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uer Tageblatt Donnerstag, äen n. April ISIS Nr. 83 Anzeiger für das Erzgebirge cknplo- durch »«n 0rl«str«gkr ss r s»nfi e> I»» y-u« vlert.liahrUch ,.1, - »»Pf.«» «k»«<rr» ni^)lllss,a,»t» mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /iuer Sonntagsblatt. 2°^rL;v.Ää^ iiio-^un» n" «aabkn°,Uen " fow^i Sprechflunü» der Neöaktion mit Ausnahme der Sonnlagr nachmittags 4—s Uhr. — Telegramm-si-resse, Tageblatt siueerzgebirg». Zernsprecher SS. »!?u!l,"sus»ad«'^E )?n!«N !"»E°W.'i7u,wr"!KÄ unverlangt ring,sandte Manuskrivt, kann «ewühr nicht geleistet wecden. 13. Jahrgang ileue große Erfolge in üer Schlacht bei Mrmentieres. iisher insgesamt 700SS Gkfarrgene, sonstige große Leute. — Eine Neöe Llopö Georges. — Gebrückte Stimmung -es englischen tMntsters. — Kühle lusnahme seiner Neüe im Unterhaus. — Der Kampf -er Irlän-er gegen öie Wehrpflicht. - Annahme -es englischen Mannschaftsgesetzes. — Numänleus rreinigung mit Sessarabien. — Clemenceaus Kampf gegen Lzernin. — Ein angeblicher Srief Kaiser Karls über Elsaß-Lothringen. — Abschluß -es Wirtschaftsvertrages mit -er Ukraine. — Vie österreichische Offensive in Italien. rlorjä George über äie Meäerlagen in Frankreich. »rrMruitgeit des Ministers im englischen Unterhaus. ' Nach einer Meldung des Reuterschen Büros hielt »reuiierminister Lloyd George am Dienstag im eng- Uschen Unterhause die angekündigte Rede über die Lage Du der Westfront und über Mannschastsgesetz- Uprschlage der Regierung. Das Haus war dicht ge- Ritlr. Ter Premierminister erschien unbemerkt. Es be- Mrüßte ihn kein vernehmbarer Beifall, als er Ru) erhob. Er begann feine Rede mit leiser Stimme, Ding aber aus sich heraus, als er weiter sprach. Die kritische Phase. — General Gvusth abbcruien. Lloyd George sagte u. a. r Es handelt sich jetzt um Die kritischste Phase dieses schrecklichsten Krieges, das Mchicksal Europas, die Freiheit der ganzen Welt ihlängt Ian dem Erfolg unseres Bestandes ab. Die Vskschläge Der Negierung Perlangen die äußersten Opfer sei lens breiter Klassen der Bevölkerung. Trotz der schwe len Berluste im Jahre 1917 war unsere Armee in krankreich am 1. Januar 1918 beträchtlich stärker Ils am 1. Januar 1917. Im Oktober oder November »917 verhielt sich die Kampfstärke der Deutschen zu der Rer Alliierten wie 2:3. Obschon eine sehr beträcht liche Anzahl deutscher Divisionen vom Osten nach Rem Westen gebracht wurden, war die Kampfkraft der Gesonnen deutschen Armee an der Westfront nicht ganz Gleich der Gesamtkraststärke der Alliierten. Die Deut- U.hcn hätten indes den Anfangs vor te il der An- Greiser. Sie wußten, wo sie augreifcn Wollten, sie kannten Ausdehnung und Zeit Ge. Angrisseö, sie hatten aber auch den Vorteil des Giuheitlichen Oberbefehls und trockenen, Gebligen Wetters. Der Feind brach zwischen um lerer i!. und l>. Armee durch, aber durch das glänzende Merhalwu unserer Truppen wurde die Lage wieder her G.steut. Unsere Truppen, vollkommen sich zurückhaltend, GelUeu die Verbindung zwischen den beiden Armeen Glieder her. Lloyd George sagte weiter, da» KriegSkabiuett habe G für notwendig gehalten, General Gvugtz opm Gelddienst zuriickzuberusen, vis die Tatsachen gepriist Gien. Weiter zollte Lloyd George der Schnelligkeit, Gsti welcher.französische Reserven elogrissen, «G Gll der bemerkenswertesten Ergebnisse der Organtsat.vn G" Kriege, warme Anerkennung. Wenn auch die Haupt I vsicht des Feindes, die britischen und französischen Ar- G.eru zu trennen, bisher mitzg!ückit se», so dürften Gir uns in einem verbrecherischen, verhängnisvollen Gretum besinocn, wenn wir den Ernst der Lage, ier schätzten. Das Kabinett habe alle Schritte Guernvminen, nm Verstärkungen hcrauzubringeu. Tie ^stihl der erbeuteten Geschütze und Maschinengewehre und Idee gemachten Gefangenen sei von dem Feinde sehr «übertrieben. (?) Las MunitionSministertum habe ächt nur Geschütze und Maschinengewehre ersetzt, svn- I "n verfüge auch über recht beträchtliche Reserven an Munition. Amerikas Hilfe. — Eine Drukrschstrchi. Lloyd George kam sodann auf die von Amerika geleistete Hilfe zu sprechen. Nachdem die Schlacht begonnen, seien die Befehlshaber 'm Felde von der Notwendigkeit weiterer strategische- Einheit so überzeugt gewesen, daß sie der Ernennung Fuchs, eines der glänzendsten europäischen Soldaten, zum obersten stra tegischen Leiter aller alliierten Armeen an der Westfront zusttmmten. Von Saloniki seien nur 2 Divisionen weggenommen worden, in Palästina nur 3, die übrigen seien indische oder gemischte Divisionen. Bezüglich der ZK heutige MW MMW (Amtlich.) Große» Hauptquartier, II. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Schlacht bei Armentiöres ist seit dem S. April in t ollem Gange. Die Armee des Generals von Onaast hat zwischen ArMNtiöres und Festubert die englischen und por tugiesischen Stellungen aus dem Südufer der Lys und dem Westufrr der Lave genommen. Nach Erstürmung von Bois Granier und Neuvechatel überrannten wir l»i ersten Anlauf über die verschlammten j Trichterfelder hinweg die zu zäher Verteidigung eingerichtete ' Ehen« mit ihren zahllosen in jahrelanger Arbeit zu starken Stützpunkten ausgebauten Gehöfte, Häuser und Baumgruppen. Unter tatkräftiger Führung des Generalmajors Höfer wurde noch anc Abend des S. iilpril der Übergang über die Lys bei Bat St. Maur durch schneidiges Zufgssen -es Leutnant Lreblng vom Jnfantrrle-Negiment 370 erzwungen. Gestern wurde der Angriff aus noch breiterer Front fortgesetzt. Truppen des Generals SIrt von Arnim nahmen Hollebeke und die südlich anschließenden ersten englischen Linien. Sie erstürmten die Höhen von Messier (Messines) und be haupteten sie gegen starke feindliche Angriffe. Südlich von Vaasten (Warneton) stießen sie bis an den Ploegsteert-Wald vor und erreichten die Straße Ploegsteert- Armentieres. Die Armee des General? von Quaast überschritt an mehreren Stellen zwischen Armentlöres und Estaires die Ly» und steht im Kampfe mit neu herangeführten englischen Truppen auf den. Nvrdufer des Flusses. Südlich von Estaires haben wir kämpfend die Lave und die Gegend nordöstlich Bezumev erreicht. Die Grfangenenzahl ist qus weit üb« 10 000 gestiegen, darunter ei» portugiesischer General. An der Schlachisrout zu beiden Seite» der Somme und auf dem Siiduscr der Oisc blieb dir GefcckMättgkeit auf NrUlleriekampf und kleinere Jitstimcrtc«nttk«ehmunücn be schränkt. Von de., ander,"? Krleg-schaupiätzoi nichts i Der Erste Ä c nsrai qn« rti ««MAlste r Ludeuburff. km Dl-UMNttMpottrr, ein englischer ArMer mnl weMMvEler verstnlm (Nnnlil) ) Berlin, 10. Apttl. An zäh dprchgeführten 'Angriffen vernichteten unsre« UBoote im M'ttetmeee eineu Geleitzug von 4 Dampfern re stlos und versenkten 4 weitere Dampfer, zajaniL'en über 30 000 Brt. Außerdem wurdr «In englischer Zerstörer der O Klasse (»50 Bit.» adgeschosfeu. Nus einem beladenen Tankdampfer wurde «in Torpedatrefsee erzielt, jedoch dürst« dieser schwerbeschädigt« Dampfer den aaheii Hafen Alerandrien noch erreicht haben. Die Dampfer waren beladen und, soweit festzustellen, bewaffnet. Starke Sicherung läßt aus wertvolle Ladung schließen. Namentlich sestgestellt wurden die eng lischen Dampfer Soldonho (4594 Brt.), Saint Dimitrios 13359 Brt.), Tankdampfer Lneko (5170 Brt.), der italienische Dampfer Himertto (1722 Brt.) mzp der griechische Dampfer Princsse Sopisis (L282 Brt.). Der- versinkt« englische Zer- sii^er sicherte mit einem zweiten Zersrörrr einen großen Trancporter, der ebenfalls vernichtet wmde. Aus dem sinkenden Dampfer Saint Dimitrios beobachtet« das Unter seeboot ein« Detonation, die vermutlich von Munition her rührte. Der Ehef des Admiralstabes der Marine. englischen Ler^tste hocbe H^hg erklärt, daß die deutschen Behauptungen gänzlich unmöglich wären. Tier end gültige Entschluß des Feindes, in diesem -Jahre die militärische Entscheidung zu silchen, bedeutete eine D quer sch lacht von der Nordsee bis ^ur A örfa. Die Dienstpflicht in Irland. Zur Begründung der Einführung der Dienstpflicht in Irland sagte Lloyd George: Irland hat durch seine Abge ordneten für den Krieg gestimmt und den Krieg unterstützt. Die Absicht ist, das Militärdienstgesetz in Irland unter denselben Bedingungen einzuführen wie in Großbritannien. Die Negierung beabsichtigt, ohne Verzug dem Parlament einen Gesetzentwurf über die Selbstregierung in Ir land vorzulegen. Aber es darf kein Mißverständnis da rüber herrschen: die beiden Fragen sind voneinander un« anhängig, jede muß für sich geregelt werden. Die Negierung beabsichtigt, diese Vorlage bald einzubringen und dein Hause ihre möglichst schleunige Erledigung zu empfehlen Da« Schicksal des Preußentum». — Das Versagen Amerika». Lloyd George führt weiter aus: Wenn diese Schlacht verloren werden sollte, so ist damit diese» Krieg nicht zu Ende denn solange wir einen Krieg auf dem Meere haben, werden wir keinendeutschen Frieden annehmen. Aber wenn, wie ich glaube, die Schlacht gewonnen wird, (??) so ist das Schicksal des Preußen tums besiegelt. Das Parlament und das Land können den Truppen nicht genug für die Tapferkeit danken, mit der sie den überwältigenden Horden des FeindeS. Trotz bieten. Sie gingen zurück, aber sie wurden niemals geworfen. Wieder einmal hat der kaltblütige Schneid der britischen Soldaten, der nicht zugibt, daß er geschlagen ist, Europa gerettet. Es wäre unbillig, den Befehlshaber jener Armee, General Gough, zu rügen, aber bi» alle Umstände aufgeklärt sind, wäre es ebenso unbillig, die m-itischrn lsoidaten nicht weiter im Felddienste zu belassen. DaS Kriegskabinett hat es daher für notwendig erachtet, ihn avzuverufen. lieber die amerikanische Hilfe mgte Lloyd George, die Berbündeten hätten erwartet, im Frühjahr eine große amerikanische Armee in Frankreich zu haben, aber ihre Ausbildung hätte länger gedauert als angenommen war. Wenn Amerika diese Divi sionen vcrvollstä digen wollte, so würde es für diese Truppen unmöglich sein, in irgendwie beträchtlicher Stätte an dieser Schlacht oder an diesem Feldzug teilzu- nehnien, obwohl diese Schlacht di« entscheidende Schlacht des Kriege« sein könnt«. Daher wurden zuerst Baker und danach Wilson gewisse Vorschläge gemacht. Die Erhöhung de» Diensialtrra. Am Schlüsse seiner Ausführungen gab Lloyd George die Vorschläge des M a nnscha ft«gesetz«S bekannt. Er sagte, der erste Vorschlag wäre, das militärische Alter auf üO Jahre zu erhöhe» und in einigen besonderen Fällen btt Männern mit besonderen Eigenschaften, beson derer Schulung und Erfahrung, auf ük. ES wäre nicht möglich, länger den Ausschluß Irlands zu rechtfertigen und eS werde daher rorgrschlagen, die Dienstpflicht auf Irland ap.SjK'.dchnrn unter denselben Bedingungen, wie in Großbritannien. Die Regierung beabsichtigt ohne Zögern vom Parlament die Annahme der Selbstregierung für Irland zu verlangen. Der Bericht der irischen Konven tion biete eine Gelegenheit, der Frage mit einiger Hoff nung auf Erfolg näher zu treten. Lloyd George gab oanu sistier Hoffnung Ausdruck, daß es möglich sein werde, die Mauuschastsersatzgesetze in dieser Woche zu erledigen. Die Negierung bedaure, daß sie so ein schneidende Maßregeln habe Vorschlägen müssen, aber keine Negierung würde die Verantwortung übernehmen, weniger vorzuschlagen. Lloyd George schloß: Der Feind hat auf der Höhe seinerMacht angegriffen. Wir sind von einem mächtigen Verbündeten im Stich gelassen worden und ein anderer mächtiger Verbündeter ist noch nicht bereit, ein Zehntel seiner Macht in die Wagschale zu werfen. Wenn wir einen Jahre dauernden Krieg veriil-lden wollen, dann muß dicse Schlacht jetzt ge wonnen werden, und um sie zu gewinnen, müssen wir bereit sein, alle unsere Httfsmtttel etnzusetzen. Oer Erfolg der siebenten Kriegsanleihe Hai uns zum verholst«. Oer muh durch die ^rlchie" erzwungen werden - zeichusl