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ff uer 17. Zahrgrmg WÜ. Verlag kl» -,.A -l » Lenau« aeisung ««den. vSnitz. »re« rt,ha» ungrn >mern, « von ag ge» in der M» «A V» ISO «. Md ndern mrhk. idle Zungen »reisen »r-, u.) ndlüna, 'M». I «erd. »Erl. fU gen der i. . lorS» n. «u». listt en nicht SV-bl» vderlich. SS20' eeiörn. Gesaml'mteresse vorCinzelmleresse Lite ZentralarbeitSgemetnschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschland« faßte zur Note der Reichsregierung an die Reparations kommission folgende Entschließung: „Der Zentralvorstand der Zentralarbeitsgemein- schäft der Industriellen und gewerblichen Arbeitgeber pnd Arbeitnehmer Deutschland« hat in diesen Lagen SU den schwebenden wirtschaftspolitischen Fragen Stei lung genommen. Dar Ergebnis der Verhandlungen kann dahin zusammengefaßt werden, daß dem Zentral- dorstand die Lösung der schwebenden Fragen in dem Sinne der letzten Note det RsichSregterung an die ReparationSkommtsston möglich erscheint. Die Zentral-ArbeitSgemetnschaft stellt sich pecher auf den Boden des in der Not« enthaltenen Program mes. Sie erklärt sich bereit, die Regierung bei der Durchführung der galanten Maßnahmen zu unter stützen und chrerseit» alle« zu tun, um di« deutsch« Wirtschaft produktiver zu gestalten. An Anerkennung der Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Arbeit nehmern bet der Behandlung und Lösung von grund legenden Fragen der Wirtschaft werden wir dahin wirken, daß Mittel und Wege gefunden werden, um die Vorschlüge der ReichSregterung im einzelnen durch» husühren. Li« Verbünde werden sich dabei von dem Grundsatz letten lassen, daß in der Wirtschaft, ebenso Witz in allen LeberMutzerungen eine» Volke», da» Ge- samtinteress« dem Einzellnreresse Vor angehen muß." l Deutsche Antwort an PotncarS. Der französische Ministerpräsident hat sich in seiner Kammerrede, deren chauvinistischer Ton ihm das sehr notwendige „Moratorium" für seine Amt-dauer ein brachte, wieder einmal in der «blichen, ewig unfort- schrtttliche« «eise über die Sünde» der deutsche« Ftz- nanz» und Wirtschaftspolitik beklagt- Darauf verbreitet das Wolffsche Delegraphenbü« folgende Erwiderung: Litt Zunahme der Beamtenhahl geht zu einem guten Teile auf die Erfordernisse der Durchführung de» yrtedensvertrage» — Ausgleichsamt mit 5000 Be amten, vtehablieferungSkommission mit 1000 Beamten —, zu einem anderen auf die Ue-ernatzme früherer Lan desbeamter in den Reichsdienst zurück. Die Gehütter der Beamten sind nicht nur in Eoldmark, sondern auch nach der inneren Kaufkraft ununterbrochen gesunken r «in Beamter, der ISIS ein Erhalt von 7Z00 Eoldmark hatte, bezog nach dem Stande vom Obtsver 1SSS rin solche» von »SVH yeieden»m<wk. Der Eingang tzs, Steuern wirb durch den zehn- drHtsntige« En- und SehaltSabhug And durch dis -Das neue Rabinett . ohne Sozlaläemokratle. Liv an UtzberxaschUMen so reich« chgbinettSHUdung de» Hamburger.Generaldtrektor» Suno ist fetzt in rin «in drittes Stadium getreten, in den versuch, eine Re gierung ohne jede Mitwirkung Der Partei« zustande zu bringen. Um diesen versuch zu verstehen und rich tig zu würdigen, muß man sich kurz noch einmal die beide» vorausgegangenen Versuchsstadien vergegenwär tigen. Zuerst hat Geheimrat Euno mit de» fünf Parteien der Mitte Fühlung genommen in der Absicht, eine Re gierung aus Parlamentariern dieser fünf Parteien zu sammenzusetzen, ohne daß deshalb feierlich eine feste Regierungskoalition, die ,protze Koalition" gebildet wer den müßte. Tiiefe Bemühungen scheiterten bekan-ttlici an den miteinander unvereinbaren Forderungen ein zelner Fraktionen. Die Sozialdemokraten verlangten fünf statt vier Minister, mehr Staatssekretäre, Verblei ben ihres Fraktionskollegen Schmidt im Reichswirt- schaftSministerium und Ausschaltung volkspartetlicher Pattamentarier aus der Kabinettsbildung. Tas Zentrum forderte umgekehrt die Ausschiffung des Retchswirt schastSmtnisterS Schmidt und die Einbeziehung der Deut schen Bolkspartei in die neu« Regierung. Lite Volks partei versagte sich, weil sie nicht a la suite der Re gierung stehen, sondern vollverantwortlick und gleichbe rechtigt mit den übrigen Parteien sein wollte. So ver- " verhinderte Parteiegotsmus den erhofften Erfolg. Beim zweiten Versuch war die Mitwirkung und Mit- Verantwortung der Parteien in der zu bildenden Re gterung von vornherein preisgegeben worden. 'Reichs- ! prüf ident Ebert hatte die fünf Parteien nur ge- beten, wenigstens zuzulassen, daß Mitglieder von ihnen in das neue Kabinett etntrüten, wenn sie von Cuno nach freier Auswahl berufen würden. Während die vier „bürgerlichen" Parteien ihr Einverständnis dazu gaben, behielt sich die Sozialdemokratie zunächst ihre Stellung nahme vor. Die maßgebenden Führer haben dann am Sonntag beschlossen, ihren FrakttonSgenossen Erleich terungen für den Eintritt auch in ein« verschleierte große Koalition nicht zu gewähren. Bet der Mitteilung die se» Beschlüsse» an den Reichspräsidenten Ebert wurde gleich zu erkennen gegeben, daß am Montag nachmittag von der Gesamtfraktion der S P D. keine andere Ent scheidung zu erwarten sei. Daraufhin hat sich auf Er suchen EbertS Geheimrat Euno sofort entschlossen, den dritten Weg einzuschlagen und ganz ohne vorherige Befragung der Parteien ein „Kabinett der Arbeit" ohne Sozialdemokraten zu bilden, diese» äuf das bekannte Ge meinschaftsprogramm der fünf Parteien zu verpflichten und dann mit Programm und neuem Kabinett vor den Reichstag zu treten und die Vertrauensfrage zu stellen Nach per gegenwärtigen Stimmung der Sozialdemokratie ist anzunehmen, da sie die Persönlichkeit Euno» wie sein Programm schon vorher gebilligt hatte, daß sie nicht zustimmend« weiße, aber wohl blaue Zettel der Stimm enthaltung abgeben werden. Dagegen würden di« an deren vier Parteien zweifellos die Vertrauensfrage be jahend beantworten, sodaß di« neu« Regierungen« Min-* derheitöregierung darstellen würde, die auf wohlwollende Neutralität der Sozialdemokratie angewiesen wäre. Gewiß ist dies« Lösung keine nach allen »Sitten be grüßenswerte. Lite große Koalition mit einer von ihr getragenen starken Reichstagsmehrheit wäre erwünschter gewesen! Aber in diesem Reichstag scheint ja nach» allen bisherigen Erfahrungen überhaupt feine festgeschlossene Regierungsmehrheit aller arbeitswilligen Parteien mög lich zu sein. So mutz man sich also mit dem Notbehelf der MmderheitSrsgterung, die auf Unterstützung der» Sozialdemokratie angewiesen ist, abfindenn Indessen, man kann dckS auch gut tun, denn eine .solche Regierung braucht keineswegs ganz schwach oder gar lebensunfähig zu sein. Wenn sie nur entschlossen« Männer umfaßt, die jederzeit, so wie jetzt Herr Cuno bereit sind, bei lebenswichtigen Fragen tapfer vor da» Parlament zu treten und rücksichtslos die Vertrauensfrage zu stellen. Sie würde nur dann schwach sein, wenn sw sich del allen parlamentarischen Schwierigkeiten fortgesetzt In Kompro misse mit den Parteien etnlassen sollt«. Herrn Euno ist solch« Kompromtsselei nach seinem bisherigen ersten Auf treten wohl kaum zuzutrausn. Zwei Umstände müssen noch mit aller Schärfe her- vorgehoben werden: Di« Sotzialdemokratie al lein trägt die Schuld daran, daß die neu« Regierung ohne Sozialdemokraten gebildet werden muß. und die Regierung Suno ohne Sozialdemokraten ist keine Re gierung der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft oder ir gend «ine» anderen Parteikoalttton, sondern »in fest gewählte» überparteiliche» Kabinett de» neuen Reich»» kanzle»». Die Sozialdemokratie hat natürlich die V* sttligung an der Regirvungchneubiistung aus tzairtei- egoipischen Erwägungen abgelehnt. Sie glaubt in den politischen und wirtschaftlichen Nöten diese» Winter» stärker dazustehen, wenn sie nicht durch Regierung-Ver antwortung gebunden ist. Aber sie wird in Wirklich keit auch außerhalb der Regierung iHv» Verantwortung gegenüber Hem deutschen Volk nicht abstretten können. Binden,stt auch keine Parteisesseln an da» neue Ka binett, so doch allgemeine vaterländisch« verpsltchtun- gen, die noch fester al» Parteibande sind. Di« vier an deren bürgerlichen Parteien gehen ebensowenig, wie die Sozialdemokratie, verantwortliche Bindungen gegenüber Herrn Euno und seiner Regierung ein. Sie stehen ihr ebenso unabhängig wie die Sozialdemokraten gegenüber, auch wenn der ein« oder andere Minister au» ihren Reihen gewühlt werden sollte. Schon aus diesem Grun de würe es völlig verkehrt, von einem anttsozialdemo- kratischen Kabinett Euno oder gar von einer Regierung des „Bürgerblocks" zu reden. Aber ein solcher Vor- wurs wäre auch unhaltbar, weil sowohl Euno wie die anderen vier Parteien immer wieder verlangt und ver sucht haben, die Sozialdemokratie in die neue Regie rung einzubeziehen. Sie haben sich aber selbst ihrem Parteigenossen Ebert gegenüber hartnäckig versagt. Nun mehr sich in d«n Schmollwinkel zurückziehen oder gar die neue Regierung Cuno ohne Sozialdemokratie be kämpfen, stände ihr sehr Übel an. Man könnte ihr nur erwidern: „Tu l'a» volu, Georg« Landin!" Ans ver Suche nach den neuen Männern. Da» Kabinett soll noch nicht gebildet sein. Immerhin verlautet, daß bereits bestimmte Persönlichkeiten für die Mini sterposten in Aussicht genommen worden sind. Unter den Kan- dtdaten werden folgende Namen genannt: für den Außenminister der deutsche Gesandte in Stockholm, Radolny; Inneres: v. Kar dorff; Justiz: Heinze: Arbeitsministerium: Brauns; Wirtschaftsministertum: Weinlich, General direktor der Deutschen Werke. Ob diese Namen zutreffen und ob nicht morgen wiederum andere Namen genannt werden, läßt sich heute noch nicht sagen. Vorschüsse beschleunigt, di« jede« Steuerpflichtig« «ch Grund seiner vorjährigen Veranlagung zahlen muß. DK „Unzuverlässigkeit" de» deutschen Handel», statistfk wird zugegeben, dabei aber auf.die außer- ordentliche Schwierigkeit zutreffender Ermittlungen hin- gewiesen, die sich au» den wertschwankunge« de» deut- schen Geld«» uneben. . , > Ein« Echleuderkonkurranv, auk dem wett- markte hat Deutschland in seinem eigene» Inte« ff« durch möglichste Anpassung - der Aussuhroretse an dir Wettmarktpretse mit HUse der Außenhandelskontrolle zu verhüten versucht, von einer .Medereroberung" de« Weltmärkte» ist kein« Rede; der deutsche Export hat knapp zwei Drittel seine- FriedenswsrteS «Weicht. Die Arbeit-loftgkvit ft» Deutschland ist ver hältnismäßig gering, weil wir Waren im Inland« Her stellen müssen, die früher mit Vorteil importiert wur den^ und weil der Ausfall de» Produktion der abgetre tenen Gebiete durch vermehrte Arbeit im übrigen Deutschland zu decken sei. Neuerding» nimmt die Ar beitslosigkeit übrigen» infolge de» wachsenden BetÄeüA kapitalmangels merklich zu. Die „skandalöse Prosperität" der deutschen Industrie ist eine Sche,inprosperttät. Der durchschnitt lich« Kurswert der an der Berliner Börse gehandelte» Aktien hat im August 1922 nur 3.25 Eoldmark da- trogen, die DurchschntttSdtvidende. in Goldmark belauf» sich aus nur 1,85 Prozent. Zur Frag« de» amiebliche» ablsichtlichan Bau» krrott» Deutschland» braucht nur auf Pi« AuSfüh- rungen Loucheur» im Hvnvne Sibre vom IS. Mör» 1922 verwiesen zu werden, wo er.klipp und klar zUa» Ausdruck bringt, man prüfst endlich attt der Legend« des bewußten deutschen Bankerott» aufräumen. Deutsch land sei kein blühende» Land, wenn e» schon kein» Ar beitslosen hab«. Seine ,Plüte" sei nicht» al» Äassada« Wenn Poineare weiter erklärt, di« seanzöstsche Re gierung habe Mit Rücksicht auf di« Belgier, und um di» Lösung in Brüssel zu erleichtern, hinsichtlich der, Ne- parattonen von Zwangsmaßnahmen abgesehen, s» wird man die» in der ganzen Weik al» indirekte» Mn» geständnis dafür auszusasstn haben, daß die Sanktion»« und Retorsion-Politik nicht geeignet sei. die Repara tionsleistungen zu fördern, sondern sie zu beeinträch tigen. . . Schließlich behaupte der sranzöstsche Ministerpräsi dent, Deutschland habe niemals den aufrichtigen Wunßh gehabt, seine ReparattonSschuld zu begleichen. Demge genüber kann nur immer wieder aus di« feststehende Tat« isach« hingewiestzr werden, daß Deutschland bisher aus Grund des yriedenSvertraM- an einmaligen und fort lausenden Leistungen bereit« mindesten« 41 Mts- kiardtzn Gvldmark gezahlt hat. . . Eröffnung äer LemssnnerLonferenz Zur Eröffnung der Konferenz hielt der Bundespräsident der schweizerischen Eidgenossenschaft, BundeSrat Haab, ein» Ansprache, in der er sagte: Möge die Vorsehung eS fügen, daß der griechisch-türkische Krim der letzte Akt der furchtbaren Tra gödie war, die Europa und das angrenzende Asten seit eine« Jahrzehnt Keimsuchte. In banger Sorge, aber -auch voll Ver trauen werben in den kommenden Wochen die Augen der Menschheit nach den Ufern deS Genfer See» gerichtet sein. Da» Wohl und Wehe von Völkern und Sündern ist in Ihre Hünde gelegt, unendlich groß ist Ihre Verantwortlichkeit, unendlich ßhwrr ist Ihre Aufgabe, denn Sie find berufen, Probleme zu lösen, deren Wurzeln wett in vergangene Jahrhunderte zurück reichen. Ich fühle mich in dieser Stunde einig mit Millionen von Menschen, wenn ich nochmal» dem heißen Wunsche Aus druck verleihe, daß e», wenn wir ÜKtt ein kurze» Weihnachten sttern, aus der ganzen Wett Wahrheit werde: Frieden ans Erden i » völlige Einigkeit. Die Besprechungen zwischen Lord Curzon, Poineare und Muisolmt wurden fortgesetzt. Nach ihrem Abschluß wurde fol gende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Herren Poineare, Lord Curzon und Mussolini-haben am Montag vormittag in gleich herzlichem Geiste der Verständigung dm Meinung»«?»» p-NttsePe M-köHTeeE««. * Der Reichstag trat mn 20. November erst uw b Uhr «ach- mittag» zusammen. Aus der Tagesordnung stand lediglich die Wetterberatuna der neuen Geschäftsordnung, die erst bi» zum Paragraphen Sb gediehen ist. Trotzdem herrscht« im Parla» mmtSgebäude rrge» Leben, da alle Fraktionen vor Begtnn de» Plenum« Sitzungen anberaumt hatstn. Deutschland bepthlt» ja! Nachdem der Matz für di, von d«, franMchen Besatzunasbehörde bei der Reichsvermögen«. Verwaltung angefordert« Vlpensägrrkasern, nach schwierigen Verhandlung«» im Stabttat von vftustadt a. d. Hardt indMig i^lhr Nm' übend, t Uh, anket- naela- mtert« 'S fü, agövmn MW Anzeiger für -as Erzgebirge UM EstthKltMö öl» «mlllchaa Setzoaatmachoögga »g, Rat,» ö« Gtaöt Mö öS» Mz». »oM^Kmwe^t Ar. SN Dienstag, üen si. November 1S22 m I, «II« U.U«, »S>»I-» «i» rä M I«d«>» kstevk. itte»