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Montag, tten IS. April 1918 13. Jahrgang Ur. 8S teil ist im Westen der Fall. Seit Monaten wird von ! standen sich Kampfmittel in solchem Ausmass einander 's gegenüber. Die Erfolge der Kämpfe sind, abgesehen von z der hervorragenden Führung und der wunderbaren Ent haltung der Truppen, darauf znrückznführen, daß unsere sBuuoeSgenofseu auch in der Organisation und im ^Technischen dem Feinde iiverIegen si n d. Daß die ganze Franzos eufront nnsspringcn werde, konnte niemand erwarten, aber die Niedcrringung unserer Gegner ist auf dem besten Wege. Dafür bürgt der Erfolg des ersten Aktes. Beschießung von Arras. Pariser Blättern zufolge wird Arms seit dem 21. März ununterbrochen nnfv heftigst« beschossen. Drr an« gerichtete Schaden ist unübersehbar. Die Stadt bildet nur noch einen riesenhaften Tr ii m merhaufen. Die Flucht aus Paris- ! Die Fenwcschkhung der Festung Puris hat zur Folge, s daß in iinmnr weiterem Umfange die Bevölkerung P a r ' s zu räumen beg innt. Die Geschäftsleute schließen ihrs Läden und lassen alles zurück. Die Angestellten müssen daher ihre Arbeit aufgeben und verlassen ebenfalls die Festung. Sie wollen angesichts der drohenden Hungersnot ihr Leben retten. Ein neue» englkche« Riesengeschütz? Wie ein Amsterdamer Blatt aüs London erfährt, hat der Uuterftaatssekretär des Krieges, Macpherson, einem Parlamen tarier schriftlich geantwortet, daß es möglich sei, eine Kanone herzustcllen, die weiter als 80 Meilen schießt. Die nötigen Maßnahmen seien bereits getroffen. Die Vernichtung der Portugiesen. Es hat sich einwandfrei herausgestcllt, daß der Grund zum Abtransport einer portugiesischen Brigade in die Nähe von.Voulogne in mehrfachen Meuterein dieser Truppe bestand. Sie war durch Entbehrungen, Verluire und Krankheit so dezimiert, daß sie für weitere Kämpfe nicht mehr in Betracht kam. Seit langer Zeit ist Ersaß aus Portugal nicht mehr eingetroffen. Englands portugiesisches Hilfsheer hat sich verblutet. > Rücktritt äes Grafen Czernm. Lein RUcktrtttssesuch au-euvmmeu! Völlig überraschend meldet da» .Wiener amtliche Telegr.,Korr.,Büror Ter Minister des A. and K. Hauses und LeS LLutzerrr hat tzkuLe Teiler A. und K. Ver heutige WtliA kliegsberiA 'Amtlich.) Großes Hauptquartier, 15. April, Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem Schlachtfelds an der Lys kam es vielfach zu .rbitterten Nahkümpfen. Südlich von Nieuvekerke, sowie zwischen Bailleul und Merris wurden englische Maschinenge- zewehrnester gesäubert und die Besatzung gefangen. Gegen angriffe, die der Feind aus Bailleul heraus und nordwest- .ich von Bethune führte, brachen verlustreich zusammen. An der Schachtfront zu beiden Seiten der Somme blieb der Artllleriekampf bei regnerischem Wetter in mäßigen Grenzen. -rach im Strichfcuer der deutschen Maschinenge wehre zusammen. Alle Opfer der Franzosen, hier von Engländern verlorenes französisches Land wicderzuge- vii neu, waren umsonst. Die Bahn Clermont — Amiens liegt unter schwerem deutschen Feuer, oas sich am Nachmittag des 11. April zu besonderer Sef.igkcit steigerte. Die nördliche Bahnstrecke wurde gleich- zcit.g von Fliegern angegriffen, die sie seitdem täglich mit Bomben bewerfen. Die englischen Verluste lm Jahre 1917. Die Gesamtverlüste der Engländer für das Fahr 1917 auf allen Kriegsschauplätzen betragen insgesamt 913595, und zwar 45613 Offiziere und 867982 Mann. Den Höhepunkt erreichten die englischen Verlnstziffern während der Schlacht bei Arras und in der Flandern schlacht. Zwischen den 11. und 20. April 1917 werden 43375 Mann an Berichten gemeldet, während die Offizier- Verluste vom 24. April bis 3. Mat die Zahl 2395 erreichen. Vom 9. bis 15. August verloren die Engländer 34200 Mann uno 1867 Offiziere, vom 1. bis 10. November 34560 Mann und 1349 Offiziere. Hohendorf über die Schlacht lm Westen. Der „Pester Lloyd" veröffentlicht eine llnteredung seines Kriegsberichterstatters mit Jeldmarschall Conrad von Hotz en darf, welcher sagte: An der Westfront liegt ein wesentlich anderes Problem vor als bei irgend einer an deren der bisherigen Durchbruchsschlachten. Während die bisherigen Durchbrüche räumlich begrenzt waren und in ihren Folgen das Zurückweichen einer' ganzen Front nach sich zogen, ist die jetzige Aktion im Westen eine Massen schlacht au feiner Frontbreite von 80 Kilo Metern Auch der Durchbruch von Tarnow und Gorlice läßt sich "" " rrcmziehen. Die Russen hatten Graf Ezernin zurückgotreten. Dreiste pariser Mischulüigungrn gegra Kaiser Kari. — erfolgreiche Lustschiffangriffe auf wichtige Inövstrie-Stäüte Englands. - Ein Flieger angriff auf Paris. — Fortsetzung -er Seschleßung von Paris. — Heros in Trümmer geschossen. — deutsche Truppen landen in Helstngfors. die Salten beschließen -en Anschluß an Deutschlan-. — Wiederaufleben der roten Internationale. — Griechischer Pump in. Hmerika. Muer Tageblatt 'UWW Anomer für öas Erzgebirge WWK mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsbla«. sWWM? ä«" m>» Eprechstunü» »er NtSaktlon mit Ausnahme der Sonntage nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm'/iSreffe 1 Tageblatt fiueerzgebirge. Zernsprrcher SS. o«c »nnN x^?Mü7un7e":'..7°:;rns unv.rlangt .tngesanü.e Manuskript» rann Gewähr nicht geleitet werüen. Vie Mesenschlacht im Westen. Der Nbendberlcht der KeerrKleitum ! 14. Aprss lautet: Auf dem Schlachtfelde an der LHK er. greiche Kämpfe Stoischen Nieuvekerke b Vieux Berquin. Taqesbrfchle rngli scher Grnrkate. Ter englische Marschall Haig erließ einen Ta- besehl an seine Truppen In Frankreich, in dem er er anderem sagt: „Viele unter uns sind ermü» l, ihnen möchte ich sagen, daß diejenigen den Sieg viüragen werden, die am längsten durchhal- i. Das französische Heer naht eilig und mit > er Mack)l, um uns zu unterstützen. Uns steht kein derer Weg offen, als diesen Kamps zu Emde kämpfen. Jede Stellung muh bis zu in letzten a n u gehalten werden. Von Zurückztehen darf ne Rede sein. Bitt dem Rücken gegen die Mauer chuL und im Vertrauen auf die Gerechtigkeit unserer he muß jeder bis zum Ende kämpfen." General Gibbs meldet: Unsere Truppen stehen M tm Norden gewaltigen Streitkräften e nüber. Von Whtschaete bis zum Kanal von La ssee sind die Feinde mit zahllosen Maschiuengewelj. t, Ihnen möchte ich sagen, daß diejenigen den Sieg chützen ausgerüstet, dje sehr schnell zum Schutz der sauterle herausgeschasst werden können. Im Inter, e der Bevölkerung ist eS erwünscht, einfach und ohne ahlerel oder falsche Tapferkeit einzugestehell, daß diese ldUche Offensive ebenso drohend ist, wie die fsensive am 21. März und daß unsere Truppen it in Minderzahl sind und dem Feind nur derstehen können, wenn sie mit Tapferkeit kämpfen. Zusammenbruch suAttscher Gegenangriffe. Am Vormittag des 13. April setzten die Engländer rd-ich von Wulverghem zu starken Angriffen an, ruusr schweren blutigen Verlusten restlos zusammen- iq^n. Ain Nachmittag desselben TageS durchstießen deutschen Truppen westlich! von L'alonette die adliche Stellung, rollten sie von Süden her auf und stärruteu Nieuvekerke. Um die Höhe westlich Ories entspann sich ein erbitterter Kamps, in dem ! Deutschen mit der Eroberung der wichtigen Höhe cger blieben. Ain Abend des 13. April versuchten ! Engländer, mit dicht massierten Kräften den Ort ! cax Berquin wicderzunehmen. Nach heißem Nah« vipf wurde der Ort behauptet. Auch nordwestlich c! Ville brachen feindliche Gegenstöße unter höre« iubverlusteu zusammen. Bel L'Epinette wurden 600 csangcne cingcvracht. Englische Kolonnen, die auf der« iet-ncu Straße» im Vormarsch zum Bchlachtfelde wu^ u, ümrden ivirksam Vvm deutschen Arttllertefeuer er st- Dis Eroberung des Ploecksteert-Waldes. In jahrelanger Arbeit hatte der Engländer diesen alb in eine.sta'xke Fe stung verwandelt. Die Baum mine waren förmlich in Stacheldraht eingesponnen, nzählige Unterstände mit starken Betonbauten liefen kreuz d quer durch das hügelige Waidgeläude. Die Belon- iterstünde waren durch Förderbahnen untereinander und it den rückwärtigen Steilungen verbunden. Der soge- mnte Nachtigallenberg, der weithin, wrs Gelände beherrsch:, ar ebenfalls durch starke Betontuuneis unterbaut, deren «er allein 1000 Manu faßte. Tin lothringisches egiment stürmte ohne jede Artillerievorbereitung esen steilen, fortartigen Blockabsatz, Die Zahl der G.e- angenen und die Beute nimmt ständig zu. Unter den roberten Geschützen befinden sich 2 schwere, weittragende isenbahngeschütze. Das Schlachtfeld des Ploecksteert. aldeS ist mit eilig fortgeworfenen englischen AusrüstungS« ücken und Waffen übersät. Außerdem ließ der Feind ihlreiche Munftions- und Verpflegungsbestände zurück. )ie Engländer Huven seit dem 9. April aufs neue über 00 Quadratkilometer französischen Bodens erloren, dessen Verteidigung sie erst vor kurzer Zett in rößerer Ausdehnung übernommen hatten. Die Fran- csen sind nunmehr gezwungen, breite Frontstücke ihrer- etts wieder zu besetzen. Sie müssen ferner die durch die ngsheurmn Lettischen Verluste entstandenen Lücken Meßen und schließlich auch infolge der schweren britischen riederlat.« ihre Reserven zu nutzlosen Gegenstößen ein- etzen. Osten. Nach heftigem Kampf mit bewaffneten Banden sind unsere tu Finnland gelandeten Truppen, tatkräftig unter-, stützt durch Teile unserer Seestreitkrafte, in Helsingfors! gelandet. s Dor Erste Gettoralqu«rtiermelster Ludeudorsf. Der gestrige amtliche Kriegsbericht. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 14. April 1918 «SeftHcher KriegssÄ ««Platz. Auf dem Schlachtfelde an der LyS gewannen wir in zähem Kampfe Boden. Südlich des Lucebaches durch stießen die Truppen bcS Generals von Eberhardt die feindlichen Stellungen südwestlich von Wulverghem und erstürmten nach erbittertem Ringen mit englischen zum Gegenangriff angssetzten Verbänden Nieuvekerke. Ein in den Abendstunden durchgeführter Angriff unter Führung»^'"einem Verglich nichl'heranziehen. des Generals Mürcker brachte uns in den Besitz der Höhe S sich vorher schön verbraucht, vor allem hatten sie sich durch westlich vom Orte. Bei Ballcul wurde erbittert gekämpft, l Karpathenschlacht verblutet. Als dann unser Durch- Die Orte Merris und Bienx-Berquin wurden genommen, ß brnch erfolgte, waren sie wesentlich geschwächt. Das Gegen- Dcm SchlachtM feindliche Kolonnen erlitten H teil ist im Westen der Fall. Seit Monaten wird von in unserem durch Erd- und Luftbeobachtung wirksam ge-« beiden Seiten Munition gesammelt und in keiner Schlacht > .stetem Feuer schwere Verluste. . ' " - ' ' An der Gchlachtfront zu beiden Seiten der Somme ilrtillertekümpfe. Ein Angriff mehrerer französischer Ba taillone gegen HniuvillerS brach blutig zusammen. Zahl- reiche Gefangene blieben in unserer Hand. Nördlich von Mihiel führten wir einen erfolgreichen Nvrstvß gegen -amerikanische Truppen, fügten ihnen schwere Bcrinste zu nd brachten Gefangene zurück. Im Luftkampf Haven wir in den letzte» beide» Tagen . 7 feindliche Flugzeuge uud drei Fesselballone abgeschosseu. leutnant Mcukoff errang feinen 24. Luftsieg. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste G c n ernt q n ar 1 icrmrister Lnbsnv^rff. 15000 Tonnen versenkt! (Amtlich.) Berlin, 14. April. Neue U-Vootserfolge auf drm nördlichen Kriegsschauplatz: 15 0Ü0Brt. 2 Dampfer, wurde» lkr hartnäckl^r Verfolgung aus demselben großen! durch Kreuzer, Zerstörer und Flugzeuge stark gesicherten^ Geleitzug hsrauLgsschassen. Der Ches de« Admiralstab« der Marine. Die Bahn Clermont—Amiens unter Artilleriefeuer. Seit den deutschen Erfolgen auf dem westliche» Avre-i Ufer liegt die Vahu Clermont—Amieus unter Artillerie-« feuer. Diese Bedrohung einer ihrer wichtigsten Ber-! bindungsUttten mi't dem britischen Heer, die diesesi allein nicht zu sichern vermochte, zwingt die Franzosen S seitdem zu unausgesetzten Gegenangriffen, die bisher! sämtlich unter äußerst schweren blutigen Verlusten zusannnenbrachen. Nach den vergeblichen Anstürmen vom 7. und 8. April versuchten die Franzosen am frühen Morgen des 11. April nach stärkster Artillerievorbereitung vom Nordrnnd des Senecat-WaldeS bis an den Arrierc- eourt-Wald auzugreifen. In mehreren dichten Sturm wellen hintereinander fluteten sie heran, aber nur der ersten Welle gelang es, das deutsche Sperrfeuer zu unter laufen. AIS die Stürmenden vor den deutschen Grüben anlangten und sahen, daß ihre Unterstützungen im deut schen Artillerie- und Maschinengewehrfeuer liegen geblieben waren, gaben sie sich ohne weiteren Widerstand gefangen. Der Rest der französischen Stoßtruppsn,! der im schweren Feuer vor den deutschen Gräben lag,! versuchte sich wieder zurückzuztchen, allein nnr einem ge-I ringen Teile gelang sS, dir Mehrzahl der Flüchtenden»