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171 17» >01 1R44 Mer ,-Veww«. «er Stadt- IE speare. «H UV. «u»m. Aue. ge Musik, e Tänze. — e u. Dein«. ilN immer irchea. »ingelade«. >e.V. llhr evt M, d erbittet " an die k, Aue. chst nte korrrnt- etrn an Zank >hn- hen, h. Au- ner, rzg. t., link«. «üb»«) »uablan« wr, Anzeiger für das Erzgebirge Nr. I2ö IS. Jahrgang Sonnabenä, äen 2. Juni 1923 Das „Herzliche Einvernehmen" s Monate SS Laar Geldstrafen. 7 Monate 18 Laa« auch der Schein vermieden worden, als handele die Re gierung §üf.einseitiges Geschrei seines Wirtschaftsver bandes. Tatsächlich liegt diese Bindung nicht vor. Im Gegenteil. Lieber die Maßnahmen, die zur Steigerung der > Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unent behrlich sind, herrscht zwischen der Regierung und den von der deutschen.Volkspartei herkommenden Strömun gen in den Grundzügen vollkommene Uebereinstimmung, nachdem durch die deutsche Note vom 14. Nov. 19S2> unter Zustimmung der Sozialdemokraten die innerwirt schaftlichen Voraussetzungen festgelogt worden sind, die zur zufriedenstellenden Lösung der Reparationsfrage unerläßlich sind. Sie im gegenwärtigen Augenblick in der Form in den Vordergrund zu rücken, in der dies in dem Schreiben -des RetchsverbandeS geschieht, war Mindesten eine wenig .kluge Taktik. Aber über diesen taktischen Fehler soll inan doch den Kernpunkt dos An gebote», die Garantie von jährlich Vs.Milliarde Gold mark, -nicht aus dem Auge verlieren. Es ist zu hoffen« daß auch die übrigen Wirtschafts kreise Deutschlands, „ose Landwirtschaft, der Handel und die Finanzwelt ihre Ovferwiliigkett bekunden werden. Denn die Erkenntnis wird sich auch bei denen, die nicht genug die sogenannte Erfüllunüspoliti't schmähen konn ten, setzt durchgerungen haben, daß. esohne schwer? Op fer für uns keinen Weg zur Freiheit gibt. Der Regio- rung Aber kann man nur von Herzen wünjschen,. daß sie ihrerseits einen rgschsn Entschluß, finden und einen glücklichen Wurf bei ihrer Antwortnote haben urög.«. Ein Blick auf dis innere Lags Deutschlands zeig), wie bitter rwt uns eine baldige Entlastung von dem uns» iheuren äußeren Truck und eine baldige endgültig» Gestaltung .der 'Reparationsleistungen tun. Tie Welle der .Preissteigerungen, die, . sich selbst überschlagend, über Deutschland dahinflutet« das Herabsinken der Mark auf.das Niveau der österreichischen Krons und die da durch bedingte ungeheure Verteuerung der Lebenshal tung «und der Produktion haben eine starke nervöse Spannung erzeugt, die an verschiedenen Stellen bereit» zur /Entladung geführt hat. Es gibt für. destruktive Kräfte keinen günstigeren Nährboden als solche Zustände. Die Ereignisse in Sachsen und in den Großstädten de» Ruhrgebiets haben dies mit düsterer. Deutlichkeit gezeltzt. Gesellen sich aber zum außenpolitischen Truck erst schwe rere iunorpolittsche Zuckungen, dann ist es .nur noch eine kleine Spanne bis zü dem tragischen: „Zu spät". Politische Wochenschau. von Oberbürgermeister Dr. Külz, M. d. N. Einigung zwischen Türken und Griechen, Kabinetts- krtse in Polen und in Spanten, Revolution in Bul- parien — in normalen Zetten würde die Presse über solche Ereignisse mindesten» se einen Leitartikel ver brochen haben, heute geht selbst der.zünftig» Äußenpo- litiker. fast achtlos an ihnen, vorüber, so sehr wird die ganze Aufmerksamkeit von dem! .Ruhrproblem in An spruch genommen und von den Schritten, welche die Reichsregierung hier zu tun sich awschickt. Jeder hat da» instinktive Gefühl, daß es Entscheidungen von ungeheurer Schicksalsschwere sind, die in den nächsten Tagen getroffen werden müssen. Tas Garantiean gebot der deutschen Industrie hat der Regierung für ihre Entschließungen neues Ma terial, aber auch manche neue Sorge gebracht. Von der Parteien Gunst ^und Haß verwirrt wird das Urteil über dieses Dokument "noch lange schwanken, auch Hann noch, wenn sich in den am Dienstag, wieder zusainmenlretell- den Reichstag die parlamentarische Kritik zu der publi zistischen^ gesellen wird. Eine gute, opferwillige Tat. aber in ihren Wirkungen geschwächt und gehemmt durch die Form und durch entbehrliches Beiwerk — dieses Gesamturletl wird man schon heute fällen können. Menschliche und "politische Psychologie ist nie die starke Seite des Deutschen gewesen; diese Wahrheit findet sich auch, wieder in dieser Kundgebung des Neichsverbandes der deutschen Industrie verkörpert und sie läßt den guten und Überaus brauchbaren Kern des Angebotes nicht mit Ungetrübter Klarheit hcrvortreien, Al» ganz wesentlicher Zorbschritt ist es zu betrach- tcn- daß eine so hervorragende Organisation der deut schen Wirtschaft sich zu positiven und konkreten Lei stungen bereit erklärt und damit endlich im Inlands und Auslande den Gesamteindruck festigt, daß auch die Gachwertbesitzer entschlossen sind, für die Freiheit des deutschen Volkes erhebliche Opfer zu bringen. Di» Grundgedanken, von denen die Vertretung der Indu strie dabei ausgeht, .sind durchaus richtig, Mn sich wie nach den Bestimmungen von Versailles haftet für die Erfüllung ^unserer Verpflichtungen nicht die deutsche I Privatwirtschaft, sondern das Reich mit seinem Ver- f mögen und 'seinen öffentlichen sowie privatwirtschaft lichen Einnahmen. Tas Reich als staatlich verkörperte Organisation des deutschen Volkes hat das Recht und unter Umständen .die Selbsterhaltungspflicht, die Lei stungskraft der /Privatwirtschaft zur Sicherung seiner eigenen Leistungen 'heranzuziehen. Tas Schreiben des Reichsverbandes ist nun als ein Gutachten nicht sowohl nur von Sachverständigen,, sondern auch von Interessen ten darüber zu würdigen, in welcher Art und in wel chem Umfange sie selbst eine solche Heranziehung für möglich halten, Leider erscheint die Aeußerung nicht 'in der,'ForM eine» wirtschaftlichen Gutachtens der In dustrie, sondern als ,,Erklärung" und „Stellungnahme" gegenüber der, Regierung, verbunden mit ^.Vorausset zungen" von inner- und wirtschaftspolitischer Bedeu tung weittragender Natur, Die Form des Schreibens erweckt den Anschein, als handele es sich um ein» po litische Aktion eines wirtschaftlichen Jnteressenvcrban- de» und um eine unmittelbare Mitwirkung an Regie- rUngSakten. Diese Llngeschicklichkeit in der.Form geht so weit, daß die Regierung zwischen den.Zeilen, aber doch seHr deutlich den Vorwurf erhält, daß das „Prä sidium" (des ReichSverbandeS) bei dem Zustandekommen der/obigen Note (vom 2. Mai) nicht mitgewirkt hat. Tie Reichsregicrung selbst.hat daN Bedürfnis zu dem offiziösen Hinweis gehabt, daß bei ihr allein die Entschließung Aber die der deutschen Wirtschaft anzu sinnenden Opfer liege. ES mutz zugunsten der Regie rung angenommen werden, daß sie ihrerseits das Urteil des ReichSverbandeS zunächst .intern behandeln und der Oeffentlichkeit erst dann zugänglich machen wollte, wenn sie selbst zu einer Entscheidung über dis von ihr zu treffenden gesetzgeberischen und diplomatischen Maß- nahmen gelangt sein würde. Die Indiskretion der Ver öffentlichung de» Schreiben» de» ReichSverbandeS in der französischen Press« zwang, zur Bekanntgabe an einem innen« und außenpolitisch hierzu noch nicht rei-t f«n Zeitpunkt. Damit wird die große Zahl hart um strittener innerer Probleme r Aufhebung der Zwangs wirtschaft, Achtstundentag, Stabilisierung der Währung, Wirtschaftlichkeit der Staatsbetriebe, Reform der Steuer gesetzgebung, in einer die Lage äutzerst komplizierenden Weis» in di« politische Debatte geworfen. Biel zweck mäßiger wäre e» gewesen, wenn die Regierung Ihrer seits bet Einbringung der zur gesetzlichen Fixierung der -wirtschaftlichen Garantieleistungen erforderlichen Vorlagen sich in Programmatischen Ausführungen zu der von ihr beabsichtigten Art der praktischen Behand- luns dieser Probleme Aeäußort Wie. E» wäre dann -> e— «„maa«»»» »««. « * M« Nx»4r«„ 4I»p»»„n,li,, emfpwch-stophl«- Nr. S, Freiheitsstrafen, .305000 Mk. 500 Fr. Geldstrafen. Ueber die gegen Privatpersonen auSgesprocha- nen Verurteilungen liegen noch kekne abschließenden Ziffern vor. Rechnet man allein die Strafen de» Krupp- Prozesses und des Düsseldorfer KriegSgerlchtSurteil» hinzu, so kommt man schon zu folgender Ziffer: Freiheitsstrafen in.einer Gesamthöhe von 6 4S Jahren, 2'/» Monaten und Geldstrafen in einer Gesamthöhe von 1314 545 000 Mk. und 2850 Fran». Außerdem: Zum Tode verurteilt 1. Zu lebenslänglicher Zwangsarbeit 1. Vie japanisch» presse zum Ruhrelnbruch. Die Tokioer Blätter haben kn ihrer Einstellung ge genüber dem Borgehen der Franzosen und Belgier im Ruhrgebiet keine Aendorung gegenüber ihrer bisheri gen Haltung porgenommen. Tie „Asahi" (unabhängiges Organ, meist.unfreund lich gegen Deutschland) stellt fest, baß wirtschaftlich und finanziell das französische Unternehmen, ein .Jehl- schlag sei. Die Zeitung betont, daß von deutscher wie auck; von französischer Seite mit größter Hartnäckig« kett gefochten werde. Die Aussichten auf eine baldige Lösung seien jedoch. recht gering, wenn man auch man ches Zeichen zu einer gegenseitigen Verständigung be merken könne. „Jiji" (unabhängiges Organ, anglophtl) tritt wei terhin für eine baldige Einberufung einer internatio nalen Konferenz durch England und die Bereinigten Staaten zur Lösung per Rührfrage ein, die da» Rifs bilde an dem der wirtschaftliche Wiederaufbau der Welt scheitere. „Ehuo" (Organ der Liberalen, neutral gegenüber Deutschland) vertritt die Auffassung,. daß in der. Ruh» frage ein anderer KurS eingeschlagen worden wär«, wenn die Vereinigten Staaten dem Völkerbund« ange hörten. „Nichinichi" (unabhängiges Organ, früher Deutsch land abfällig kritisierend) wünscht eine Stärkung de» Völkerbundes, der dem Wettstreit der Großindustrien einer der Ursachen des Weltkriege» und ebenso fetzt der Ruhrbestztzung,. Einhalt zu gebieten vermöchte. Ruhreinfall un- lothringische In-zzjlrle. Ter Minister für öffentliche Arbeiten Le Troequer hatte kürzlich eine eingehende Besprechung mit Indu striellen dos Saargebiets und Lothringen». Di« Dis kussion drehte sich besonders um die zunehmenden Schwierigkeiten wegen des Koksmangels Infolge d«r Rührbesetzung. ES ergab sich,, daß bi« Industriellen in Lothringen vom 1. Juni! gb 180 Franken für di« Tonne Koks bezahlen müssen, wodurch, sie fo gut wie konkürrensuufsihig würden. Di« Saarindustriel ten beklagten sich besonders über die viel zu hohen Grzpreise. Ter Minister war nicht in der Lag«, vor läufig Abhilfe in Aussicht -u stellen. Er ordnet« «ine genaue amtliche Nachprüfung der ihm gemachten Anga ben an, um dann vielleicht anderweitig den Industriel len entgegenzukommen. kommunistenputjchr un- -er -rutsch« Vl-erstaa-. Die Beamten gegen -l« Pulfchnerfnch«. Die BeamtenarbeitSigemeinschakt an Rhein und Ruhr, .in der alle maßgebenden Bemntenorgantsa zu, gemeinsamer Arbeit während.de» Ruhrei zusammengeschlvssen sind, faßt« in der letzten zur Lage im Ruhrgebiet eike EntMließuNM D, «« n»» «a Um»««» 4*4 M»»e, NM4«,,» 444 »«», «auch» Z4U4 ,»44 M„k, »4»l4«4.p«W»4»U 1»»4 - «a eseammer kag-blott Nu.«yg4bi,g,. Enthalten- -ls amtlichen Sekanntmachutigra -e» Hat«» -er Sta-t «n- -e» Amtsgericht» /in«. «mt Leips«» a». ISS» Selglsche §or-erungen. In Pariser politischen Kreisen verlautet, Bel- aieil habe seiner Forderung nach beschleunigtem Mei nungsaustausch mit Frankreich über die Ausarbeitung eines gemeinsamen Reparationsprograinms dadurch Nachdruck verliehen, daß es im Falle eines weiteren fran zösischen Zauderns mit Zurückziehung keiner. Truppen aus dem Ruhrgebiet gedroht habe. England im Hintergrund». Nach Mitieilnng in der Presse hat England am 5. Mai dem vewiichen Botschafter in einer dramatischen Unterhaltung offiziell zu verstehen gegeben, daß Belgien zwischen der Freundschaft Englands und der Fortsetzung der ^französisch-belgischen Sonderaktion wählen müsse. Am 17. Mai hat Lord Curzon mit dem belgischen Bot schafter eine neue entscheidend« Unterredung gehabt, als deren Ergebnis die belgischen Veröffentlichungen an Frankreich zu betrachten seien. MacKenna sagt Hilfe zu. Die „Times" melden, die in London gewesen« deut sche Finanzkommission hat das Versprechen MacKennaS mitgenommen, daß Großbritannien eine finanzielle Hilfe für Deutschland wohl erörtern und begünstigen wolle, jedoch nur in Uebereinstimmung mit den übri gen Alliierten. Zunächst will MacKenna die deutsche Antwortnote abwarten. Ter Besuch der deutschen Her ren beim Schatzkanzler am Donnerstag dauerte fast.zwei Stunden. > Mussolini wünscht eine interalliierte Konferenz. Die italienische Regierung verhält fick) , in dieser Angelegenheit ebenso neutral wie London.. Dagegen scheint richtig zu sein, daß Mussolini beabsichtige,, nach Uebcrreichung der deutschen Note und vorausgesetzt, daß diese bestimmte Erwartungen erfülle, für eine inter alliierte Konferenz einzntreten, die versuchen soll, eine gemeinsame Aussprache der Alliierten in der Nepara- tionsfrage zu erzielen. Auch eine Rrrhrbilanz. 846 Jahre Kerker IlL Milliarden Mark Geldbußen. Die französischen und belgischen Kriegsgerichte ha ben nach den bisher bestätigten Meldungen seit dem Rühreinbruch bis Mitte Mai über.Reichsbeamte, preu ßische, bayrische, hessisch« und badische Staat»- und Ge- metndebeamte Freiheitsstrafen in einer, Gesamthöhe von 443 Jahren, 8 Monaten, 16 Lagen und Geldstrafen tm Gesamtbetrags von 464 545 000 Mark und 2850 Franken verhängt. Im einzelnen entfallen auf: Reichspostverwaltung 60 Jahre 7 Monate 27 Tage Freiheitsstrafen. 78031000 Mark 2150 Franken Geld- strafen, Reichsfinanzverwaltung 47 Jahr« 6 Monate 9 Lage Freiheitsstrafen. 134 700000 Mark Geldstrafen. Reichsverkehrsverwaltung 162 Jahre 2 Monate Freiheitsstrafen. 23 560 000 Mark 200 Franken Geld strafen. Preußische Verwaltung 102 Jahre 28 Monate 16 Tage Freiheitsstrafen. 152 515 000 Mark Geldstrafen. Bayrische Verwaltung .60 Jahre Fret-ettSstrafen. 50000000 Mark Geldstrafen. Badische Verwaltung 4 Jahre Freiheitsstrafen. 80 335000 Mark DEsth. Verwüst,!»? 4 Jahrs a»