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Zur unverlangt eingel'anüte Manuskrivte kann Gewähr nicht geleistet werüen. Sonnabenä» cten 2S. Januar l9i8 13. Jahrgang 2tr. 22 fAmtlich.) Erotze» Hauptquartier, 26. Januar den Die Auslösung des Zarenreiche« nen wir Eine Reäe Aühlmanns Die Schwierigkeiten in Sreft-Litorvsk. - Vas Vün-nis mit Gefterreich-Ungarn. - tzoffnungsfroher Ausblick. Matten an» »ri«ftr»,«e SesteUunaen »n»««-«n. MM Verlag» Italienische Front. Auf der Hochfläche von Asiago und zu beiden Selten Brenta kam «» zu lebhaften ArtMerlekämpfen. Von den anderen Kriegsschauplätzen nicht» Neue». Raum hinein etwas"zu bauen. Schon innerhalb unse, lieben deutschen Vaterlandes sind di« Ansichi noch ganz äußerl Der Erste Generalqunrtiermetster Ludendors f. Ich möchte jetzt aber den Ausblick, der sich uniK bietet, noch nicht vorwegnehmen, sondern einen BlstA zunächst auf das ungeheure Gebilde werfen, das' wir gewohnheitsmäßig unter dem Namen Rußland tz«K sammenfassen. Zwischen dem zaristischen Reich und d«W heutigen Rußland besteht ein großer Unterschied. RuH land beginnt, sich in eine Reihe nationaler ReA publiken aufs »lösen, in denen sich aber äußert dem wieder zersetzende Elemente geltend machens Ich erinnere an Finnland, dse Ukraine und amH die Verhältnisse in Petersburg. Las ist etnW der ungeheuersten Erschwerungen für den DiplomateM daß man überhaupt nichts Festem mehr gegenW übersteht. Es werden später wieder festere Forme« sich bilden. Einstweilen sicht es ab« so aus, al» ob si« der Prozeß der Zersetzung noch lang« Zeit ft» fvr« setzen sollte. dieser Grundlage ab, st» war nach russisch^ Ansicht ihr übler Will« klar bewiesen und Rußland Mkte sich frei, in eine Scharawerhandlung mit un» «inzütre» ten. Inzwischen traten wir am 26/ Dezember in un verbindlicher w«is« in BorMsprochungen über einen Se paratfrieden ein. Hierbei Mrrde auf Mischen wMsch die Räumungsfrag« und die Frag« der westli chen Randstaaten in den Vordergrund gestellt. Bon beiden Seiten wurde di« Formulierung von Grundlagen für die Beratungen niedergelegt, Welche au» den Publi- kat'onen bekannt sind. Tie vielbesprochene Formulie rung von, 27. Dezember war in diesem Sinn« kein offi zielles Aktenstück, sondern ein« Darstellung de» Stand punktes beider Parteien auf Grund der Debatten. E» ist vielfach versucht ivvrden, zwischen d«y Dokument vom 25 Dezember und demjenigen vom 27. Dvzeuiber einen inneren Unterschied zu konstruieren, als Mw sich der Standpunkt der Delegation auf Grund äußerer Etnflüsftz verschoben. Tas sind alle» Legenden. Au» der Bereitschaft zur Diskussion de» russischen Angebot» und der Anwendung des SelbstbesttmmungSrechtes sind VW beiden Schriftstücke oom 25. und 27. mit absoluter Do» gik und absoluter Notwendigkeit ihrerseits entsprungen Tie zweite Phase der Verhandlungen nach der Pause galt der Diskussion der in den beiden Formulierungen dargelegten gegenseitigen Standpunkte. Inzwischen hatte sich die Atmosphäre total verändert. Dse ttm ersten Teil der Verhandlungen auf russischer Sette zu»? tage getretenen freundlichen Grundsttmmung"war nach Ankunft des Herrn Trotzki vollständig g«2 wichen, dis russischen Herren schlossen sich h«rck m e t isch ab, und auch die ganze Berhandlungsart war total verändert. Augenblicklich ruhen die Verhandlung gen wieder. Sie werden voraussichtlich änsang» d« kommenden Woche wieder ausgenommen werden, s MW Anzeiger für -as Erzgebirge « Meldun Dung-vepei » Zentral- Landes-A KKsZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilaser /luer Sountagsblatt. Sprechstunde Ser Redaktion mit Nusnohme »er Sonntag» nachmittags 4—S Uhr. — Telegramm-flöreste r Tageblatt slurerzgebirg». Fernsprecher SS. der Schaffung eines selbständigen .Polens und stammt jedenfalls schon aus dem Frühjahr 1917. Sie steht auch im inneren Zusammenhang mit unserer Po litik in Kurland und Litauen. Als ich! im Juli vo rigen Jahres das Amt übernahm, war die Politik nach Osten schon fest stehend. In sein« großen program matischen Reichstagsrede inr Plenum hat v« Reichs kanzler Graf Hertling seine grundsätzliche Bereit willigkeit erklärt, aus der Grundlage des russischen Funk spruches „An alle" in Verhandlungen mit Rußland ein- zuireten, und hat weiter erklärt, daß er die Politik des SelbstbesttmmungSrech te» der Völker in bequg auf die genannten drei Randstaaten zu vertreten gedenke. ES ergibt sich also, daß man dr« persönliche Initiative de.> aussührenden Staatsmannes und Unterhändlers bei iveitem überschätzt, die Kontinuität der Politik ab« unterschätzt. Die Tätigkeit in Brest.Litchvsk mußte in zwei klar getrennte Abschnitte zerfallen. Rußland hatte in seinem Funkspruch nur einen allgemeinen Fr re- oen vorgeschlagen. Die Verhandlungen mit Rußland mußten daher über das Thema des allgemeinen Frie dens gehen. Rußland stand auch bei Beginn unserer Brester Verhandlungen auf dem Standpunkt, es könne zu einem Sonderfrieden mit uns nur dann schreiten, wenn seine Verbündeten durch zweifelsohne srie- densfeindliches Verhalten ihm die Möglichkeit an die Hand gegeben hätten, ihnen gegenüber sich mit Fug und Recht von der Bindung des Londoner Trak tates loszulösen. Den Verhandlungen üb« den allgemeinen Frieden entspricht die vielbesprochene Note vom 25. Dezember, in welcher die Verbündeten zu den russischen Vorschlägen für den allgemeinen Frieden Stellung nahmen. Wenn man fragt, warum man dem geschlagenen Rußland erlaubt hat, seinerseits Vor- . sch läge zu machen, so geht man von einer falschen alles Bestehende wegzufeHen und dann in den luftleei .Auffassung der historischen Sachlage au». Rußland hatte in seinem allgemein gehaltenen Funkspruch gewisse Grundlinien für «inen allgemeinen Frieden niederge- legt und war nun verpflichtet, nachdem wir diese Grund linien für dt-kutabel erklärt hatten, sie soweit auSzusÜH. ren, daß uns eine detailliert« Antwort auf diese mög lich war. Die Antwort ergab sich au» den Verhältnissen und entsprach den Grundsätzen, an welchen die kaiser liche Regierung seit meinem Amtsantritt stetig festge halten hat. Rußland erklärte unser« Antwort als ge eignet« Grundlage für di« Entente, um auf ihr Heeresgrnppc Deutscher Kronprinz. In einzelnen Abschnitten am Oisne-Aisne-Kanal, der Champagne und auf beiden Ufern der Maa» lebte die Feuer- tätigtest auf. Westfalische Sturmtrupp« hotten nach kurzvorüereiteter Feuerwirkung au« den französischen Gräben im Walde von tlvorourt 24 Gefangene und ein Maschinengewehr. Ebenso hatte ein kühner Handstreich gegen die Hauptlinien am Eou- rieres-Wald« vollen Erfolg. In den letzten 4 Tagen wurden im Luftkampf und von »on der Erde au» 28 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Un- sere Flugzeuge führten erfolgreiche Angriffe gegen die ftan- zöslsche Nordküste durch. Gute Wirkung wurde in Dünkirchen, Talai» und Boulogne beobachtet. Leutnant Roch brachte gestern innerhalb wenig« Minuten S französische Fesselballon» brennend zum Absturz. Westlicher Krtegsfwaupla, An der flandrischen Front zwischen dem Blankaart-See und der Ly», bei Lens und beiderseits der Scarpe, von Mittag an Artilleriekämpfe. Unser« Infanterie bracht« von Erkundungen b«i Len», Groisille» und Epely Gefangene zurück. Da» Selbstbestimmung-recht der Völk«. Unsere Differenzen mit der bolschewistisch« Regierung betrafen hauptsächlich die Einzelheiten d Ausführung des Selbstbestimmungsrecht«» d Völker. Dieses SelbstbesttmmungSrecht ist keine moder, Erfindung. Kein geringerer als Fürst BiSürarklh nach dem Feldzug im Jahre 1866 dem damals geschlagen, Gegner in einem Paragraphen des Friedensvertrages SelbstbesttmmungSrecht stipuliert. Es betraf diejenigi Landteile, welche an des heutigen Deutschs Reiches in Schleswig-Holste,.. . . findet^ gerade im IS. Jahrhundert eine ganze spielen, in welchen der Gedanke, daß Randstaaten felo über ihre Zukunft entscheiden sollten, auSgeführt ist. D Ausführung deSSelbstbestimmunasrechte« muß nach unser« Standpunkt folgerichtig durch Weiterbildung de»B stehenden aufqebaut werden. Wir halten eS jetzt S dieser schweren Kriegszeit für einen doppelten Unsinn,« In der gestrigen Sitzung de» HauptauSschusse» des Reichstages ging Staatssekretär v. Kühlmann aus die Verhandlungen In Brest-Lttowsk «in und führte etwa folgendes aus: Di* Sachlage tn Brest-Lttowsk. In der Zeitungspolemik wurde säst regelmäßig von der Fiktion ausgegangen, als seien die Unterhändler nach Brest-Lttowsk zurückgSfähren und . hätten dort an Orr und Stell« nach den Bedürfnissen der Lag« mrd nach der englischen Mördergrube, di« st« stn tiefsten Herzmr haben, eine Politik zurechtgebraur. Dies, Ausführungen entbehren aber jeder Grundlage, iveil der Ursprung der von uns vertretenen Politik w«it zurückliegt. Lieft hangt organisch zusammen mit Frieder: zu schließen. Schloß dz« Entente nicht inner- .wiegenden Mehrheit deS betreffenden Volkes. SS «, halb der auf 10 Tage bemessenen Frist den Frieden au.f sich ohne weiteres, daß wir für bestehende Boten Meinungsverschiedenheiten eine mindestens prttsumr Haltung verlangen müssen. Der nationale Wi besonders im Anfang der nattonaleN.EAwtckelung, i von einer kleinen Anzahl geistig hochstehender, Mrit begeisterter Führer gebildet und zum Ausdruck gebe D,« große Masse de- Volke- kommt dann langsam I Ar lmW mW »nWM Freude und des Jubels. Ein Nattonalsesttag, an dem jeder Deutsche in gleicher Weise seinen Anteil hatte und lhü auch geltend machte. Seine F«t«r atmete trotz man chen! feierlichen Prunk, der dabei in Erscheinung trat, di« Traulichkeit deutscher Familienfeste, denn jeder von uns erinnerte sich, gleichgültig,, welche Stellung er den politischen Tagesfragen gegenüber etnnahm, an diesem Tage daran, daß er ein Glied des groß«! deutschen Volkes war, und mit Stolz und Selbstbewußt sein und dem innigen Tazugehörigkeitsgefühl d«s Kindes vom Hause grüßte er unseren Kaiser zu seinem Geburt»- tagsfest. Jetzt im Kriege gibt es kein« rauschenden Feste. Wo der Tod Einkehr hält, da verstummt Fröhlichkeit un) Festfreude. So ist das äußere Gepräge dieses Tages durch den Krieg von Grund aus verändert. Und dennoch wollen wir uns auch in diesem Jahre das Recht, unserer: Kai ser -u feiern, uns festlich daran erinnern, was un» in ihm geschenkt ist, nicht nehmen lassen. Ter Krieg hat uns ja daran gewöhnt, Aeußerlichkeiten nicht mehr all zu schwer zu nehmen. Hat unser Weihnachtssest an Weihe und Heiligkeit eingebüßt dadurch, daß der Ker zenbestand des Christbaumes auf fin«n geringen Br ruh te: l des üblichen Friedensmatzes zurückging? Stein, die Form ist wenig — der Geist ist alles. Und der Geist ist der alte geblieben. Der Kaiser und fern Volk — sie stehen noch eb«nst> fest und treu zusammen wie nur je. Nicht gelockert hat sich, das land, das sie umschließt, eher gefestigt, durch! gemeiw- meS Erleben erhärtet. Tenn dieser Krieg, der für uns alle zum Schicksal geworden ist — unser Kaiser er lebt und erleidet ihn Seit« an Seite mit seinem Volk.- Seine Söhne fechten wie jeder Wehrpflichtige in den Reihen der deutschen Armee, sehen dem Tod ins Auge, md er selbst trägt lange Jahre nun schon die harte Kriegsarbett, die durch die ihr innewohnende ungeheuer liche, fast unausdenkbare Verantwortlichkeit mehr und mehr zu einer Last werden muß, di« für menschliche Schultern fast allzu schwer erscheinen will. „Ich habe es nicht gewollt", hat der Kaiser <r dem ersten Kriegsjähre einmal auf dem Schlachtfeld sngestchts der grausigen Bluternte des Tages bekannt; i nd wir alle wissen, daß dieses Wort aus tiefster Uuß Dichtigkeit herausgewachsen ist. Ter Kaiser hat es nicht gewollt; nun aber, da das Entsetzliche über uns herein gebrochen ist, trägt er «S mit dem gleichen Heldenmut, den er von jedem von uns erwartet und voraussetzt. Sein Schicksal und das unsere, auch! hier unlöslich! an einander gekettet! „Nicht Roß' und Reitzig« Sichern die steile Höh', Wo Fürsten stehn: Liebe des Vaterlands Liebe des freien Mann'» Gründen des Herrschers Thron Wie Fel» im Meer", so heißt es in unserer Kaiserhhmn«. Ter Thron steht W. Tie Liebe zum Vaterland und die Liebe zum Herrscherhaus ist uns nicht nur ein überkommenes Erb gut, an dem wir gewohnhettsgemäß sesthalten, sondern -'n Erlebnis, in harten Zeiten uns in tieferem Sinne a!« je zuvor zum Eigentum geworden, das wir unter ^'nen Umständen aufgeben können und wollen. Mit diesem Gelöbnis auf den Lippen ivollen ^«S Kaisers Geburtstag 1918 begehen. lieben deutschen B< über Wahlreckt und Wahlgesetz i ... deutlich verschieben. Wo steht geschrieben, waS nun s diese politisch noch vollständig unentwickelten Randstaai das einzig wahre Rezept sein soll? Ich kann mich d hier gestern AuSgeführten nur anschueßen, eS wird Politik der ReichSregterung sein, da» vorhandene opti tills auszubauen, um durch langsame» Wachstum l Historischen dahin zu kommen, daß man klaren Gewisse sagen kann: da» ist nun wirklich der Ausdruck-der üt