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gehkndin Uhr. Lyren rrreichm ,e». Da» Pro-« ch da» Schftser- !N und amertka- ist, die Okrilla- rg, will die Er- iranztehung der r. n die englisch» SortlauteS ge- eder heiraten, i?" In einer »orten wieder» den diese Ira* „Datz Frauen, mtet find, mit 1k ja selbstv«- ren LebensAv- m, ein triüm» -lich. Ader «S au, und diesd c Frag« stehen effellos erlebt e gewisse Ent» o gut gekannt a — sw wird relommrn hat, aber und der ist die Wand« rgenehm. Ader nie. Erst all» and die Frau ceilich in dem rträume ihrer . Sie ist Mit i hat jede et- Maml habens rt, die andere Geld nicht Ist» uen auf Ehre ieder herrareu daß 90 v. H. Worum? Das alle in Grem menen Manu ehr reinfällen i cgebenst labet «Ii, Paul «ras. »ei Aue. n. elstich- en arte genügt. — rr Slrabe 851. N. Zahchang Nr. 2S0 Mittwoch, äen 2S. Oktober 1922 Mer Tageblatt WWZ Anzeiger für Sas Erzsebirge r«i,g,aiMne, Lag,blatt Nu,«»,biege. Enthalten- -l» amtliche« Bekanntmachungen -r» Kate» -er Etaöt UN- -es Bmtsgerlcht» ^«». p»M,ck,e»ni», stmt «etpztg n,. »4«, Die BerlSngerurig der Amtsdauer des AeichsprSfidenten Ebert bis SV. Juni 1S2S wurde mit 814 — also mit wett mehr als der verfassungsmätzigen Zweidrittel mehrheit — in der Sitzung des Reichstage vom 24. Oktober angenommen. Aktive Wirtschaftspolitik. Die Wirtschaftspolitik de» RelchswirtschastSministe- riumS wird mehr und mehr zu einer Gefahr Mr die deutsche Wirtschaft. Tie Tevhsennotberordnung ist ein gefährliches Symptom für ein Spielen mit wirtschaft lichen Kräften seitens des Ministeriums, dessen Aufgabe es sein soll und mutz, den Nutzeffekt der Zusammenwir kung der wirtschaftlichen Kräfte zu sichern und zu stei gern. In Zeiten schwerer Wirtschaftsnot, im Anfangs stadium einer schweren innerwirtschaftlichen Krisis muß mehr denn je die Wirtschaftspolitik von kühler Sachlich keit beherrscht sein, darf sie nicht Dienerin der mißlei teten, von Parteipropaganda verführten öffentlichen Meinung sein- Ter demokratische Staat wird schwer dar unter leiden, wenn wir das Wesen der Demokratie darin erblicken, das politische und wirtschaftliche Handeln von der Straße bestimmen zu lassen. Mut und zielsichere Energie brauchen wir heute in Deutschland, um der Auf gaben Herr werden zu können, die uns in den nächsten Monaten bevorstehen. Mut und Zielsicherrett sind aber leider die Eigenschaften, nach denen man vergeblich im R e ich Swirt sch aftsminister ium such t. War di« Tevisennotverordnung von Anfang an dazu verurteilt, nach jeder Richtung hin ein völliges Fiasko zu erleiden, wurde ihre Auswirkung.in einer quälenden Tragikomödie in der letzten Woche vor der Weltbühne unter dem Hohngelächter aller unlauteren Elenrente Hargestellt, so scheint sich leider das.Reichswirtschafts minister tum mit diesem zweifelhaften Ruhm nicht be gnügen zu wollen. Es kämpft mit großer Energie für di« Verwirklichung seines Planes, Goldschatzwechsel mit kurzfristiger Laufzeit auszugeben, um für den inneren Wirtschaftsverkehr ein wertbeständiges Anlage- und, Re- servepapier zu schaffen. Artikel 248 des Versailler Ver trages bestimmt, daß unter Vorbehalt von Abänderun gen, die seitens der Reparativnskommissipn bewilligt werden könnten, alle Vermögenswerte und Einnahme quellen des Reiches und der Länder für die sich, aus dem Versailler Vertrag ergebenen Verpflichtungen Deutsch lands haften. Es ist hervorzUheben, daß die Vorbe- haltsklausel seinerzeit von der, deutschen Friedensdele- gatton beantragt und durchgesetzt wurde. Vorausset zung für jede wertbeständige Schatzanweisung oder An leihe ist die Sicherung durch von der Geldentwertung innerlich unabhängige, automatisch, mit ihr steigende be ziehungsweise fallende Einnahmen des Reiches. Voraus, setzung solcher Sicherung ist die Freigabe solcher Mn- nahmeteile des Reiches seitens der Keparatio nskommis- ston. Ohne Einbeziehung der sich, aus Artikel 248 de» Versailler Vertrages ergebenden Auswirkung gibt e» keine Goldanleihe oder GoldschatzanleM von Wertbe- ständiglest. Tas Gold solcher Schatzanweisungey würde auf die NarnenSführung beschränkt bleiben. Wo liegt etwa eine Sicherheit solcher Schatzanweisungen ohne Be achtung des Artikels 248 und der Zurverfügungstellung bestimmter Steuern? Man kann heute ein Papier aus- geben mit Goldnennwer» und festem Kurs gegenüber der Paptermark. Man kann auch zusagen, daß man je nach der Lauffrist der Schatzwechsel in drei oder sechs Monaten die Papier.marksumme zahlst, die dem Gold- markwert des Wechsels dann entspricht. Kann man aber solche Zusagen einhalten? Angenommen! die Ausgabe solcher Wechsel erfolgt zu einem der inneren Kaufkraft der Mark entsprechenden Kurs: ein 1000-Goldmarkivech- sel soll z. B. 200 000 Papiermarkwechsel kosten, bis zum Einlösungstermtn ist ein weiterer Fall der Mark erfolgt und man hätte 800 000 Papiermark zurückzuzahlen, wo her will man dw Differenz nehmen? Entweder da» Reich schafft sich eine Devisenreserve oder da» Reich be schließt dann Noten zu drucken. In beiden Fällen aber da» groß« Fragezeichen r wa- sagt die ReparativnSkom, Mission? So, wie da» ReichswirtschaftSmtnisterium die LstM ansaßt, geht es nicht. Much hier .gegenüber einem gesunden Gedanken statt sachlicher Prüfung und Durch- denkung — Spielerei. Grundsätzlich sei in diesem Zusammenhang folgen de» in Stichworten »usammengestellt, wa» Wesen und Inhalt aktiver deutscher Wirtschaftspolitik«r sein mutz.r 1. Ausnützung jeder Möglichkeit, die 'Reparation«- revisjon zu beschleunigen, ' 2. Steigerung de« Nutzeffekt» der deutschen Volk», wirtschaftlich«» Arbeit durch; Ausschaltung alter gesetz lichen Bestimmungen, dis «tuen ümrlaus von Arbeit«. kräften bedeuten, durch gesetzliche Einstellung des.ge samten GntlohnungSshstemS auf eine direkte Beziehung zwischen Arbeitsleistung und Arbeitsentlohnung. 3. Stärkste positive Förderung der deutschen Aus. fuhr , Einstellung aller für den JnlandSmarkt nicht drin gend benötigten Kräfte auf das wesentliche Ziel: Akti vierung der Handelsbilanz.' ' 4. Klärung des Urteils des Auslandes und des In landes über unsere tatsächliche wirtschaftliche Lage durch Schaffung einer stabilen RechnungSeinheu für das ge samte Wirtschaftsleben und durch, rückhaltlose Offenheit in der Darlegung der Voraussetzungen, auf denen sich staatlicher und privatwirtschaftlicher internationaler Kre dit aufbauen kann. L. Vorbereitung aller Maßnahmen für eine Stabi lisierung der deutschen Währung im Zusammenhang mit der endgültigen Regelung des Repararionsproblems, ohne die jeder Stabilisierungsversuch erfolglos fein muß. Reichstag. Entgegen alle Erwartung hat der Reichstag gestern doch die in Aussicht genommene Pause bis zum 7. November ein treten lassen. Eigentlich bestand die Vermutung, daß die zwischen der Regierung und den Parteien auf demokratische Anregung eingeleitete Besprechung über die Politik des Reiches ein Weitertagendes Parlament wünschenswert erscheinen lassen werde. Man sprach auch davon, daß der Reichskanzler selbst das dringende Verlangen habe, sozusagen vom Reichstag sein» Mandat sich von neuem bestätigen zu lassen. Man hat sich aber gestern in erneuten Besprechungen doch dahin entschieden, daß es besser sein werde, die Klärung der Lage frei von d^m doppelten Druck des Parlaments und dec Presse zu suchen. Man will damit der Gefahr der Krisenmacher begegnen und diese Absicht ist ja Wohl auch zu loben. Auf der gestrigen Tagesordnung standen zunächst mehrere Kleine Anfragen. Dann kündigte die Negierung an, daß dem Reichstag demnächst ein; Denkschrift über die Ausschreitungen der Besatzungstruppen zugehen werde. Die Besprechung einer Interpellation Weiß (Dem.) über die gesetzliche Regelung der Lehrerbildung wird in der üblichen Frist beantwortet werden. Die weitere Aus sprache galt dann den Vorlagen über die Verlängerung der Amtsdauer des Reichspräsidenten und den Schlußabstimmungen zum Entwurf über die Angestelltenversicherung und über das Ümlagegetreide. Das Haus war ständig gut besetzt, ,da wieder- holt namentliche Abstimmungen vorgenommen wurden und da man über die Vorgänge hinter den Kulissen auf dem Laufenden bleiben wollte. Man mußte zwischendurch sogar eine neue Si tzung anberaumen, weil zunächst die Tagesordnung in ziemlich raschem Tempo aufgearbeitet wurde. Bei den Schlußabstim mungen über die Amtsdauer des Reichspräsidenten inszenierten die Abgeordneten Koenen und Ledebour eine kleine Komödie, indem sie Wiederausnahme der Aussprache verlangten; dasselbe Spiel wiederholten sie bei der Schlußabstimmung über die Ge treideumlage. In beiden Fällen hatten sie selbstverständlich einen glatten Mißerfolg auf der ganzen Linie, da jedermann die Absicht merkte. Die Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten Ebert wurde mit 314 gegen 76 Stimmen bei 1 Enthaltung be- schlossen. Damit war die verfassungsmäßige Zweidrittelmehr- Helt erreicht. Die Abstimmung über das Umlagegesctz ergab ein Verhältnis von 236 Ja-Stimmen gegen die 160 Nein-Stimmen der Sozialdemokratie. Dann trat die Vertagung ein und es soll dem Präsidenten Loebe überlassen bleiben, die Tagesordnung dec Sitzung am 7. November festzusetzen. Inzwischen wird also festqestcllt werden müssen, wie sich die Politik des Reiche» gestalten soll und auf welche Parteikonstellation sich die Regie- rung stütze« kann. Empfang beim Kekchsprästtenten. Anschließend an die Abstimmung, Wer die Verlän gerung der Amtsdauer des Reichspräsidenten bi» 30. Juni 192b begab sich Reichstagspräsident Löbe. in Be gleitung des ReichKtagspräsidiumS mit den Vizepräsi- denten Dietrich, Bell, DittMar irnd Riießer zum Reichspräsidenten Ebert, um Hm Mitteilung von dem Beschluß des Reichstages 'M machen. Beim Reichs präsidenten waren bereits der Reichskanzler und der Re ich» Minister de» Innern anwesend. Ter ReichStagSpräsident richtete a!n den Reichspräsidenten eine Ansprache, auf die dieser, erwiderte. Zum Zeichen, der Beendigung de» provisorischen Zustandes wurde aus dem Gebäude de» Reichspräsidenten dessen Standarte gehißt, .di« nunmehv bei seiner, Anwesenheit ständig ge hißt wird.' Eine halbe Stunde später, machte der RetchH- prAstdei^ dem ReichstagSprästdenten einen Gegenbesuch. Da» Ruhegehalt de« Reichspräsidenten. Der Reich»r.at genehmigte einen Gesetzentwurf.über di« Gewährung «ine» Ruhegehaltes für. den Reichspräsi denten, und zwar im ersten Jähre nach seinem Aus scheiden, dem sogenannten UebergangSjahr, in Höh« von drei Vierteln seiver Bezüge, mit Ausnahme der Reprä- sentationSgelder, weiterhin der Hälfte der Bezüge. Tie Bezüge der Hinterbliebenen werden nach dem Beamten- Hinterbliebenengesetz geregelt. Wird der Beichspräsi- d«nt vom StaatSgerichtS^f »ine» Verstoße» gegen die Verfassung für schuldig befunden, so können ihmi satUe oder klMeis» aberkannt wer ¬ den. Ta» Gesetz bezieht sich nicht nur, aUf die künftigen, durch.Volkswahl gewählten Präsidenten, sondern auch schon auf den gegenwärtigen Präsidenten Mert. , Die Verwüstung in äen völkischen Wirrköpfen. Vor dem Mannheimer Schwurgericht ist der Spreng- stoffattentäter, der Handgranaten gegen die Mannheimer Börse geworfen hatte, abgeurteilt worden, und in Leip zig hat der StaatSgerichtshof gegen einen Kaufinann Ver handelt, der den schönen Namen Goethe führt. !Jn beiden Fällen muß man wieder aufs tiefste entsetzt sein über die schreiende Unwissenheit Und törichte Anmaßung der von den Deutschvölkischen verwirrten Flachköpfe. Ter Mannheimer Attentäter, der Übrigens mit neun Monaten Gefängnis wegkam, weil das Gericht Handgra naten nicht als Sprengstoff, sondern als Waffen ausaih, erklärte, datz er seine Tat nicht zu bereuen brauche, da es eine „deutsche ^Tat" gewesen sei. In Leipzig führt« sich der beklagte Goethe, der. ebenfalls wie der Mann heimer Attentäter ein Mitglied der Münchener natio nalsozialistischen Arbeiterpartei gewesen ist. so frech auf, daß ihm der Vorsitzende eiste neue Beleidigungsklage an. drohen mußte. .Er hatte in einer Versammlung die Negierung insofern beschimpft, als er behauptete, sie bestehe nur aus Lumpen Und Schiebern, und er würde in drei Tagen Ebert, Scheidemann', Wirth und Rathenau umbringen, wenn er den Auftrag dazu er hielte. Tas Gericht nahm hier nur Beleidigung an und sprach gleichfalls Lediglich neun Monate Gefängni» aus. Verurteilt find ist Mannheim wie in Leipzig in Wahrheit natürlich -t« 'Führer, obwohl einige Verhetzte das Urteil trifft. ' > '' i Da« Urteil im Rathenauprozeß gegen Dr. Stein und Kapitanleutnant z. S. Dietrich. Ti« Verhandlungen endeten gestern gegen Abend nach vierstündiger Dauer 'mit der F r e t s.P r e ch u n g de« Angeklagten Tr. Stein. Ter stellvertretend« Über reich sanwalt selbst, der Die Anklage erhöben hatte, 'mutzte für Freisprechung plädieren. Ti« Wahrscheinlichkeit spreche ferner dafür, daß 'Kern und Fischer nicht gewutzt haben, daß die Burg Saaleck bewohnt war, Sie hätten Wohl aus ihren fluchtartigen Wanderungen die Burg ge sehen und sich gesagt, daß sie dort «inen Unterschlupf finden würden. In die Bur^ habe man leicht gelangen können, da die SchMssel keine Sicherung boten und der Turm nicht allzu schwer, an dem Blitzableiter zu erklet tern sei, wie denn auch zahlreiche! Einbrüche in die Burg gerade in der letzten Zeit auf diese Weise verübt wov-i den seien. Tatz der Angeklagte um den Aufenthalt der Mörder in seiner Behausung gewußt habe, sei nicht er weisbar. Seine offenbar glaubwürdigen Behauptungen sprächen dagegen. G-gen Kapitänleutnant L S. Dietrich, der voll geständig ist, daß er die Anzüge und den Ueberzieher, um die Kern und Fischer, ihn gebeten hatten, in der Burg.niedergelegt habe, obwohl er wußte> daß ft« al« die Mörder in den Zeitungen bezeichnet wurden, be antragte der Oberreichsanwalt neun Monate Gefäng nis. Nach, längerer Beratung verkündete der Gerichts hof Pas Urteil. ES lautete konform dein Antrag der OberreichSanwaltschaft gegen Dir. Stein auf Freispre chung gegen Kapitänleutnant z. S. Dietrick auf sechs Monate Gefängnis. Hinsichtlich Tr. StemS schloß sich der Gerichtshof der Begründung des ObervetckSanwaft« an, hinsichtlich Dietrichs führte der Vorsitzende aus, Die , Verurteilung sei nach Her Verordnung de» Reichspräsi denten vom 26. Juni^1922 erfolgt. Die Erhöhungen äer Dearntengehälter. Ter Haushaltausschutz de» Reichstage» hat di« Grundgehälter, Ortszuschläge, Kinder- und Fraupnizu- schläge durchberaten und neu festgesetzt. Redner verschiedener Parteien, vor allem solch« de« Zentrum», wiesen auf die autzervrdenMche ernste Fi nanzlage de» Reiche» und auf die wachsende Schwierig keit hin, für die Beamtengehälter steuerlich« Deckung !zu finden,. Ter, Zentrumsabgeordnete Allekotte erklärt«, datz es möglich fei, in größerem Umfange Entlassungen von Hilf»krästen de» Beamtenapparates vorzunehmen, da in der Landwirtschaft tzoihlreiche Arbeitskräfte ge braucht würden. u Abg. Dietrich-Baden (Dem.) wünschte, datz vor allem in der Beamtenschaft Klarheit darüber geschaffen werde, wie unheilvoll e» mit unseren Finanzen steh«. Es sei falsch, wenn immer behauptet werde, di« Beamten hät ten ein» gesichert« Stellung. Wenn alle» zusammen brech«, seien auch di« Privilegien der Beamten Seo« nicktet. Nur eine MglWeit dchch«, die sausend«