Volltext Seite (XML)
Mittwoch, äen 20. März INS Nr. SS IS. Jahrgang Eine neue Kriegswillenserklärung unserer Zeinöe c Frieden zu erhalten, den es durch sein« Macht nicht hatt« erhalt«« W> OIOD enst. ,Uhr: : Kriegsbet- im ia!t tommunion. u. Predigt cht in Aue. densverhandlungen wohl in lebhaften Fluh kommen. Marghiloman ist ein durchaus lauterer, vornehmer Th-rakter, E, entstammt eine« sehr reichen Kaufmannofamtli« und trat schon in ganz jungen Jahren in die Politik ein. Er war wiederholt Minister und llbt seit mehr als 80 Jahren einen be deutenden Einfluß in der Politik aus. Tin vollendeter Holmann und von feinsten Sitten, war er bei Hofe stets gern gelitten, und auch der verstorbene König Tarol schätzte ihn hoch. Was König Ferdinand betrifft, so ist die Autorität Ferdinand», die ni« besonder» grob war, durch di« Kriegsereignisse stark er schüttert worden, aber Ferdinand besitzt doch in sein«» Frau infolge ihrer englischen Krrkunft, ihrer weitverzweigten verwandt schaftlichen Beziehungen und — nicht zuletzt — infolge ihrer faszinierenden Schönheit «in« starke Stütze, di« sich schon einmal bewährt«, al» vor «in«r Reihe von Jahren in ge- Uissen Kreisen der Gedanke austauchte, die Thronfolge durch Ausschaltung Ferdinand, direkt auf dessen Sohn Tarol übergehen jL lassen. Außerdem aber mutz anerkannt werden, daß die ^ohenzollern-Dynastie in Rumänien dank dem ersten Mntgspaars doch tiefe Wurzeln geschlagen hat. Man wird also wohl mitdemBerbleibenFerdtnandsauf dem Thron rechnen müssen, fall» dieser nicht selbst zu dem Entschlüsse ge langen sollte, zugunsten seines Sohne» abzudänken, der sich ein«» chlossen seien, den Abschluß de» Frieden» und selbstverständlich ^allgemeinen Popularität erfreut. Li« Flucht au» Peier»b»rg. Der Peter»Lurg«r Eemeinderat beschloß schleunig«, «nergische Maßnahmen zur dauernden Verlegung aller Industrien de» Petersburger Gebiete» in da» Inner« Rußland». S Uhr still« mit Predigt: n Abteilung: S. Bezirks: 5 Uhr Kon- ds l/?8 Uhr tittwoch, den egenheit zur nerstag, den luer Kirchen- März in oer Eine neue Kriegserklärung äer Entente. Die alten Phrase«. Das britisch« Auswärtige Amt vnöffentlicht fol gend« Erklärung: Der Premierminister und die Auswärtigen Minister der Lntente, die in London versammelt waren, halten e» Der mit Rumänien abgeschlossen« Waffenstill stand lief am 1V. MSrz um Mitternacht ab und hätte drei Tage vorher, also am IS. März, gekündigt werden müssen. Di« Kündigung de« Waffenstillstandes ist jedoch nicht erfolgt. Tatsächlich hat Rumänien auch alle im Vorfriedensvertrag fest gesetzten Bedingungen bereit» erfüllt, und zroar di» Räumung de» noch von Rumänien besetzten österreichisch-ungari schen Gebiete», die Gestattung de» Truppendurchzug«» nach Odessa und di« Demobilisierung von acht Divisionen. Vertreter der Republik Beßarabien. Nach einer Meldung der Neuen Korrespondenz au» Jassy sandte die unabhängige Republik Beßarabien Ver treter zu den Friedensverhandlungen zwischen Rumänien und de« Zentralmächten in Bukarest. Di« Einäscherung Odessa» verhütet! Reuter meldet aus Petersburg: Es ist festgestrllt worden, daß die Russen Odessa vor der Räumung in Brand zu setzen wünschten, aber wegen de» zu schnellen Nachdrängen» der Deut, schen ihren Zweck nicht erreichen konnten. Di, Einnahme von Rostow. Reuter meldet au» Petersburg: Ein Telegramm au» Rostow am Don besagt, daß 3000 österreichische und deutsch« Kriegsgefangene sich der Stadt bemächtigt haben. wer»«!, LV. unurz. ««Iw --«vowersoig« Lntent«, vte tn London versammelt waren, halten «» aus »»« nördlichen Kriegrschaupktz: I80VO vrt. Ein tief-! ,ür ihr, Pflicht, von dem politischen verbrechen, da, .. n LNt«r dem Skalen eine» deutschen Frieden» gegen a» russisch« Volk begangen worden ist, Kenntnis zu neh- inn, 6200, Stimmen. i Ergebnis l für den D. Red.) te. en Büro«), rsammlung toffe, Über n nicht zu« üde) '«rsatzwah. i To-ial »en erhielt' rettschetd' n, ergeben. mmaltge Jassyer Regierung Bratianu-Take Jon«»cu sine Denkschrift gerichtet, in der er in dringlicher weise mrauf hinwte», daß der geeignet« Augenblick gekomm«n fei, um )i, Friedensoerhandlungen mit den Mittemächten zu ^'ginnen. Die Bevölkerung der Moldau hat erst durch ein« kürz, sich veröffentlichte Unterredung Marghiloman« mit einem ver- !reter einer Jassyer Zeitung von dieser Denkschrift Kenntnis er halten. Die Forderungen Marghilomans haben in allen Kreisen >er Moldau einen tiefen Eindruck gemacht und haben di« Er bitterung gegen die früheren Machthaber in» Grenzen öse gesteigert. Brattanu, sowohl al» Tak« Jo- lese» haben sich unter diesen Umständen g«nätigt g«s«h«n, auf sie Erklärungen Marghiloman» zu «»wider n. Di« vlätt«r örattanus geben zu, daß Marghiloman an d«n früheren Minister- aästdenten die Weisung gerichtet habe, di« günstige Lag« auszu- illtzen und so rasch al» möglich Frieden zu schließen, vratianu iber hätte diesen Rat nicht befolgen können, solange noch ein Schatten von Hoffnung vorhanden war, daß die Front im v st en Widerstand leisten könne. Die von Take Joneacu I-fühtten enteMefreundlichen Konservativ - Demokraten erklären, >aß sie von der Mitteilung Marghiloman« kein« Kenntni» satten und daß vratianu sie wahrscheinlich de»halb nicht verstän- sigt habe, um nicht schon damal» eine militärisch« Krise herbei, »»führen, da er wußte, daß die Konservativ«Demokraten ent- n-age in« ws Loörr, Die einzig Bruch wie > bewährt, egenhau«, lazcnetten. Al HM MWe MMW (Amtlich.) l^-oße» Hauptquartter, 20. März. Westlicher Kriessschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz. Zwischen der Küste und dem La Vassee-Kanal dauert» di« rege Erkundungstätigkeit fort. Da» in diesen Abschnitten am Morgen abflauend» Artilleriefeuer nah« am Nachmittag wieder an Stärk« zu. An der übrigen Front lebt» di« Gefechtstättgkeit nur in den Abendstunden südwestlich von Tambrai, zwischen vis« und AUette, nördlich von Berry-au-Bar, sowie an einzelnen Stellen und in der Lhampagne aus. o. Eallwitz und Herzog Albrecht. >Der Feuerkampf vor Verdun ging heftig welter. Die beiderseitigen Artillerien bekämpften sich vielfach mit großem Munition»einsatz. Nordöstlich von Bure» brachte ein« eigene Unternehmung Gefangen» und Maschinengewehr« ein. Größer« Tätigkeit entwickelt der Feind im Party-Wald. Da« vom frühen Morgen an gesteigerte Feuer hielt fast ohne Unterbrechung bk« zur Dunkelheit an. sH Auch in den Abschnitten von vlamont und Vadonvlller war dl« französisch« Artillerie reg«. vsten. In der Ukraine haben württembergische, zu« Säuberung der von vlwlothol nach Nordosten führenden Bahn, sorge- hende Truppen bei Nowo-Ukraineka stark« Banden im Kampf vertrieben. Der vertragsmäßig am v. März abgelausene Waffen- stillstand mit Rumänien, wurde bi»zum SS.MSrz Mitternacht verlängert. von d»u anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neue». Der Erst« Generalquartiermrtff«» Ludendsrsf. rsooo Tonnen versenkt! > iAmtlich.) verlln, 10. März. Neu« U-Voot«erfolg, Auer Tageblatt Mzeiger für öas Erzgebirse ff mit Ser wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mu :r Sonntagsblaü. u» i"! Gprechstuud» de« lieöaktion mit Ausnahme der Tonntag» nachmittags 4—d Uhr. — Telegramm-fldreff» r Tag «blatt flueerzgeblrge. gern spreche« SS. ?^en^M'"no»n ,Ä»,K Mr unoerlangt »Ingefanöt» Manuskripte kann Bewähr nicht geleistet u>«a,n. Es braust ein Ruf wie Oonnechatt durch alte deutschen Landrt Von heute au gibt es nur eiueu Witte«, ein psticht: Nrieg-anleihe reichueus Uhr HaupL- lendmnhles: en: Pfarrer ich. Abends itmoch, den :e. lt,""" iss» V- belodener bewaffnet» Dampfe» wurde an der englischer S stküst» au» stark-<sich«tt«m Geleitzng herausgeschossen. L " — ' - . - Ein and«r«r Dampfer, wahrscheinlich mit Munit 1 on»la- ,nen. Rußland war wehr'lo,. (?) Die russisch« Regierung düng, veksank augenblicklich nach der Torpedodetonation vergaß, daß Deutschland vier Jahre gegen die UnaLhängigkttt Sie» Chef del AVAiralftabeö der Mariue. s^er Nationen und gegen die Recht« d», Menschheit dmpst« und in einer Stimmung «tnzigarttg«» Leichtgläubigkeit Vrr waffeaftkllftao- mtt Rmnäakea vrrlängert. — Vle aeue Negierung kn Numänke«. — Holland ua- öle Entente. — Spanien tzkekdt neutral. Der Reichstag bewilligt neue krtegskreSitr. — SonSerbare Venksihrifl eine» öeutscheu Vkplomaten. — heftige ^lrtllleriekämpfe vor vrrümr. gwei Aaiser-Telegramme. Net« welcher Frirve«. Mus das DegrüßungStelegramm des schleSwig- ^olstetnischen Provinziallandtages ist folgende Ant- vort des Kaisers eingegangen r „Dem schleswig-hvl- teintschen Provinziallandtag sage Ich von Herzen Tunt ür seinen HuldlgungSgvuß, aus dem Ich mit Freude ein« Zuversicht und das Gelöbnis der Provinz zum fe ien ÄuSharren entnehme. Unser deutsches Schwert :at sich als bester Schutz erwiesen und wird eS blei ben in dem kommenden schweren Entscheidungsringen. LaS Heimatheer in Stadt und Land Meiner treuen Pro- z )inz Schleswigs Holstein wird, des bin Lch gewiß, der unermüdlichen Armee und der unseren Feinden den 8 Atem raubenden Marine treu zur Sette stehen, k Ler Friedenspreis soll und wird uns nicht fehwnr i Kein weicher Frieden, sondern einer, weicher den! Interessen Deutschland« entspricht. Dass oalte Gott! Wilhelm, I.K. s Des Kaisers Dank au die Rhetuprvviuz. Auf das Huldigungstelegramm des 58. Rheinischen yrovinziallandtages ist folgende Drahtantwort des Kaisers eingegangen r . „Den treuen Gruß de« ProvjnziallandtageS erwt- >er« ich mit wärmsten Tank für die großartigen Kriegs!« ist ungen, mit denen sich die Rheinprovinz ntt allen ihren Ständen und Gliedern auch im letzten Fahre glänzend bewährt Hat. Wir stehen in einem rntschetdenden Augenblick de» Weltkrieges, in kinem der größten der deutschen Geschichte. Möchte diese Empfindung sich tief in di« Herzen eingraben. Alle, die eine führende Stellung einnehmen, sind berufen, die Geister immer wieder auf die großen vaterländischen Aufgaben hinzuweisen, vor denen alles Persönliche u schwelgen und alles Parteimäßige zu- ückzutreten hat. Lis« Sicherstellung des valtt- chen Deutschtums, an dessen Begründung rheinisch- westfälisch« Ritter einst hervorragend mitgewirkt haben, vird auch dort freudig empfunden werden. , Wilhelm, l. K. Oie Lösung äer rumänischen Rrise. Marghiloman Ministerpräsident. Au» Bukarest wird gemeldet: Marghiloman ist zum Ninisterpräsidenten ernannt worden. » Alexander Marghiloman hat bekanntlich, al» die Frieden,- ! mch den Eintritt in Frieden»v«rhandlung«n unter keinen Um- rwartrt« auf dem Wege der Ueberredung den demokratischen lerhandlungen mit Rußland in Brest - Litowrck begannen, an di«tiinden zuzugeben. 7 Jetzt, nach dir Berufung Marghiloman», dürsten di« Fri e- können. Die Folge zeigte sich alsbald. Der Waffenstillstand war i loch nicht abgelaufen, al» die deutsche Heerrsverwaltung, obwohl sie sich verpflichtet hatte, di« Verteilung ihrer Truppe« «icht ge „rändern, sie tn Massen an die Westfront verlegt», und Rußland war so schwach, daß «» keinen Protest getzen diese flagrante Verletzung de» von den Deutschen gegebenen Wor- des zu erheben wagte. Was weiter folgte, war ähnlich. Al» der deutsche Frieden tn die Wirklichkeit übersetzt wurde, zeigt« e» sich, daß er die Invasion russischer Gebiete, Zerstörung oder Wegnahme aller russischen Verteidigung-mittel und die Organisation russische, Länder zum Vorteil Deutschland» in sich schloß, ein Versahren, da, sich von Annexion nicht unterschied, obwohl diese» Watt selber sorgfältig vermieden wurde, Inzwischen fanden diese Russen, die militärische Operationen unmöglich gemacht hatten, daß di« Diplomaten ohnmächtig seien. Ure Ver treter waren gezwungen, zu erklären, daß während sie sich wei gerten, den ihnen vorgelegten Frt«den»vettrag nur zu lesen, sie kein« andere Wahl hatten, al» ihn zu unterzeichnen, sie unterschrieben ihn, ohne zu wissen, ob der Vertrag tn seiner wahren Bedeutung Frieden oder Krieg bedeute und ohne zu erfahren, in welchem Grad da» national« Lebe« Rußland zu einem Schatten heruntergebracht wurde. (II) Für uns, die Regierungen der Entente, konnte es nicht zweifelhaft sein, welche» Urteil die freien Völker de« Welt über diese» Verfahren fällen würden. Weshalb soll man