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n. Jahrgang Nr. 2S2 Mittwoch» cken 4. Oktober 1S22 2 ^«8« r olle. ;uer n y Ukr. derSowz»« u. Berlag Aue. 7 Uhr end icker. Hsrk. MK«. Athen, der erließ, vom s ihm be« ctechenland lehnt Und und sein« H, abend» r Kon- SfarrhauS- Männer« ag abends j,Ae. 7 Uhr r knd. Verhütung, ! 7 Uh« nd. «kitsche Vor krankheiten. 7 Uhr end. ndlung der erna ok". ciLert. nicht viel Erfolg mehr Haden. Rußland wollte de« Krieg seit Jahren. Latz die ruMhje Mobilmachung der deutschen voranging und den Krieg ««vermeidlich mach, te, weih außerhalb Frankreich jedermann.. Richtig.ist, daß Frankreich, durch die russische Mobilmachung Mich gegein Deutschland unangenehm Überrascht wurde, nicht etwa deswegen, weil d» den Krieg nicht wollte, sondern well dadurch in der Sskentlichen Meinung, namentlich England«, Rußland als der angretsende Teil angesehen Werden konnte. Unwahr ist «Ü, wenn Vtviank behorch, tet, Patz in Deutschland der „Zustand der drohenden Kriegsgefahr" angeordnet worden ist, ehe die russischen Kriegsgefahr" angeordnet worden ist, ehe die russische Mobilmachung bekannt war. Sie war eine Folge de« allgemeinen russischen Mobilmachung. Ebenso unrich tig ist M. daß Deutschland bereits am 29. Juli ein Ultimatum an Rußland gerichtet habe; ver deutsche Bot schafter Hat an diesem Tage den russtschen Muisterprä. sidemen lediglich auf die Folgen eine« Fortschreitend der russischen Krieg-Vorbereitungen Angewiesen. .Bi-' Viani selbst mag den Frieden gewollt haben^ Sein Ver treter in Petersburg hat den Krieg mit derselben Ge- nugmung Wannen sehen, wie Iswolski und Poincare, verufsbeamtentum weiter herunter kann nicht ohne di« ärgsten Besorgnisse betrachtet werden. Mit den Over» präsidentenstellen sing es vor einigen Jahren an, Setzt ist mgn bei den Regierungspräsidenten angelangt, und Wenn ich recht ünterxichtet bin, ist. g. B. in der neu errichteten Provinz Grenzmark Posey-Westpreußen eine Einigung der Regierungsparteien auch über-die weite ren Stellen der Beamtenhierarchie innerhalb der Pro- vintzialverwaltung sowohl wie in der.staatlichen Ver waltung -iS Herab tzu den Stellen des Oberpräsidial- rare» und ersten OberregierungSrate» erfolgt. Lomi- nicuS weist dann darauf An, daß der PvovinzialauSschutz der Rheinprovirch! den neuen Regierungspräsidenten in Aachen und Koblenz die verfassungsmäßig erforderliche Zustimmung versagt hat. Dos gleiche soll bezüglich des Regierungspräsidenten in Münster Kutreffen. Noch er staunlicher aber ist der Fall der Provinz Grenzmark, wo der Abgeordnete der Deutschen Volkspartei Meurer für das Amt des Oberpräsidenten und Regierungspräsi denten in einer Person in Aussicht genommen ^war. Schon diese Wahl mutzte erstaunen; denn Wiemer ist kein BerwaltungSfachmann, Und es ist merkwürdig, daß eine Partei, die wie die Deutsche Volkspartet jahrelang dis Hereinnahme von ungeschulten Parlamentariern in solche Verwaltungsstellen aufs schärfste gebrandmarkt hat, nun. wo sie Mitglied der preußischen Regierungs koalition ist, selbst alSHald in den so ost von ihr ge rügten Fehler verfällt/ Auch hier hüt die Provinz ein hellig widersprochen. Dominien» sieht in diesen Ersitzet- nungen schwere Erschütterungen der staatlichen Autorität Vor äem Cnäe äes Vrientkrieges. Di« Räumung Thrazien«. Die Franzpsen setzen kroße Hoffnungen! auf die Konferenz der Generale, die in Mudania am Mar- Urarameer Zusammentritt. Man ist sich doch darüber klar, daß noch große Schwierigkeiten zu überwinden sein werden, ehe der Frieden im Orient aW gesichert gelten kann. Einige vom Quai d'Orsay inspirierte Blätter verkünden in grvfsn Ueberschrrften, daß die eng lischen Delegierten auf der Konferenz Befehl erhalten haben, der Auffassung der französischen und' italienv- sitzen Delegierten betzutreten. Dieses englische Ent gegenkommen gilt indessen nur für die Festsetzung der Linie, bis du der die Griechen Ost-Thrazien räumen sollen. ES ist dabei, wie zi. B- die Action Franeaise betont, noch nicht gesagt, daß die Athener Regierung, die in Mudania vorauWchtlich vertreten sein wird, den gewünschten Räumungsbefehl erteilt, und falls sie eS tut daß der Befehl von den griechischen Truppen in Thrazien ausgeführt wird. Die Blätter Halten den Be fehl der Räumung Thraziens Mr Stunde für dis wich tigste Frage ünd deuten an, daß England in. der Lage wäre, Griechenland durch entsprechenden Druck zur Räu- tnung Thraziens zu zwingen, und dah die.Regelung dieser.Frage zeigen werde, ob England den Frieden im Orient aufrichtig wünsche. Petit Parrsien gibt Eng land zü bedenken, daß es. sich dem Borwurfe aussetze, imperialistische Ziele tzu Verfolgen, fall« England e« ableHne, da« asiatische Dardauellermfer zu verlassen. Kemal bestehl auf Thrazien. Nach einer HavaHneldung aus Smyrna vtzrlchttet in Kreisen der Presse, dah General JSmet Pascha den Auf. trag habe, in Mudania die sofortige Räumung Thra ziens und die 'Festsetzung der. Grenzen, so wie sie im Jahre 1916 bestanden, zu verlangen.. Ferner wird er fordern, daß die Besetzung! Thraziens durch Pie alli ierten Truppen nur eins vorläufige Maßnahme im Hinblick auf Pie anschließende türkische Besetzung sein solle und daß die notwendigen Vorkehrungen pon den Alliierten getroffen Würden, um di« Deportationen Mr- kischer Staatsangehöriger aus Thrazien im Laufe der Räumung durch die Griechen zu verhindern. Das Duell Wirth »Vwiani. Die Einhüllungen aus den neuen russtschen Dost» menten, die Wirch einer Reitze von Pressevertretern zu- gAnglich gemacht hat, haben den Höchsten Zorn der Fran- zosen-erregt. Die französische Presse verlangt ein Eiü- schreiten der Botschafter der Alliierten gegen den Feld zug Wirchs in der Schuldfrage. Vivtani dagegen sucht durch da» offiziöse Telegraphenbüro den Wert der.Ent hüllungen abzuschwäch«n. Wenn er einwendet, daß auch das Weißbuch Deutschland» im Jahre 1911 gekürzt «nd gefälscht gewesen fei, so ist da« richtig.' Mer warum tut di« franzkstsch» Regierung nicht dasselbe wie die deutsche und veröffentlicht anstelle ihres gleichfalls fri sierten GelvvuchtS pdm^V^ember.1911 die sämtlichen Der Rathenau-Prozeß. Vorstoß gegen den StaatSgerichtthos in Leipzig. In Leipzig hat der Prozeß gegen die Rathenau-Mörder mit einem höchst widerwärtigen Auftakte begonnen. Einer bei. Verteidiger, ein Deutschnationaler, begann damit, den Staat»» gerichtshos als verfassungswidrig anzufechten und al» dieser Vorstoß mißlang, versuchte er die Richter als besangen abzu lehnen. Jin Uebrigen erfolgte nach der Pause di« persönliche Vernehmung der 13 Angeklagten, die sich in der Hauptsache um ihre Zugehörigkeit zur Organisation E und anderen nationalen Verbänden drehte. In die sachliche Vernehmung wurde noch. nicht eingetreten. Nm 83 »Uhr wurde die Verhaadluag aus heute vertagt. Abtrennung de« Verfahren« gegen Dittrich mW Stein. DaS Verjähren gegen Kapttänleutnant Wolfgang Dttt- rich aus Erfurt und oen Schriftsteller Hans Stein, Bur, Saaleck, ist von dem Prozeß gegen die übrigen Angeklagten bei der Mordaffäre Rathenau abgetrennt worden. Der Termin zur Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof gegen Dittrich und Stein ist auf den 24. Oktoebr anberaumt. Die Verteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Dr. Luetgebrune in Göttingen und Anz, Naumburg an der Saale. «rnstrech-staschlaß Ä», Atz , ßtzwm» «a^dlett stm-W'bstR. Estthstlttst- -ls «ntltchrst-9»eMKtMhch«K-Sst -JO Nats» -W Stabt «ab -SS ftmts-siitcht« M. p,M«Ui,M«, statt «eipzig a,. ISS« Krauen und attet. Strobel. > Älltalleder s,1Uki>, ken- »»lchnttbm. i heute Mtei bet Mozattstr.1. strarus 0l- Die Wieäereinsührung äer Zwangswirtschaft für Zucker. Der Reichsrat beschästtgte sich heute mtt einem Antrag Oldenburgs zur Zuckerversorgung und mtt einer in den nächsten Tagen zu erlösenden Verordnung des Retchsernäh« rungsmtnisterS über den Verkehr mtt Zucker im Betriebsjcchr« 1922/23. Nach dem Anträge Oldenburgs sollen aus dir In- landSerzeugung an Mundzucker je Kops und Monat 2X Pfund und an Einmachezucker 6 Pfund einmalig zur Verfügung gestellt werden. Der Ausschuß deS .RetchSrat« hat dem zugesttmmt und sich ferner dafür ausgesprochen, daß mcher Zucker für Imker und zur Herstellung von Kunsthonig, auch solcher für.Marmelade und sonstige Obstkonserven an die öffentliche Hand abzuliefern ist. Nach Ansicht des Ausschusses wirres möglich sehr, den Preis wesentlich unter dem Weltmarktpreise zu hallen, wenn die vom Ernährungsminister vorgesehenen Maßnahmen in Kraft treten.' Ein einheitlicher Preis sei für die öffentliche Be wirtschaftung und den im sonstigen Berkebr austretenden Zn- landszucker erforderlich, um die reibungslos? Durchführung der öffentlichen Bewirtschaftung des für den Verbrauch der Bevöl kerung beMmmten Zuckers zu gewährleisten. Der Entwurf der Verordnung dr» RetchSernährungSmint- stecs schließt sich an einen Vertrag an, den der Verein der deut schen Zuckerindustrte mit den ihm anqeschloflenen Zuckerfabriken für das! kommende Wirtschaftsjahr abgeschlossen hat. Die ver- im Betriebsjahre 1922/28 arbeiten genannten Vertrag nicht betgetreten sind/dem Vertrag mit den gleichen Rechten und Pflicht die übrigen BertragSfabriken angeschlossen werden. Som durch gesetzlichen Zl „ . .. Zusammenschluß aller Zuckerfabriken er- reicht und damit die Grundlage für eine völlige Erfassung und Verteilung de« Zucker» geschaffen. Dieser alle Zuckerfabri ken verpflichtende Vertrag umfaßt den gesamten Rohzucker und will seine Verteilung« durch eine neue Zucker wirtschaft» stelle regeln. Er sieht auch Re einheitlich« Verteilung de» ganzen vervrauchtzucker» vor. Der Retchser- nährung»mtnister wahrt sich da» Recht! zum Erlab von Richt linien und Bestimmungen über bi« Verteilung de» gesamten Jnland»zucker». Die Interessen drr Ber-raucherkreise werd«» durch Einsetzung eine» Beträte» «wahrt. Ferner werden die Lande»regnrungen, di« Landwirtschaft, der Handel und di« zuckerverarbeittnd« Industrie vertreten sein. «l» Grundlage für eil» Einschränkung de» verbrauch» an Jnlandlzucker durch die zuckervermbettend«» Industrien dtutt vemokratlstemng äerDerwaltung. In dem neuesten Hist des Zeitschrift .Die Deutsch« Kation" untersucht der früher« Minister des Innern T orninicu» kritisch Pi« gegenwärtig« Personacholttlk. Er erklärt e» für berechtigt Md verstältdlich, daß di« Reichsgesetzgebung ünd di« Gesetzgebung der Länder ihr Beamtenrecht ausgebaut hat in dem Sinne der Forde rung eine» positiven Eintretens für die republikanische Staatsgewalt in Per amtlichen Tätigkeit de» Beamten und in der negativen Verpflichtung zur Unterlassung jedes AmtSmitzbrauche» tzum Schaden dieser republika nischen Verfassung. Er fährt fort! Insoweit mußte der Grundsatz per Reichsverfassung von der lebenslänglichen Anstellung de» Berufsbeamten unstreitig modifiziert werden. Ebenso berechtigt ist e», wenn an die Staats regierung die Forderung gestellt wird, dafür zu sorgen, daß Beamte, Pie sich offen zur Republik bekennen, we gen diese» Bekenntnisse- in ihren dienstlichen Befürde- rungSaussichten unter keinen Umständen geschädigt wer den dürfen., Es ist zweifelhaft, daß zur Zeit üoch in wetten Kreisen per Beamtenschaft die Empfindung be steht. wenn sie auch im Einzelfalle außerordentlich schwer beweisbar fein dürfte, daß ein solches offenes Bekennt nis zur Republik bei einer .Reihe von Vorgesetzten Miß liebig auffällt. Allerdings sollte man von den demo kratisch gesonnenen Beamten andererseits auch dvn offe nen Mut Hum Bekenntnis Wer Gesinnung verlangen. Je offener diese Gesinnung von einem, tüchtigen Beam ten zur Schau getragen würde, umso weniger Gefahr wird er bei feinen Vorgesetzten laufen. Man kann end lich auch ivlchl noch so weit gehen, die Forderung auf. zustellen, daß bei Beförderungen unter der Voraus setzung gleicher sachlicher Befähigung derjenige Beamte bevorzugt zu werden verdient, ver unzweifelhaft mit voller Hingabe auf dem Boden der geltenden Verfas sung steht. Wenn man insoweit mit der Ausgestaltung der neuesten Gesetzgebung kn Bezug auf. das Beamten recht sich Einverstanden erklären und di« vorentwickelten Grundsätze für Vie .Demokratisierung der Verwaltung Unbedenklich wird aufstellen Winnen, so muß die Art und Weise, wie in der letzten Zeit in der PreuWchien Staatsverwaltung praktisch die ,Demokratisierung" der Verwaltung betriebe« worden ist, doch zu erheblichen Bedenken Anlaß geben. ' . Durch Beschluß Üom '18. Juli hat daS preußische StaatSministeHum bekanntlich acht Regierungspräsiden ten zur Disposition gestellt. Soviel ich in Erfahrung ge bracht habe, ist Nicht einem einzigen dieser Regierungs präsidenten vorher irgend eine Mitteilung zugegangen über Beschwerden, di« gegen ihn erhoben waren, oder! über die Gründe, die zü der Maßregelung führten^ Die betreffenden Herren sind üuch, wenn ich recht unterrichl- tet bin, niemals vorher darauf Angewiesen worden, daß ihre Amtsführung dem Geiste der Verfassung widerstrebe Einzelne der betroffenen Regierungspräsidenten Haven im besetzten Gebiet in den außerordentlich /schwierigen «nd nervös st» angreifenden Beziehungen zu den Besat- zungSbehörden eine unendlich mühevolle Dienstleistung vollbracht, ein anderer hat in Mitteldeutschland im vo rigen Jahr nochMe so unendlich ungrelfende Zeit des Kvmmuniflenaufstandes dUrMmürchen gehabt Und hier bei die Zufriedenheit seinjer Vorgesetzten für sein Vor halten amAssprpchon erhallen. Man muß also anneH- men, daß lediglich die Rücksicht auf die all-gemeine po litische Lage Pa» Staatsministerijum zu der Entscheidung brachte, daß diese acht Regierungspräsidenten beseitigt werden mutzten. Immerhin ist es aber doch befrem dend, wenn alten hochgestellten KerwattungSbeamten gegenüber die Staatsregterung pvn dem formalen Recht der Zur.Tispositionsstellung vhne Angabe von Grün den und vbne Anhörung Gebrauch macht zu einer 'Zeit wo jedem Arbeiter aus berechtigten sozialen Gründen bei einer Kündigung Pie Berufung an den Schlichtung», pusfchptz und die eingehende Erörterung der Gründe seiner Entlassung freisteht. Dominieus kritisiert dann hingehend die Forür der Durchführung diese» Regte- rungSaktes, der zuerst in der Presse veröffentlicht.wuv- de, noch ehe inan den Betroffenen Irgendwelche Mittei lung gemacht hatte, Und er, unterzieht dann die Wieder besetzung dieser Stellen folgender Kritik; Was geschah nun mit diesen freigewoydenen Regierungspräsidenten stellen ? Alsbald sickerte in den Zeitungen offiziös durch', daß die ünd di« Herren für die Wiederbefetzung in Aus- sicht genommen waren und zUr Erklärung wurde Hin- zügefügt, in üwlcher Weis» sich dies« acht Posten auf die vier zurzeit in der preußische« Regierungskoalttton be findlichen Parteien pertetlen. Wir sind also glücklich soweit angelangt, daß die Besetzung der Regierung«, vräsidentenstellen nach einem Parteischltllftl erfolgt, «aß in *in«r parlamentarischen Regierung di» IMnWtr Umrke^auSaeMMt werde«, ist begreiflich uno verfwnw -82.11. ul 0r>». Aue. sreundl. ein lhlmann. ordnung besttmmt, daß dir den Zuckerfabriken, die dem „ „ " ' .i gleichen Rechten und Pflichten wie Fabriken angeschlossen werden. Somit wird -waag rin einheitlicher