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« >i n ,3. Zahrgana Donnerstag, cken 18. ktpril ISIS Nr. SS durch v»s«» Il-N fttl In, -au, monatlich s pf,. 0,1 »<r I,ili°lt manatllch « Pf,. 0,1 I, pog b»0«Ut un» ftlbfl ad,»» Pi oI«rt<liahrl>ch1.7»Mk.,monat» d »o Pf,, durch den Vrt,flr«,,r il ln» yau, »I,rt,lfl>dr»ch 1.11 - moiiatltch 1.S4 Mk. «rfihrlnt blich in dcn Nachmlüa,«stund»» dl »luonnhm» von Sonn- un- , , . L« «'n» n"°g'd.st'u"n°sow°: Sprrchstun»« »„ N.Saktlon mitfiu-nahm, -<r Sonntag« nachmittag- 4-S Uhr. - Telegramm.M-ss-- Tageblatt fiueerzgebirge. Zernsprecher SS. U Postanstalt»» UN» ori,»irilg,r zgx unvrrianat elngefanSte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werden. Lor» 0-strUunnrn »n«g»,rn. " - ——————————————— uer Tageblatt Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. WVM'WZ -iirch;«rnfpr«ch»r »rtolat o»»r»a< ManufkkIptnlcht»»utl>chI«,dartN, Seöeutsame Eroberungen m ZlanSern. Poelkapelle, Langemarck un- Hollebeeke genommen. Der MilliarSenwert unserer Kriegsbeute. Englische Srutalitäten gegen üie Zranzosen. Kaiser Karls Kbschieösworte an Ezernin. Rücktritt -er ungarischen Regierung. Rumänien noch -er VerbünSete unserer ZeinSe. Solo Pascha hingerichtet. > Das neue Reichssteuerbukett. Die Juli-Resolution. I ES ist Wohl möglich, daß der Reichstag, bald Uhdem er über die ersten soeben wieder neu aufge- Dunnenen Verhandlungen herausgekontmen sein wird, Mas tut, was ungefLhr das Gegenteil von dem Mu dürfte, was im Juli 1917 geschehen ist. Damals, M ioar am 19., nahm der Reichstag mit überwiegender Hehrheit eine Entschließung an, die seitdem viel be- Miet und nicht weniger befehdet worden ist; man tut Mi sie sich noch einmal in das Gedächtnis zurück-,urusen. U hieß dar „Ter Reichstag erstrebt einen Frieden Mr Verständigung und der dauernden Ver- Mhnung der Völker. Mit einem solchen Frieden sind Mwungene Gebietserwerbungen und politische, Mnschastliche und finanzielle Vergewaltigungen Rrereinbar." Tiefe Entschließung sollte ganz gewiß kei- Rn Verzichtfrieden bedeuten, aber sie ließ alle Welt Mv in Sonderheit unsere Feinde wissen, daß wir zu Mein Frieden der Verständigung jederzeit bereit wären. Midererseits brachte dis Entschließung klar zum Aus- Ruck, daß: „solange die feindlichen Regierungen auf Inen solchen Frieden nicht eingehen, das deutsche Volk Ruimmenstehen wird wie ein Mann, daß es kämpfen Wird, bis sein und seiner Verbündeten Recht auf Leben Rid Entwicklung gesichert ist." Die Feinde haben sich In den Friedenswillen des deutschen Reichstags nicht Rlümmert; sie haben uns gezwungen, noch, während Ries ganzen Jahres (und wer weiß, doch, wie lange!) lene Opfer zu bringen. Es wäre ein geradezu un» Moralisches Verfahren, wollten wir solches Mehr an Mn sah nicht wieder etnbrtngen. Wir haben es Rulgens an entsprechenden Hinweisen nicht fehlen lassen. Usr haben es durch den Mund unserer Staatsmänner Rn Feinden mitgeteilt, daß wir die Juli-Resolution nicht Ils einen Freibrief gemißbraucht sehen können, loch nullen. Unsere Feinde haben auch solche Hinweise lubcachtet gelassen. Wären sie heute an unserer Stelle, l> würden sie gewiß nicht zögern, so rücksichtslos wie Rund möglich die Folgerungen zu ziehen. Mögen sic I begreifen oder mögen sie es barbarische schelten, sie «irsen sich jedenfalls darin nicht täuschen: wir werden Iiw durch die Juli-Entschließung nicht selbst an die Kette tzzen. Ter Frieden, den Wir uns seht erkämpfen, Mttu und darf nicht so billig sein, wie er es «r reicht ja gewiß gewesen wäre, wenn die Entente UN- t em Friedenswillen von 1917 die angemessene Ant iort gegeben hätte. So kann es denn nicht verwundern, D un nunmehr die Mehtheitsparteicn mit absichtlicher rc vuuug darauf Hinweisen, daß unsere Hände gegen- Ivrr dem Westen durch die Juli-Entschließung nicht I c Hunden sind. Mit gutem Gewissen kann dabet lie „Germania" daran erinnern, daß bereit« zu Be- littn der Kanzlerschaft des Grafen Hertling der llbgeordnete Trimborn erklärt hat, daß, wenn uns > i Feind zu neuen Opfern zwingt, diese selbsiverständ- fäi ihren Ausgleich im endgültigen Frieden finden illssen. Zwanglos kann also das Zentrum seine Kriegs» üwolltik nach den Ergebnissen der gewaltigen West- shlucht orientieren. Inzwischen aber hat auch bereits le Fortschrittliche Bolkspartei durch verschte« eue Mitglieder sich im gleichen Sinne erklärt. Ter Abgeordnete Ablaß sagte: „Die Resolution ist kein uabänderliches Programm . 'M. sind nicht mehr an msere früheren Bedingungen gcbu-.den." Und auch der Kbgeordncte Haußmann betoulc, daß dfe Jult-Neso- ution keine staatsrechtliche Bindung! gewesen sei. Man darf Wohl ««nehmen, daß schließlich auch die fozraldemokratie sich zu dem Worte Scheide stanns von einer unter Umständen wohl diskutablen lerriickung der Grenzpfähle bekennen wird. Diese Um finde sind jetzt gegeben. Die Riesenschlacht im Westen. Der Abendbericht der Heeresleitung sui gestern meldet folgender! bedeutsamen Erfolg: Auf dem Schlachtfelds der vorjährigen Flandernschlacht strden Poelkapelle und Langemarck genommen, std Haldane über England« früh« Kriegsvorbereitungen. Der Londoner Vertreter des „Allg. Handelsblattes" Ute ein Gespräch mit dem früheren Lordkanzler Haldane, l dem dieser sich zur bevorstehenden Unterrichts form Del heutige MW KlieBerW (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 18. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Feind überließ uns gestern große Teile des von ihm in monatelangem Ringen mit ungeheuren Opfern er kauften flandrischen Bodens. Die Armee des Generals Sirt von Arnim nahm, dem strichweise weichenden Feind nach dringend, Poelkapelle, Langemarck und Hollebeeke und warf den Feind bis hinter den Steenbach zurück. Südlich von Blankartsee konnte ein feindlicher Gegenstoß vorwärtsdringen. Nördlich von der Lys gewannen wir unter starkem Feuerschutz Boden und säuberten einige Maschinengewehr nester. Die Kämpf« der letzten Tage brachten mehr ab 2500 Gefangene, einige Geschütze und zahlreiche Maschinen gewehre ein. An der Schlachtsront zu beiden Seiten der Somme nahm zeitweilig auflebender Feuerkampf bei Moreuil und Mont dtdler regere Stärke an. Auf dem Ostufer der Maas hatten kleinere Unter nehmungen bei Ornes und Natronville vollen Erfolg und ' brachten Gefangene ein. j Nördlich von Flirey (zwischen Maas und Mosel) scheitert - ein starker französischer Borstotz unter blutigen Verlusten > Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. ! Der Erste Generalquartiermeistev! Ludeudarsf. Neue wertvolle Veute äerU-Boote' (Amtlich.) Berlin, 17. April. Im Sperrgebiet um dl?. Azoren wurden von einem unserer Unterseeboote in den letzten Wochen 5 Dampfer und 2 Segler versenkt. Hiervon waren bewaffnet der griechische Dampfer Klthira von 22iü Art. und der französische Dampfer Oued Sebon von 1510 Brt. Auf letzterem befanden sich 1I»l, Soldaten. Die Geschütze, s eine Sem- und 7,5 om-Kanone, Wurden erbeutet. Die für unsere Feinde bestimmten Ladungen waren besonders wertvoll, sie bestanden ans Palmöl, Palmkernen, Erd nüssen, Baumwolle, Gummi, Wachs, Eisen und Stahl. Da, Unterseeboot hat 27 Tonnen Gummi und 5 Tonnen Wachs §ür di« deutsche Kriegswirtschaft in dis Heimat mitgebracht. Ner Ches »es Admiralstabes der Marine. 'n England folgendermaßen äußerte: Das ganze Untcr- eichtsproblcm steht tm engsten Zusammenhänge mit dein Kriege. Während mehr als 2b Jahre habe ich wieder holt ausgesprochen, -aß uns eine große Gefahr von Deutschland droht, die auf Deutschlands organisatorischer Kraft und auf seinem Unterricht beruht. Die militäri sche Kraft Deutschlands, die eine Folge des Uuter- richtssystemS ist, mar natürlich, als ich Kcicgsmimster^ war, eine große Sorge für mich. In einem etwaigen Kriege gegen Deutschland allein waren wir zweifellos sicher, vorausgesetzt, daß es uns nicht aushungcru konnte. Aber ich hatte mit der Möglichkeit zu rechnen, baß wir gezwungen! sein würden, Frankreich gegen Deutschland zu helfen. Daher war cS meine Aufgabe, eine starke Expcditionsarmee und eine starke territoriale Armee zu bilden. ES wäre genügend gewesen, wenn Frankreich von Anfang an seiner Aufgabe gewachsen gewesen wäre. Es ist der größte Un sinn, wenn einige behaupten, daß wir nicht zum Kriege bereit waren. Deutschlands militärisches llebergewicht. DerBerliner Korrespondent des „NieuwcRvtterdcunsche Courant" sagt, wenn man die Lage überblickt, müsse mau zu der Schlußfolgerung kommen, daß ein Uebcrgewichl aus deutscher Seite existiert, wogegen nur eine Uebermacht etwas ausrichteu kann, und zwar eine Uebermacht so groß, daß nach den Ereignissen im Osten lein neuer Feind in absehbarer Zeit Deutschland machtlos machen kann. ES war also nicht eine besondere Schwachheit der Russen oder der Italiener, daß sie den deutschen Truppen unterlegen waren. Die als unerschütterlich angesehene westliche Front ist ins Wanken geraten, sobald die Deutschen sie ernsthaft angegriffen haben, und auch die zähe, tapfere englische Armee, die über alle technischen Hilfsmittel des Krieges verfügt und sie mit großer Ge schicklichkeit zu benutzen weiß, hat überall dort nachgcben nrüssen, wo sie angegriffen wurde. Die ungeheure englische Materkaleknbuße. Mit dem Verlust seiner Stellungen zwischen La Las säe und Wytschaete hat der Engländer nunmehr -eit dem 21. März fast zwei Drittel seiner gesam- r eu Front verloren. Was alles auf der breiten Front allein an Kriegsmaterial verloren ging, läßt sich nicht abs Hatzen. Die gesamte Stellungsmunition, d. h. die in den Batteriestellungen liegenden eisernen Bestände, sowie oie Munitionslager der eingesetzten Divisionen wurden deutsche Beute oder durch Artilleriefeuer vernichtet. Der Zer tust dieses ungeheuren Materials bedeutet eine schwere Liu büße für die Briten. Die Tiefe des deutschen Vor dringens brachte eS ebenfalls mit sich, daß überall, auch die zahlreichen, im Kriegsverlauf mühsam gebauten Stel lungen für Eisenbahngeschütze, zum Teil mit den zuge hörigen Kanonen, in deutsche Hand fielen. Bedenkt man, welche ungeheure Kosten Herstellung und Transport dieses Materials verursachten, so läßt sich der englische Vermögensverlust zahlenmäßig nicht annähernd fest setzen. Englisch-französische Mannschaftsnot. Von den in deutsche Hand gefallenen englischen und französischen Gefangenen sind etwa 50 bis 60 Prozent Ersatzmann schaf ten, die teils aus französischen, teils aus englischen Nekrutendepots erst vor wenigen Wochen eintrafeu und keinerlei Kricgscrfahrung besitzen. Biele wußten nicht einmal, zu welcher Brigade oder Division sie gehörten. Die älteren Mannschaften sind meist über 40 Jahre alt. Englische Brutalität. Seit Beginn der deutschen Offensive zwingen die Eng länder die französische Bevölkerung zu ganz kurz befristeter Räumung des Kampfgebietes. Niemandem wurde Zeit gelassen, sein Hab und Gut zu bergen. Die englische Soldateska bemächtigte sich plündernd des zurückge bliebenen französischen Eigentums. Neuerdings behandelt die britische Negierung den Bundesgenossen noch grau samer. Im Kampfbereich der Lys unterließen die eng lischen Militärbehörden selbst die rechtzeitige Benachrich tigung der Bevölkerung. Die bedauernswerten Menschen saunten also aus der gefährlichen Zone nicht einmal ent fliehen, um das nackte Leben zu retten. Die Engländer ließen die Einwohner von Estaires, Sailly und vieler anderer Orte erbarmungslos zurück, ohne die Mittel zur Abbeförderung zu stellen. So wurden Greise, Frauen und Kinder schonungslos den Schrecken des Trommelfeuers und der sich um die einzelnen Ortschaften abspielenden Kämpfe ausgesetzt. Die unglückliche französische Bevölkerung dieser Zone ist zum Teil lot oder verwundet und wahrend der Kampfhandlungen buchstäblich zugrunde gegangen. Deutsche Soldaien fanden Frauen und Kinder vor, die infolge der Erlebnisse wahnsinnig geworden waren. Die Behandlung der Portugiesen durch die Engländer. Daß für die Niederlage der Portugiesen lediglich die engli schc Führung verantwortlich gemacht werden muß, geht daraus hervor, daß der den Portigiesen zugewtesene englische Stab aus 60 höheren Offizieren bestand, die die vortugicsische Sprache beherrschten. Es bestätigt sich, daß die nach Voulogue und Etables gebrachten Portugiesen gemeutert haben. Die Neste der aus der Niederlage übriggeblicbenen Portugiesen sind nunmehr englischen Truppenteilen eingcglicdert worden, so daß mit der Zett das portugiesische Korps sich gänzlich für England ver blutet haben wird. Dao englische Mannschaftsersatz-Gesetz. Im englischen Unterhause wurde das Mannschaftsersatz- Gesetz in dritter Lesung angenommen. Lansdowne für einen Berständigungsstieden. Lord Lansdowne hielt am Sonntag in Birmingham eine öffentliche Ansprache, in der er die militärische Lag« aller Kriegführenden als reis z u e i n e m D er s t ä n d t g u n g s« frieden bezeichnete. Im Anschluß an die Rede Lansdow« nes kam es zu Kundgebungen der Friedensfreunde in Bir* mingham. Holländische Friedensbemühungen. Nach einer Blättermeldung aus Amsterdam erklärt« der holländische Ministerpräsident van der Linden bei einem Empfang von Abgeordneten, die holländische Regierung hab« Schritte unternommen, um möglichst dem Derlan-M der beiden Parteien der Kriegführenden nach der Dermittlun- etnes neutralen Staates zur Herbeiführung des Friedens zu entsprechen.