Volltext Seite (XML)
k s- Mittwoch, äen 30. Januar 1918 13. Jahrgang 21r. 25 a !» ! k legierten der Skreikenden und Vertretern der beiden ' Lämpferr für etiue.gemeinsam« Sache und wir wer» sozialdemokratischen Parteien, gewählt. Gestern vorinit- m, r rr tag sollte eine Anzahl von Versammlungen der Ausständigen zwecks Stellungnahme zum Streik statt finden. Tie Polizei untersagte diese Veranstaltun- k te st ld r. lt n n l« lt lt li tt u r l» tt r t m a» id i« i» i- Die russische Delegation wird ihre Forderungen nicht preisgeben. Sie wird keinen Separatfrie den schließen. Dfe Bewegung greift aus Polen und England über. Die Macht der imperialistischen und bürgerlichen Negierungen ist unterminiert. TaS europäische Proletariat wird uns unter,»ritzen. :r !s Is tt d _ kann .... «o«rd«n, ü«r »lat«»«»»,« llchl««dar!p, Die Derhanälungen in Brest-Litowsk. Die Aulunst de* ltnterhäMler. Aus Brest-Litowsk wird von gestern gemeldet r Im Laufe des gestrigen Tages sind hier eingetroffen der Minister des Aeutzerkt Graf Czernin mit den übri gen Mitgliedern der österreichisch-ungarischen Telega- tion, Staatssekretär von Kühlmann und der baye- rische Staatsminister Graf von Pvdewils, ferner Großwesir Talaat Pascha, Minister des AsuHeren Nessid Bey, Botschafter Hakki Pascha mit einigen anderem türkischen .Herren, endlich Teile der bulgarischen Delegation mit Oberst Gantschew. Gestern vormittag, ist auch Volkskommissar Trotzki in Brest angelangt. Auf russisches Ersuchen wurde d>e für gestern anbe- raumt gewesene Sitzung der politischen Kommission aus l,<ute Mittwoch vertagt. Trotzki schließt keinen Sonderfrieden! Nach einer Meldung der Petersburger Telegraphen- ng in die Hand zu nehmen. Nach vorsichtiger amt- i 'M _ ' 7 I "" ' > abend 120 OVO Mann betragen.Haven. Nach den Mulmigen der Streikleitung sind, wie der „Vor sts" mitteilt, bis Montag nachmittag 2 ött 0 0 0 treikende gezählt worden. Man.rechnet bestimmt, iß von den Arbeitern der Nachtschicht etwa 50 Prozent inzukommen werden, so daß sich die Gesamtzahl er Streikenden auf 3 00 000 Mann belaufen wird, ar Streik erstreckt sich auf säst all« Betriebe der üstungstndustri«, sowie auch auf andre Betriebe. Auch dir Werftarbeiter streitenr In Kiel haben sämtliche Werftarbeiter, auch die er Staatswerften, am Montag die Arbeit niedergelegt. Tie Bäckerläden werden se-it Freitag militärisch und wn bewaffneten Polizisten bewacht. Zn Hamburg iaben sämtliche Arbeiter der Vulkan werft die Ar beit niedergelegt und begaben sich in.geschlossenem Zug ^urch die Hauptstraßen nach, dem GÄverkschastshause, wo lie eine ziemlich stürmisch verlaufene Versammlung ab hielten. Der ArbeiterschastsLusschutz ließ dort erklären, daß alle Wünsche und Forderungen den zuständigen Stelle,! vorgetragen und auf Abhilfe gedrungen werden soll. Zu Ruhestörungen ist es nicht gekdmmen. Der Streik in West* und Siiddentschlanv. In Solingen führte M Flugblattverteilung der unabhängigen Sozialisten zu mehreren Verhaftun gen. Die Arbeiterschaft der Solinger.Indnstriebez,rls ist ruhig. Arbeitsniederlegungen sind nach Ansicht der Gewerkschaftsführer nicht zu erwarten. In den Jndust- riebezirken Westfalens sind Teilrusstäude zu mel den, und zwar von den Zechen Preußen, Gneisenau, Vikrorta, Lützen. In Nürnberg fanden in einer Anzahl von Be trieben Arbeitsniederlegungen statt, zum größten Teile i ' sind dfe Streikenden jugendliche Arbeiter und Arbei terinnen. Die Ausständigen wollen die 'Arbeit wieder! aus nehmen. Sw zogen truppweise durch die Straßen _ „ . . der Stadt us'.d trugen Plakate mit der Aufschrift Agentur hat Trotzki auf dem dritten allrussischen Kon« „Friede" mit im Zug« herum. Die Ruhe wurde-je- grober .Arbeiterkind Soldatenräts folgendes erklärt r doch nicht gestört. Lingrei en der sozialdemokratisch«» Parteien. Weiter wird aus Berlin gemeldet: Die Aus standsbewegung hat eine neue Wendung genommen. In einer Versammlung von Vertrauensleuten der Streiken den wurde eine Streikleitung, bestehend aus De- M heUlW MW MMW.! Amtlich.) Großes Hauptquartier, 30. Januar. Auftrfche Schreckensherrschaft in Finnland Neuerliche Fliegerangriffe auf englische Stä-te. Kriegsrat in Versailles. streik! Es geht um das Höchsts, Was wir haben, um unsere Zukunft. Und daran wird die Ermahnung! geschloffen r Was auch immer kommen möge, bleibt an der Arbeit! Eine Arbritcr-ErNärung. Eine größere Anzahl der Arbeiter der optischen Weltfirma C. P. Goerz-Friedenau hat folgend« Erklärung an die Gewerkschaftskommission erlassenr „Wir am Streike nicht beteiligten freigewerkschaftltch organisierten Arbeiter der Firma C. P. Goerz erklären die Arbeitseinstellung in dieser Stunde für durchaus sweckwidrig, schädlich und geeignet, den KrtegswtL- len unserer Feinde zu stärken. Wir verurteilen grundsätzlich alle , unsere Kriegsrüstung materiell und moralisch schädigenden Treibereien politischer Fa natiker. Ausdrücklich lehnen wir jede schematische Solh- daritätsverpflichtung für einseitig politische Zwecks und Ziele ab und bestreiten unseren gewerk schaftlichen Vertrauensleuten die Legitimation, mora lisch verbindliche Beschlüsse in dieser Richtung zu fas sen. Wir fordern von den Gewerkschaften politische Neutralität und wirkliche Unabhängigkeit von politischen Clstsuen und Sekten. Worte, nichts als Worte! Nadoslawow über Vie günstige Lage der Zentralmächte. Ter bulgarische Ministerpräsident Ra do slawow äußerte sich Me/che setzigs internatio nale Lage einem Mitarbeiter des,/Az Epp .M-cmib«rr Wenn auch die jetzigen russischen Machthaoer stürzten, so Hürde das den Frieden nicht vsrhim dern können. Wir haben Rußland nichts weggenom- men und wollen ihm auch nichts wegnehmen. Ru mänien und Griechenland können sich bezüglich der von uns besetzten Gebiete nicht auf den Nechtssttmd- punkt stellen, da diese Gegenden seit Urzeiten zu Bul garien gehören. Die Kraft uns«rer Gegner ist ge brochen, unsere dagegen verdoppelt. Schon lange wird dse Frage erörtert, ob die Ententearmeen in Mazedonien bleiben oder ob sie im Bewußtsein der Zwecklosigkeit weiteren Kampfes gbziehe.i sollen. Lite Frage interessiert uns sehr, das Ergebnis unserer gro ßen Sache hängt aber nicht davon ab. .Wir selbst hü ben keine Offenstvabsichtsn und sind andererseits sicher gegen jede Offensiv« der Ententeländer. Die Dürfet und die Ukraine. Lite türkische Telegraphen-Agentur Milkt meldet» Tie türkischen Delegierten in Brest-Litowsk hätten am 17. Januar eine private Zusammenkunft mit den Ukrainern. Cs wurde festgestellt, daß, wenn oie politischen Beziehungen mit Rußland und der Ukraine wiederhergestellt sein würden, ein Vertrag mit der An verschiedenen Stellen der Front Artillerie- und Mnenwerferkampf. Die Lnfanterietätigkeit blieb auf Er- kuidungsgefecht« beschränkt. Unsere Flieger führten erfolgreiche Angriffe aus England und die französische Nordküste durch. London und South end, sowie Dünkirchen, Gravelines und Calais wurden mit Bomben beworfen. Im L,< ftkampf wurden gestern 8 feindliche Flug zuge und 2 Fesselballons abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Mazedonische Front. Der Vorstoß feindlicher Kompagnien gegen bulgarische Feldwachstellungen nordöstlich vom Doiran-See wurde «bgewiesen. Italienisch« Front. Auf de« Hochfläche von Asiago haben die Italiener mit starken Kräften ihre Angriffe fortgesetzt. Im Gebiete des Monte Lisemol sind sie unter schweren Verlusten gescheitert. Der Monte De Bal Bella und der Lol del Rosso blieben nach hartem Kamps in den Händen des Feindes. > Der Erste Äeneralquartiermetster Lnvenvorff, Muer Tageblatt WM Mnzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mwr Sonntagsbla«. 8 n'n» SprechgunS» »er Nröottl»» Mil Ausnahme »er Sonnlog» nachmittag» 4—s Uhr. — T-legramm.flürest» r Tageblatt ftueerzgrblrge. Fernsprecher S3. w - unt onmr.igtr zür unoerlaygt etngesan-t» Manuskript, kann Eewähr nicht geleiget wrröen. ,slimen S»st«Iiunnrn " . ' " Die Streikbewegung. Eins amMchL Wa.nÄLA Tee „Norddeutsche Allgemein« Zeitung" schreibt r In Berlin rmd an einzelnen Stellen im Reiche haben Arbeitsr den jetzigen Augenblick zu dem ersuche benutzt, durch Niederlegung der Arbeit auf die Regierung einen politischen Truck auszuüben. Ei» von den Streikenden in Berlin gebildeter Ausschuß hat For derungen ausgestellt, welche sich tt. a. auch mit inncr- Miffschen Fragen befassen. Soweit sich darin ein Zwet- an der Entschlossenheit der Negierung gusdrückr, die m ihr zugesagten Reformen im Innern durchzu- >eu, gehen sie von esner Völling falschen Voraus- -tzung aus. Was die gleichfalls in den Forderungen .rührten Friedensverhandlungen in Brest- itowsk betrifft, so sind sich die streikenden Arbeiter .rmutlich nicht darüber klar, daß ihr Verhalten zu em Gegenteil dessen führen muß, was sie errei- en wollen. Anstatt die Verhandlungen über den Frie den zu fördern, erschweren und verschleppen sie . rcn Verlauf, indem sie unseren Feinden in ihren An brüche» gegen unser« Unterhändler beitreten. Die Ne- isrung, die in Brest-Litowsk verhandelt, um zu einem rieben zu gelangen, der die deutschen LebenSiuteressen Mert, dabej aber ein sreundnachbarliches Verhältnis zu ^-liieren bisherigen Feinden möglich macht, wird sich rch derartige Kundgebungen von dem als richtig er- -nten Wege nicht ab bringen lassen, sie muß ttnehr erwarten, daß dfe streikenden Arbeiter ffch bet . Mer Uebsrlegung baldigst von der Schändlichkeit ihres rhaltens überzeugen und zu ihrer Arbeit zurückkehren, ' st- für jeden eine heilige Pflicht gegen das Vaterland ist. >och stehen wir in schwerem Kampfe, jeder, der in der imat seins Arbeit vernachlässigt oder gar ntzederlegt, er sündigt sich an unseren Brüdern lm elde, die mit ihrem Blute unter den größten An- "iigungen und Gefahren den Feind abmehren, der es - d>e Niederwerfung Deutschlands, auf die Vernichtung !>r Ustctschastltchen Stellung und damit auf die Per na,ung des deutschen Volkes, also auch, dec Arbeiter- >asr, abgesehen hat. Das Pflichtbewusstsein, mit ,ei nufere ^Arbeiter sich bisher um daS Potkswohl ver- dieui. gemacht Haven, und das sie in ihrer erdrückenden Asthrnelt auch heute noch dem Vaterlande beweisen, wird Seluigc dazu beitragen, um die Streikbewegung bal lst zu Ende zu bringen. Die Bewegung tm Steigen? Wie aus Berlin gemeldet wird, ist die Streikbewe gung seit Pion tag mittag gestiegen. Wie es heißt, ha- ! gen. Tie große Masse der erschienenen Arbeiter ging en sich dje Streikenden an die Gewerkschaften und'.ruhig nach Hause, als mitgeteilt wurde, daß morgen v sozialdemokratische Parteileitung mit , (Mittwoch) früh , eine neue Versammlung staltsinden w Bitte gewandt, die Leitung dsp Ausstaadsbewe- würde. Im Gewerkschastshause trat gestern vormittag ng in die Hand zu nehmen. Nach vorsichtiger amt- oie Gewerkschaftsk'omMission zu Ftner Sitzung >er Schätzung dürste d(e Zahl der Streikenden Nipn- ' zusammen, an der auch Vertreter der Streikenden teil- mahmen. Nach kurzer Beratung wurde beschlossen, sofort eine Deputation zum Staatssekretär des Innern zu senden und ihm die Forderungen der Aus ständigen zu unterbvesten. Der Staatssekretär lehnt vrn Empfang ab! Ter Staatssekretär des Innern wurde gestern von Vertretern der beiden sozialdemokratischen Fraktionen um eine Unterredung ersucht, an welcher auch Abge sandte der streikenden Arbeiter tcilnehmen sollten. Der Staatssekretär erklärte, daß er bereit sei, die sozialdemokratischen Abgeordneten zu empfangen, mit den nicht der Volksvertretung angehörenden Arbei tern könne er indessen über Fragen allgemeinpolirischen Inhalts nicht verhandeln, da Besprechungen die ser Art vor das Forum des Reichstages gehörten. Tie geplante Unterredung ist daraufhin unterblieben. Ei« Ausruf der deutschen Gcwerkvereine. ' Tür Kartcllverband Deutscher Gewerkvereine hat einen Aufruf in 35 000 Exemplaren verteilen oassen, m»» ver um seine Mitglieder vor der Beteiligung am Streik zu Ukraine geschlossen werden könne, und daß es für die warnen. Das Flugblatt'schließt: Wir wollen keinen Türkei durchaus wichtiges», di« politischen Gren- fHungersriedkn, darpm nieder mit dem Masken- r«rr der Ukraine zu kennen. Denn ersi noch AnMt, .