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»in 1t tzf- ng tt !,st oe !,«- b- d« 1« c- i» «- r- rn Mttwock» äen 13. Februar 1918 Mer Tageblatt MW Mzeiger für das Erzgebirge MW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. WÄ»W« «a,,"un» nü"-°d«^,ü«n"stwi! SprrchgunS» ö»r N-Saktion mit-iusnahm« -er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — Triegramm-fl-ress», Tageblatt flueerzgrblrg». Zrrnsprrchir SS. «!m> !l« nÄÄi unverlangt «tngrtanSt» Manuskript» kann Vrwühr nicht geleistet werben. M<W"pW".W Nr. 37 Mttwock^äen^3^ Februar 1918 13. Fahrgang >- i. re e. ie »- Wichtige Beratungen beim Kaiser. Unsere Verhandlungen mit Rumänien. - Eine neue Rede Wilsons. Jur Lage. ) Die «tns^tig» Erkkärung Trotzki» über dl« e Beendigung des Kriegszustandes unter Verzicht auf einen formellen Friedensvertrag hat eine eigentümliche - Lage geschaffen, lleber Vie Folgen dieser Erklärung, die sich daraus für Deutschland ergeben, finden gegenwärtig Verhandlungen zwischen der politi schen Leitung des Reiches und der Obersten Heeres» Leitung statt. Als Grundlage für die wetteren Be- x Ziehungen zu Rußland wird Trotzkis Erklärung nicht . betrachtet. Während Trotzki .durch fein« Erklärung ge- ) vunden ist, bleibt für uns die volle Handlungs» ' freiheit gewahrt. Für etwaige Verhandlungen ' kommt weder Petersburg, noch «in neutraler Ort in Betracht. Tie Unsicherheit der Verhältnisse in Pe tersburg hat zu der Erwägung geMrt, ob es nicht . ratsam sei, die dort weilende deutsche Kommission zu- - rückzuberufen. Es soll Trotzki überlassen bleiben, falls er auf Beziehungen Rußlands zu Deutschland Wert legt, Mitteilungen über das, was er will, nach ' Berlin gelangen zu lassen. Beratung«: Bei« Kaiser. Reichskanzler Tr. Graf von Hsrtiing und Staatssekretär des Auswärtigen von Kühlmai:.: be geben sich heute Mittwoch zum Vortrag beim Kars». ! ins Große Hauptquartier. Besprechungen tu Berlin. Tie Führer der Vierbunddelegierten hal>en Brest Litowsk endgültig verlassen. Herr v. Kühl, mann, Graf Czerntn und Ministerpräsident Ra- doSlawow trafen in Berlin zu Besprechungen ein. Ausgabe dieser Beratungen war es, zu der Brest.Litows- ker Erklärung Trotzkis Stellung zu nehmen und di« weiteren Maßnahmen politischer und militärischer Na tur danach einzurichten. Ter „B. Z." zufolge muß daran festgehalten werden, daß unsererseits der Trotzkt- schen Erklärung bisher nicht zugestimmt worden^ ist. Es liegen auch Beweis« dafür vor, daß das Verspre- chen Trotzkis und Lenins, aus den Resten der russi schen Armee ein« Armee der Noten Garde im Innern zu bilden, dre.ste auf 1 Million Mann zu bringen hoffen, zur Aufrichtung ihrer Herrschaft in den Randstaaten dienen soll. Eine gewiss« Bestätigung für dies« Anschauung kann man in folgender Meldung erblicken! Wivcrruf -es Abriistmtgsvefehle». Wie di« gestrigen Berliner Blätter melden, hätte der russische Oberbefehlshaber Krylenko, dessen angeblich« Gefangennahme durch! polnisch« Trup pen sich nicht bewahrheitet, in Gemeinschaft mit dem I Mitglied de» Obersten Kollegium», FlorowSkt, in »einem Funkspruch >^n MH" den russischen Solda. Wien Mitteilung von dem Demobiltsiärungsbe- Isehl gemachir Frieden, Frieden, Frieden; »der Krieg ist beendet! so hieß e» in dem Spruch, der »mit der Aufforderung schloß, die Disziplin zu wahren Wund durch kein« Ausschreitungen di» Frieden»feier Izu störe». Tret Stunden nach de» Ausgabe diese» Wgunkspruches erging qn neuer Befehl FlorowSkt», die Iverbreitung d«r Mitteilung «inzustellen. * » * De« Kriegsvorlängerer Lloyd George. W. T- B. teilt mstr Durch den Artedensschluß mit Wder Ukraine und zugleich mit d«r yrt«d«n»er- Wklärung Trotzki» ist die russisch« Dampfwa.b. — Jo«, welche sich fett August 1S14 auf d«m Dege nach eßdoee» I Berlin und Wien befand und von Lloyd George trotz iWkD I mehrfach«« Versagen» rücksichtslos immer wieder ge- I heizt wurde, endgültig li«g,ngeblt«ben. Das Sü. I Heizmaterial mußten dch MtNtonen russisch«» Der heutige MW MgsberW. (Amtlich.) Große, Hauptquartier, 13. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und deutscher Konprlnz. Stärkere Erkundungsabteilungen, die der Feind nördlich von Lens und nördlich vom Omignonbach ansetzte, wurden im Nahkampf abgewiesen. Sm übrigen blieb die Gefechtstatigkelt auf kleine Er kundungen und Artilleriefeuer in einzelnen Abschnitten be schrankt. Heeresgruppen Deutscher Kronprinz n. Herzog Albrecht Nach heftiger Feuersteigerung zwischen Flirey und Mosel stießen mehrere französische Kompagnien bei Remenauville und im westlichen Teile des Priesterwaldes gegen unsere Linien vor. Nach kurzem Kampf wurde der Feind unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. Gefangene blieben in unserer Hand. Am Suselkopf und Hartmannswellerkopf Artillerie- und Minenkampf. In Vergeltung feindlicher Bombenabwürfe in Saar- brücken am 5- d. Mts. griffen unsere Flieger gestern abend die Festung Nancy mit Erfolg an. Mazedonisch« Front. Bei Monastir und am Wardar Artillerie- und Flieger tätigkeit. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neue». Ter Erste Generalqnarticr meist er Ludcnvorff. Krieger liefern, die für englische Eroberungs gele nutzlos ihr Blut vergofsen und ihr eigenes Land in namenlofes Unglück stürzten. Ter Kriegs Verlän gerer Lloyd George hat umfvnst versucht, aus dem milttärtfchen Zusammenbruch Rußlands noch in letzter Stunde zu retten, was zu retten war. Die Siege Hin denburgs und Ludendorffs und des unvergleichlichen Vvlksheeres verdarben ihm ein für allemal seine Rech nung und erreichten, daß aus dem Zweifrontenkriege, der Teutschlands Untergang bringen sollte, der Ein fron ten krieg geworden ist, für dessen Weiter führung d«n englischen Premierminister allein die Verantwortung trifft. Df« Ströme von Blut, die imch der Kriegserklärung von Versailles noch ver- > offen werden sollen, werden lediglich auf den Willen dieses Manne» hin fließen, der der nperialisttschen Ziele Englands wegen der ganzen Welt, den Kriegführenden sowohl wie den Neutralen, die Hoffnung und den Traum des langersehnten allgemei nen Völkersrtedens zerstört hat. Ein« Krieg»«-« d«S englischen König». Di« englische Parlamentssesston wurde gestern in London vom König und der Königin eröffnet In der Thronrede heißt «sr Dl« Ziele, für welche ich und meine Verbündeten kämpfen, wurden kürzlich in einer Erklärung von meiner Regierung dargelegt, die eine gerecht« Grundlage für die Beilegung des gegen wärtigen Kampfes, die Wiederherstellung der nationalen Recht« und die Zukunft des internationalen Frieden» schuf. Ti« deutsch« Regierung ignorierte je doch unser« gerecht« Forderung nach! Wiedergutmachung der begangenen Uebeltaten und nach Garanten gegen ihre unprvvoziert« Wiederholung. Bi» zur An erkennung der einzigen Grundlage, auf welcher ein ge rechter, ehrenvoller Frieden geschloffen werden kann, ist es unser« Pflicht, d«n Krieg mit aller Kraft, über die wir verfügen, fortzusetzen. Ich habe di« Vertreter meiner Tvmintons und meine» indischen Kaiserreiches zu einer wetteren Session de» königlichen Kriegskabinett» eingeladen, um wiederum ihre Ratschläge zn den wichtigen, die gemeinsamen In teressen des Reiche» berührenden Fragen zu erhalten. T«r Kampf, in dem wir verwickelt sind, hat «in kri tische» Stadium erreicht, da» mehr al» je un ser« Energie und Hilfsmittel beansprucht. Ich empfehle Ihrem Patriotismus vertrauensvoll die Maßregeln, welche Ihnen vorgelegt werden, an. Rumänien» traurige» Schicksal. Di« Basler Nattonalzeitung schreibt über da» Schick sal Rumänien»» „Mit Riesenschritten «füll» sich do» Schicksal Rumänien». Richt mkhr auf dem Schlachtfeld«, denn der militärische Zusammenbruch liegt schon weit zurück, und weder di« Revrgstnisation-künste der französischen Offizier«, noch di« tapferen Anstren gungen ver sich zweifellos gut schlagenden rumänischen Soldaten konnten etwas daran andern, sondern politisch infolge der Einleitung von Waffenstillstandsverhandltm- gen durch Rußland und durch das voraussichtlich; Aus. scheiden dieser Macht aus dem Kreise der Entente. Viel leicht noch nie kn der Geschichte hat sich ein Volk i» einer traurigeren Situation befunden. Durch eine Hand voll selbstsüchtiger, jeglichen Verantwortungsgefühl» ba rer Politiker in den Konflikt hineingetrieben, fleht es sich jetzt nach einem Krieg« von kaum anderthalb Iah« ren zur bedingungslosen Unterwerfung un ter den Sieger gezwungen." Aufforderung des Bierbunve» an Rumänien. Ter Vierbund hat di« rumänisch« Regierung in Jassh ausgefvrdert, in Verhandlungen etntzu- treten. Er hat die rumänische Regierung ersucht, bi» Mittwoch, abend mitzuteilsn, ob sie zu Verhandlungen bereit sei oder nicht. Lite Form eines Ultimatum», nrelches ein« Drohung in sich schließen würde, ist d«r Aufforderung nicht gegeben worden. Bulgaren und Rumänen. Der bulgarische Gesandt« In Berlin, Rtzow, tzdt in eilwr Unterredung mit einem Vertreter der stevede rischen Telegraph«».Information erklärt r „Wenn Ru mänien Bebarabien nimmt und die Dobrud- scha Bulgarien läßt, so f«t Bulgarien zufrieden. Tie bulgarische Regierung würde einem solchen Vor schlag zustimmen. Rumänien habe ein Recht auf Beßarabien, Dies« Lösung hätte ihre historische Be rechtigung, da sie der Wiederherstellung de» Zustande» vor 1878 gleichkäme, in welchem Jahve bekanntlich im Wechsel mit Betzarabien Rumänien die Tvbrudscha okku pierte. Tier Gesandte meinte auch, daß die Mittel mächte einer solchen Lösung keinen Widerstand ent gegensetzen würden. Durch die Neuordnung würde di« endgültige Ruhe auf dem Balkan erreicht werden. Ter Gesandte ist hinsichtlich des Ausganges der noch schwebenden Verhandlungen mit Rumänien entschieden optimistisch, denn er meint, „wenn die Ukraine Frie den schließt, mutz Rumänien schon wegen seiner strategischen Lage denselben Schritt tun. Geför dert von dem bekannten Geist der Versöhnlichkeit Bul gariens, dürfte di« gesuchte Verständigungsformel ge sunden werden." Militärischer Abba« in RumLnieü? Tie Londoner „Mornsng Poft" meldet au» Jassy» Die für den 15. Februar ausgeschriebenen Einberu fungsbefehle für die tm Januar ausgemusterten rmnänischen Heerespfltchtigen sind aufgehoben, Ge. neral Averescu hat neben der Ministerpräsident- schäft das Amt als Armeeoberkommandant übernommen. „Echo d« Parts" meldetr T«r Versailler Krieg»« rat wird sich in dieser Woche mit der inzwischen für die Entente veränderten Kriegslage in Rumänien be fassen. Ter „Tag" meldet au» Wien» ES muß ange nommen werden, daß die Ukraine durch ihr Gebiet keine Transporte von Kriegsmaterial nach Ru- m-jnien dulden wird. Das Schicksal Rumänien» werde daher besiegelt, und man bann einen bal digen Abschluß de» Friedens mit Rumänien erwarten. Die Dirken» der Arteden-nachricht 1« Dien. Dem „Lok..Anz." wird au» Wt«n gedrahtet» SEK Montag ist ganz Wien beflaggt. Schon vormittag durch fluteten große Menschenmengen die Hauptstraßen der inneren Stadt und der Vorstädte. Ti« Mtttagblütter, die di« Nachricht vom Frieden mit der Ukraine brachten, waren überall ausverkauft und in jedermawiO Händen. Ter Kaiser erfuhr die Nachricht in dem Achft, der ihn von der stebenbürgisthen Front zurückbrachte. Er unterbrach die.Fahrt in Budapest, wo k» der Matthtaskivch« ein feierlicher Dankgottesdienst abgehalten wurde. Ter FriedenHchluß mit der Ukraine hat in ganz Ostgali-i«n stürmischen Jubel hervorgerufen. Tas ukrainische Hauptovgan, „Dielo", Veranstalter fo- fort «in« Festausgab«. Di« Stadt Lemberg und ganz Ostgalizien prangten tm Flaggenschmuck. Di« vutyeni- schen Körperschaften peranstalteten Frieden-umzüge. Groß« UnAUfrteXUhrit d« englischen Arbeiter. Zu den neuerlichen Versuchen d«r englischen Re gierung, zu einer Verständigung mit der Arbeiterschaft, über da- He«re»ersatz«esetz zu «langen, schreib« „Daily New»" » S» liegen überwälttzende Beweise ft« «in« latent« Unruh» in allen großen Jndustoie- -entren vor, die auf,«tr« tiefgehende Unzufrte-