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M. IS Mer Tageblatt MV Mzeiger für öas Erzgebirge KK?N«L«ÄL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Vn» «uÄ"d»^»ü«n,""»u SprechstunS» ürr Nr-aktlon mit -»»»nahm» ö»k Sonntag» nachmittag» 4—- Uhr. — Telegramm.flSrrsse, Tageblatt flueerzgrblrg». Zernsprecher SS. »!m> !i«"nuf,»d?^«e naAA .^m.^-Wuna^ Siir unverlangt «ingefan»te Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet werben. Mittwoch» äen 23. Januar MS 13. Jahrgang M Politische Uebersicht. Vie oerftantttungen ln vlett-LIiovrir. kommlssionsberatnngen. Die deutsche Kommission fitr wirtschaftliche Angelegenheiten hat ihre Besprechungen mit den russischen Vertretern vorgestern fortgesetzt. Die Vorarbeiten für die weiteren wirtschaftlichen KommtfftonSberatungrn wurden Ein kühner Vorstoß türkischer Schiffe. " . setzten Gebiete die Ukraine auf Verhandlungen eingehe, , i sobald Grenzen in Betracht kämen, die ihrem Einfluß unter- Januar.l Wie stellen nochmals ausdrücklich fest, daß die '! ukrainische Delegation trotz des sehr bestimmten Textes unseres UebereinkommenS und der gegenwärtigen Sachlage, einer Subkommission überwiesen, die bereits ihre Arbeiten ausgenommen hat. Vorgestern und gestern haben auch die ersten offiziellen Beratungen der deutsch-russischen ' Rechtskommission stattgesunden. Cs wurden im einzelnen verhandelt und formuliert: die Beendigung des Kriegszustandes sowie die Wiederherstellung der diplomatischen und konsularischen Beziehungen, die Ent- schüdigungs frage und die Wiederherstellung der Staatsverträge. Gegenwärtig wird über die Wieder herstellung der Privat rechte verhandelt. Neu« Unterhändler der Ukraine. Wie die Berliner Blätter melden, ist von dem gegen- < wärtigen Vorsitzenden der russischen Friedensdelegation in Brest-Litowsk, Joffe, bet der deutschen FrtcdenSdelegation eine Mitteilung eingegangen, daß die Regierung der Ar beiter« und Soldatenräte in Charkow zwei Bevoll mächtigte zur Teilnahme an den Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk entsendet und daß die russische Delega tion diese beiden Herren als Mitglieder ausgenommen habe. Aus den begleitenden Schriftstücken geht hervor, daß die Negierung in Charkow dem Generalsekretariat in Kiew und der dortigen Zentralrada das Recht, im Namen der Ukraine zu verhandeln, abspricht; diese Körperschaft stelle lediglich Organe der Bourgeoisie dar. Die Charkower Re gierung, die eine Filiale der Bolschewisten darstellt, sucht ihren Anschluß an die Petersburger Negierung als an das Zentralorgan Allrußlands, der föderativen Ge samtrepublik des ehemaligen Zarenreiches. Es bleibt ab zuwarten, wie sich die Kiewer Regierung zu dieser neuen Sachlage stellen wird. Das Petersburger Telegraphenbureau meldet aus Brest-LitowSk: D)ie russische Abordnung legte scharfen Protest gegen die Verhandlungen ein, die die ukraini schen Unterhändler mit den Mittelmächten geführt haben Die „Prawda" meldet, daß der Vollzugsausschuß der Sowjets verlange, daß Lenin selbst nach Brest-Li- towst abreise. Russischer Bruch mit der Ukraine. Zwischen der russischen und der ukrainischen Friedens delegation ist eS zum offenen Bruch gekommen. Die Petersburger Telegraphen-Agentur gibt bekannt: In An- betracht dessen, daß di «ukrainische Delegation ohne unser Wissen diplomatische Verhandlungen ein- geleitet hat, sandte Trotzki ein Schreiben an die ukrai nische Delegation, in dem es heißt: Während der Verhckttd- lungen erklärte Kühl mann, dahin der Frage der b-e- Troßes Hauptquartier, „ SVeftltcher « ri eg 4 s a, a « p la tz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Fast an der ganzen flandrischen Front war am Nach-> die verlangt, daß wir solidarisch gegen den gemeinsamen mittag der Feuerkampf gesteigert. Auch südlich von der Feind auftreten, sich gegen die revolutionäre Scarp^ lebte die Eefechtstätigkeit wieder auf. Moralvergangen hat, die ke in gehe! mes Ueber- Bei St. Quentin wurden bei erfolgreicher Durchführung . . . - r n - - mir» zahlreicher Erkundungen Gefangene eingebracht. ern kommen mit Imperialisten dulden kann. Mit Heeresvr»?ppc Deutscher Kronprinz. Rücksicht auf die Massen der Arbeiter und Bauern in Nördlich von Caisson, und nordöstlich von Avanrourt, Rußland und der Ukraine, deren Lebensinteressen auf dem folgte starke Feuerwirkung französischen Vorstößen. In j Spiele stehen, beschlossen wir, jede Verantwortung heftigen Nahkäinpfen wurde der Feind zarückgeschlagen. I fgx eure Verhandlungen abzulehnen. Wir wissen genau, E«'"- -IM« das, das augenblicklich -in g-öß-n, tn Die fetnolichen Graven uns kehrten Mit einer Anzahl Ge fangener zurück. Zwischen Beaumont und Ornes nahm die Artillerie- tätigkeit am Abend zu. veftlicher Kriegsschauplatz. Nicht» Neue». Mazedonische Front. Die Lage ist underänvert. Italienische Front. Zu beiden Seiten der Brenta Brtilleriekampf. Der Erste Generalqnaräiermrtste»! Lndendorsf. Recht hat, im Namen der ukrainischen Republik zu sprechen, als die Kiewer Rada. Da sich nun eure Politik auf geheime Uebereinkommen und Verrat unserer Inte ressen gründet, finden wir es für Recht, darauf hin zuweisen, daß euer wirklicher Einfluß in keiner Weise euch das Recht gibt, im Namen der ukrainischen Re publik zu sprechen. Trotzki sucht damit also unsere Verhandlungen mit der Ukraine, die bereits vor dem Abschluß des Friedensvertrag«» standen, zu durchkreuzen. Man darf nur gespannt sein, ob die Zentralrada in Kiew, die mit uns verhandelte, sich diese anmaßende Sprache Trotzkis gefallen lassen wird. Es sind inzwischen folgende weitere Meldungen eingelaufen: Ministerrat der Ukraine. Das Generalsekretariat der Ukraine tritt am 28. Januar zu einem außerordentlichen Ministerrat in Kiew zusammen. Der Rat wird sich mit den bisherigen Ergebnissen der Ver handlungen zwischen den ukrainischen Unterhändlern und den Delegierten der Zentralmüchte beschäftigen und die entspre chenden Vollmachten zum Abschluß eines Frieden» zwischen der Ukraine und den Zentralmächten erteilen. Ein österreichischer Bericht über Brest-Litowsk. Das K. u. K. Telegr.-Korr.-Bureau meldet au» Brest- Litowsk: Die bisherigen Verhandlungen, die zwischen den Delegationen der Mittelmächte einerseits und der ukrainischen Volksrepublik anderseits geführt worden sind, habeu do» Ergebnis gezeitigt, daß begründete Hoffnung besteht, über di«,Grundlagen eines abzuschließenden Friedensvertrage» Einigung zu erzielen. Alle Delegationen sind darüber einig, daß die hierdurch notwendig werdende Aussetzung der Verhandlungen so kurz als möglich bemessen sein soll. Sie haben einander zugesagt, sofort nach Abschluß ihrer Besprechungen in der Heimat nach Brest-Litowsk zu rückzukehren. Die bevorstehende Kanzlrrreds. Wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" nunmehr bestätigt, wird derReichskanzler Graf Hertling am Donners tag im Hauptausschuß des Reichstages das Wort nehmen. Dagegen ist es, wie der „Lokalanzetger" schreibt, unsicher, ob sich an die Rede des Grafen Hertling eine Aussprache schließen wird. Die Entscheidung hierüber ist einer Konferenz Vorbehalten, die Herr v. Kühl mann heute mit den Partei führern über die Vorgänge in Brest-Litowsk haben wird. Die gemeinsam mit Herrn v. Kühlmann zu fassende Ent scheidung über eine Erörterung der Hertlingschen Darlegungen soll lediglich von der Beantwortung der Frage abhängig gemacht werden, welchen Einfluß diese Erörterung auf di« für den 29. Januar vorgesehene Wiederaufnahme der Verhandlungen in Brest-Litowsk haben könnt«. Traf Ezernin antwortet Wilson s In Wiener etngeweihten Kreisen verlautet, bah der Mi nister des Aeußern, Graf Czernin auf die Friedensanträg« Wilsons aniworten würde. Voraussichlich wird dies ün Ausschuß für Auswärtiges der Delegationen geschehen. Graf Czernin dürfte keinen undedtngt ablehnenden Stand punkt einnehmen, sondern di« Momente wett« ausbauen, in welchen sich eine Uebereinstimmung anzubaynen beginnt Es ist selbstverständlich, daß der Minister dabei auch mit voller Deutlichkeit auf jene Stellen Hinweisen wird, die sowohl vom Standpunkt Oesterreich-Ungarn», als auch vom Stand punkt der Bundesgenossen unannehmbar finden. Abg. Str«se«ann St« die Frtedensfrag». In einer nationalliberalen Versammlung in Deettdr sprach Reichstagsabgeordneter Dr. Strese mann üb« d .— - Die Solfchewiki-Regierung in Gefahr Trotzki gegen -ie Ukraine. Rujflsthe Minister ermor-et. ! M heutige Wtlilhe MgsbM eine besondere, von ihnen bevorzugte Weise in der An-j,Amtlich.) Troße» Hauptquartier, 23. Januar wcndung des Selbstbestimmnngsrechts: mit Bajonetten haben sie die Konstituante anscinandergejagt. Man kann nicht gerade sagen, daß solche Methode beson ders demokratisch anmutet; sie riecht einigermaßen nach Diktatur und würde den Zarismus nicht übel ge standen haben. Wenn die Herren Maximalisten das Selbstbestimmungsrecht aller übrigen in Frage kommenden Körperschaften so achten, wie sie das der verfassungsge benden Versammlung geachtet haben, so können sie sich eigentlich künftighin auch durch den wildesten Annexionis- nms nicht bekehrt fühlen. So wie sie mit ihren eigenen Völkern in Petersburg verfahren sind, werden die Mittel mächte ganz gewiß mit keinem der Landesteile umgehen, um die Herr Trotzki mit so feuriger Dialektik in Brest- Litowsk gestritten hat. Und gerade die Brutalität, deren üch die Maximalisten gegenüber der Konstituante fähig gezeigt haben und für die sie dauernd die schlagendsten, t ja sogar die totschlagendsten Beweise liefern, rechtfertigt' auf !)as beste den Entschluß der Mittelmächte, die Landes teile, um die es sich bei dem Streit von Brest-LitowSk handelt, nicht ohne weiteres wieder in die Gewalt Rußlands zurückzugeben, sondern dafür Sorge zu -ragen, daß diese Völker sich frei entscheiden können, wohin sie künftighin gehören wollen. Die Freiheit der Bolschewik! ist zu zweideutig, als daß unsererseits nicht mit weitgreifenden Sicherungen gearbeitet werden müßte. Daß andrerseits gerade wir das Selbstbestimmungs recht der Völker in einer Weise, die politisch Frucht bringt, respektieren, zeigen die Fortschritte, die unsre Verhand lungen mit den Ukrainern aufweisen. Die Ukrainer haben eingesehen, daß sie zu uns Vertrauen haben können, und wir dürfen es uns selbst bestätigen, daß wir tatsäch lich gegenüber der Ukraine nichts getan haben, was solches Dertra'nen hätte gefährden können. So haben sich denn ! ie Beziehungen zwischen uns und der Ukraine gerade während der letzten Verhandlungstage sehr angenehm ge- Galtet, und es besteht berechtigte Aussicht, daß ein alle Beteiligten befriedigender Ausgleich gefunden werden wird. Daß auch hier mannigfache Schwierigkeiten zu überwinden waren und einige Fragen erst noch gelüst werden müssen, ist selbstverständlich; wenn aber nicht alles täuscht, so wird es gelingen, zwischen der Ukraine und den Mittelmächten ttiäst nur einen dauernden Frieden, sondern auch die Wieder herstellung ausgiebiger HandclSbeziehungenund einen ovllkonnneuenAustausch der kulturellenGüterherbeizuführen. Wir gianben gut unterrichtet zu sein, wenn wir annehmen, daß vurch den etwaigen Friedensschluß zwischen der Ukraine und den Mittelmächten d aS Selbstbestimmungsrecht lpwohl der auf österreichischem Gebiet lebenden Ukrainer al? auch der auf ukrainischem Gebiet lebenden Polen voll ständig gewahrt werden wird, freilich in einer Form, die in vollkommener Weise den staatlichen Zusammenhang 'owohr der Ukraine wie den der österreich-ungarischen Mo narchie respektiert. Ist es soweit, so werden sich gewisse Trübungen, von denen wir während der letzten Tage hörten, daß sie sich in Oesterreich und in Ungarn bemerkbar gemacht haben, gewiß schnell klären, besonders, wenn etwa '.-.ugeduldig gewordene Volksteile dadurch erfahren werden, rß auch das politische Selbstbestimmungsrecht gewisse renzen findet, nämlich die der Zweckmäßigkeit und des '.higen Beharrens bei der Abwicklung groß angelegter Bläue. Es wäre eine falsche Auslegung des Selbstbe- gnmnungsrechtS der Völker, wenn man es mit nervöser Willkür und ängstlicher Schwäche verwechseln wollte. Auch darf nicht übersehen werden, daß alles Selbstbestimmungs recht seine unbedingten Grenzen findet an den Erforder nissen etwaiger Koalition, durch deren Bindung man offen ere Vorteile, und zwar keine geringen, erreichen konnte. Schließlich ist auch daS Selbstbestimmungsrecht ein Gut, öas nur dann Nutzen schafft, wenn es mit weitsichtiger Vernunft und erwägender Klugheit angewandt wird.