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AMenbM England vor den Kopf zu Kemal» UtteS W« Luchnma meldet aM KonftaNRnotzer, »nMAi tnem Bmttzhterftattztz, d«a »ans««» :dalttm«n HL eiuge- «r. 41.8». «R»»»»»»ß uer aaeNa - Leipzig » «l. tt/i» >e« Kaufmann n. Zahrgang Die Ronserenz der Ministerpräsidenten. TiienStag nachmittag um 6 Uhr fand beim Reichs kanzler die angekündigte Besprechung mit b»n präsidie renden Mitgliedern der Regierungen der deutschen Län der statt, an der auch die stimmKhrenden Bevollmäch tigten der Länder zum ReichSrat wilnahmen. IM An schluß an diese Besprechung fand ein Empfang statt, M dem der Reichskanzler und Frau Cuno geladen hatten. Ter Reichspräsident, die in Berlin anwesenden Minister des Reiches und der Länder, ihre Vertreter, Mitglie der des Reichstage- sowie des Präsidiums des Retchs- wrrtschaftsrates und de» preußischen Landtage» nahmen daran teil. ! > ! Mittwoch vormittag begannen die Ministerpräsiden ten der Länder in der Reichskanzlei unter dem Vorsitz de» Reichskanzler» ihre Besprechung Aber die allge meine wirtschaftliche und politische Lage. An den Be ratungen nahmen vom Reichskabtnett außer dem Reichs kanzler selbst die Minister Tr. v. Rosenberg, Tr. Brauns, Lr. Luther und Staatssekretär Hqmm, der Chef der Reichskanzlei, teil. Lite Beratungen wur den Mittwoch nachmittag abgeschlossen. Eine amtliche Mitteilung über da» Ergebnis der Verhandlungen ist in Aufsicht gestellt. Was die Stellungnahme gegenüber der Note der Botschafterkonfersn-.betrtsst, sv ist anzu nehmen,' daß Ministerpräsident v. Knitting zuerst mit dem bayrischen Gesamtminlsterium beraten wird, ehe die Reichsregierung Aber die Beantwortung der Note beschließt. Die Bedeutung der Ronferenzen in London und Brüssel. Der amerikanische Botschafter in London Hqrveh erklärte gestern in einer Nede bei einem amerikanischen Klubessen, e» gebe außer Krieg noch andere Wege, um internationale Katastrophen herbeizuftihren. E» gebe solche Dinge, wie daß AvsHungern von Na tionen durch andere. Wenn da» wirtschaftliche Programm nicht auf der Konferenz der alliierten Pre mierminister einer Lösung einigermaßen eirtgegengebracht werde, sv wisse er nicht, wa» den Kontinent Europa vor dem Zusammenbruch« retten solle. Europa könne nicht noch ein Wetter«» Jahr unter dieser Drohung Wetter leben. Di« Leute redeten üb« di« bevorstehend« Wirt» jchaftckknfereitztn Brüssel, «ll» ob ftz etwa» bedeuten ehnnts, wenn die Minifterpräfitzenten der vier großen Nationen Europa» dich« -stago nicht regeln könnte«. Mo Die Aonferenz zu Lausanne. Frankreich» Furcht vor einem Hru^in Lausanne. Die Entwicklung der Verhandlungen in Lausanne gibt in Parts zu starker Beunruhigung Anlaß. Main befürchtet, daß «S in der Meerengenfrago zu einem Bruch kommen Wune, der Frankreich zwingen würde, Mische« England einerseits, der Türkei und Rußland anderseits« sich zu entscheiden. Sine Parteinahme Mr England drohe nicht nur di« Früchte «in« seit zwei Fahren km« sequent durchgeMrten türkenfreundltchen Potttik auf» Spiel zu setzen, sondern würde, wenn e» zu einem neu«, Konflikt kommen sollte^ die Preisgabe der rund zwei Milliarden Franken bedeuten, di« Frank reich vor dem Kriege teil» in Form von Anleihen, teil» in wirtschaftlichen Unternehmungen auf dem Gebiet« der heutigen Türkei investiert hat. Auf der andere« Seit« schein« man im Hinblick auf die bevorstehenden Verhandlungen in London parke Bedenken zu Haben, gerade in diesem stoßen. Mustafa Dl» „DimeS" Kemal «Miet, eine«. Konferenz würde dusch Der neue französische Botschafter beim Reichspräsidenten. Der Reichchrrästdent hat gestern den neu ernannten französischen außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter Jaequien de Margerie zur Entgegen nahme seine» Beglaubigungsschreiben» empfangen. Bei dem Empfange war tn Vertretung de» Reichsmtntster» de» Auswärtigen der Staatssekretär im Auswärtigen Amt v. Hantel zugegen. Der Botschafter hielt folgende Ansprache: .Herr Präsident l Ich hab« di« Ehre, Ihnen da» Schreiben zu überreichen, womit der Präsident der Fran zösischen Republik mich bei Ahnen als außerordentlichen Und bevollmächtigten Botschafter beglaubigt. Berustn, mein Land bet der Deutschen Republik zu vertreten, wird es mir am Herzen liegen, nicht» zu unterlassen, WM We Absichten meiner Regierung zu verwirklichen, die dar auf abzielen, in friedlich« Arbeit an der Aufrechter haltung jener politischen und wirtschaftlichen Stabilität Europa» mitzuarbeiten, die allein nach fo großen Er schütterungen di« Nationen tn die Lage versetzen kann, in gegen fettigem vertrauen ihren Entwicklung»»««» Wie der aufzunehmen. Ml« mein« Bemühungen werden darauf, gerichtet sein, inmitten d«S deutschen Volke» den Beweis Mr den aufrichtigen Wunsch mein« Regierung zu liefern, da tivischen Frankreich und Deutschland im Rahmen de» Srtedensvertrage», der die Voraussetzungen ihm» Ver hältnisse» zueinander geregelt hat, die Beziehungen wie» «hengesteltt und entwickelt werde«, die Mr tzä» Ein- dernchüw» und den Fortschritt dies«, neuen West unentz dchBch find, von welch« di» «efchichke «rwafwt, daß al» ihre Vorgänger zum Triumph der tzh zur Herrschaft de« menschlichen Berechtig' Für die Erfüllung dieser hohen Aufgabe ridenschaitlichen WabrüettSkutt und 'jenem entschlossenen Streben nach EinMtung de» richtigen Maße», wt, sie die französische Tradition atuf- weist, di« umrschütterlich« Absicht mit» die Recht« mei ne» Lande» zu wahren und diejenigen Deutschlands zu achten. Indem ich Sie bitt«, Herr Reichspräsident, den Aus druck meiner aufrichtigen Wünsche Mr Ihre Person und Mr die deutsche Nation zu genehmigen, gestatte ich mir dem vertrauen Ausdruck zu geben, daß Vie vermöge der Hohen Autorität, die Ihnen sowohl Ihre.Persönlichen Eigenschaften al» auch da» von Ihnen verwaltete hohe Amt verleihen, ebenso wie Ihre Regierung mir die Un terstützung angedethen lassen werden, ohne die meine Bemühungen Gefahr laufen würben, nicht» alle ihre Frücht« zu tragen.? Ter Reichspräsident erwiderte Mit folgenden Worten: „Mit Genugtuung nehme ich die Wünsche entgegen, die Sie Deutschland und mir ausstrrechen. Geien Sie ver sichert, daß die Reichsregierung allLS tun wird, was in ihren Klüften steht, um Ihr« hohe Aufapbe zu erleich tern und jene Stabilität der Verhältnisse herzustellen, die Sie mit Recht al» da» Ziel der Gegenwart bezeich nen. Jener Vinn Mr Matz und Wahrheit, den Sie er wähnen, wird dabei entscheidend mitzuwirken haben, und Ihre Worte verbürgen mir, daß Sre aufrichtig be müht sein werden, an der Beruhigung, der Geister mit zuarbeiten, die unseren beiden Ländern so dringend not tut. Indem Sie die Ihnen neuen Verhältnisse und die sich schwerer und schwerer gestaltende Lage des deutschen Volkes unmittelbar auf sich wirken lassen werden, wer den Sie Gelegenheit finden, mit Ihrer reichen diplo matischen Erfahrung dem Frieden zu dienen. In der Hoffnung, daß Ihre Arbeit reich« Früchte tragen wird, heiß« ich Sie willkommen." Hieran schloß sich eine UntechaltUng, In deren Ver lauf der Botschafter dem Reichspräsidenten auch die Mit glieder der Botschaft vorstellte. wie blDM» könne e» auch nW An ttnzweS JaPe wettuv- gemacht werden. Harvey wiederholt« mit »vchiM Rach druck. da- von den Ergebnissen der Zustmünenkunft ver vier Premierminister da» Schick-»! und die künftige Wohlfahrt von Millionen abhingen. Wen» mäst Zusam menkunft nicht Mr di« Zivilisation ttntrew. M würde» all» unttogehen. Staatssekretär Huahe» hat, wie .in politische» Kreisen verlautet, durch de« enMschen Botschaft« i» Amerika der englischen Regierung «Mellen lasst», dach Amerika zu der bevorstehenden Brüsseler Kousvreu» ftch zurückhaltend stellen müsse angeftcht» de» petu- ktchen Eindrücke», den die bisher bekämet gewon. denen franzftNsK«« PNtu« «ck die omerRchckßtze» Regierung gemocht habe«. Amerika würde England bet der Lösung der Reparationsfrage nur dann unterstütze» können, wenn dies« nach friedliche« wirtschaftlichen/ Se- fichtSpunkten erfohge. Zm politischen Kosten Maubt »aM, daß die Reife de» englischen Botschafter» st» BerLn nach London im Zusammenhang mit der auwrtbmllchm MS» teilung steht. Das aät/eirakrn Edar FikankkglHs )Vkß»rnnI»n En SrüFdl. London, 6. Dezember. NochdEvaryerBericht erstatter der Lime» enthalten die französische» Vor schläge Mr die Brüsseler Konferenz svlgerwe Punkte; Kein Moratorium für Deutschland ohne Pfänder, wie Bergwerke und Wälder; Herabsetzung der deuttzhe» Ent» schädlgung parallel mit der HerabfHung^der «-Werwe» Schulden: Revision der Prozentsätze der Alliierten an den deutschen Zahlungen. Arawftttch habe Anftrruch auf mehr al» öS Prozent, sodaß England auf eine» Teil seiner ReparationSansprüche verzichten mWe. Ad der vorsätzliche »ersuch Deutschlands, sich den ZahLm- gen oder finanziellen Reformen zu entziehen, müsse Sanktionen nach sich ziehen, wie örtliche und zeitliche Ausdehnung der Besetzung. Errichtung einer Zollschranke um das Ruhrgebiet und- allgemeine wirtschaftliche und administrative Organisation der Rheinland«. Rom, 7. Dezember. Die Zeitung Mondo glaubt die Vorschläge, welche Poineare in London machen wird, wie fotzt umschreiben zu können: 1. Frankreich muß endlich Zahlungen erhallen. An erster Stelle steht daher eine erste Ausländsan leihe Deutschlands, die von der deutschen Industrie garantiert werden soll und bis 20 Milliarden Goldmark betragen könnte. Bon diesem Erträgnis soll Frankreich SO Milliarden Papier sranken erhalten. Den Rest dürfe Deutschland für die Mark- stabilisterung und die Befriedigung der ersten Ansprüche der (wahrscheinlich) amerikanischen Geldgeber verwenden. 2. Frankreich sieht ein, daß Deutschland auch im Jahre 1923 keine direkten Barzahlungen leisten könnet. Es sei daher nicht gegen ein Moratorium für 1923, fordere aber dafür neue Garantien. Das Blatt spricht ausdrücklich von Garantien, nicht von Pfändern und nennt als solche Garantteforderunh Frankreichs die Zolleinkünste, deren Erträgnisse zurückgestelll bleibe müßten. 3. Frankreich fordert die»Durchführung einer Kontrolle dör deutschen Finanzen. Nur nkr den Fall, daß in London überhaupt keine Einigung gefunden werden könne, weder auf dieser noch auf anderer Grundlage, würde sich Frankreich das Recht aus eine Sondrraktivn auf dem linken Rhetnuser oder im Ruhrgebiet Vorbehalten. Natürlich muß dem italienischen Blatt die Beranwortung für diese Angaben überlassen bleiben. Namentlich Punkt 1 mit der recht imagi nären Berechnung eines Anleiheertcägnisses scheint Kombi nation nach den schon demeniPttrn Gerüchten von einem sol chen Angebot der deutschen Industrie zu sein. Di« letzten Pariser Meldungen sagen ausdrücklich, daß die Berechnung einer Anleihe noch gründlich revidiert werden müßte. Dl« Politik äer nationalen Einigung. Meder einmal hat eine neue Regierung der deutschen Volksvertretung ihr »Programm" dargelegt. Au» dem Mund« ist eine erschütternde Darstellung deutscher Not ge geben worden. Mr haben Motte der Hoffnung vernommen zur Rettung au» dem «Hao». Aber find wirs nicht kleingläubig geworden, Zweifler an den besten Worten und Absichten? Dürsten wir nicht mit letzter Kraft unserer Seele nach der „Tat", nach der erlösenden Rettungstat aus den tiefen Nöten unserer Tags? Zu oft _sckon ist das neue Mor genrot verkündet worden und immer naß düsterer ward es in uns und um uns 1 Wer soll noch Glauben haben? „Deutsch, land kann bedrückt und bedrängt werden, aber es kann nichi untergehen, wenn es nicht sich selbst auf gibt." Dieses Wort de» neuen Kanzlers ist das Grundmotiv seiner ganze,. Ausführungen. In dieser Erkenntnis, in diesem Kamps- gegen lähmende Verzweiflung und Selb st auf gäbe ist daS ganze deutsche Volk einig; in dem Kampfe gegen Kleinmut, Selbstsucht und Selbstgergchtigkett. Haben wir nicht gar zu schwachmütig immer nach fremder Hilfe Ausschau gehalten, sind wir nicht inyerlich zu feige ge wesen, Forderungen anunsselbst zu stellen? Waren wir nicht stark nur im Fordern an die anderen? Seien wie doch ehrlich gegen uns selbst und bekennen wir, wie unendlich ost wir wider besseres Wissen handelten, daß wir vergaßen, ver gessen wollten, Glieder eines Volkes zu sein, daß unser ganzes Tun und Trachten nur erfüllt war von den primitivster, Trieben unseres kleinen vergänglichen Jchs! Was vor allem uns not tut. daS ist di« große Scham, daß wir unser Menschen- tum verkauft haben um ein paar Silberlinge, daß wir dre edelsten Güter unsere» nationalen Dasein» verachtet und ver spottet haben, daß wir das Materielle über uns Herr werden ließen, statt dem Besten in uns zum Lichte zu verhelfen: dem Geiste und der deutschen Seele. Zerrissen und zerspalten steht unser Boll da, Haß und Scheelsucht fressen uns auf, Profitgier und Menschenverachtun,, schwingen die Geisel über unS. Tote Buchstaben haben das lebende, au» dem Herzen kommende Wort verdrängt, Formeln schnüren UNS ein und „Grundsätze" hemmen den Weg nach oben. Abweichende Gesinnung wird verdächtigt und verachtet. Deutsche» Volk, hilf Dir selbst! Was kann der Kapitän tun, wenn die Mannschaft versagt. Seid erst Menschen, Deutsche, dann Parteileute tn hundertfacher Schattierung. Habt ihr im jahrelangen Ringen, da» keine Feder zu schildern vermag, einer Welt von äußeren Feinden Stand gehalten, um nun an Selbstzerfleischung, moralischer Fäul nis, billigem Zweiflectum zugrunde zu gehen? Stärkste, tiefste Einmütigkeit der Gesinnung, eine alle umfassende Arbeit S- und Schicksals gemein, schäft, eine eigene aufbauende Politik, positive, gemeinsame Arbeit, höchste Leistung, daS find die Forderungen der Stunde, die selbstverständlichen Forderungen des deutschen Volke» an sich selbst, wenn es noch Mut zu seiner Zukunft hat. Der Wege dähiw werden und können manche sein — das Ziel ist nur Eine-: Rettung des deutschen Volker. Nicht daS Programm wird darüber entscheiden, ob dem neuen Kanzler Erfolg beschieden sein wird, sondern der Wille einer einmütigen Nation zur innersten, freudigsten und mutigsten Mitarbeit. Ist dieser nicht vorhan den tn allen Schichten unseres Bolles, triumphiert weiter wie bisher da», wie auch immer geartete Einzelinteresse — dann ist unser Geschick endgültig und mit Recht besiegelt — durch unsere eigene Schuld! Anzeigtt Mr öas Erz-Hir-e Pnlhalt»«--I»amtlich»«P»ßanntmachnnß»n ß»aRaR»-AiGtnöt«n--»»fimt»-»»icht»H«a. pAWn-SM«» «».ieee Nr. 2S4 Donnerstag,, aen 7. Dezember 1VSS fte noch mehr al» v-tltsatton und i kett beitrage. ! bringe ich neben jenem leidenschaftlichen WatzcheitÄutt und jenem entschlossenen Streben nach.Einhaltuni '.itUNg. »ndlg. ruf 639. mmt nur Stellung «n. Den - Mark Mo i-AW Smit. schen iften -ttt« lle etes i. eoo - itungen »er in- m, IWl