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Nu« ilkttii stellend«« «t «wer, i Lolch in ltelt: Itt Vorfall hat tt 1« vor» ;«nd«r an krsparung Thüringen rnnabend« f l2 Uhr »tag ug v 2? icchnhofe» mzig und »runter 7 >e» Hotel« mit» der ftellungs- er find la r Leven»- « Rutsche» udttr«nd«n lordverfuch ssi, waeu« uer agMitk MMZ Mzeigrr für -as Erzgebirge MM goonfvrech * Anschluß Ile« »», - zzttst» N'eremm,, Leg.hiett Au,„»,»,«§«. Ekihalttza- ölt «mtltchtzA Stzka»Almach«AStz« öl» Nate» ör» Gta-t Mtö -DO ftmtOgericht^u«. pestscheck.«»«— AM Leipzi, m. teee tt. Zshrgrmg Lraitag. äeü 24. November 1922 Nr. StA «örde, doch di Gn.ndlao.Hr z sttmmun» für Weftthrazien. Vrntzelv» verlangt» die Grenzen von 1S1V. vttntfGtsch wandt« sich an den Lech der versShnNchkett und wünschte, oaß die Grenz« an de« Maritza getzogen werd« Unter Sntmtlitorisierung einer bestimmten Aon«. Gr bekämpft« die Vvlksab- sttmnmng. Tue« ^Rumänien) unterstützt« die Anre gung de» serbischen Minister». Herauf wurde die Sitt zung aufgehoben. ! - Mussolini» Absichten. Der italienische Ministerpräsident Dtussolint verließ am Nttttwoch nachmittag Lausanne, um tn Rom Bericht zu erstatten. An kurzer Zett wird er dann nach Part reissen, wo er mit Poineare Über, die Reparativ n»frage konferieren will. Mussolini, der sehr offenherzig ch, verhehlte nicht, daß Italien, wenn eS wolle, die En tente auf» schwerste gefährden könne, wenn nicht alle ttaltentschen Ansprüche erfüllt würden. Italien würde niemals auf die Inseln des LiodekaneS verzichten. Außerdem müßten die Mandat« Frankreich» und Eng lands über Syrien Und Palästina unrer allen Um ständen so abgeändsrt werden, daß Italien tn Heiner Expansion nicht ttn geringsten behindert werde. Italien müsse tn der Türkei dieselben Konzessionen erhalten wie England Und Frankreich. Nach diesen Erklärungen Mussolinis scheint die Einigkeit unter den drei Groß mächten der Entente -richt so ausgezeichnet zu sein, wie allgemein vargetäuscht wird. Es gibt anscheinend noch ein« Menge Risse und Sprünge. Lon zuverlässiger Sette in Lausanne verlautet, daß Poineare von Musso lini gegenüber Deutschland wichtige Zugeständnisse er zielt habe. Mussolini halte da!S Vorgehen Frankreichs gegen Deutschland für durchaus berechtigt und stehe auf dem Standpunkte, daß auch! her 'Einfluß Rußland» all? Deutschland energisch bekämpft werden müsse. Sämt liche Verträge zwischen Frankreich und Italien sollen in kürzester Zeit neu ausgestellt werden. Frankreich will Italien große Zugeständnisse in finanzieller und wirt schaftlicher Beziehung machen, wofür Italien sich bereit erklärt haben soll, mtt Frankreich.eine militärische Kon vention einzugehen, di« in einigen Punkten mit der belgisch-französischen Militürkonvention Ähnlichkeit Ha ben soll. ! Soviel zeigt sich auch hier wieder; In bezug aulf die Haltung gegen Deutschland ist die. Entente trotz al ler „Risse und Sprünge" wieder einmal durchaus einig. Ein Pariser Telegramm Übermittelt uns dazu noch eine Aeußerung Mussolinis, Ne ebenso gut am» dem Munde Poineare» hätte kommen können; Deutschland kann und muß bezahlen! Boi seiner Abreist aus Lausanne sqgte Mussolini -U den anwesenden Journalisten; Italien wird auch in der Reparationskommission seine Stimme Hüven las- fen. Deutschland kann und muß bezahlen, und Italien wird an die Sette derer treten, die da« verlangen." Rußland» Wid«rspruch. T«r Thef der russischen Handelsmission in Italien Worow-kh erklärte einem Pressevertreter, Rußland Um terstütze alle Ansprüche, wenigsten» soweit sie bi!» setzt betzanntgegeüen wurden. Rußland könne nicht ßugeben, daß die Meerengen unter di« Kontrolle de» Völkerbun des gestellr werden, da der türkisch-russische Vertrag vm> schrchb«, daß diese Frage mtt allen beteiligten Mächten verhandelt werden müsse. Rußland sei auch für die Auf hebung der Kapitulationen, da es diese al» einen Ein griff in die Unabhängigkeit de« Türkei betrachte. , tzmn st-uh «ine« Die Aonferenz von Lausanne. G» ist nicht da» «pst» Mal, daß die Gtadt Lausann« de« Schauplatz welthistorischer Verhandlung»» ist. Und e» ist auch sticht da» erste Mäl^. daß sich m Lausann« Türken und Italiener al» Verhandlungspartner gegen überstehen. Zehn Iah« sind e» etwa her, gl» dort »ach dem italienischen TrtPolWrstg, der Frstd« zwi schen Italien und der Türket abgeschlossen worden ist. Jenem vom Zntperiali-nm» vom Zaun gebrochen«« Kriege, der die Lawine in» Rollen brachte, die im Laufe dieser zehn Jahre «in groß«« Teil, der europäischen Ai- VMsatton und Wirtschaft unter sich begrnb. Die Konferenz, die am 20. d». Mts. tn der Stadt am Genfer See zusammengetreten ist, stellt ein Begräb- nks erster Klasse dar de» Friedensvertrage» von SevreS, der vor zwei Jähren von den Ententemächten der Tür kei diktiert worden ist. Wenn ^sich jetzt Frankreich. Eng land und Italien zusmnmengefunden haben, um! dem Orient wirklich und endgülE den Frieden zu geben, so hat die Türkei allen Grund, darauf stolz.zu sein, daß sie diese- vor zwei Jähren noch unmöglich Erscheinende erreicht hat. Bon allen den im Weltkrieg unterlege nen Staaten ist sie der einzig«, der es durch vaterlän dische Begeisterung, durch Opfermut und Zähigkeit er reicht hat- daß das bisher so kostbar gehütete Porzellan von Eevre» von seinen eigenen Herstellern nunmehr zer schlagen wird. Und der Mann, der im besonderen die sen Erfolg für sich buchen darf» ist der kluge und tap fere Kemal Pascha, der unter geschickter Ausnüt zung der von der Türket weit entfernten und innerlich Meinigen Entente dst nationalistische Türket von Er folg zu Erfolg Und schließlich nach Lausanne geführt hat. Freilich, die türkischen Forderungen werden der Entente noch manche Nutz zu knacken geben. Tie Tür ket will, kurz gesagt, ihre Unabhängigkeit wiederHerge- stellt sähen. Diese Forderung umschließt eine ganze Reihe schwerer Fragen, wie die endgültige Abschaffung de» Kapitulationen, die Grenzziehung gegen Griechen land und dessen Kriegsentschädigung, die Freiheit der Meerengen, wie die Türkei sie versteht, di« Abgrenzung gegen Mesopotamien Und Syrien und viele- ändere mehr, wa» nur mtt größter Vorsicht und mit nicht minder großem guten Willen geordnet werden kann. ES ist bekannt, daß tt» der Meerengenfratze England und Frank reich bisher nicht einig waren. Und v» ist nicht abzu sehen, ob «ine Einigung über diese Frag« in Lausanne von Tauer sein wird, wenn nicht von allem Anfang, an Rußland als gleichberechtigter Faktor dabei mttptspre- chen hat. NeuerdingA hat «S den Anschein, als em man in Lausann«, um diese Gefahr zu vermeiden, den Mussen doch ein Hintertürchen öffnen wird. Man hat beschlos sen, die Meerengenfrage nicht einer Sonderkommission, sondern der «rsten Kommission der allgemeinen Orient konferenz zuzuweisen und Rußland in diese Kommis- sion eintreten zu lassen. Da in dieser ersten Kommis sion auch alle anderen Fragen angeschnitten werden, sv wird Rußland schließlich doch gleichberechtigter Teil nehmer an de« Orientkonserenz sein. Die Teilnahme Rußland» aber wird für di« Türkei von besonderer Be deutung sein, da sie auf dessen Beistand unbedingt rechnen darf. '' > Im übrigen scheint die Konferenz von Lausanne auch ein« Frucht zeitigen zu wollen, mit der bisher nicht gerechnet worden ist, nämlich die Erneuerung deS Bal kanbunde». Unter Führung de» jugoslawischen Außen minister» Nintschitsch haben sich die Hauptdelegierten von Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien und Grtähen- land zu ekner Sonderkonferenz -usammengefunden, die sich hie Erneuerung de» Balkanbunde- nicht ohne Aus sicht -um Aiel gesetzt hat. W» ist immerhin ein viel verheißende» Zeichen, wenn sich zwei Balkanstaaten, hier Griechenland und Bulgarien, soweit einigen, daß sie unter Mitwirkung der andere« Balvanstaaten, Uber un ter Ausschluß der Entente, den Versuch machen, Strei tigkeiten unter sich zu schlichten. E» handelt sich da bei um den bulgarischen Anspruch auf de» Zugang -um Aegätschen Meer». Mtt Spannung wird mau der wek- teren Entwicklung diese» Zusammenschluß«» entaegen- I sehen. Auch Deutschland, da» auf der Orientkonferenz I bekanntlich nicht vertreten ist, hat Weltwirtschaftliche »in ! außerordentliche» Interesse sowohl am Dardanellenpro- I blem wie an der.etwaigen Erneuerung -e» Balkanbun- I de». Wenn «» da» Gleichgewicht feiner Wirtschaft wie- I derherstellen und Reparationen bezahlen will, so be- I dars.e» freier Entfaltung de» Exporte» nach, allen «ich- I tungsn. . . ' ' Vie türkische Eren,«. Utz erst» Kommission (für krrttorüch Und miilttä- AL?L"iS2'L' »«V» »««UW»"»« »E» > E Deutscher Reichstag. Berliin, 28. November. Der erste Punkt der Tagesordnung r Entgegennahme einer Erklärung der ReichSregttrung, wurde nach dem Wunsche de» Reichskanzler» Luno auf morgen vertagt und darauf die Beratung der Geschäftsordnung fortge setzt. Abg. Külz (Dem.) weist darauf hin, daß kn Eng land die Anfragen datz Mittel der Opposition sink MA die »»gierung zu zartzaufo«. VW «ufrage» stehen dort meist nur in ettmm Echtz, di» Antworte« oft in einem Ja oder Rein. Bet un» habe« sich di» Klei nen Anfragen vielsach zu einem parlamentarischen Un fug ausgewachsen. (Zustimmung.) Abg. Schmidt- Sachsen (Soz.) stellt mit Bedauern feste daß >i« Einrich tung der Kleinen Anfragen sich bei «ns völlig abge wirtschaftet habe. Abg. Dr. Edevltng ^VP.) Wlt den jetzigen Zustand für unhaltbar und stimmt da» fö-ialdemokrattschen Antrag zu. Der kommunistisch» An trag, es deim ot-hrrtgen Brauche tzu belasten, wonach jeder Abgeordnete beliebig viel Anfragen stelle« sann, wird abgelehnt, der sozialistische WtW Etnbchngung ein« Anftage Itz Untechst dagegen angenommen. Zür Eimtzich»» vellatton stnd 80 ttnterjchrifwn «ostdN Eia neuer Änrrtkanischer plan. wie au» Nrwyork berichtet wird, hat der Vorsitzende der International Trabe Union, Llarenee Owen», dem Tauchern Tommeretal Congreß einen Plan zur Tilgung der interalliier ten Schulden und der deutschen Reparationen vorgelegt. Nach diesem Plan werden alle Schulden in SS Jahren durch die jährliche Bezahlung von Zinsen und einem wetteren halben Prozent vom^apital beglichen. Der Plan fußt auf der Untersuchung der zugrundeliegenden wirt- schafllichen Bedingungen und setzt die deutschen Schulden aus 12 Milliarden Dollar» fest. Owen» sagt, die» sei dec ungefähre Bettag, welchen Deutschland nach dem Urteil der Finanzsach verständigen bezahlen könne. Owen» will diesen Plan Har bins, Hughes und Hoover vorlegen. Die Männer äer neuen Neichsregierung. Dr. Heinze, ein Jurist, war der letzte königlich sächsisch« Justizminister, zeichnete sich in der Weimarer Nationalversamm lung durch eifrige Mitarbeit an der Verfassuäg aus und über nahm.im Kabinett Fehrenbach—Simons das Reichsjustizmirn- steriurn. Ein Mann des Ausgleichs und des Entgegenkommen». Einer, den immer wieder betont hat, daß er unbedingt auf dem Boden der Verfassung stehe. Heinze hat bekanntlich in schwie rigen Situationen im Gegensatz zu seiner Partei/ für da» Kabi nett Wirth gestimmt. D r. Oeser, einst Redocktrur der „Frankfurter Zeitung", hat sich al» preußischer BerkehrSmiäister erhebliche Verdienst« erworben. Zurzeit ist er Landeshauptmann der Povinz Sach sen tn Merseburg. Eine aufrechte politische Persönlichkeit, ein starker demokratischer Charakter, dec z. A. während de» Kapp- PutscheS die Eisenbahner mobilmachte. Dr. Becker (Hessen) wgr früher hessischer Finanzmint- ster und ist zweifellos ein ungewöhnlich guter stnaaz- und wirt schaftspolitischer Kenner. Aber ein Mann von starker Eigen art, um nicht zu sagen, Eigensinn. Man darf ihn ohne weitere» dem rechten Flügel der deutschen BolkSpactet zuzählen. Inso fern ist er eine Belastung de» Kabinetts. Um so mehr haben die anderen Mitglieder de» Ministeriums die Pflicht, sich von Ihm nicht von der mittleren Linie des Ausgleich» abdrängen zu lasse«. Müller (Bonn) ist et« politisch unbeschriebene» Blatt. Als Direktor der rheinischen Bauernkammer kennt er sich t« den agrarischen Verhältnissen genau aus und dürfte dem Zen trum nahestehen. Stingl, der die Leitung der Post Übernimmt, kommt au» dem bayrischen Staatsdienst, wo er vor der Berretchlichung lln- terstaatssekretär des Verkehrsministeriums war. Ihm geht der Ruf eines korrekten Beamten mtt großen Fachkrnntnissen voraus. Dr. Albert, der an die Spitze de» Schatzmtntsterium» tritt, ist in der Well viel herumgekommen. Unter anderem war er Retchskommissar für die Weltausstellung in San Francisko» Nach der Revolution war er, nach dem Intermezzo de» Herr» Baake, Chef der Reichskanzlei und schied au» diesem Posten erst, al» Dr. Wirch das Reichskanzleramt übernahm. Tine gewandte, vielseitige und sympathische Erscheinung. Hamm, Mitglied der demokratischen Reichstagsfraktion, kommt au» der Justiz, war eine Zett lang Staatsanwalt tn München und wurde von den bayrischen Demokraten al» Han- delsmtnister in da» Kabinett Kahr delegiert. Auch ihm fällt in dem neuen Kabinett, al» Adlatu» de» Reichskanzler», eine besondere politische Rolle zu. Wir wollen hoffen, daß er dies« Aufgabe, dem Kanzler in den Parteien und in der Öffentlich keit da» Terrain für die großen Linien seiner Politik zu be reiten, mtt Ersolg erfüllen wird. D r, Brandt endlich, der an die Stelle Dr. Hirsch» al» Staatssekretär deS Reichswirtschaftsministeriums tritt, war ursprünglich Syndikus der Düsseldorfer Handelskammer, bat sich wiederholt tn demokratischem Sinne publizistisch betätigt und wurde vor nicht sehr langer Zeit als Nachfolger Dr. Soet- beerS auf den Posten eine» Syndikus de» deutschen Industrie- und Handelstages nach Berlin berusen. Wenäung in äer englischem Neparationspolitlk k In einem Leitartikel zur ReparattonSfrage schreibt „Time»", die Brüsseler Konferenz würde zwecklos sein, wenn nicht Großbritannien und Frankreich vorher rin« Grund lage für die Einigung erzielen. An da» Reparation»- Problem und die interalliierten Schulden müsse in neuem Grtste berangetreten werden, bevor et« Uebeceiaksmmen al» wahr- icheinuch angesehen werde« könne. Obgleich die Gerüchte über ein« unmttttwar bevorstehende Umkehr dek britischen Politik al» mindesten« verfrüht anzusehen seien, so stelle doch die Rot« Balfour» nicht dir vollständig und reichlich bedach» Politik Großbritannien« dar. E» wäre «tn kluger, staat»männtsch»r Schritt, wenn di« britisch« Regierung ihren Alliierten klar machte, daß di« Balfouenote nicht da» letzte Wort der britischen Politik bedeute. Um ein« vollständig« Lösung de» Reparatton»vrobl«n» zu erzielen, würde die öffentliche Meinung tn England «ine kluge brtttfch« Initiativ« unterstützen, irdoch nicht eine Haltung, durch di« England all, Ansprüch« auf Rutsche Zahlungen auwäbe. w«nn di« bchttkchr ReAeruna den Standpunkt «tnn«hm-n wärd«, daß dtt Hlfournot, nicht läng« ei» unabänderlich, Erundl«« thr«r .Politik darsteL, so würde ß, st^rlt< gün stig auf die öffentlich« Meinung t» «uAnnd, besonder» Frank-