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gen. Mittwoch, äen S. Mai 1918 her. « kaufen en Sinns m Nach, l. 400.— hau unv ^gezeigt, gezahlt. ung für /Wer Tageblatt MS Anzeiger für Sas ErAgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: ^uer Sonntagsbla«. s.V«» Sprrchstunü» -er Ne-aktton mit -»»«nahm» Ser Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — Trlrgramm-N-ress», Tageblatt flueerzgebirg». Zernfprechrr SS. «u.'p°sta»Na,t«n^un» Zllr unverlangt »lngefan-te Manuskript» kann s-wühr nicht g»l,ist»t «er-en. ma'nufk"p?n'A",uÄ^ Ur. 106 Mittwoch» äen 8. Mai 1918 13. Jahrgang ) A.-K. rrn. änzungS» und bis evorstand. m er m i Die Oftfragen im Reichstagsaussthuß. Unser Verhältnis -u Linnlan-. vollständige Niederlage der Noten Garde in Zlnnland. Ein deutsch rr König für Finnland. Kein deutscher ZrledensE fühler kn England. Ein indischer Zürst bei Kaiser Wilhelm. Vie Politik im deutschen Heere. Vie preussische Wahlrechtsreform. bei ftiecie von vnlrarest. Ter Frtcdensvertrag Nltt Rumänien - oder wie die amtliche Bezeichnung lauten sollt der Friede von Bukarest — ist unterzeichnet worden. Die VerhandlnU' uen denanncn um ü. Mürz, haben also iiber zwei Monate in Anspruch genommen, e>n Beweis, dich eö keilte leichte Arbeit war, eine Berstiindtgung herbeizuu Mren. Galt es doch, bei diesem FrtedenSschluh die Lat,ach«, das» Rumänien vor unseren militärischen Er» folgen z ns am men gebrochen war lind unser Ulti matum hatte au nehmen müssen, >nlt denn Bestreben zu Vereinen, dem Besiegten den W iede r a u sch hu s> au die Politik des treulos verratenen Bundesgenossen zu ermöglichen, und endlich mit dem Umstand, das, die Regelung der rumänischen Frage zugleich eil» Stück Lö- sttng des B a l ka n!s> rv d le ms bedeuten sollte. Die Rumänen haben denn auch alle Ursache, deu Mittemäch. ten dankbar zu sein, die ihnen keinen Straf- und Ge- waltsrieden anserlegton, sondern die Möglichkeit geben, sich t»n Schuhe der Mitte Mächte von den Wunden zu erholen, die ihnen durch ihr eigenes schweres Verschul den geschlagen wurden. Die Lerritvrialvpfer, zu denen das Land sich, bequemen muh, sind erträglich. Wenn die gesain te Do brud sch a bis zur Donau an Bulgarien Mit, so geht de>l Rumänen damit bekanntlich lein eigentlich rumänisches Gebiet verloren, sondern solches, das sie, lote die Rorddobrudscha, 1878 gegen Bessarabien ein- tauschen mussten, oder das sie, wie die Süddobrudscha, im letzten Balkankriege den Bulgaren raubten. Die Rorddobrudscha wird den Bulgaren sofort übergeben werden. Was die südliche Tvbrudscha betrifft, so tritt für diese zunächst ein Kondominium der verbündeten Mächte in Krafts doch! dürfte die -formelle Uebergabe der gesamten Tobrudscha bis zum St. GeorgStage er folgen. . Es entspricht ebenso dem Interesse Rumäniens wie dem der Mittemächte, wenn wir uns den freien Be trieb des HasenS Eon stautza und Rechte auf die Bahn Tschernawoda—Coustantza gesichert haben- Spielen doch hierbei Fragen von wirtschaftlicher Bedeu tung mit, wie es ja auch für unsere Wirtschaft»- und Weltpolttik notwendig war, uns den Weg über Rumä nien nach der Ukraine und der Türket zu si chern. Tollte cö, wie es den Anschein hat, den Rumä nen gelingen, den Anschluss der bessarabischeu Re publik a>t ihr Land durchznsetzen, indem sie sich Hier tiber mit der Ukraine einigen, so würden sie ja für den Verlust der Tobrudscha reichlich entschädigt werden und sogar noch ein nationale» und wirt schaftlich«» Plu» zu verzeichnen haben. Was die Mitte mächte betrifft, so stehen st« dieser Frage, ohne daß sie eine Garantie übernommen haben, abwartend und wohlwollend gegenüber. Die Grenzberichtigungeu, welche Oester reich-U n. garn verlangt und erlangt hat, sind geringfügig und h..beu eine rein strategische Bedeutung. Was wetter dl« wirtschaftlichen Vorteile be trifft, die wir durchgesetzt haben, so handelte e» sich vor u stem darum, uns einmal di« lieber schlisse der rumä. nischeu Getreide,Ernte und zweitens die ausgiebige Beteiligung an der rumänischen Petro le umtu d ust- rie zu sichern. Dio hie und da zum Ausdruck gebrachte Ansicht, dass wir dabei zum Nutzen Oesterreich.Ungarns geschädigt -vorden seien, ist tu deu Tatsachen nicht begründet. Vielmehr fallen die erzielten bedeu tenden wirtschaftlichen Vorteile nützt nur sür unsere jetzige Kriegswirtschaft, sondern auch! für den Ausbau nach dem Kriege schwer in« Gewicht. Es ist auch umso weniger Grund zur Besorgnis, da st wir dieser Vorteile tu der Praxi» nicht teilhaftig werden könnten, da zu nächst überhaupt die Militärverwaltung in Rumänien bestehen bleibt. Die Frage liegt nahe, ob es richtig war, dich die Mtttvmächte bei den FriedenSverhandlungen nicht die K bntgsfrage angeschnitten vzw. geregelt haben. Wer man hielt die Taktik für richtiger, erst die innere Neu ordnung Rumänien» abzulvarten. Plaut doch der Mi nisterpräsident Marghiloman die sofortige Aus schreibung von Neuwahren zur Kammer, Mit der «ine Reorganisation der ganz in den Händen der abgewirtschafteten Liberalen befindlichen Verwaltung Hand in Hand «ehe» wird. Nachdem die neu« Kammer Al heutige mW Kriegsbericht Amtlich.) Grotz«» -auptquarti«:, 8. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich vom Nteuport Kanal nahmen wir bei erfolg- kicher Erkundung Belgier gefangen. Auf dem Schlachtfeld n Flandern und an der Lyö lebte der Artillertekampf am temmel, bet und weMch von Batlleul aus. I» Borftldkitm, ftn aus dem Schlachtfeld« an der Somme wurden Engländer und Franzosen gefangen. Beiderseits der strafte Eorble-Bray griff der Feind mit starker Mlnenvor- „ereitung erfolglos an. Bereitstellungen wurden durch unser Feuer wirkungsvoll gefasst. Bel einem in der Nacht südlich »on der Stratzs wie erholten Angriff warfen wir den Feind un Gegenstoss zurück Stark« Feuertiitigkeit hielt am Lur«- 'Zach und auf dem Westuser der Avr« an. An der übrige» Front nicht» von B«d«utung. Bon d«n and«r«n Kriegsschauplätzen nicht« Nene». Dee Erste LtknoralqnRrttevmetste« Ludendovsf. 16000 Tonnen versenkt! lAmtlich.) B«rlin, 7. Mai. Einig« unser«r U-Boote unter der bewährte? Führung d«» Kapitänl«utnant«s viebeg haben im Aermelkenal S bewaffnete, tief beladen« Dampfer, zusammen 1» von Bruttoregistertonnrn, versenkt. Der Ll>«s des Admiralstabe» der Marin«. den Frieden ratifiziert haben wird, was in Ü bi» L Wochen geschehen kann, wird sich! Regierung, Parlament und Volk in Rumänien freilich sehr ernstlich! die Frage vorlegen müssen, ob die durch! den Verlauf des Welt kriege» wie durch die ureigensten Interessen Rumäniens notwendig gewordene Neuorientierung mit der unseligen Erbichaft dieses wankelmütigen, treulosen und unfähigen >. önigs, der stets nur ein Spielball 'n den Händen ehrgeiziger, zum größten Teil bestochener Politiker war, b .la stet werden darf. 2 ologrammwechlol zwischen Balser und Reichskanzler. Da» DeleAvamm de» Kanzler». Ter Reichskanzler hat dem Kaiser den Abschluß, de» Friedens von Bukarest durch! folgende» Telegramm ge- meioet« ... „Enver Kaiserlichen Majestät melde ich allerunter- Gnigst, daß heute der Fried« mit Rumänien in Bu karest abgeschlossen worden ist. Damit ist auf der gesamten Ostfront der Kriegszustand be endet. Unter der festen und segensreichen Leitung Eurer Majestät hat die hingebungsvoll« Opferbereit.^ schast des ganzen deutschen Volke», besonder» seiner von ruhmreichen Führern befehligten Wehrmacht, einen Erfolg errung m, dessen weltgeschichtliche Größe erst spätere Generattoneü in seinem bollen Umfange würdigen werden. Sure Majestät bitt« ich, au» diesem Anlaß mein« «tzrerbtetig- st«» Glückwünsche huldvollst entgegennehmen zu wvll«n. Sie sind getragen von tiefer Tankbarkett für da», was mit Gotte» Hilfe vollbracht worden ist, und twn unerschütterlicher Zuversicht darauf, daß auch auf den übrigen Kampfplätzen der Krieg mit dem ^ieg« unserer gerechten Sach« endigen wird. Alleruntertänigster Graf von Hertttng. Die Antwort des Kaiser». Ter Kaiser Hatz dem Reichskanzler darauf mit fol- wn'oem Telegramm erwidertl Ter durch den Frieden mit Rumänien vollendete Abschluß de» Kriege» im Osten «füllt auch! Mich mit stolzer Freud« und Dankbarkeit. In nieoer, sagender Vaterlandslieb« erkämpft« sich, da« deutsche Volk dank Gottes gnädigem Beistand unrer glän zender militärischer Führ uns und mit Hilft einer kraftvollen Dtaat-kuttst Schritt für Schritt den Weg zu einer glücklich«» Zukunft. Meinen Lank auch. Ihnen und Ihren Mitarb«ttrrn au» diesem Anlaß zu übermitteln, ist Mir ein auf richtige» Bedürfnis. Gott wird uns h«lftn, den Kampf, zu dessen Wetterführung un» dl« stiodensftind- lich« Haltung der noch! gegen und dis Waffen führen ¬ den Mächte zwingt, auch weiterhin zu bestehen und zum Wohle Deutschlands und seiner Verbündeten siegreich abzuschließen. Wilhelm. Ter Kaiser hat an den Staatssekretär von KUHIittnnu sollendes Telegramm gerichtet: Ter 'Abschluß der Verhandlungen mit Rumänen uibt Mir Veranlassung, Meine freudige Genug tuung darüber auszusprechen, daß nunmehr dem gan zen Osten der Friede wtedergegeben ist. Möge den Völkern aus der Wiederaufnahme der friedlichen Ar beit, der sie sich jetzt zuwenden dürfen, reicher Segen ersprteßen. Ich danke Ihnen und Ihren Mit arbeitern für dl« in treuem Zusammenwirken mit unseren Verbündeten geleistete Arbeit und verleihe Ihnen ul» Zeichen Mesner Anerkennung den König lichen Kronenorden 1. Klasse. Wilhelm. - Das FriedensfestmaN. Au» Bukarest wird gemeldet» T«se Werhandlun- >!«n in Bukarest waren am Abend de» 6. Mai,»um endgültigen Abschluß gelangt, so daß die Un terzeichnung des gesamten BertragSwerkeS sür den Vvr.ntttag de» 7. Mat angesetzt werden konnte. Mm Vorabend hatte der Generalseldmarfchall von Mackensen alle Delegierten zu einem Mahle gelaiden, an »em auch der Ministerpräsident Margyiloman, der Minister de» Aeußeren Arion, sowie die übrigen rumänischen Unterhändler teilnahmen. Tier General- rtdmarschall feierte in seiner Ansprache die Bedeu tung der geleisteten staatsmännischen Arbeit und be glückwünschte die Bevollmächtigten zu dem erzielten Er folge, indem er hervorhvb, daß mst dem rumänischen Frieden der Krieg im Osten seinen Abschluß gefunden habe. Zugleich verlieh! er der Hoffnung Ausdruck, daß Rumänien auf der Grundlage dieses Frieden» einer glücklichen Zukunst entgegenseh«, und schloß mit der Aufforderung an die Anwesenden, auf das Blühen und Gedeihen und die Freundschaft Mer Hetmatlän- dsr zu trinken. Vizekanzler von paver über clie OMragen. Da» Berhältni» zu Finnland. In der gestrig !» Sitzung deS Reichstag» äußert« sich der Vizekanzler von Payer Uber die Ostfragen. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen Uber unser Berhältni» zu den Naudstaaten sagte er Uber Finnland: „Man hat uns vvrgeworfen, wir hätten dort ringe- griffen, getragen von dem Bestreben, in der halben Welt den Schutzmann und Ordnungshüter zu spielen, Wir freuen uns, durch unser Einschreiten Finnland sein« Unabhängigkeit und Freiheit gesichert zu haben. Aber der eigentliche Grundgedanke unseres Einschreiten» ist gewesen, im Norden in militärischer wie in politischer Hinsicht einen endgültigen FrtedenSzustand zu schaffen. Das war bis dahin leider nicht der Fall, denn trotz der Anerkennung der unabhängischen finnischen Regierung haben die russischen revolutionär-anarchtstischen Soldaten- und MatrosenkomtteeS in Finnland tbr Unwesen getrieben. Bon Rußland aus wurden Waffen, Munition und Mannschaften nach Finnland zur Unterstützung der russi schen Heereshaufen gesandt. Der finnische Landtag und oer finnische Senat haben bet der russischen Negierung wiederholt um die Zurückziehung der russischen Truppen aus dem unabhängigen Finnland oder wenigsten» um das Attfhvrcn der Gewalttätigkeiten dieser Trurmen ge beten. DnS hat nicht» geholfen. Schließlich Kat sogar der Vorsitzende de» ru fischen Bandenkomttees der Regierung Finnlands den Kr eg erklärt, Dies« Kriegs erklärung stand ftineSweg« b oß auf dem Papier, woher kämen denn sonst die Geschütze, Maschinengewehre, Panzer züge und Pauzermrtomvbile und die ungeheuren Mengen von Waffen und Munition, die von unseren Truppen in Finnland erbeutet worden sind» Teil der verfassungs widrigen Aufhebung de« finnischen WehrpfltchtgesetzeS von 1878 durch Rußland im Jahre 1V01 verfügt ja Finnland elbst über keine einzige militärische Waffe mehr. Sie tammen von jenen russischen Matrosen und Soldaten, die ich mit den finnischen Anarchisten zu einem SchreckenS- reatment vttbllndet hatten und jetzt zu Tausenden in die Hände unserer Truppen gefallen sind. So ist jüngst erst wieder nach dem Bericht unsere» »»sandten tn Finn-