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ng. g de- ve- arken bett. September ntgegeben: >ts S. Mär werden tm l der nach- e (violetter ihre (roter em od. ge- 13. Jahrgang Mer Tageblatt KW Mnzeiger für -as Erzgebirge KjLLKKsZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilaser Fuer Sonntagsblatt. UN» Nu",ab,ft«Än,"stu>K Eprichpm,-« -»» Ne-akN»n «tl -»«nahm« -«» Sonntag« nachmittag» 4—- Uhr. — Ltlrgramm-flSrrss», Lagiblatt -tu»«rzg»blrg«. I«raspr*ch« SS. Ä!m.u^"Äft»ü"n"""?n^Än' Zür unvirlangt «ingrfanSt« Manuskript« kann Srwühr nicht g»liip«t w«r-«n. Nr. 48 Dienstag» äen 2S. Februar l91S Ver Reichskanzler über unsere Kriegsziele. en in ein genannten ge möglich arzeuberO. Eine -errkrvür-ige Relchstagsfitzung. — Mbreise -eutfiher Delegierter nach örest-Lttorvsk. Reval genommen. — Die Riesenbeute -es Hilfskreuzers ^Volf". solchen l» ?edr. , VIrr. hrenr» Ldr ichatt r llllt- senor lvn» le »«. u«ikl DUl llnelti. nllmt »Iran! ttlll»»»,! tm: «dsft. lU eimlled W de. ntnIM» er unb >st ein iinnd. N Kran)- W ahren er Tgbl re» ?!' SS Kl K-uI L «mz. — ;en. W Deutfther Reichstag. Vie Reöen -es Reichskanzlers un- -es Vizekanzlers. Der Reichstag hätte gestern wieder einmal einen grv- Hen Tag. Hau- und Tribünen waren stark besetzt, auch die Bank der Staatssekretär«, Minister und RegierungS- Kommissare war überfüllt. Mit Spannung erwartete man vor allem di« bereit» angekündigten Erklärungen de» Reichskanzlers über die politisch« Lage. DteSmal Kat nun der Kanzler mit weit größerer Klarheit und Entschiedenheit gesprochen wie in seiner letzten großen Rede tm Reichstage. Gr Kat die deutschen ttrtegsziel« unverhüllt dargelegt, er hat vor allem, was unsere Feinde bisher vermißten und woraus st, immer wieder die deutschen Eroberungsgelüste ableiteten, »?in klares Wort über Belgien gesprochen mit r lner unzweideutigen Aufforderung an die belgische Regierung zu ezner Verständigung mit un», er hat erklärt, daß unsere Kriegsziele im Osten trotz unserem Vormärsche nicht auf Eroberung, sondern nur auf di« Schaffung von Ordnung ausgehen, daß wir un» in Est land und Livland nicht festsetzen wollen und er hat schließlich, indem er auf di« wahrhaft imperialistischen Ziele unserer Feind«, auf ihre Raubgelllste und ihre Unversöhnlichkeit hinwie», sehr wirkungsvoll alle Schuld für weiteres Blutvergießen angesichts unserer ständigen Friedensbeveitschaft auf die Häupter unserer Feinde geladen. Ter Vizekanzler v. Pah er behandelte i» seiner amtlichen „Jungfernrede" die großen Fragen der inne ren Politik, der inneren Geschlossenheit, der preußischen Wahlresorm. Sein« Rede fand ebenso lebhaften Bei fall auf der Linken, wie lebhaften Widerspruch auf der Rechten und die gereizten Zurufe der Konservativen am Schluffe von Payer» Ausführungen bildeten den be wegten Ausklang der gestrigen denkwürdigen Sitzung. Wir lassen nunmehr den Verlauf der Sitzung folgen. Rurr-gebungea -es präfl-irrms. Am vundesratstifch r Reichskanzler Graf Hertltrm, von Payer, Staatssekretäre und Minister. Ta» Hau» fft sehr gut besucht, die Tribünen sind überfüllt, auch, die Ho s löge ist dicht besetzt. Vizepräsident Tse. Paasche erbffnst die Sil» Kung um 3 Uhr 20 Min. und gedenkt des Ab leben des Großherzog» von Mecklenburg-Strelttz/ KaS Hau» erhebt sich zu Ehren de» dahingchchiedenen' Fürsten von den Sitzen. Ter Vizepräsident erbittet und erhält sodann die Ermächtigung, dem König von Württemberg zum 70. Geburtstag die Glückwünsche Le» Reichstage» übermitteln zu dürfen. (Lebhaftes Bra vo.) Mit freudig bewegten Worten gedenkt er sodann der glücklichen Heimkehr des Hilfskreuzers' „Wolf". (Wiederholte Beifallskundgebungen.) Aus der Tagesordnung steht die erste Beratung de» Retch-Hau-Haltplane«. Die Beratung wird verbunden mit dem Gesetzentwurf zur Aenderung des KrtegSsteuergesetzeS. Die Re-e -es Reichkanzlers. Es ergreift 'sodann das Wort Reichskanzler Dr. Eras von Hertltngr Las hohe Hau» hat berechtigten Anspruch darauf, tr r Ausschuß und hier über die außerpoltttsch« Lage und Ue von der Reichsleitung dazu eingenommene Stellung unterrichtet zu werden, obwohl ich anderseits gewisse Zweifel an dem Nutzen und Erfolg der von den Mi tt.stern und Staatsmännern dar kriegführenden Mächte or der O« ffentlichtett gehalt-enen ZlviegesprSche. ,-abe, (Gehr richtig.) Mn liberales Mitglied de» eng» .ichen Unterhauses, der frühere Minister Runet- u.an, hat kürzlich zugegeben, daß q» uns dem Frieden Der heutige mW kliegsbMt ( lmtlich.) Groß«, Hauptquartier, LS. Februar veftlicher Kriegsschauplatz -e«re»grupp» von Eichhorn. Vier Lage nach Aebe »schreite« des Moonsunde» haben g ftern vormittag die auf Reval angesetzten Truppen S.wfahrer, Kavallerie und Waschin,ngewehr-Scharsschützeo »,lrr Führung des General, Freiherr« von Seckendorf nach Kampf di« Festung genommen. Sn Livland hatten viele L ädt« bei unserem Einzug« geflaggt. Zahlreiche, durch R tsjen verhaftete Landeeeinwohner wurden befreit. Südlich von Pletkau (Pekom) stießen unsere Regimenter auf starken widerstand. Sn heftigem Kampf schlugen sie den Feind. Die Stadt wurde genommen. Heeresgruppe Linslngeu. Feindlich« Truppen warfen sich unseren, tu der Ukraine läng« des Prlepet vordrkngenden Abteilungen bei Kokenko- witfchi entgegen. Sn schneidigem Angriff wurde der Feind geworfen, Stadt und vahnhof erstürmt. Sn wenige« Lagen haben die Lruppen der Hrereigruppe Sinsingen zu Fuß, mit der Bahn-chjd auf Kraftwagen unter größtenAnstre-ngungen «AhEntbehrung«n mehr al, 300 km zurückgelegt. Im Verein mit ukrainischen Lrup- pen haben sie größtenteils da, Land vom plünderrden Feind befreit. Di« ukrainische Regierung hat in dem vom Feind« ge- säuberten Gebiete die Ruhe und Ordnung wieder hergestellt. 7 - An Gefangenen wurden an der Ostfront ferner ringe- bracht 8 DlvistonsstLbe, 180 Offizier« und SS7S Mann. Ge- fcng«ntn,ahl und Beut« au» Reval und Plevkau lassen sich noch nicht übersehen. von den anderen Kriegsschauplätzen nicht« Reue». Ter Erst, Geueralquaklteem-tFer Ludendorff, Neue verlenltimgen. (Amtlich.) Berlin, 2». Februar. Im Sperrgebiet um EnMnd wurden von unseren U-Dooten s Dampfer und s Fisch er fahrzsug« versenkt. Zwei Dampfer wurde» s«, G«le!tBgsn hsransgeschosft«. Die Fischerfahrzeuge waren der englische Seglerfischer -aller und der französische S«gl«rfisch«r viaroonin. Ter Ehe) de» Adnrtralstake» der Marin«. in kleinerem Kreis» -wischen berufenen und bevorrechtigten Verantwortlichen Vertre tern der kriegführenden Mächte stattftnden würden. Ich kann mich zu Vieser Anregung nur zu stimmend er- klären. (Sehr gut!) In einer solchen Aussprache wür. den zwetstttlos auch unsere Gegner die Nötigung finden, unsere Worte so zu nehmen, wie sie gemeint sind, und ihrerseits rückhaltlos mit dar Sprache herauszurücken. (Zustimmung.) Ich kann nicht fin den, daß die Worte, di« ich bisher zweimal gesprochen hab«) ich feindlichen Ausland« »ine objektiv« Würdigung gesunden hätten. Eine Besprechung im engeren Kreise würde zudem dm Vorteil haben, daß Wer alle Einzel heiten, di« bei der Lösung großer Konflikte zur Sprache kommen müssen, über alle dies« einzelnen Fragen dort eine Verständigung erzielt werden könnt«. U« belgische Frage. Labet bedenke ich ganz besonders an Belgien. Un sere Stellung zu Belgien ist zu wiederholten Malen in diesem Haus« besprochen worden, und zu wiederholten Malen ist von dieser Stell« au» erklärt worden, daß wir nicht daran denken, Belgien zu behal- ten, daß ww aber gegen di« Gefahr geschützt sein müssen, daß der Staat, mit dem wir nach dem Kriege in Frieden und Freundschaft leben wollen, nicht rum Aufmarschgebiet feindlicher Machenschaften gemacht würde, so wie da» auch in der Papstnot» vom 1. August auSgeftlhrt v-urde. Dl« Mtwl und Meg«, di» zu «wer solchen Lösung führen würden, wtk- ueinschast besprochen werden können. Wenn als» von dar Gegenseite, etwa von der (belgischen) Regierung tn L» Havre, ein« dahingehende Anregung kommen svllte, so würden wir un» nicht von vornherein ablehnend ver halten. Selbstverständlich könnten derartige Besprechun gen nur einen unverbindlichen Eharakter hoben. Ader, mein« Herren, bi» jetzt sieht e» nicht danach au», al» ob diese Anregung RuncimanS greifbar. Gestalt gewinnen würde, und sv muß ich einstweilen noch di» L'etlode der Näloge fvrtsetzen. wenn ich mich nun sogleich zu der Botschaft de» Präsidenten ckbtlsm» vom 11. d. M. wende, so geb« ich zu, daß man vtA- lclcht in dieser Botschaft ein» kleine Annäherung s'ttden kann. In dieser Annahme will ich all» voraus geschickten Erklärungen WergÄhen und mich sofort zu den vier Sätzen wenden, in denen die Uu»,ührungen des Präsidenten Wilson gipfeln, und von denen er an nimmt, daß sie die Grundlage de» allgemeinen Uri» den- bilden könnten. Der erst» dieser Sätze besagt, daß jede» Teil «in« endgültigen Vereinbarung im wesentllchen auf der Ge rechtigkeit und im bestimmten Fall» auf einem selch« Ausgleich ausgebaut werden muß, von dun es am wahr scheinlichsten Ht, daß er ein«n Frieden, der dauernd ist, herbeiführen kann. Wer wollt« dem wider- sprechen? (Sehr richtig!) Ter Satz, den der groß» Kirchenvater Augustinus auSgesproch»n hüt „Tie Gerechtigkeit ist die Grundlage der Staaten* gilt noch heute. Denn nur der Friede wird Bestand haben, der in allen seinen Teilen von dem Vr dfatz» der Gerechtigkeit getragen ist. Ter andere Satz verengt, daß Völler und Provinzen nicht von einer Staatsover hoheit in eine and«« herumgeschoben werden, al» ob e» sich lediglich um Gegenstände oder um Steine in einem Spiel« Handl«, wenn auch in dem großen Spiele de» Gleichgewicht» der Kräfte, da» nun für alle Zeiten diskreditiert ist. Las ist «in Satz, dem man zusttmmen könnt«. Man muß sich eigentlich wundern, daß der Präsident der Bereinigten Staaten es sür nötig befun den hat, diesen Satz besonders einzuschärfen. Er lautet säst wie «in« Polemik gegen längst verschollene Zu stände und Anschauungen, gegen Kabine ttspvlitik und KabtnettSkriege früher« Zeiten, gegen vew biudung von Staatsganzem und Privateigentum dse Fürsten. Tas alle» gehört längst d»r vergange». hett an. Wenn man sich erinnert, wa- in gewiss« Ausführungen l»es Präsidenten Wilson tn früheren Zei ten gesagt worden ist, so könnt* man immer wieder auf die Vermutung kommen, als lebte Präsident Wilson in dem Wahn, daß tn Deutschland ezn G«g«nsatz bestche iwischen autoritativer Regierung und «in« rechtlosen Vvlksmasse. Präsident Wilson kennt aber,.wie wenigstens die Herausgabe seine» Buche» Über e.t deutschen Staat zeigt, die staatsrechtliche Struktur des Tputschen Reiche», Er weiß, daß es bei un» keine Autokratie gibt, er weiß, daß bet uns Fürsten u r Regierungen nur die obersten Organe, aber im- n erhin nur die Organe de» Ganzen sind. Ta», hi b sind die Entscheidungen, di» tn ihre Hand gelegt such, im Interesse de» großen Ganzen. Wenn Herr WÜ- son sagt, daß da- Spiel mit dem Gleichgewicht der Mächte für Immer diskreditiert sei, so werden wir da nur freudig begrüßen können. Ta» System von dem Gleichgewicht der Kräfte war bekanntlich eine englisch« Erfindung. (Sehr richtig!) Wir sind also ganz da. ii t einverstanden, wenn dies«» System endgültig auf. ivgeben wird. (Betfall.) Ter dritte Satz Wilson», wonach j«d» Lösung e.ier Gebtetsfrage, di« durch den Krieg aufgeworfen urde. tm Interesse u-ch zugunsten der darin wohnenden >. svölkerung und nicht als Tezl eine» großen Ausgleich«, u .d Kompromisses von den ihre Ansprüche realisierenden aaten getroffen werden dürfe, ist doch nur eine wei- c e Ausführung de» zuvor erwähnten Satze- nach einer l stimmten Richtung hin und auch ein« Konsequenz aus em -wetten Satz. Er kann also ohne weiteres in den azu erteilten Zustimmungen mit eingeschossen werden. Endlich der viert« Satz. Er verlüngt, daß alte klar umschriebenen nationalen Ansprüche die weitestgehend« Befriedigung finden syllen, dte ihnen zu- Al werd,» kann, ohne n«u» Elemente von Zwist und GeMierschast, di, d»n Frieden Europa» und somft der ganzen Welt wahrscheinlich bald wPder stör« wKvWu,