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fluer Tageblatt ireift der Stadt. Sonnabenä, den 14. Zull 1S23 Nr. IS2 IS. Zrchrgrmg lsungSstslke. Das Echo der Baldwin-Erklärungen rnspr. 2789. itin iucher ad De. Mager- oder oder, frei ins Liter Mager- dilk »sucht. - Va^eblatt. rr l»«t kvppro, i. ?emrlit.S20. -ine- ßuter Aue. il» Steaseied Lod 'lebrich Hebbel. Lnbe k'/, Uhr. gucker It SÜ00 Mark rte und mit Sorten festge- eigentlich nicht- geschenkt hat. Seine Red« war . der erste!Gchritt aus einet» Wegebaus -eml e- kein Zurück gibt. Entweder bequemt sich die französische Politik da-», diesen Ws», der naturnotwe.ndyr.an den verhand- lungStisch mit Deutschland Mren mutz, mitzugehen, oder jene Folgen einer englischen Sonderpolitik trete« ein. von denen die englische Presse vor der. Rede Bald win» etwas voreilig gesprochen hatten " rautm-Ww «ttstratzen in Verbraucher lse von »800 der Sladt. Mtzne«: hncn - Verein« Italleder d<» IL L. Kirch.'kr- bevg yer-Först»r. de nach IS tt-r. bMmlk- l». I»M kret und streng mgekaust. Fransnhaa» 48 Tel. 8E Mißerfolg Poineare» Last täglich. Mtzer. Baldwin hat e» auch ernst gerügt -atz man mitten im Trieben in «in andere» Land etnmarschtert. und er fand sogar einige Wort« de» Bedauern» Mr die Leiden der Bevölkerung im besetzten Gebiet. Wenn er e» al» Gefahr Nr die Wett betrachtet datz Frankreich da» Ruhrrevier nicht so fort räumen will so liegt auch darin eine überaus herbe Kritik. Man rann, sagen, datz Baldwin den Franzosen Zustimmung in London. Kundgebung«» im Unterhaar. D«r Franken fällt. Die grobe UnterhauNrede Baldwins dauerte fast.1^ Stunde. Ter Beifall, der sie teilweise unterbrach, wie derholte sich am Schluss« zu einer machtvollen Kund gebung, die mit den Beglückwünschungen des Premier minister» durch die Abgeordneten des Hauses last eine Viertelstunde anhielt. Seit dem 2. August.1914 und dem 11. November 1918 hat -aS Unterhaus keine der artige Sitzung erlebt. In den Parteisitzungen, -ie unmittelbar nach der UnterhouSsitzung stattfanden, kam allgemein die Auf fassung zum Ausdruck, -atz BaldwinS Erklärungen di« aktive Politik Englands zur Beilegung des RuhrkonfltktS ein geleitet haben und datz die Ereignisse sjch setzt sch nell folgen werden. An der Londoner Börse löste die Baldwinsche Er klärung ein neues Fallen des französischen Franken aus. Baldwins Rede wird von zwei Gesichtspunkten aus kritisiert. Die Die-HardS verurteilen sie als zu deutsch freundlich. .andere, vor allem liberale Kreise, bedauern, datz sie keine bestimmtere Entscheidung a «zeige. Die DurchschnittSstimmung ist gHnsttg^ zumal die Erklä rung grvtzen Nachdruck auf die Dringlichkeit der Situa tion legt und damit die Hoffnung.erweckt, datz -ie Re- - So wird Halbamtlich bedsüet, der Entwurf einer Antwort an Deutschland werde den Alliierten schon Mitte näch ster Woche zugehen, deren Antwort dann innerhalb 14 Tagen erwartet werde. DaS Arbeitervrgan schließt auS dem ganzen Ton der Erklärung, -atz keinerlei Erwar tung besteht datz Poineare den Entwurf annehmen wird, welche Ansicht allgemein geteilt» wenn auch nicht über all ausgesprochen wird. dir englische presse zur öalSwin-Reöe. Bon den konservativen Blättern geben „Times" Und .^Laily Telegraph" ihre uneingeschränkte Zustimmung. „Times" schreibt, «ndltch fei Großbritannien nicht mehr ein passiver Zuschauer der Zerstörung. Europas. Nach sechs Monaten der RUihrbesetzung werde der britische Cinflutz Mr Geltung gebracht. Tier Schritt der Re- gierung Kelle nur einen Anfang -ar, GS mülle sich bald -eigen, welche» seine unmittelbaren Folgen sein würden. .Daily Telegraph" meint, di« französische öf fentliche Meinung werde hoffentlich durch den Geist un gebrochener Freundschaft beeinflutzt werden, der uuS der Regierungserklärung spricht. Lite britische Regierung seh« Mr M und ihre Freunde «inen Ausweg aus der chaotischen Lage, fn der sie sich befinden. Li« „Morning Post" ist nicht mtt allen Einzelheiten der Regierungs erklärung einverstanden und findet -ie Anklage datz Frankreich schuld an.dem gegenwärtigen Zustand der Ding« trag« unrichtig, Menn England de» Mut ge habt hätte, an der Seite Frankreich» in dH» Rulhrge- biet , «inzurücken, dann würde jetzt bereit» irgendein« Regelung.erreicht sein. Erfreulich sei^ datz -ie Rede nicht» -on der von Ramsay Macdonald vorgsschlaaenen Konferenz erwähnt Habe. Einer solchen Konferenz könne Frankreich unmöglich -»stimmen. Endlich betont da» Blatt den Entschlutz der Regierung,. Deutschland zur Zahlung M veranlassen, und begrübt die» als ersten Schütt einer endgültigen auswärtigen Politik. Llotzd Seorge »bl scharfe Kritik. von den liberalen Blättern kritisiert der Lloyd Ge orge nahestehende »Daily Chrvnicle" die Erklärung sehr scharf und fragt, ob e» nicht an der Zett gewesen wäre den Alliierte» und neutralen Länder» Mitteilung -on den bisherigen Verhandlungen zu machen, -um Min desten aber den britischen Fragebogen zu' veröffentlichen. Wenn..Poineare der Entwurf.einer Antwort durch den Premierminister -uaesandt wird, .wisse er im voraus datz Poineare ihn ablehnen wird.. Er gebe Poineare lediglich die Möglichkeit, di« Sache einig« Monat« -u verschlepp««. Anzeiger für öas Erzgebirge lle. »tag, Will e Possen. m: isch,Küchev- r ageblutt. «Mud»»» «»««> »i« - «MU»« resetiatt «muMKeg«. eatyalkütz -k mntUch« Pekaaak«acha«g»B öl» Rat«» ö« -taöt Mkö öe» ftmtsgnicht» Ml». «rü, m. Oe» ionen Nach äer britischen Regierungserklärung. Der erste Eindruck der britischen Regierungserklä rung. -ie Hm Unterhaus« vors dem Ministerpräsidenten Baldwin und, im Oberhaus« von Pord Curzon verlesen wurde ^bereitet« allen denen eine schwer« Enttäuschung die von .ihr einen Frontwechsel der englischen Politik erwartet hatten. Wir haben von Anbeginn an vor allen solchen Erwartungen gewarnt. Die englische Po- lttik liebt nicht das Sprunghafte, sondern sie ist noch immer schritt für Schritt mtt der Entwicklung gegan gen. Es ist auch nicht richtig, .der RegierungSauSlassuna die geschichtliche Bedeutung abzusprechen. Sie wurde mit einer Spannung voM gesamten Erdball erwartet, wie kaum selten eine Kundgebung. Bet diesen hochge spannten Erwartungen ist -a» Gefühl einer Enttäu schung .nur zu leicht zu verstehen. Dennoch hat der eng lische Ministerpräsident mit dieser Erkürung einen chritt getan, der vielleicht einmal geschichtliche Bedeu tung Haben wird. Wie lagen denn die Dinge? Frank reich weigerte sich, einen englischen Fragebogen zu be antworten., der von England als wichtigste Unterlage ür eine gemein'ame Antwort erklärt worden war. In überaus geschickter Weise hat setzt Baldwin ein Manöver unternommen, um über dm toten Punkt Hinwegzukom men. Er hat es gleichzeitig so geschickt gewäh.t, dch Frankreich dadurch in eine Notlage ver'etzt wird Tenn der Sinn ist.doch der. datz, wenn Frankreich keine Un terlagen zu einer gemeinsamen Antwort liefert, d'e Antwort von England zunächst allein au geest wird, poineare wollte Deutschland nicht antworten. Will er etna auch England die Antwort verweigern? Für die sen Fall yArde er sich und sein Land bei einer Ange legenheit ^die Fra kreich in erster Linie angeht, au», schalten. Die diplomatische Vorarbeit Englands bei.den übrigen Alliierten ist offenbar so. weit gediehen, dak man bet ihnen ganz bestimmt mit einer gemeinsamen Antwort rechnet. Frankreich würde sich also bet esner Ablehnung de» englischen Vorschlages, eine gemeinsame Antwortnote abzuchicken, geradem gefährlich isolieren. Ob das im Lande selber Politisch tragbar sein wird,! -ierun» ^etne Verschleppungstaktik dulden wird, ist natürlich fern von Paris schwer zu entscheiden, aber man kann ruhig.annehmen, datz her Gedanke der Ver einsamung Mr viele Franzosen etwas Schreckhaftes ist. So hat Mister Baldwin Poineare in seinem eigenen Land« matt manöveriert. und wenn der verstockte Ray mond bei- seiner Politik der Verschleppung beharrt, steht sich da» französische Voll von wichtigen.politi schen Aktionen ausgeschlossen. Zunächst hat Frankreich allerdings, durch den Vor schlag Baldwins wieder «ine kurze Atempause gewon nen. Mer Deutschland wird hoffentlich,/begreifen, -atz der ganze britische Auftakt nutzlos und das Ziel in un erreichbare Fernen gerückt wäre, wollten wir fetzt schlapp» machen. ES kann nicht entschieden genug betont wer den datz BaldwinS Erfolg letzten Endes vom Verhal ten des deutschen Volkes abhängt. Dio Dingo ftnd letzt im Flutz. Ter englische Entwurf.wird sehr bald er scheinen, .und Frankreich, hat dann nur eine gewisse Anstandstzeist, um sich zu entscheiden. ES ist Möglich datz in der britischen Antwortnote manches enthalten sein wird, was in der Rede des Pre. mierministers fehlte. Baldwin hat kein Wort von der Schiedsinstanz gesprochen, yfe die deutsche Zah lungsfähigkeit prüfen soll. Er hat öS vermieden, .den passiven Widerstand auch nur zu erwähnen, und selbst von den Sabotageakten hat er nicht gesprochen. ES wäre sträflicher, Optimismus von »ns, wenn wir annehmen wollten datz alle diese Fragen in dem britischen Ant- wortentwurf.nun auch Übergangen würden. Dieser Ent wurf mutz fa naturnoiwendig so gehalten sein, datz ihn Poineare nicht ohne Gefahr Wr sich selber und vor seinem Lande ablehnen kann. Nach der-ersten diplo matischen Tat de» neue« englischen Premier» steht ihm In der Abfüllung der Antwort eine fast noch schwie riger« Aufgabe bevor. Für Deutschland, wird sich 4n de« Zettspanne klug« Zurückhaltung -mpfehlen; denn es wäre geradezu töricht, wollten wir Poineare nun die Vorwände für «in« Ablehnung liefern. In Pari» wollt« man wissen, -atz Baldwin dis Fran zosen in seiner Erklärung nach Kräften schonen werde. Ter .englische Premierminister hat gewttz in seinen Sätzen über die Notwendigkeit der Entente den Franzosen eini ge» Angenehm« gesagt, -der seine fachliche Kritik an der Ruhrexvedttion war doch nicht« .weniger al» schonungs los Mr Frankreich, vor aller Welt hat der englische erste Minister festgesteltt, datz -i« Rtthraktion gescheitert ist. Damit -erletlen sich, die Nebel der französischen Lügenpropaganda, und auch unser« berufsmäßigen Pes, simist«n sollt«« di« Feststellung «M so unparteiischem Mund» respektieren. Tatsächlich ruiniert Fran-reich kainsn Schii's^nfk mehr und mehr,. und damit wird der Der Eindruck der Rede Baldwins in Berlin. Kein« gratzen Erwartungenr also auch KW« Enttiwschung. öeurtUlung in Reglerungskrelsen. Eine Stellungnahme der Reichsregierung Mr Bald win-Rede ist noch nicht erfolgt. ES wir- das erst der Fall Mn. wenn der amtlich« Wortlaut der Rede in Berlin Vvrliegt. Auf Grund der vorliegenden Auszüge eine Meinung zu äußern, trägt man an maUebender Stelle Bedenken. Jedenfalls hat di« Rede keine Ent täuschung gebracht. ,Zn den deutschen Presse sind nir gends übertriebene Erwartungen an die Rede geknüpft: worden, und in der Regierung dürfte das ebensowenig geschehen sein. AuS den bisherigen Veröffentlichungen über die Rede ergibt sich,.-atz die englische Regierung dis fetzige verhängnisvolle Periode so rasch. Witz möglich beendigt sehen möchte, -atz sie di« Folgen der Ruhv- besetzung als unheilvoll erkennt und in einer Fortset- »Una -ieler Leletzuna «ine schwere Gefahr nicht nur für Deutschland, .sondern für ganz Europa steht. Poineare werde die weitere Hinausschiebung -« Lösung des KonfllltS auch ferner dazu benutzen,, durch verschärften Truck eine Kapitulation Deutschlaich» -u erzwingen. Mtt der Besetzung Barmen» fei dazu be reit» ein weiterer Schritt gemacht worden. Die Rvtchs- regierung Habe daher alles zu tun, um die Hoffnungen des französischen Ministerpräsidenten zuManden zu ma chen. Wann das Kabinett sich mit der Baldwin-Rede be schäftigen wird und wann die ersten ParteifAhrerbespre» chungen stattfinden. Deht noch nicht fest. Beschlüsse wird die Regierung erst -gnn fassen können, wenn die von Baldwin angekündiate Antwort auf -ie letzte deutsche Note in Berlin vortieO. die presse schreibt r Aeber dis englische Regiertu'ngserklLruna. schreibt die „Deutsche Allgemeine Zeitung? r Die Rede BaldwinS tst keine „Entscheidung" und kein „Wendepunkt", sondern nicht mehr als ein Wr bescheidener Wechsel auf_zu- künftige politische Taten, Wir haben gar keinen An latz, .darüber zu.triumphieren, Wie immer die nächst« Entwicklung geht, das deutsche Voll hat einen langen schweren Weg por sich, den e» beschreiten mutz lediglich IM Verträum auf die eigene Kraft- Die WWtWh außen politische Voraussetzung besteht nach, wie vor, darin, die Finanzkatastrophe zu verhüten und dadurch schweren sozialen Erschütterungen vorzubeugen, -ie fte jm Ge folge Haben müßte. Anderseits darf die Abwehr der feindlichen Vergewaltigungen im Ruhrgebiet keinen Schritt zurückweichen, Ter „Berliner Lokalanzeiger" erklärt t v Deutschland bleibe nichts übrig, als unbedingt an der Politik deS Widerstande» gegen Frankreich festzuhalten. Man dürfe feststellen, -aß -ie Regierung Cuno sich nicht ganz ver geblich ttm den Sieg der besseren Einsicht in die Wirt, schgstspolilischen Zusammenhänge der Ruhrsrage bemüht habe. ! ti > l> l llMN Ttzr „Vorwärts" schreibt: So vorsichtig die englt- sche Regierungüer'rlLrung guch abgefaßt sei tz» fei fte doch in ihrem Kern eine Ablehnung gegen da» absolu tistisch« System, da» Frankreich innerhalb der Entente etngesübrt hat und ein behutsamer portastender ver such, -a» konstitutionelle System znrüchzugewinnen Nur wenn man sich dellen bewutzt bleibe, -atz .England Deutschland nicht» zuliebe tue, sondern nur darauf be dacht sei,.seinen daht«geschwundenen SinllUtz in Europa wieder iurückzuerobern, gewinne man zu den neuesten außen^ol tichen Ereignissen den richtigen GeftchtMiink l. Eindruck in Pari». »«.feledlgend.' Nach dem „Newhork Herald" hat «in« hochstehend« offizielle französische Persönlichkeit den befriedigenden Eindruck der englischen Regierungserklärung in d«n französischen Kreisen wie folgt zusammengsfatztr 1. Baldwin b«tont durch sein« ganz« ErNSrunghin- durch Loyalität a«g«nüL«k de» Gedanken Ye» Gnteutü