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^WDGlDDN DßM WODEzRFMGUDßDÄM dDßßG DtzG^chG MODE» Oß^GEDGDMHDß « L«l- Sonnabenä, cken 10. Jebmar 1S2S 1». Jahrgang r. ss a) wird mit den »troffen. igenom- den ein » gegen ». MW Mnzeiger für Sas erzgebirge Gtühalstn- ßk amtlich« Srkaaatmachaag« ö« Rat« ß« Gta-t aa- ö« Mm. poMmist«,, Nerv« idü Md UV. an. tSG. Huß de« n, nach mtlichen i wurde »st- und r gleich machen r Preis« Mir. n r» n. uewtost- >ieiv,r künl« Iran A» VIevde WM KM«N»N. in der «mm 1 »tellung. , Tbrlstl. ,r Haupt- sarrbaue- .-der sowie v: L Gegsnwii arge.Pstz vemein« othardt» zllch will- >ch,SUHrr lPsr.L*b- M Uhr an usik ^ial« vier. Hnö—t. st». «Pfad- : Unter». Pfansaal. Politische Wochenschau. von Obrrbürgirrneister Dr. Külz, M. d. R. Riche Gewalt und GHamwsigkeit wetteifern ' im Ruhrgebiet weiser Wstvinander« ohne bisher einen an« deren Erfolg erzielt zu haben, als der Welt immer ein dringlicher das Bild der französischen Raubgier und sittlichen VevkoinnnenHeit vor Augen zu führen. Oder soll man mildere Bezeichnungen Mr den neuerlichen Einfall in das Gebiet von Baden wählen? Mutz man es nicht den Gipfelpunkt, des, Zynismus nennen, wenn al- Sühne Mr die Ermordung, eine- unschuldigen Mäd chen- ein höher Offizier der sogenannten grande Nation den unglücklichen Eltern den Gegenwert von 2 Dollars anbietet l ES gibt viele Deutsche, denen letbst Im Krieg das Gefühl de- -affe» fremd war, aber das, was sich jetzt im Ruhrgebiet abfpielt, bedeutet eine Aussaat von Hatz gegen Frankreich selbst in drs Herzen derer, denen ein friedliches Zusammenleben mit dem Nachbar volk al» erstrebenswerte- Ziel erschien. „Tie Feindschaft Frankreich» ist da» Schicksal Deutschlands", daS scheint tatsächlich eine unabwendbare geschichtliche Wahrheit Ku bleiben- Und noch stehen wir 'offenbar nicht am Ende der französischen Gewaltmaßnahmen. Alle Meldungen au- Paris deuten übereinstimmend auf eine wettere Ver schärfung der Lage durch Unterbindung des Verkehrs mtt den» besetzten Geübtere, durch Beschlagnahme der Kohlen steuer, durch Ausschaltung der deutschen Währung, durch zwangsweise Uebernahme der Bahnen in französischen Betrieb. Bet dieser Sachlage war es richtig und Mt, daß sowohl der Reichskanzler als auch der Preußische Mi nisterpräsident und der Preußische Minister des Innern unmittelbare und persönliche Fühlung mit den Vertre tungen der heimgesuchten Gebiete nahmen,lund auf dem rheinischen wie aus hem westfälischen Prooinztallandtag sich zelten. „Wenn wir un» letzt nicht zusammenfinden zu restloser Abwehr der französischen Gelüste, sind das deutsche Volk, die deutsche Wirtschaft Und da» deutsche Reich verloren," dies« Worte de- Reichskanzlers treffen den Kernpunkt der Situation; mögen sie auch als ernste Mahnung gewürdigt werden, weniger im Ruhrgebiet, wo die unmittelbare Rot deS Tage- die GeschlosseMoit der Abwehr erzielt hat, als vielmehr im übrigen Deutsch* land, wp au» den Schreibstuben Und au» den politischen Versammlungen heran- noch immer die klassen- und parteipolitische Einstellung gegenüber diesem großen deutschen Gesamtproblem sich, mehr geltend Macht, als im Interesse geschlossener Abwehrgemetnfchaft erwünscht Ist. > Datz angesichts der M Häufenden Muttaten und an gesichts de» Einbrüche» französischer Trutzoen auch in Vaden der völlig« Abbruch, der diplomatischen Be ziehungen zu Frankreichs von vielen Seiten gefordert wird, ist stimymngSmüßig verständlich Nachdem man sich aber bei Beginn der französischen Aktion deutscherseits zur Aufrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen entschlossen Hat — ub mit Recht oder Unrecht, kann jetzt dahingestellt bleiben —, würde ein setzt vollzogener Abbruch den Franzosen bei ihren Gewaltakten die Mög- lichkeit der Bezugnahme auf da- Krieg-recht eröffnen und der öffentlichen Meinung des eigenen Lande» und der Welt gegenüber den HinweM Matten: Seht, das ist da» alte Deutschland, da» auch heute noch den Krieg Willi Derartigen Möglichkeiten gegenüber gilt es, da» französische vorgehen der Welt nach, wie vor in seiner ganzen nackten Roheit erkennbar bleiben zu lassen, vor allem jetzt, wo bei der ländlichen Entsendung von 40 Ingenieuren mit /100 000 Mann kriegsmäßig ausgerü steter Schutzgarde durch den Einfall in Baden der natür lich ebenso friedlich« versuch der LoStrennunp de» deut, scheu Süden» von deutschen Norden eingeletret wird. ' s- - - . - - - ......... Welt sich.schämt, sein! Wir Deal ^>nd«<S°U ob e» sich um G oder Buren Hani ist allein dar neu Land«» t wen« ihr« Menschenr wie lange noch wird «» Hauern, bi» dre zivilisierte -" " 7» tatfnlo» Zeug« solcher Schandtaten zu . . .. Deutschen können diese- Beis«itestehen der anderen nicht begreifen, denn wir. selbst Haben früher ttk da» Herz auf den Lippen getragen, lechen vder Armenier, um Portugiesen elst. Für di» anderen Völker war und standSMätziig erfaßte Vorteil de» «ige- Lettmotiv de» Handeln»; selbst dann, Mrebungen nach, außen von Worten wie , ünd vöüerrecht strömen. Erst wenn da un» gegenüber b-gang-n« Unrecht di» Lvben-tMeressert eine» anders« Volke» berührt, wird Hon dort au» em» GeAnwtrbwg zu «warten sein. Sch wäre deshalb eine " " ' " Täuschung, wenn man sich von dem .... ,ell d« deutschen Gewerkschaften an die amerftanischen Parlamente irgend ein« praktisch, politisch« Wirkung, versprechen wollte, wenn eine «e- genwirftng überhaupt kommen kann, so nur au» granb- reich heau» selbst und von England her. ' Zecher und je gründlich« der deutsche Abwehrwtlle die frftKbsische Invasion zur wirtschaftlichen und Polt- ' verdammt, mch» Mrstr wird d« i Rückschlag sein, dem die Politik Potneare- im Innern Frankreich» ausgesetzt ist, und umso leicht« wird e» England werden, in Frankreich Gegenliebe Mr eine Po litik zu finden, die ohne Anwendung von Gewalt !iM britischen und französischen Interesse zu Leistungen durch Deutschland zu gelangen MG. Ob der Abbruch der Ver handlungen in Lausanne, wo» sich.Frankreich Und Eng land ebenfalls al» Gegenspieler gegenüberstanden, Mehr di« britische oder mehr die französische Position gestärkt hat, wird davon abhängen, welcher Partei, e» zuerst ge lingt, ei.n den eigenen Wünschen entsprechende- Sonder abkommen mit der Türkei zu treffen- Bor der Hand Hat da- Scheitern der Verhandlungen da» «ine Gute, daß England nicht Mehr im Rahmen schwebend« Verhand lungen auf di« gttte Laune Frankreich- angewiesen ist, und man darf, ohne einem vorzeitigen Optimismus zu verfallen, doch feststeklen, daß in England die Neigung im Zunehmen begriffen ist, dem französischen Bundes genossen eine goldene Brücke zu bauen, auf der e» sich au» seiner für England vernichtenden Kohlenmonopol stellung im Ruhrgebiet wieder in Ungefährlichere Ge biete zurAckbegsben kann. Unfähigkeit. Der frsrHöstschen Verwaltung, die, mit bürokrati schen Anweisungen und militärischen Mitteln, ein tzu Unrecht besetztes Land zu beherrschen versucht, gelang e» trotz aller Mißerfolge bi- vor kur!zem noch nicht, in dm Augen der gelassen zuschauvnden Welt den setzten Bo- weis ihretz Unfähigkeit M erbringen: JnWannehat sie ihn erbracht. , Auf dem Bahnhof haben französische Soldaten Und Offiziere zwei Züge angeihalten, den Zugführer «schla gen, die Reisenden, großenteils Frauen und Kind«, mit dem Revolver au» den Abteilen getrieben, denSieg Über die ratlo» auf dem engen Bahnsteig sich Drängenden durch einen Bajonettangriff vervollständigt. And da alle», pbschon sich nirgend» der tzertttgst» Widerstand regte. Mag die Welt über da» Recht de» Freibeuter denken, wie sie WM: Kerrschen darf nur d«r »um Herrschen Befähigte. Di« französische Verwal tung ab« hat gezeigt, daß sie nicht nur keine Kohlen fördern, keinen Bahnverkeehr zuwege bringen und kein« Industrie lenken, sondern nicht einmal da» ihr Überant wortet« Land dar d« Zuchtlosigkeit Hr« eigenen Organe schützen kann. Als die Franzosen einrückten« flatterten ihnen Kund gebungen voraus, in denen es hieß, durch die „unmili tärische" Uebernahme gewisser Kontrollverwaltungen werde und dürfe Wed« di« Wirtschaft behindert noch der Bahnverkehr gestört, noch wenig« die persönliche Frei heit und Sicherheit der Bevölkerung beeinträchtigt wer den. Tatsächlich ist die Wirtschaft gellkhmt, her Verkehr zerrüttet, die Freiheit mißhandelt. 'Eine Bürokratie, die nach vierwöchiger Tätigkeit solche Ausbrüche de» Apa- chentum» zumindest nicht hindern kann, hat abgedankt; sie hat sich zuviel zugemutet. . I Die Vsfenburg-Note. Der deutsche Geschäftsträger in Pari» hat der fran zösischen Regierung «ine Not« übergeben, Pie gegen di« Besetzung von Offenburg und Appenwewr al» Sanktion Mr die Weigerung Dmtschland«, dve internationalen Züge Pari»—Bukarest und Parisi-München—Prag, web terzuleiten, protestiert. „Lite deutsche ReichSVahnvttwaltung>" so Heißt es wörtlich, ,Hai sich infolge Kohlenmangel» Und and«« durch Pen französisch-belgischen Einbruch in» Ruhrgebiet verursachten verkehr-schwierig ketten zur Einstellung einer großen Anzahl fahrplanmäßiger Zugmrbindungen de» internationalen und de» innerdeutschen Dienste» ge zwungen gesehen. E» ist richtig, daß sich darunter auch die beiden in d« Note genannten Zugpaar« befinden. Tie Umstände jedoch geben dieser Anordnung der Reich», bahttverwaltung offensichtlich den Charakter einer vor-, übergehenden Notyand-maßnahme. von einer Vertrag»- verlchung «mn daher kein« Rede setz»- Gilbst wenn ab« «ine formale vsrletzuna de» «ertrag»» vorläge, müßt» «Gatt «in Zerrbild de» YriedenH-ustande» bezstchnet wor den, daß die franzvMch« Regierung «in« MaßnaHm» von so untergeordneter Bedeutung, wie die Einstellung stveler Lugvermndungm zum Anlaß nimmt, ohne wettere» ihre Truppen in deutsch» Städte einmarschteren st».lassen. Allerdings Hat die französisch« Regierung, nm da» schrei, end« Mißverhältnis -wischen dem Beschwerdeanlaß Und der von chr verfügten Maßnahme st» verdecken, den ver such gemacht, noch m«it»m angebliche verrragttzoerletzun- gen Deutschland» heranzuzteHen." Fern« wstd darauf HingestststK, dost die HeGen ba dischen Gtüdt» außerhalb de» d« Wsttnlan^mmWon zugeteilte« Gebiete» liege«, daß hisst aöeöm »tnarlDÜ« bst Handlung-Weis? der Franzosen bUvg» und stW» be ¬ schlossen habe, diese Orte unter da« Regime de» Brück»» topfe» Kchl zu stellen. Dststk Vorgehen zeigt, so betont die deutsche Note, daß die interalliierte RHeinland» kommtssion sich zu« Werkzeug der französische» Politik machen läßt. Auch gegen diesen «echt-bruch legt die deutsche Regierung Verwahrung et«. Wegen der Mitwirkung her.interattrierten Rhein- landskommlssion sinh entsprechende Vorstellungen auch bei der.englischen und belgischen Regterung «Hoben worden. x KriegsMaa- la flach«. Mißhandlung«« »en Gtudeuten, Nach d«n Kundgebungen in Aachm, di» nach dm »m schiedenen Ausweisungen von Beamten stattfanden und »N denen Uch Tausende von Bürgern und Arbeitern beteiligst«, «ar von der belgischen vrsatzungearmee der verschärfte Velo» gerungezustand über die Stadt verhängt worben. Seitdem herrscht in Aachen dr, reinst» Krlegezustand. Di» deutsch» Schupo wurde der vesatzungsarm«, unterstellt, und di« Kvm» ! mandantur ging daran, di« „Schuld" an den Kundgebungen § drr Aachener Studentenschaft in di« Schuh« zu schieben, Der Student galt bet der belgischen Polizei al» Aogrl- j frei. Wen man auch traf und bet wem man feststem, daß er laut Paß Student «ar, der wurde der PrLgst straf« ! unterzogen, wurde vor «in Kriegogericht gestellt, emmstitt tmd i auegrwiesen. So wurde zunächst «in Student pr fech« Monaten i Gefängnis und öl) 000 Mark Geldstrast verurteilt, «eil er «in Messer in der Lasch« hatte. Vorher wurde er stck ! menschenunwürdigsten Behandlung ausgesetzt. Mit Kosten, Gummipritsche und Sporen wurde er aus der Woche ver prügelt, bi» er zusammenbrach. Ebenso erging es >4 GNU denten, die abends zu vier Mann in sechs Rethen noch Hallst gingen. Li, mußten durch Gänge laufen, an deren Geist« Belgier mit Tummipeltschen aufg,stellt waren. UM sie GM- prügeln. Sie wurden vor dem KMgsgericht zu Iß LGM j Gefängnis verurteilt und nach Absitzung ihre? ALkase' Mchge- i wiesen — wegen militärischer Uebungrn und KuadgeburMii j Rnder» wurden nur auf ihr« Gtubenstmtgenschsft hin ein fach mit dem Gummiknüppel ins Gesicht xefchsMN. Gift anderer mußte sich auf der Wach« mtt dem Erficht Ptr Wsntz steilen, wurde sodann mit Bajonett, Sporen und Gummi- j knüppel mißhandelt, bi, er gänzlich zusammenbrach. Sm. dem Kriegsgericht wurde er zu Iß Lagen Gefängnis n«h 78 Franken Geldstrafe verursttlt wegen „Beleidigung nutz § Provokation der belgischen Lruppen". F»,nMfchs Schieß««». Wie aus Oberhausen mitgeteilt wird, feuern die fran- zbstschen Truppen im Block Grafenbusch häufig Aindling« ,.r ganze Salven in den dortigen Wald, wodurch da» vetrestN ; de» Walde» verhindert und der Aufenthalt von Waldarbetz I tern und Aufsichtsbeamten unmöglich gemacht wird. Der k Stell«,rkposten auf der Streck« Oberhausen—Wesel beschießt deutsch« Polizisten. Vie „Frankfurter Zeitung" veröffentlicht heust ein« List« der di,her von den Franzosen au» dem besetzten Gebiet ausgewiesenen oder verhafteten Personen. Darnach sind bst setzt S02 Beamt« ausgewiesen und ihr», Amst» enthoben und SV verhaftet worden. Sin« Fron svsgewies«». Di« Ausweisung drr Vorsitzenden der demokratisch«« Jrauengrupp« Speyer, Fräulein Käthe Lhoma, der ersten Frau, die (außer den Frauen der vertriebenen Beamten) au» dem besetzten Gebiet ausgewiesen worden ist, wird von den Franzosen damit begründet, daß ihr allgemein«, Verhalten der Sicherheit der Besttzungstrupprn geschadet und di, öffent liche Ordnung bedroht hab«. (I) «usbrüche de, Erregung. Donnerstag vormittag wurde di« groß« Gchaustnsst« scheib, der französischen Buchhandlung am Haupibatznhof zertrümmert, «in vorbeigehender französischer vffitzi«, stellst den in der Näh« stehenden Polizeibeamttn «ur Hieb« und wollt« ihn ohrfeigen. Di« rasch zusammengestrvmst Meng« entwaffnet« de« französischen Offizin. Riesig« PnstsstigMttst«. Lst Preissteigerungen im Ruhrgebiet n«hM«n WtzG -ll. , Rach den amtlichen Feststellungen find' seit d«M Wf. Fenntt» die Preis« im allgemein«« um WO Prozent u«h Hst Pstsi« / für Fleisch um 400 Prozent gestiegen. V« ^setzst G«butz»f »mm, »sth«g gstißstG. - Z Nachdem dst -Ä richtet, der Amt,vsrssth«r Weinberg hiergegen «men VMMr K an den französischen Kommandanten. Gr »st, dMnf.HKM daß wann« «tn auf dem Vast derben preiAlfi NIumttNg test Hst FmtV Gran,asm den Bahnhof besetzt ß—' orssther weinb«r- hiergegen «men Vm bedeutsamer Knastnpunkt sei >f ssthendm üebnstmiiielme» NW WhM^tzGM Miß Mg-OMUck NßW m WO MirpH MW