich Nutet für England l Während der schweren Niederlagen, der Engländer in Flandern elfte Frankreich mit starken Kräften dem britischen ivundesgenosftn zu Hilfe. Im Lauf« der Kämp fe wurden 18 französisch« Divisionen in Flan dern eingesetzt und weitere dort in Reserve gehalten. In den heißen Kämpfen, vor allem im Laufe der wie derholten Gegenangriffe, Haben die Franzosen dort auf» schwerste für England geblutet. Di« hilfsbe reite, weitgehend« Unterstützung, welche Generalyoch den geschlagenen Engländern leistete, schwächte jedoch in ernstester weis« sein« eigene Front. Die Folg« hiervon war di« blutig« Niederlage der Franzosen zwi schen AtSne und Marn«, die auch! hier wieder durch da» versagen englischer Truppen verschuldet wurde. Jetzt, wo di« französischen Stellungen in breiter Front durch brochen wurden, hat noch kein« einzige englische Division zur Unterstützung der Franzosen in den schweren Kampf etngegrtsfen. Die französischen Truppen, die sich an der britischen Front für England aufopforn, müssen hier allein die Last der Kämpft und die unge heuren Blutopfer tragen. Ein wertvolle* Ergebnis de» MSnefiege». Für di« künftig« Versorgung unsere» Heere» stellen die bisherigen Ergebnisse de» Vorbruche» zur Marne um rund öö Kilometer Raum.in einer Brette, di« zwi schen 70 und <tü Kilometer schwankt, ein« willkom mene Stärkung dar, Da» bedeutet, daß der land- und forstwirtschaftlichen Ausnützung wett über 8000 Quadratkilometer Boden zugeführt worden sind. Die Kampfzone am Damenweg scheidet au». Hier ist der Boden durch die schweren Arttllerteauswüh- lungen bi» auf wettere» fit« ein« geordnete Nutzung ver loren. Unmittelvar jenseits de» D-menwege» ob«» bi» hinunter zur Marne ist da» Land wett und breit mit anerkennung-wertem Eifer bestellt. Bon großer Wich tigkeit Md die w-ttaußg-dehnt-u Ät-jenflä' chen, die für unsere Pferde, und viehernäh- runj? einrn gan?, Herr«kragenden Wctdrgang bieten und eine reiche Heuernte verheißen. Me Felber, aus denen hauptsächlich Gerste und Hafer, dazwischen auch Weizen steht, sind im allgemeinen aut imstande. Für die Armeedersorgung sind die ausgedehnten Ge müsekulturen und Gärten besonder» willkommen. Der Totengräber Frankreichs. Zur letzten Rede des Ministerpräsidenten Siemen- ceau in der französischen Kammer, die auch! wir wie dergegeben haben, sagt die Wiener „Reichspost-, daß auch 1870 der Zwang der Tatsachen stärker war al» der Klang der Worte Gambetta». Wenn niemand Ele- menceau in den Arm Mlt, wie «inst die Einsicht de» großen Patrioten Thier» Gambetta» Fanatismus zu be endigen wußte, dann wird er der Totengräbar seine» Volke« werden. Trübe AnssWpn M FsD. Tu» Amsterdamer Blatt „Nieuwe» van den Dog" schreibt» Wie lang« wird e» den verzweifelten Entente» armer» glücken, dem Drucke der Deutschen wi derstand zu Dieten, den sie nach allen Seiten mit den mächtigsten Mitteln ausüben können? wa» wird geschehen, wenn den seit März ausgeMrten drei Angrif fen ein vierter folgt? Wenn die Front, di» auf Ypern, Amiens und ebenso zwischen Sotsson- und Retur» durch die Ausbuchtung noch erheblich.vergrößert worden ist und immer mehr Truppen in Anspruch nimmt, au einer neuen Stelle tiefer in unberührte» französische» Gebiet zurückverlegt wird? Wo wird Foch bi» Mannschaften finden,, um »in» p» au-tzevvettrk» Front -u besetzen? Die Waffentruppen genügen für die Aufgabe nicht. Er mutz an den Stellen der Angriff« gutorgantsterte Armeen bereit halten, Armeen, die Hindenburg» Elitekorp» gewachsen find und dem Feind« im offenen Felde Widerstand leisten können. Denn über «in große» Laufgvabensysftm verfügt di» französische Armee auf der neuen Lint» natürlich nicht, wenn auch sehr stark daran gearbeitet werden wird. Na türlich müssen sich auch di» Deutschen auf einer länge ren Front Anrichten, aber da sie der «naretfts sind, ist da« für sie nicht ein so großer Nachteil. BoulvMS »mV Salat» bombarvtittS. Außer zahlreichen anderen Zielen wurde« di« wich tigsten feindlichen UmschlagPMe Lrlaiä und Waulogn« erfolgreich mit Womben belegt. PwvtD AvmftteMep bevvehk. Da» „Berner Tagblatt" berichtet» Durch! die Aus dehnung der tm Gange befindliche» Schlacht nach Westen ist Pari» unmittelbar bedroht. Vft vngriff»- breite ist bi» auf SO Kilometer angewachsen, s» daß die Schlacht wohl die größte ist, die je ge schlagen wurde. Di« ungeheure Macht, mit der di« Deutschen Wetter vorgehen, und das allmählich« Wetter- axeifen der Schlachtfront deut« daraus hin, datz man deutscherseits diesmal gewillt ist, der Wett zu -eigen, datz die deutsch« Krast so frisch ist wie in den ersten Lagen de» Kriege». Die Schnelligkeit «nh Unermüdlichkeit Der deutschen Heer« ist beisptelloK und kann zum Mindesten jenen Gewaltmärschen im Open in den großen Hindenburgschlachten an die Lett- ge steift werden. ' l . Hoffte wieder vberkommemviereupev p Wie „Daily Mail" au» Pari» berichtet, wird in politischen Kreisen von einem Wechsel tm franz ö- fischen Oberbefehl gesprochen, da «in« Reihe do« Blättern «rneut Jvfsre» Rament« Verbindung mit einer möglichen Aenderung nennt. In Regterungskretsen wird die militärisch« Untersuchung, von der Llenlenceaft sprach, al» noch Nicht beendigt bezeichnet, jedoch die Be lassung Fochs tm Oberbefehl für wahrscheinlich gehattvn. Der neue vberkommanvank tu Großbritannien. Nach! einer Londoner Hava»m-ldung wird der eh» malig« britische Generalstabschef Sir Robertson einstweilig zum Oberkommandant-n der Truppen in Großbritannien ernannt. Fapnn» nnMSbihhp» WNMvkfen» Di« «gen« Hava» meldet an» Tokio» Vie offi ziösen K-itung-n „Kvkumtn" «nd „vsajt" veröffentlichen irr denen a«ge«kdtst küB, daß dtt taMüZ-s