Volltext Seite (XML)
Montag, äen 22. April ISIS 13. Jahrgang Ar. S2 Muer Tageblatt k-M-Inz-is« für das <krzs°birs° mit Ker wöchentlichen Unterhaltungsbeilage r ^tuer Sonntagsblatt. Vn» ^/ak«^u«n," s»w?« Sprechsiun-, ö«r Nwattion ml« -»»«nahm« ü«r Sonntag« nachmittag» 4—S Uhr. — Telrgramm-flüress« r Tageblatt fiueerzgeblrge. Zrrnsprrchrr SA. »'n» LMK u"h'm,»"°L°n'7un7.^!nÄ^"Zllr unv«rlangt «IngrsanSt« Manuskript« kann Srwühr nicht geleistet wrrSrn.m°5uNn'^'L'^ Der Hamps der Iren gegen die vienstpMl. Sehr ernste Lage kn Irland. Große Truppennachschübe aus England «ach Frankreich. Griechische Truppen km Veste«. dke Gpfer Ser Zernbeschkeßung von Parts. Ein neues englisches Ferngeschütz. Neue Vergewaltigung -er Neutralen. Die Verhandlungen mit Rumänien. Schießerei zwischen Russen und Japanern in Vladkwostock. Vie Kiihlmann-si lsts. Herzog Zriedrich von Inhalt Die Niesenschlacht im Westen. Der gestrige Aberrdbr richt de» Heeresleitung lautet: Bon den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Lord Cecil feuert zum Durchhalten an. In einer Rede in Hitchin erklärte der englische Mi. nister des Aeußern Lord Robert Ceetl u. a.: Wir sind hier in.einer Zett der Krise versammelt, die wahrscheinlich ernster ist, als jemals in der Geschichte Englands. Damit meine ich nicht, daß mir der Endausgang des Krieges Sorge macht, sondern ich meine, datz niemals die Zett schicksalsschwerer war, als jetzt. Wir wären töricht, wenn wir annehmen wür den, datz der Kampf beendet ist. Wir stehen vor Kämpfen von unbeschränkter Dauer. Wir dürfen den Feind nich t unterschätzen. Er hat einen protzen Vorteil, ähnlich den, datz er sich während 50 Jahren auf den Krieg vorbereitet hat. Eng land kann sich beglückwünschen, datz seine Bürger nicht nur in der Lage sind, nach einer Ausbildungszeit von 4 Jahren Soldaten zu sein wie die Deutschen, sondern datz sie auch den Deutschen gezeigt haben, datz die Eng länder an Tapferkeit den Deutschen nicht nachstehen. Aber wie grvtz auch immer unsere Leistungen sind, so dürfen wir doch nicht den großen Vorteil unterschätzen, den die lange He bung den Feinden sichert. Es ist nicht nur die Uebung allein, sondern auch die deutsche geo graphische Lage, die Hm einen besonders großen Vorteil sichert. Schließlich haben die Tjeutschen an der Westfront auch den Motzen militärischen Vorteil der Einheit des Oberbefehls. Ich kann nun zu mei. ner Freude erklären, datz wir in den jüngsten Tagen Maßregeln getroffen hüben, die die letztgenannten Vor teile aufwiegen. Tie Negierung hat mit voller Zu stimmung von Haig und anderen tapferen Führern un sere ganze Armee zusammen mit den Franzosen unter den Oberbefehl des Generals Fach gestellt, der eist großer Soldat ist und Gelegenheit hat, bald seine glän zenden Eigenschaften voll zu entfalten. Hierbei mutz er unser aller Unterstützung finden. Wie groß auch die Vorteile sein mögen, so glaube ich doch! nicht, datz sie genügen werden, den Kampf zu seinen Gunsten zu ent scheiden. Wir müssen uns hüten, in den Fehler eine» Optimisten zu verfallen. Lord Cecil erinnert« sodann cur die Enthüllungen Ltchnowsky» und andere Beweise, die dartun, datz der Krieg nicht von der Entente hervorgerufen worden sei. E» sei aller Wett llar, daß Deutschland bei Ausbruch de» Kriege» sich verändert hübe. E» überschüttet« zwar di« Welt mit Erklärungen seine» Friedenswillen», aber fein Ziel sei, uns in den Schlaf zu wiegen und dazu zu brin gen, unsere Anstrengungen erschlaffen zu lassen, nm sich den beabsichtigten Angriff zu erleichtern. Jetzt ist die Maske gefallen. Der Angriff hat begonnen und cs wird nicht mehr über den Frieden gesprochen. Tem alten Geschwätz: keine Annexionen und keine Kontributionen hat man Lebewohl gesagt, und man hört jetzt nur noch von deutschen Annexionen, Kontributtonen, Garantien für die Machtausbrettung der deutschen Militärklassen und den geschrei der ganzen Welt. „Wir kämpfen", schloß er, ,,-chne allen Zweifel ausschließlich für die Freiheit d»* Welt. Jeder, der jetzt noch sagt, die Deutschen wünschen mit ihren Nach barn in Frieden zu leben und seien bereit, einen ge rechten Frieden zu schließen, begeht einen freiwilligem Selbstbetrug." , Der englisch« Rückzug gefährdet. Lio „Zürcher Morgenzettung" berichtet: Tie deut schen Vvrtruppen stehen kaum mehr als eine Wegstunde vorUpern. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß Upern von den Engländern kaum mehr länger gehal ten werden kann, schon aus dem Grunde nicht, weil ote deutsche Heeresleitung durch! den Vorstoß nach Bell die englische RückzugSlinte Upern-Poperingh« direkt gefährdet. Diese Linie steht unter schwerem deut, ichen Feuer. ES ist zweifelhaft, ob Marschall Haig Kraft genug besitzen wird, Upern überhaupt noch ernst lich verteidigen zu können. Wenn ja, so wird er heute oder morgen schon einen großen Gegenschlag gegen Langemarck ndr« jstapertngL» M«en mM». Ser heutige MW MgsbelW Amtlich.) Große» Hauptquartier, 22. April Westlicher Kriegsschauplatz. An den Schlachtfronten örtliche Jnfanterieunternehmungen. ftersuche des Feindes, über den La Bassee-Kanal, nordwest- sch von Bethune, vorzudringen, scheiterten in unserem Feuer. Nördlich von Albert nahmen wir 88 Engländer, darunter L Offiziere, gefangen, erbeuteten 22 Minenwerfer und einige Maschinengewehre. Der Axtilleriekamps lebte nur in wenigen Abschnitten auf. , An der übrigen Front blieb die Gefechtstatigkelt in mäßigen Grenzen. » Südwestlich von Altkkrch machten wir bei eine» Erkun- lirngsvorstoß Gefangene. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neue». Der Erste Generalquartiermeister Ludendors f. ver gestrige amtliche lfriegrbericht. /Amtlich.) Großes Hauptquartier, 21. April 1918 IvestliHer KrtegSs»a«plaH. -»««»gruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz An den Schlachtfronten führten beiderseitige Erkun dungen zu heftigen Jnfanteriegefechten. .Bei La Bassee, Len» und Albert lebhafter Feuerkampf. Auch zwischen Lore und Oise war die Artillertetätigkeit vielfach rege. Heeresgruppen Lallwitz und Herzog Albrecht. Zwischen Maas und Mosel griffen niedersächsische Bataillone Amerikaner in ihren Stellungen bei Seichepre an. Sie erstürmten den Ort und stießen bis zu 2 km Tiefe in die feindlichen Linien vor. Schwächere Gegenstöße des F stndeS wurden abgewiesen, stärkere Angriffsversuche durch § ederhalten im Anmarsch und in der Bereitstellung er kannter Truppen vereitelt. In der Nacht wurden unsere Sturmtruppen nach Zerstörung der feindlichen Anlagen ir. ihre Ausgangslinien zurückgcnmnmen. Die blutigen Verluste der Amerikaner sind außerordentlich hoch. 183 Amerikaner, darunter b Offiziere, wurden gefangen, Lb Maschinengewehre erbeutet. Nordwestlich von Merville ( stlich von Pont-a-Mousson machten wir im Bvrfeldkampf r,.tt Franzosen Gefangene. Rittmeister Freiherr von Nichthofen errang an der Lpitze der bewährten Jagdstaffel 11 seinen 79. und 80., Leutnant Buckler seinen 31. Luftsieg. Osten. Ukraine. Nach Ueberwinden feindliche« Widerstandes bei Piere- kob und Kart-Kasak haben sich unsere Truppen den Weg in die Krim geöffnet. Mazedonische Front. Rege Tätigkeit des Feindes östlich vom Doiran-See und in der Struma-Ebene. Le» Erste Generalquartieruretster Luden-orsf. üreewlngr rssoo Lome« vrrsMl! (Amtlich.) Berlin, 21. April. Im östlichen Teil des Aermelkanal» aus der Linie, auf der vorwiegend die Kriegs- materialtransporte des Feindes- vor sich gehen, hat eins unserer Unterseeboot«, Kommandant Oberleutnant zur See Warzeche, den vollbeladenen englischen Dampf« Heiland Bri gade töüSS Brt^ und einen »eiteren mindesten» 5000 Brt. großen Dampfer abgeschossen, den letzteren au» großem, stark gesicherten Seleltzug heraus. Eesamttonnenzahl aus die neuerdings elngegangenen Meldungen 50000 Brt. Der Etzes de» Admiralstabe» der Marin«. Der englisch« Druppeuersatz. Tag und Nacht fahren die englischen Dampfer mit frischen Mannschaften über den Kanal, um die geltchte. ten Rethen in Frankreich wieder aufzufüllen. Die Güt« de» Ersätze» wird jedoch bald in den deut schen Gefangenenlagern «kennbar. Wa» in letzter Zett an Gefangenen etngebvacht wurde, sind nicht mehr aus gesuchte, kräftige Männer wt« früh«, e» sind vielmehr kaLm genslen» Lerwundet» und jüngste R«kru- t n, die nur wenige Wochen Ausbildung hinter sich hä- L n. T-ie so voreilig heraugeiührien Verstärkungen wer den Hals über Kopf in den Kampf geworfen, «chn« u-ni zslens in der Person ihrer Führer noch über den wahren Stand der Schlacht orientiert zu werden. Jetzt rächt sich, daß England nicht schon früher, zur Zett de« rtssijchen Zusammenbruches,^die damals von Frankreich v rlaugten .Verstärkungen für den Westen sicherstellte. Heute kommen sie zu spät. Tie Hauptlast des Kamp fs ljegt, wie in all den verflossenen Kriegsjahrcn, noch immer auf den Franzosen. Wachsende Pariser Erregung über die Engländer. In Paris wächst dauernd die Erregung über da» Versagen der Engländer, das Frankreich neue und un geheure Blutsopfer auferlegt. Mlitärische Kreise er klären es als ganz unverständlich, datz während der langen Kampfpause, die der Einnahme von Mont- vidier folgte, kein einziger Versuch gemacht wurde, ven Deutschen die eben eroberten und noch nicht be festigten Gebiete wieder zu entreißen. Eine große Ä>rge kommt hinzu. Paris kann nicht mehr genügend verpflegt werden. Tie Unterbrechung der regelmäßigen Bahntransporte, die Notwendigkeit der leucinrichtung von Lager und Depots zwingt die ftan- Kitsche Heeresverwaltung, alle greisbaren Vorräte an sich zu ziehen. Zur Besserung der Volksstimmung wer den fortwährend Gefangene durch Paris geführt. Das sind jedoch keine neuen Gefangenen, sondern alte Insassen der Gefangenenlager. Griechischen Truppe« für de« Westen- Matläuder Blätter melden, datz demnächst griechische Truppen in Frankreich landen werden. Tie Schwierig keiten ihrer Verwendung liegen nur in der Frage der SchtffStonnage, die man in Bälde zu lösen hoffe. Die Rekrutierung in den Bereinigten Staate«. Ter Heeresausschus, des amerikanischen Repräsentan tenhauses hat sich für den Gesetzentwurf ausgesprochen, durch den Jungleute, die seit der ersten Einschreibung im Juni 1917 das dienstpflichtige Alter erreicht haben, einberufeu werden. Das Kriegssekretariat schätzt, da jährlich eine Million Mann im dienstfähigen Alter, aus der Musterung Klasse 1, in» Heer eintreten werde«. Wie man hört, soll die Einschreibung NLtlttt tzoLv- ganges am 5. Juni erfolgen. Englisches Urteil über -en amerikanisch!«« AolvaHr». In den „Times" heißt es: Tie jungen amerikani schen Rekruten leiden fast durchweg an starkem Husten, Schimpfen und Heiserkeit. Sie empfinden im AUSbil- dungslager vielfach Heimweh. Daher bemüht sich die ganze amerikanische Frauenwskt, de« Re kruten über dieses Gefühl hinwsgzuhelfen. In den La gern befindet sich ein sogenanntes Gastzimmer, das für die weiblichen Besucher des Lagers bestimmt ist. Da weibliche Element ist stets stark vertreten. Die Regie rung hat sich durch die Ue ber Hand nähme der weib lichen Besuche veranlaßt gesehen, einen Teil der Rekru ten in entfernteren Lagern untevzubrtngen. Der Hungertyphus in Portugal. In Portugal ist der Hungertyphus mit solcher Heft ttgkeit ausgebrochen, daß die spanische Regierung die schärfsten Grenzsperrmatzregeln ergreifen mußte. Reibungen zwischen England und Frankreich? Tas holländische Blatt „Het Baderland" schreibt: „Was für eine besondere Aufgabe hat der zurückgetreten« Staatssekretär für den Krieg, Lord Derby, in Part» zu erfüllen? Wir glauben noch nicht, daß, wie gemel^, det, zwischen England und Frankreich im Zusammenhang mit der Defensive Reibungen entstanden sind, wenn l^r auch davon hörten, datz man in London bereit» mit der Möglichkeit rechnet, daß England den Krieg allein — aber dann doch zusammen mit Amerika? — werde sortsetzen müssen." SV, Millionen Gesäugen« seit Kriegsbegiv«. Bis 1. März 1918 machten die Mittemächte 3450000 Gefangene. Dies« Zahl überschreitet die Gesamtzahl der männlichen Erwerbstätigen Schweden», Norwegen» und Dänemarks um mehr als eine haWe Million. Sie über steigt ein Fünftel der männlichen Erwerbstätig« Deutschland» im Frieden. Die Mtttemächte gewannen damit ein Arbeiterherr, Las «if siherr LeLtsten